Er versagt aber doch am Ende gar nicht? Haben wir denselben Film gesehen?
In dieser Deutung gelingt ihm dann die persönliche Queste vom Totalversager zum Ritter.
Aber was ist vorher? [Spoiler-Warnung]
- Hexerische Übermutter, königlicher Überonkel, lebende Legenden an der Tafelrunde (oder Greise, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen?) - er weiß, dass er nicht mithalten kann.
- Hurt und säuft nur.
- Kann keine Gefühle zu seiner Gespielin formulieren, weil er nicht mal weiß, ob er welche hat. Er wird sie niemals zu seiner Gemahlin machen.
- Sein Versuch, mit der Tafelrunde mitzuhalten, besteht aus zu großen Schritten in zu großen Schuhen. Daher der Fehler, dass er statt einen beliebig leichten Streich auszuführen, den Grünen Ritter gleich köpft. Niemand tadelt ihn dafür, aber der Ausdruck in Artus' Gesicht ist eindeutig.
- Er hat keinen Kampfgeist! Nicht einmal mit Muttis Zaubergürtel! Er wird von Räuberinnen (!) demütigend leicht überwältigt.
- Gefesselt kapituliert er innerlich (wieder kein Kampfgeist). Er liegt die ganze Nacht ohne Hoffnung rum und träumt vom Tod, statt sich gleich zu befreien!
- Bei der Geisterfrau weiß er sich nicht zu benehmen und löst ihre Queste erst nach vielem Zureden.
Ein Totalversager, anders ist es nicht auszudrücken.
Als er dann bei dem freundlichen Gastgeber und seiner verführerischen Frau aufkreuzt, wo die Prüfung des Grünen in Ritters bereits beginnt, ist er chancenlos. Dass er später wegrennen wird ist festgeschrieben.
Zur Klarstellung: Das macht den Film für mich keineswegs schlecht! Er erzählt nur eine andere Geschichte als der Artusstoff, in dem es um das Versagen der Besten geht.