Warum schreibt ihr immer "christlich"?
Die geschichte ist im AT also Jüdisch. Ja das AT ist teil der christlichen Bibel. Die Geschichte steht aber - wenn auch mit kleinen änderungen - im Koran.
...und hat nichts mit Vampiren zu tun. Kain wird gezeichnet, damit ihn niemand erschlägt (von ewigem Leben steht mW nichts drin), und verstoßen aus den Häusern der Menschen (ihm steht also kein Gastrecht zu).
Wenn man in den Büchern der Bibel nach einem Vampir sucht, findet man ihn am ehesten bei Lilith. Die erste Frau, aus Lehm geformt (nicht aus der Rippe), die sich Adam nicht unterwerfen wollte. Ebenso verdammt und aus dem Paradies geworfen, streift sie als Nachtgeist umher und tötet Kinder in den Wiegen. Eigentlich ein babylonischer Nachtdämon, der Kindern das Blut aussaugt.
Die Babylonier hatten da so einiges herumgeistern. So vergrub man z.B. abgeschnittene Haare und Nägel, weil einige Dämonen offenbar diese fraßen und damit den Tod der Person herbeiführen konnten. Es muss also nicht immer Blut sein...
Aus den Apokryphen der Bibel wären die Nephilim vielleicht noch interessant. Die Nachkommen von Verbindungen von Engeln und Menschenfrauen werden als Riesen beschrieben, die Menschen fressen und über gewaltige Zauberkraft verfügen. Ihretwegen gibt es die erste Sintflut (die mit Noah ist eigentlich die zweite), die sie ausrottet.
Der Vampir in seiner bekannten Form ist eine Schöpfung Bram Stokers. Das Vorbild zu Dracula ist eigentlich die Gräfin Erzébeth Bathory, der man den Prozess machte, weil sie im Blut von Jungfrauen gebadet haben soll. Im 18. Jhdt schwappte der Vampirglaube zu einer regelrechten Hysterie hoch, und am Balkan findet man bis heute Friedhöfe voller gepfählter Toter. Einen "ersten" gab es aber nicht - der Volksglaube kennt immer nur einen, der den Fluch über die jeweilige Gemeinde bringt. Wie bei Hexen.
Ich empfehle dazu "Von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern", eine reale "wissenschaftliche" Abhandlung aus dem 18. Jhdt, die sich mit dieser Hysterie beschäftigt. Das Bild des Vampirs darin ist allerdings auch noch weit entfernt vom Grafen mit den langen Eckzähnen.