OK, dann auch mal hier rein...
Ich trage mich schon länger mit dem Gedanken, mir einen 3D-Drucker zuzulegen. Die Auswahl ist eher schwierig, da ich mit einem Gerät gerne Terrain, Modelle aber auch Bauteile für Projekte außerhalb von Rollenspiel/Tabletop drucken können möchte.
Es gibt für Hobbyanwender grundsätzlich zwei Kategorien von Druckern: Fused Filament Fabrication (FFF, auch als FDM bekannt oder respektlos als "Plastikspucker") und Masked Stereolithography (MSLA, auch "Resindrucker").
Erstere waren lange billiger und arbeiten wie eine sehr sehr feine automatische Heißklebepistole. Sie haben prinzipbedingt viele sich bewegende Teile die micrometergenau aufeinander abgestimmt sein müssen. Man kann mit ihnen eine Vielzahl von plastikbasierten Materialien von PLA, ABS, Carbonverstärktes PEEK, TPU und, und, und verarbeiten. Der Bauraum beträgt meist mindestens 20x20x20 cm und geht für Consumermodelle schon mal rauf bis 40x40x40.
Letztere belichten Flüssigharz mit UV Licht und erstellen so Schicht für Schicht sehr fein aufgelöste Modelle. Sie haben prinzipbedingt nur wenig sich bewegende Teile, dafür muss man da mehr oder minder regelmäßig den LCD Bildschirm der als Maskierung für das UV Licht dient austauschen. Und ja, das Flüssigharz ist nicht sonderlich gesund. Der Bauraum hier ist meist eher klein, so 13x80x16 oder so.
Sprich: Wenn man eher kleine aber feine Dinge drucken will, oder bereit ist große Dinge in viele kleine zu schneiden und nach dem Druck dann zusammenzukleben, dann kommt man mit einem MSLA Drucker schneller und einfacher ans Ziel (aber mit ein wenig mehr Sauerei und grundlegender Vorsicht in Sachen Gesundheitsschutz.) Abgesehen vom Austausch des transparentem Film des Flüssigharztanks und dem gelegentlichen Displaytausch sind diese Geräte weitgehend wartungsfrei, und selbst das ist eher einfach.
Wenn es wichtig ist, dass man Auswahl in Sachen Material hat, wenn man große Dinge für zB Cosplay machen will, oder einfach auch Spaß mit dem Basteln an Hardware hat, dann ist ein günstiger FFF-Drucker ein guter Kandidat. Tabletop Miniaturen gehen, sind aber im Ergebnis deutlich gröber und herausfordender zu Drucken. Meine Erfahrung ist, dass man mit allen FFF-Geräten unter 1000 Euro auf jeden Fall bereit dazu sein muss, da regelmäßig dran zu schrauben: Die Düse kann verstopfen, das Druckbett muss justiert werden, die Zahnriemen eingestellt, die Spannung vom Extruderzahnrad kontrolliert werden, etcpp.
Bei beiden Varianten gilt: Man muss sich etwas einarbeiten. Je nach gewähltem Material müssen die Druckeinstellungen angepasst werden, man muss verstehen, wann man wo Verstärkungsstreben am Modell braucht, wie man den besten Arbeitsablauf hat, usw. Das ist schon etwas mehr Aufwand als "zwei Seiten PDF ausdrucken"
Echte Freaks haben natürlich mehr als ein Gerät, bei mir stehen ein
Ultimaker 3 und ein Anycubic Photon Mono SE, und in meiner 3D-Druck-Blase hab ich noch wenig...