Also ich finde Ragnarok jetzt gar nicht Grim in jenem Sinn, wie dieses Wort eben für Rollenspiele verwendet wird. Ich finde es eher als ein extrem stimmiges und authentisches Einfangen einer nordischen Welt, wie sie gewesen wäre, wenn sie tatsächlich möglichst genau so gewesen wäre, wie in den diversen Heldensagen und natürlich der Edda dargestellt. Vor allem bei der Darstellung der anderen Welten, außer unserer eigentlichen Welt Midgard, kommt das gut zur Geltung.
Die Autoren geben sich hier schon extrem viel Mühe möglichst viel auf diese Quellen zu basieren und zu recherchieren, vergessen dabei aber nicht darauf, das alles mit einem, je nach Situation, mehr oder weniger großem Twist zu versehen, so dass es sich gut fürs Rollenspiel eignet.
Dennoch ist die ganze Story natürlich nicht gerade auf Happy und Lustig aus, weil sowohl die Kampagne, als auch alle anderen Abenteuer spielen eben zur Zeit des Fimbulwinters, wo den Leuten die Ressourcen ausgehen und Bruder gegen Bruder, Schwester gegen Schwester und Klan gegen Klan kämpft, weil sie ansonsten elendig verhungern müssten. Aber das bietet auch immer wieder viel Platz für echten Heldenmut.
Grim im Sinne von beispielsweise Warhammer Fantasy ist das nicht. Während zum Beispiel in Ragnarok die Helden sehr wohl für ihre Taten gewürdigt werden und immer höheres gesellschaftliches Ansehen erringen können, kriegen sie bei WFRS ja eher für ihre Taten als Dank noch einen in die Fresse, weil man sie aus Versehen für die Verantwortlichen hält oder etwas anderes fürchterlich schief geht.
Wobei meiner Meinung nach das Grim in Warhammer Fantasy auch sehr gut funktioniert, weil es ständig mit einem komplett irren Humor kombiniert wird, der das wieder so weit aufbricht, dass man damit dennoch Spaß haben kann, auf was ja viele richtige Grim-Settings vergessen/verzichten.