Mein persönliches Lieblingssystem ist Fate. Und zwar aus vier Gründen:
1) Der Mechanismus der Aspekte sorgt sehr elegant dafür, dass Figuren handlungsrelevante Schwächen haben und handlungsrelevant scheitern können. Und das ist für ganz viele Geschichten unabdingbar.
Wenn Othello nicht eifersüchtig wird, gibt es keine Handlung.
Wenn Isildur den Ring einfach in den Vulkan schmeißt, gibt es keinen Ringkrieg.
Wenn Anakin Skywalker meint, er könne seine Frau schon ohne die Dunkle Seite retten, dann gibt es keine Episoden 4 bis 6.
2) Fate bricht alle Sachen runter auf vier Aktionen (eine mit zwei Unterpunkten) und vier Ausgänge. Und darüber werden nicht nur alle Taten der SCs abgedeckt, auch bspw. ein Raumschiff bildet man damit ab. Man kann den gesamten Regelkern auf eine Tabelle 4*5 zusammenbringen.
Es ist für mich als Naturwissenschaftler sehr befriedigend, dass es die Fate-Theorie-von-allem gibt. Und sie kommt mit vier Raumzeitdimensionen aus! So effizient ist das System.
3) Fred Hicks sagte einmal so schön, Fate simuliere durchaus, aber es simuliere, wie Fiktion funktioniert. Wenn man Fate kennt, sie man plötzlich die Aspekte in Filmen, Serien, Büchern usw.
Das mag ich auch deshalb, weil ich gerne Medienwelten adaptiere – Harry Potter, Nibelungenlied, im Westen nichts Neues, Firefly, Faust usw. (Einige meiner Adaptionen sind auch auf Faterpg.de veröffentlicht.)
4) Ich bringe gerne neue Leute ins Hobby. Und Harry Potter mit Turbo-Fate ist das beste Mittel, das ich je fand, um Neulinge ins Rollenspiel einzuführen.