Fred der Elch schrieb mal in diesem Forum:
Regeln bieten primär die Grundlage dafür, was in die gemeinsame "Spielrealität" übernommen wird.
Also eigentlich sind sie nur dazu da, zu steuern, wessen Aussagen bzw. Ideen tatsächlich passieren (in der Vorstellung).
Diese Definition finde ich sehr gut.
Wenn man jetzt nach dieser Definition die Frage stellt, warum Regeln existieren oder welche Regeln existieren sollten, kommt man zu dem Punkt,
dass die Regeln notwendig sind, die die Elemente der "Spielrealität" steuern, über die sich Spieler und Spielleiter nicht durch einen gemeinsamen Konsens einigen können.
Regeln, die auf einem grundsätzlichen Konsens zur Anwendung kommen, um diesen zu unterstützen sind hilfreich, aber wegen des grundsätzlichen Konsens nicht notwendig.
Beispiel:
Einigt man sich auf den globalen Konsens
"Der Spielleiter hat immer recht!", dann braucht man gar keine Regeln. (Alternative: Die Mehrheit hat immer recht!)
Einigt man sich auf den Konsens "Wir wollen einfache Spielregeln", dann sind Spielregeln, die nicht komplex sind hilfreich. Zu Komplexe Spielregeln wären nicht hilfreich.
Einigt man sich auf den Konsens "Interaktion wird gewürfelt und dann erst ausgespielt." wären Regeln, die da unterstützen hilfreich, während Systeme, die gar keine Würfelregelungen für Interaktion vorsehen, wenig hilfreich wären.
Das Ganze basiert also letztendlich auf einem gemeinsamen Beschluß, wie man spielen möchte.
Dieser Beschluß definiert die Anforderungen an ein Regelsystem.
Dieser Konsens wird meistens ein Kompromiss sein, da die Vorstellungen ja auseinander gehen. Manchmal wird auch einer diesen Konsens diktieren, zum Beispiel bei einem Spielleiter, der eine Runde mit absoluten Neulingen meistert.