Noch so'n paar mögliche Einflüsse, die mir eingefallen sind und die zu einem gewissen Nahkampffokus im Rollenspiel beigetragen haben mögen:
1.) Darstellerische Grenzen anderer Medien. In einem halbwegs kompetent geschriebenen Roman lassen sich ja prinzipiell beliebige Kampfsituationen packend beschreiben, weil da die einzige "Bühne" in der Fantasie des Lesers besteht, und ein Maler kann sich theoretisch beliebig viel Zeit lassen, um seine beabsichtigte Momentaufnahme, die später auch beliebig lange bestaunt werden kann, möglichst "perfekt" zu gestalten. Aber wenn man so was wie einen "richtigen" Schaukampf auf Bühne, Leinwand, oder Bildschirm präsentieren will? Dann ist nun mal nur begrenzt Platz und Zeit da, und dann bieten sich natürlich die Arten von Kampfszenen an, die sich unter den gegebenen Umständen am leichtesten choreographieren lassen und gleichzeitig dem Zuschauer das intensivste Erlebnis bieten. Und, jetzt mal Hand aufs Herz: wer von uns hat schon mal wirklich mit speziell "fantasytauglichen" Waffen unter halbwegs realistischen Umständen
gekämpft, und wer holt sich seine Inspiration nicht statt dessen doch lieber aus den so gegebenenfalls schon voreingefärbten Reichen der Fiktion?
2.) Uropa D&D mit seiner Dungeonkultur. Die Idee, so was wie "Dungeons" überhaupt als
den quasi selbstverständlichen Haupthandlungsort eines Fantasy- oder sonstigen Abenteuers anzusetzen, gab's meines Wissens vorher so schlicht nicht und sie scheint sich auch bis heute außerhalb der Unterkategorie "Spiele, Computer- und anderweitig" nicht allzuweit durchgesetzt zu haben. Sicher, man findet immer schon
auch Handlungen, die an Orten spielen, die sich mit mal mehr und mal weniger Druck in die Dungeon-Schublade quetschen ließen (fängt ja schon mit diversen mythologischen Unterwelten an)...aber der große Schwerpunkt der Geschichte als Ganzem liegt dann doch eher recht selten drauf, und normalerweise werden die selbst dann eher nicht so oft D&D-mäßig ein Stückchen nach dem anderen "erforscht". Gedanken der Art, daß die Bewaffnung eines Spielercharakters auf jeden Fall in erster Linie auf so was wie "Dungeonmaßstäbe" abgestimmt sein sollte, kann man also, glaube ich, tatsächlich mal recht gut dieser einen Quelle in die Schuhe schieben.