Apps, hier habe ich nun wieder länger nix geschrieben, einiges ist passiert.
Kurze Rekapitulation:
Wir haben eine Gruppe von Parzivals Suchern (Atnalai, Barranor, Uthor) und zwei Begleiter, den Fir Bolg Animisten Donnacha sowie den menschlichen Gauner Vohun. Sie wollten die Rückeroberung der Zwergenstädte unterstützen, weil sie in den Tiefen der Kors einen wichtigen McGuffin vermuten.
Der Zwergenkönig Dwaeg vor Ort will Ihnen nicht selbst Zugang in die Tiefen geben, aber er bietet ihnen an, dass sie ihn unterstützen können, indem sie den Schmuggelhandel mit zwergischen Waren unterbinden. Sie lassen - verbotenermaßen - Vohun zurück, der sich umsehen soll, während der Rest die ersten Spuren findet und sie zum Auge verfolgt, einen alten Stufenbrunnen, der wohl als Schmugglernest dient. Nachdem alle Banditen dort erledigt waren, arbeiteten sich die Sucher in die Tiefe vor, um der Spur der geschmuggelten Waren zu folgen.
Session 15 – Tief unter der Erde
Die Gefährten entschlossen sich, dem unterirdischen Gang zu folgen. Nach etwa 45 Minuten Marsch flussaufwärts kamen sie in eine größere Höhle, die von einem unterirdischen See beherrscht wurde. Bisher hatte der Weg sich eng an den Flusslauf gehalten und verlief mal links, mal rechts auf den im Laufe von Jahrhunderten ausgewaschenen Pfaden, verbunden mit alten, modrigen Holzbrücken. Hier schien der Weg in einer Sackgasse zu enden, die Höhle war zu weit, um im Fackelschein das Ende zu erkennen, doch konnten Teile einer alten Holzbrücke im Wasser entdeckt werden. Die Helden entdeckten eine Möglichkeit, die Höhle kletternd zu umrunden, doch bevor sie sich alle an den Aufstieg machen konnten, hörten sie ein Boot mit zwergischer Besatzung den Fluss herabtreiben.
Uthor und Atnalai löschten ihre Fackeln, doch Donnacha war aufgrund des Lichtscheins ein gefundenes Ziel für die Zwerge, die rücksichtslos angriffen. Nach den ersten Bolzen eines Armbrustschützens bemerkten die Helden, dass die Zwerge versuchten, sie in der Höhle zu umrunden und in den Rücken anzugreifen. Donnacha, Atnalai und Uthor konnten zwei Zwergenkrieger töten, augenscheinlich Dwergar, Tiefenwerge, mit weißen Bärten und schwarzer Haut. Barranor kletterte derweil weiter, umrundete die Höhle und entwaffnete die Armbrustschützen.
Bei einer Untersuchung der gefallenen Zwergenkrieger stellte sich heraus, dass es sich nicht wirklich um Dwergar handelte - sie hatten ihre Haut mit Ruß geschwärzt und die Bärte mit Kalk geweißt. Ihre Rüstung und Ausrüstung entsprach den archaischen Waffen, die unsere Helden bisher schon erringen konnten.
Session 16 – Das Begräbnis eines Suchers
Der überlebende Dwergar ergab sich und schwor bei seinem Namen Nyrád Dargunsson, dass er ein Treffen zwischen den Helden und der Anführerin der Dwergar, der Schmiedemutter, anberaumen würde. Er gab Barranor einen Anhänger aus Silber, ein Schmiedeofen mit einer Flamme. Im kurzen Gespräch mit dem Zwerg konnten die Helden herausfinden, dass diese Gruppe an Zwergen die Kors nie verlassen hatten und bis heute als kleine Gruppe ausgeharrt hatte. Entsprechend sehen sie das Vorgehen von Dwaeg als Eindringen in ihr Gebiet. Er meinte, dass sie die Kors als Zwischenlager nutzen würden, bis sie endlich in die Heimat zurückkehren könnten. Es wurde vereinbart, dass die Sucher nach zwei Tagen zurückkehren könnten und dann empfangen werden würden.
Die Sucher plünderten die toten Zwerge und reisten zurück nach Hamelet. Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass Dwaeg sie suche und dass sie sich sofort zu ihm zu begeben hätten. Die Einladung der Priesterin der Weißen Kälte in die Halle der Helden wurde somit ignoriert. Während Uthor im Gasthaus „Hammer und Amboss“ zurückblieb, machten sich Atnalai, Barranor und Donnacha auf zu den Toren von Kaldeggin.
Dwaeg erwartete und übersähte sie mit Anschuldigungen: Er und seine Mannen haben Vohun in den Tiefen gefunden, halb verdurstet und blind. Er warf Eren, wie er Atnalai stets nennt, vor, dass dieser sich nicht an die Abmachung halte und ähnlich verlogen sei wie sein Bruder – und es am Ende nur auf die Schätze der Zwerge abgesehen habe. Er bot an, Vohun gehen zu lassen, wenn die Sucher ihn befragten und alle Informationen mit Dwaeg teilen würden. Die Sucher zeigten Dwaeg die gefundenen Waffen und verlangten, Vohun freizulassen – dafür würden sie sich weiter auf die Suche nach den Schmugglern machen. Sie zeigten ihm das bereits gesicherte Gut.
Nachdem Dwaeg ihnen einen Moment der Diskussion zugestanden hatte und sie ihre Position nicht ändern wollten, verlangte Dwaeg von ihnen, dass sie Vohun das Todesurteil selbst übermitteln sollten. Sie wurden zur Zelle von Vohun eskortiert; dort fanden sie die Wache vergiftet vor und Vohun in seiner Zelle, mit einem Giftpfeil im Hals. Da Donnacha keine magischen Heilkräfte mehr hatte, konnten sie nur zusehen, wie ihr Gefährte langsam starb.
Vohun berichtete den Suchern, dass Dwaeg und seinen Mannen versucht hätten, Informationen aus ihm herauszuprügeln, er aber geschwiegen hatte. Er beichtete, dass er einst im Dienste der Morrígan stand und dazu ausgebildet wurde, sich in Gruppen einzuschleusen, dann aber seinen Tod fingiert hatte, um dem Dienst zu entkommen. Er hatte in den Hallen eine Stimme eines alten Gefährten im Dienste der Morrígan gehört: Aslaíf Artansson sei an seiner heiseren Stimme zu erkennen, ein Zwerg mit rotem Bart und langen, verfilzten Haaren. Er habe einen Totenschädel auf die Kopfhaut tätowiert. Vohun war ihm in die Stollen gefolgt, der Zwerg hatte sich dort mit Dwergar getroffen, die halb nackte und ausgemergelte Orks an Ketten führten. Aus irgendeinem Grund wurde das Treffen gestört und Aslaíf und die Dwergar flohen, er blieb in der Dunkelheit zurück, stürzte, verletzte sich und irrte ewig durch die Dunkelheit. Irgendwann seien dann Dwaeg und seine Mannen auf ihn gestoßen.
Vohun verstarb im Kreise der Sucher, und diese wurden von Dwaeg aus den Toren verbannt. Er schwor ihnen, dass sie nie wieder einen Fuß in die Schwarzen Kors setzen würden. Die Sucher rasteten in einem der verfallenen Wachtürme, errichteten einen Scheiterhaufen und gewährten Vohun das Begräbnis eines Suchers.
Session 17 – Erirgead und Eren
Die Sucher begaben sich zurück nach Hamelet, wo ihnen Uthor bereits entgegen kam. Dieser hatte in der früh noch eine Botschaft überreicht bekommen, die für sie abgegeben worden war: Ein Hinweis, dass die Einladung in den Tempel dringend sei.
Sie machten sich unverzüglich in die Halle der Helden, wo sie von Elsed Orkenfeind, der Priesterin der Weißen Kälte, empfangen wurden. Sie erklärte, dass die Zeit dränge und die Zeremonie zu Gunsten Parzivals ausfallen müssen und führte sie in den Keller, wo die Sucher Erirgead fanden, der am Tag zuvor von seiner Mission zurückgekehrt war, den Moment seiner Rückkehr zu den Toren von Kaldeggin jedoch rausgezögert hatte.
Er begrüßte Atnalai herzlich und überschwenglich und – nach einer Versicherung, dass die anderen Sucher vertrauenswürdig seien – sprach er offen und ehrlich verschiedene Probleme in Hamelet an. Dwaeg sei ein Problem, er sei in Hamelet verhasst und es gäbe Gerüchte in der Alten Mühle, dass ein Mordkomplott gegen ihn geplant sei. Diese Spannung habe sich immer weiter aufgestaut – Anfang war vieles zwar schwierig aufgrund seiner Haltung, dass Hamelet sich an den Schätzen der Kors bemächtigt habe. Er sehe nicht, dass Hamelet all die Jahrhunderte, in denen die Zwerge ihre Kors verlassen hatten, Stand gehalten und sich verteidigt hatten. Sowohl Menschen als auch Zwerge, die hier zurückgeblieben waren, haben in den Augen Erirgeads ihr Leben für die Verteidigung gelassen und sollten entsprechend gehört werden. Darüber hinaus habe es eine Expedition gegeben, an deren Ende Dwaeg noch verschlossener und aggressiver wurde; er betrete nur noch mit ausgewählten Kriegern die Tiefen, und jene, denen er nicht ganz traut, wurden nach Kaer-Keleg versetzt, um dort die Stellung zu halten. Einige der Zwerge kommen immer wieder mit schwersten Verbrennungen zurück und starben, aber selbst Erirgead werde nicht mehr in die Pläne seines Bruders eingeweiht.
Die Sucher berichteten von ihren Erfahrungen mit den Dwergar und der Tatsache, dass diese behaupten, die Kors nie verlassen zu haben. Im Gespräch stellt sich heraus, dass die Schmiedemutter eine alte Göttin aus Vanaheima sei, eine mythische Gestalt, die früher verehrt worden sei. Was dies genau bedeute, konnten aber weder Erirgead noch Elsed vermuten.
In einem Moment der Ruhe, in dem die Sucher ihre nächsten Schritte bedachten, wurde Atnalai auch nach seiner Beziehung zu den Zwergen und dem Namen Eren befragt, mit dem er immer wieder angesprochen wurde. Er offenbarte den Suchern, dass er der jüngere Bruder des aktuellen Artus‘ sei und dort als Diplomat am Hofe gearbeitet habe. Er habe enge freundschaftliche Kontakte mit Erirgead als Vertreter der Zwergen-Kors und Iolanta als Vertreterin der Sternenelfen gepflegt. Als er sich wiederholt für ein stärkere Aktivität des Hofes und der Truppen des Artus gegen den Verfall des Reiches aussprach, wurde er auf Wirken des Merlins vom Hofe vertrieben, flüchtete nach Kor Khazan zu Erirgead und schloss sich dann den Suchern an, in der Hoffnung, eine Änderung für das Reich bewirken zu können.
Erirgead und Elsed eröffneten den Suchern, warum die Zwerge wirklich in die schwaren Kors zurückkehren wollen: In den Tiefen der Kors gibt es eine Schmiede, in der das Adamant des Gebirges mit Mithril zu Orichalkum verschmolzen werden kann, ein mythisches Metall, das heilende Wirkung besitzen soll und endlose Reichtümer verspricht. Es gibt immer wieder Artefakte mit diesem Stoff, da er in der Zeit der Legenden und im Krieg der Tränen bereits hergestellt wurde; Atnalai trägt den Schild des Wächters von Willow Lake, der mit einem Wappen aus jenem Material gefertigt ist.
Um diese Schmiede zu erreichen, müssen die Sucher sich aber ins Gebirge vorwagen. In der Diskussion wurden schließlich drei mögliche Zugänge besprochen, nachdem sich die Sucher nicht mehr in den Toren zu Kaldeggin sehen lassen können: Entweder versuchen sie es über Kaer-Keleg, wobei die Zwerge dort sowohl Dwaeg, aber auch Erirgead skeptisch gegenüber stehen sollen. Eine weitere Möglichkeit sei das Himmelstor, das aber mit einer Reise ins Gebirge verbunden sei; es führe bis hinab in die tiefsten Ebenen der Kors, doch scheint es im Gebirge ein Ungeheuer zu geben, das die Herden der Almbauern angreife, weswegen die Bewohner von Hamelet bereits nach Hilfe angesucht hatten. Drittens gäb es die Möglichkeit, über die Schmiedemutter in die Tiefen vorzuschreiten.
Die Sucher planten, das Treffen mit der Schmiedemutter abzuwarten, das am folgenden Abend stattfinden solle, bevor sie sich weiter entscheiden.
Anmerkung:Einer der Spieler wollte ausscheiden, aber nachdem meine Gruppe eh so gehandelt hatte, wie sie es getan hat, wäre der Tod des Chars eh wahrscheinlich gewesen. Eigentlich beginnt die Arbeit der Sucher jetzt erst wirklich, die Sessions zuvor haben viel dazu gedient, die verschiedenen Gruppierungen vor Ort kennenzulernen, es wurde immer wieder ein wenig was durcheinandergeschüttelt und so ziemlich jeder wirkt nicht eindeutig vertrauenswürdig.
Ich bin gespannt, was sie planen und wie sie vorgehen wollen.