Der Umstand, dass (fließendes) Wasser in der Welt der Dresden Files Magie unterbricht, liegt an dem alten Glauben, dass magische Wesen Flüsse nicht überqueren können, und man so über die nächste Brücke sicher ist.
Nun ist es bei Dresden Files so, dass wir mit Harry einen extrem unzuverlässigen Erzähler haben, denn vieles der Magie in der Welt hängt ja auch damit zusammen, was der Magier glaubt was möglich ist. Ich kann mir z.B. vorstellen, dass ein polynesischer Magier, der sein halbes Leben im Meer verbracht hat, da deutlich anders drüber denkt, und einen ganz anderen Bezug zu hat.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass dies ein Naturgesetz der Magie darstellt. Magier die in der Lage sind auf Wasser zu zaubern sind einfach besonders gut darin effizient zu zaubern, sodass sie für ihre Zauber wenig Magie brauchen die sie punktgenau ansetzen. Wenig Magie einzusetzen bedeutet dann, dass man sich deutlich stärker darauf konzentrieren kann, diese Magie zu lenken, wodurch nicht so viel davon verloren geht, und der Zauber nach wie vor gelingt, ggf. etwas mehr Anstrengung oder Zeit kostet.
Harry kann in Storm Front im strömenden Regen zaubern, aber später, in Small Favor, unter einer (aktivierten) Sprinkleranlage nicht.
Ich glaube dies lässt sich in beiden Varianten gut erklären.
In Storm Front ruft Harry im strömenden Regen einen Blitz herbei, um eine Frau vor einem Dämon zu retten. Der erste Umstand ist einfach natürlich, während eines Gewitters gibt es Blitze, auch und erst Recht bei strömendem Regen, also ist das etwas, an das Harry glaubt, also kann er es. Der zweite Umstand gibt ihm umso mehr Motivation das zu tun, und er denkt gar nicht darüber nach, dass es nicht gehen könnte.
Nehmen wir dir "Magie als Naturgesetz" Variante, lässt sich das ganze auch erklären. Harry ist zwar kein subtiler Magier, aber einer der ziemlich viel rohe Macht hat. Einen Blitz muss er in dieser Situation also nicht unbedingt heraufbeschwören sondern lediglich aus dem Gewitter in sein Ziel lenken. Das benötigt deutlich weniger Anstrengung als einen Blitz heraufzubeschwören, allerdings schmeißt Harry seine Magie relativ unkontrolliert herum, wodurch viel davon weggewaschen wird, aber das was übrig bleibt reicht für den Effekt. Die Motivation hilft ihm ggf. an der Stelle nochmal mehr Energie da rein zu werfen.
Ich denke eine Mischung aus beidem macht am meisten Sinn, so oder ähnlich habe ich es zumindest bisher gehandhabt. Wenn du eine Möglichkeit hast zu erklären, warum deine Magie funktioniert, dann dürfte das deutlich spannender sein als einfach zu sagen "nö". Deine persönliche Überzeugung? Deine Technik? Andere Umstände?
Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass Thaumaturgie relativ gut funktioniert, da du hier die Möglichkeit hast die Magie zu binden, wodurch das ganze stabiler laufen dürfte. Das wäre so meine Herangehensweise als normaler westlicher Magier im Stile Harry Dresdens. Unter Umständen lassen sich für den Moment, wenn die Reise länger dauert (mehrere Spielsitzungen) an der Bauweise des Charakters ein bisschen was ändern, sodass man sagt Evocation ist nicht möglich, aber dafür gibt man ihm mehr potion slots, in die er dann im stillen Kämmerlein vorbereiten kann. Bei Ankunft kann man das alte Powerset wieder zurückbauen.