Hui, mal wieder eine Pay-for-Play-with-Someone Diskussion, aber ich bin etwas spät zu der Party.
Ich stehe dem neutral gegenüber. Bei manchen Spielrunden, die ich so geleitet habe, hätte ich zwar gerne Schmerzensgeld erhalten aber inzwischen sehe ich das lockerer und habe immerhin Geschichten zum Erzählen.
Selbst bezahlen: Ja, warum nicht, ich habe das Geld - aber ich fänds auch cool, wenn Leute erreicht werden, die kaum oder gar kein eigenes Geld haben. Wenn es einem wichtig ist, dann kann man das probieren. Heutzutage bezahlen Menschen für so viel anderes Geld. Irgendwelche Streamer, damit sie einmal im Stream einen Nicknamen und "Danke" sagen... da geht Spielleiten in eine ähnliche Ecke.
Mich bezahlen lassen? Naja, teilweise passiert das ja. Auf Cons bekommt man Dinge (Kaffee hoffentlich mindestens
) für manche Spielrunden wird das Material gestellt ("Du willst Kingmaker spielen? Dann kaufs mir, ich leite dann.") und manchmal gibts Dankeschöns (Hey ich habe für wesentlich kürzere Dienste wesentlich wertvolleren Whiskey bekommen - war aber nur am Rande rollenspielrelevant). Sehe ich nicht kritisch, sehe es auch nicht als Bestechlichkeit.
Wird aber wohl nur in großen Systemen oder als "Ich bin der SL mit dem du dein schon immer liebstes Spiel auch mal als Spieler erleben kannst!" oder? Und man kann es ja über Patreon bzw. Steady machen. Da werden ja auch gaaaanz andere Dinge unterstützt.
"Probleme" sehe ich nur an zwei Ecken:
1. Wenn es richtig schlecht läuft und Leute ihr Geld zurück haben wollen etc. Da gehts dann in Richtung AGB aber ich wette, das wird laufen. Zumindest wird dann wohl nicht weiter bezahlt.
2. Wenn es Einsteigern das falsche Bild vermittelt. Gut, das passiert auch im kostenlosen Sektor (so einige Mädels von der Drachenzwinge, die da nicht mehr sind, haben mir von grauenvollen ersten Erfahrungen dort erzählt
) aber im bezahlten Sektor tut es nochmal mehr weh.
Aber das große Plus ist die Verbreitung des Hobbies und die dadurch steigende Möglichkeit für uns alle, am Ende zu den Runden zu kommen, die wir so gerne hätten. Und wenn wir sie schon haben, dann ist es für uns keine Einschränkung. Denn dann kommt die Dissonanz nur in der Diskussion mit anderen auf und die haben wir auch jetzt schon.
Und Kommerzialisierung lasse ich persönlich nicht als Argument gelten in einem Hobby, in dem Autoren und Illustratoren bei ihrer Tätigkeit praktisch draufzahlen und selbst Verlage keine großen Gewinnmargen einfahren. Und wenn doch, wird ihnen ja sowieso schon Kommerz und so vorgeworfen.