Autor Thema: Bezahltes Spielleiten?  (Gelesen 20527 mal)

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Offline unicum

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #225 am: 22.12.2021 | 14:16 »
Der Matt Mercer-Effekt beschreibt,...
Eigentlich hätte ich gedacht, dass Menschen IRL nicht so blöd sein würden,...

Hier gibt es noch den Albert-Einstein "Effekt"
Zwei Dinge sind Unendlich - das Weltalt und die Dummheit der Menschen und bei erstem bin ich mir nicht sicher.

Edit:
By the way ist eine variante dieses Zitates das ich fast besser finde mit Gier statt Dummheit.
« Letzte Änderung: 22.12.2021 | 14:18 von unicum »

Online ghoul

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #226 am: 22.12.2021 | 14:22 »
Wie viel wollt ihr denn jeweils haben? :) Ist doch bald Weihnachten!
Vielleicht kann man auch in Form ungespielter Regelwerke zahlen? Ich habe sogar noch was als OVP, irgendwas mit Hexx...
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Epaminondas

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #227 am: 22.12.2021 | 15:29 »
Allerdings sehe ich da jetzt persönlich keine Verbindung mehr zur Frage was man von bezahlten SLs hält.

Die Verbindung zum bezahlten Spielleiten kam durch den wiederholten Verweis auf die MCU und die (vermeintliche) Vergleichbarkeit in der Korrelation Kommdifizerung <-> Kommerzialisierung <-> Werte- und Qualitätsverfall auf.

Es wird ja allgemein die These vertreten, dass bezahltes Spielleiten ein Symptom oder zumindest ein Katalysator für eine (weitere) Kommerzialisierung, Industrialisierung und kreative Aushöhlung des Hobbys sei. Critical Role und 5e seien oder beförderten seelenlose Dosenkost a la MCU. Eben überoptimierte und massentaugliche Konservenkost vom Fließband.

Ich hab die von dir angesprochene, immer wieder zyklisch verlaufende, Erneuerung, als Gegenpunkt dagegen gebracht. So wie die Film- und Videospielindustrie, durchläuft auch das Nischen-Hobby Rollenspiel mit Sicherheit solche Zyklen, wird auf der einen Seite aufgeblasen und auf der anderen implodiert sie. Daraus entsteht dann oft etwas Neues, was Kreativität und Originalität befördert. Ist auch im Rollenspiel passiert. Bei RPGnet gibts einen Thread zu "gab es ein Dark Age des Rollenspiels?" mehrere Hinweise auf inflationäre Bubbles, die irgendwann geplatzt sind. Wohl zum Beispiel eine D20 bubble kurz vor der 3.5, wo es massenweise (minderqualitäre) D20 Adaptionen gab, oder Flautephasen im Fantasy-Bereich in den 90ern, die dann teilweise von anderen / neuen Genes und Spielen wie Vampire / Urban Fantasy abgelöst wurden, bis dann mit der Herr der Ringe Trilogie, der klassische Fantasy-Bereich wieder Aufwind bekommen hat.

Der Punkt ist: Selbst wenn es sich um eine andauernde Verschlimmerung und Zuspitzung eines kommerzialisiert-kommodifizierten Seelenverlusts des Rollenspiels handeln würde (der unter anderem durch sowas wie bezahltes Spielleiten befördert oder symtpomatisch ans Licht gebracht würde), würde man anhand der Vergleiche zu anderen Industrien sehen, dass solche Entwicklung a) keinesfalls neu b) alles andere als endlos und c) oft am Ende förderlich für die Neuentwicklung und Neuerfindung des Bereichs sind. Das ist natürlich für Niemanden ein Argument, für den alles jenseits der ersten Editionen aus den 70ern keine Weiterentwicklung sondern eine Regression oder Schlimmeres darstellen.

Ich würde zum Beispiel absolut behaupten, dass die jeweiligen Tiefphasen ganz erheblich zu der Erweiterung des Hobbys beigetragen haben. Ich sehe es als absolutes Plus, das es mittlerweile eine Vielzahl an Spielstilen gibt, mit dutzenden Ansätzen an die Tätigkeit und das Thema "Rollenspiel" und hunderten von Spielen, die eine Auswahl bieten.

Ich glaube allerdings nicht, dass es sich um den beschriebenen Werterverfall handelt. Und das unter klarer Berücksichtigung des MCU-Vergleichs.

So wie die moderne Filmentwicklung in Hollywood, haben auch die modernen Entwicklungen im Hobby dazu beigetragen, dass eine längst überfällige Veränderungen stattgefunden haben, die Beides a) inklusiver b) für marginalisierte Gruppen fördernder und c) allgemein zugängiger gestaltet haben.

Es gibt mehr weibliche Regisseurinnen als je zuvor, es gibt viel mehr Repräsentation für gerade in den USA immer marginalisierte oder ausgegrenzte Gruppen. Gerade die MCU hat afroamerikanischen und asiatischen Filmemachern, Schauspielern und Zuschauern mehr gebracht, als die Filmindustrie zuvor je zustande gebracht hat. Es kommen so viel mehr und so viel diversere Stimmen zu Wort, als zuvor - und allein die Serien bieten Dutzenden von Autoren, Schauspielern und Produzenten eine Möglichkeit, sich zu verwirklichen, die im "alten" Hollywood die Glasdecke schon als Kabelträger erreicht hätten.

Etwas Vergleichbares gilt für Critical Role und die von einigen so verteufelten "modernen" Rollenspiele von 5s bis Pbta. Sie haben das Hobby unglaublich weit geöffnet und ermöglichen Menschen, die nichts mit Dungeoncrawl oder Wargames am Hut haben die Möglichkeit, sich im Rollenspiel auszudrücken, zu verwirklichen und kreativ zu beteiligen. Die Indie-Szene wächst gefühlt immer weiter. Shows wie Critical Role erzeugen nicht nur den Mercer-Effekt, sondern inspirieren vor allem auch hunderttausende junge Menschen dazu, sich im Rollenspiel auszuprobieren, das Hobby kennenzulernen und sich damit zu beschäftigen. Für viele aus der LBTQ+-Community ist das Hobby damit auch zu einem Zufluchtsort geworden, um kreative Outlets im Eskapismus zu finden - oder sich sogar in einem Charakter viel näher in ihrer natürlichen Form ausdrücken zu können, als es ihr Privatleben zulässt.

Mit anderen Worten: Nein, bezahltes Spielleiten ist nicht neu und auch kein Symptom für den Werteverfall im Hobby. So einen Werteverfall gibt es ohnehin nicht. Ganz im Gegenteil wird das Hobby immer bunter, fördert immer mehr Optionen und Diversität und damit auch Kreativität.
« Letzte Änderung: 22.12.2021 | 15:32 von Epaminondas »

Offline Tele

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #228 am: 22.12.2021 | 15:46 »
Eine Frage hätte ich zu Mercer noch. Ich habe mich nur peripher mit ihm beschäftigt, aber ich dachte, dass ist geskripted, wie eine Daily-Soap. Alle wissen, was kommt und improvisieren auf Basis des bekannten Drehbuchs. Oder habe ich das falsch verstanden?

Offline Rhylthar

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #229 am: 22.12.2021 | 15:54 »
Zitat
Wie ordnest du ein, dass der Großteil der von WotC veröffentlichten 5e Abenteuermodule Neuauflagen bekannter, etablierter Module sind?
Zählst Du DMsGuild dazu?

"Großteil" ist auch etwas übertrieben. Ich kann weder Waterdeep: Dragon Heist, Tomb of Annihilation, Hoard of the Dragon Queen/Rise of Tiamat, Wild beyond the Witchlight, Storm King´s Thunder, Out of the Abyss* oder Rime of the Frost Maiden etablierten Modulen zuordnen. Bleiben also noch Curse of Strahd, Princes of the Apocalyse und Dungeon of the Mad Mage plus die 5E-Konvertierungen in Tales from the Yawning Portal.

*diskutabel, ob Night Below Pate stand oder nicht...bezieht sich eher auf Salvatores Romanreihe imho.
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #230 am: 22.12.2021 | 16:07 »
Eine Frage hätte ich zu Mercer noch. Ich habe mich nur peripher mit ihm beschäftigt, aber ich dachte, dass ist geskripted, wie eine Daily-Soap. Alle wissen, was kommt und improvisieren auf Basis des bekannten Drehbuchs. Oder habe ich das falsch verstanden?

Ich bin da etwa so praxiserfahren wie du, aber meines Wissens gibt es kein vollständiges Skript, eher Vorgaben, worum es gehen wird, und Mercer muss dementsprechend auch mal Szenen komplett improvisieren.
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #231 am: 22.12.2021 | 17:07 »
Ich trenne mal ein paar Off Topic Sachen ab. Der Thread ist in Kürze wieder offen.
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #232 am: 22.12.2021 | 17:10 »
Das Thema ist wieder offen. Den Teil zu oDnD und Innovation habe ich ausgelagert.
« Letzte Änderung: 22.12.2021 | 17:15 von Crimson King »
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Epaminondas

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Re: Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #233 am: 22.12.2021 | 19:06 »
@Epaminodas

Ich zitiere mich mal selbst:

"Die Spannbreite für Bezahl-Spielleitung ist vermutlich recht groß. Wer bin ich jemandes Broterwerb zu kritisieren? Aber wenn es sich Richtung Kommidifizierung bewegt, sehe ich das als schlechte Entwicklung."

Ist deine Position, dass Kommodifizierung des Rollenspiel-Hobbies eine wünschenswerte Entwicklung ist?

Nein, meine Position ist, dass du Unrecht hast und es sich nicht in Richtung Kommodifizierung bewegt. Und ich glaube auch, dass du Kommodifizierung als Begriff nicht wirklich korrekt einsetzt. Ich müsste zum Beispiel erstmal sehen, inwieweit sich die Vermarktung von Rollenspielprodukten (inklusive kreativen Erzeugnissen) von der Vermarktung von Spielleitung soweit unterscheidet, dass es eine Zäsur in der Qualität der Produkte oder des gemeinsamen Hobbys ergibt. Oder war das in der guten alten Zeit alles kostenlos oder so kosteneffizient, dass nur die Materialkosten gedeckt wurden?

Zumal ja immer noch nicht annähernd hinlänglich geklärt ist, dass es überhaupt eine Korrelation zwischen einem vermuteten Qualitätsabfall und solchen Faktoren wie kostenpflichtige Spiel-Sessions gibt.

Und ich hab ja nun wirklich mehr als breit und ausführlich dargelegt, warum ich dir grundlegend in dem Qualitätsabfall widerspreche.

Feedback am Rande:
Deine bisherige "Oh so provokant!"-Diskussionsweise vermittelt für mich eher den Eindruck, dass du hier halbtrollendes Sparring betreibst und Niemandem auf Augenhöhe begegnest. Durch den frötzelnden Anstrich der Postings wird relativ klar angedeutet, dass alle weniger Ahnung haben und dich Gegenargumente eher amüsieren, als beschäftigen.

Epaminondas

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Re: Re: Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #234 am: 22.12.2021 | 19:13 »
@Epaminondas: Ich fürchte, du bist im falschen Threads unterwegs.
 :btt:

Ach, bin ich nicht auf der heißen Spur? Na dann begebe ich mich mal wieder in meine kindlich-naive, geistige Umnachtung.

Und lese vielleicht ein paar eurer Blog-Folianten, auf das ich Dummerchen irgendwann euer Erkenntnislevel erlangen möge  ::)

Offline takti der blonde?

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Re: Re: Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #235 am: 22.12.2021 | 19:23 »
Nein, meine Position ist, dass du Unrecht hast und es sich nicht in Richtung Kommodifizierung bewegt.
Und ich glaube auch, dass du Kommodifizierung als Begriff nicht wirklich korrekt einsetzt. Ich müsste zum Beispiel erstmal sehen, inwieweit sich die Vermarktung von Rollenspielprodukten (inklusive kreativen Erzeugnissen) von der Vermarktung von Spielleitung soweit unterscheidet, dass es eine Zäsur in der Qualität der Produkte oder des gemeinsamen Hobbys ergibt.


Wie wäre der Begriff denn richtig genutzt?


Zitat
Oder war das in der guten alten Zeit alles kostenlos oder so kosteneffizient, dass nur die Materialkosten gedeckt wurden?


Welche gute alte Zeit? Kommodifizierung des Hobbies ist seit TSR Thema. Siehst du wirklich keinen Unterschiede darin, wie Hasbro an D&D heran geht vs wie Gary Gygax et. al. an D&D herangingen?

Zitat
Zumal ja immer noch nicht annähernd hinlänglich geklärt ist, dass es überhaupt eine Korrelation zwischen einem vermuteten Qualitätsabfall und solchen Faktoren wie kostenpflichtige Spiel-Sessions gibt.


Wie denn auch, wenn wir uns mitten im Prozess befinden? Ich vermute lediglich, dass Gewinnmaximierendes Verhalten ähnlich zu anderen Bereichen zu einem Qualitätsabfall führt. Siehe auch der Zustand der Pflege in Dt. "for profit" Krankenhäusern. Ich wüsste nicht, warum sich das nicht auf unser Hobby anwenden lassen sollte.

Worauf basiert eigentlich dein Zyklus-Modell? Könntest du das genauer erläutern bzw. mal distinkte Zyklen in der Filmindustrie benennen? Wann soll denn laut dem Modell die nächste filmische Renaissance eintreten?

Zitat
Feedback am Rande:
Deine bisherige "Oh so provokant!"-Diskussionsweise vermittelt für mich eher den Eindruck, dass du hier halbtrollendes Sparring betreibst und Niemandem auf Augenhöhe begegnest. Durch den frötzelnden Anstrich der Postings wird relativ klar angedeutet, dass alle weniger Ahnung haben und dich Gegenargumente eher amüsieren, als beschäftigen.

Dein Feedback ist unerwünscht, wirkt übergriffig und ich versichere Dir, dass ich vor allem Interesse am Erkenntnisgewinn habe.

Offline Rhylthar

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Re: Re: Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #236 am: 22.12.2021 | 19:37 »
Zitat
Ich vermute lediglich, dass Gewinnmaximierendes Verhalten ähnlich zu anderen Bereichen zu einem Qualitätsabfall führt.
Da bleibst Du aber den Beweis aber schuldig.

Durch monetäre Anreize wie momentan z. B. DMsGuild sind viele Produkte auf den Markt gekommen, die sonst wohl nur (wenn überhaupt) einer sehr kleinen Spielerschaft (nämlich der Bekanntenkreis des Autors) zur Verfügung gestanden hätte. Inklusive einer Aufmachung, die eben über normales "Fanmade" hinausgeht.

Ich hätte nie gedacht, dass ich ein "Fanmade"-Produkt jemals für bis zu 50,00 € als pdf kaufen würde; mittlerweile habe ich einige Produkte von der DMsGuild, die in der Qualität denen von WotC wenig bis gar nicht nachstehen, manchmal sogar ganz im Gegenteil.
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Offline takti der blonde?

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Re: Re: Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #237 am: 22.12.2021 | 19:46 »
Da bleibst Du aber den Beweis aber schuldig.

Durch monetäre Anreize wie momentan z. B. DMsGuild sind viele Produkte auf den Markt gekommen, die sonst wohl nur (wenn überhaupt) einer sehr kleinen Spielerschaft (nämlich der Bekanntenkreis des Autors) zur Verfügung gestanden hätte. Inklusive einer Aufmachung, die eben über normales "Fanmade" hinausgeht.

Ich hätte nie gedacht, dass ich ein "Fanmade"-Produkt jemals für bis zu 50,00 € als pdf kaufen würde; mittlerweile habe ich einige Produkte von der DMsGuild, die in der Qualität denen von WotC wenig bis gar nicht nachstehen, manchmal sogar ganz im Gegenteil.

Monetäre Anreize =! Gewinnmaximierung. Oder meinst du den "Fan" Autoren geht es um Gewinnmaximierung?

Offline Rhylthar

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Re: Re: Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #238 am: 22.12.2021 | 19:53 »
Monetäre Anreize =! Gewinnmaximierung. Oder meinst du den "Fan" Autoren geht es um Gewinnmaximierung?
In dem Moment, in dem ein nicht unwesentlicher Teil ihres Lebensunterhalts damit finanziert wird (also über reinen Hobbyismus hinausgeht), würde ich da schon von sprechen, ja. Ob die Betonung auf "Maximierung" liegen muss...*shrug*

Edit:
Leider passt der Beitrag auch genausogut in den anderen Thread, imho. Denn weitergedacht bedeutet es für mich: Wenn ich (und andere) anfange(n), den Unterhalt (zum Teil oder ganz) mit RPG-Produkten zu finanzieren, werde ich zwangsläufig auf Qualität achten müssen. Einmal aufgrund der Konkurrenz und natürlich auch, damit ich meine Kunden zufrieden stelle.
« Letzte Änderung: 22.12.2021 | 20:18 von Rhylthar »
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Re: Re: Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #239 am: 22.12.2021 | 20:03 »
@Epaminondas: Ich fürchte, du bist im falschen Threads unterwegs.
 :btt:

Der Beitrag war doch eben noch im anderen Threads? Hier ist er falsch!
Ich lösche ihn wohl am besten.
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #240 am: 22.12.2021 | 21:17 »
Ich habe zwei Off Topic Posts entfernt. Bitte beim Thema bleiben.
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #241 am: 22.12.2021 | 22:57 »
ich habe nicht den ganzen 10-Seiten-Thread gelesen; ich hoffe, ich wiederhole hier nicht nur, was schon da war

Die Runde hat 5-7 Spieler und der Obolus ist $15/Spieler/Termin (3h pro Sitzung). D.h. für den SL kommen bis zu $100 pro Sitzung zusammen, und für mich sind die $5/Stunde auch vertretbar die ich bezahle.
Ich finde die Entwicklung eigentlich gut. Wobei das Kino-Äquivalentt eher $30 für 3h wären, und damit würde es langsam anfangen, sich wenigstens ein bisschen zu rechnen.

Und ich gehe davon aus, dass die Preise eher steigen werden, wenn Leute anfangen, darum zu kämpfen, wer bei bestimmten SLs spielen kann.

Was ich auch gut finde: Das erzeugt weitere Anreize für Spielhilfen zur effizienten Vorbereitung.

Ansonsten bin ich aber nicht sicher. Ich mag es, dass meine Runden für mich Treffen im Freundeskreis sind und niemanden aus Geldgründen ausschließen. Wenn Leute aus meinem Freundeskreis nicht mitspielen könnten, weil sie keine 5€ pro Woche ausgeben können, finde ich das eher blöd. Das ist ein Grund, warum ich es auch doof finde, sich in Kneipen zu treffen, in denen eis Getränk 5€ kostet.
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Offline Runenstahl

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #242 am: 22.12.2021 | 23:40 »
Ich leite jetzt seit einiger Zeit (kostenlos) für größtenteils Fremde in einer internationalen Runde D&D und kann schon nachvollziehen warum manche SL dafür Geld nehmen. Wie schon zu Beginn des Threads gesagt wurde gibt es da bei einigen Leuten die Einstellung "Kostet nichts = Wertlos" und verhalten sich entsprechend. Inzwischen sind von 8+ verschiedenen Spielern noch 4 übrig geblieben mit denen es wirklich Spaß macht und die auch zuverlässig dabei sind.

Ich selbst möchte nicht bezahlt werden. Hauptsächlich weil ich mich dann unter Druck gesetzt fühlen würde (wenn die Leute bezahlen "darf" ich nichts mittelmäßiges mehr abliefern ?). Aber ich habe volles Verständnis dafür wenn SL sich den Aufwand bezahlen lassen.

Einer meiner Freunde leitet übrigens seit einiger Zeit ebenfalls eine Online-Runde unter Freunden. Er nutzt dabei Fertig-Abenteuer. Im Laufe der Kampagne wurde es deutlich das es für ihn (und damit letztlich auch uns) deutlich angehmer wird wenn er sich die Abenteuer nochmal für D&D-Beyond holt und ebenfalls nochmals die Karten für D20 kauft. Wir haben die Kosten dafür unter den Spielern geteilt. Ist er damit nun ein böser-Bezahl-SL ? Meiner Meinung nach nicht. Um mit dem Leiten wirklich Geld verdienen zu können müßte man SEHR viel Geld dafür verlangen. Bislang sind selbst US-Bezahl-SL nur im Bereich "Aufwandsentschädigung". Und wenn ein SL nun 100,- € den Abend pro Spieler nimmt ? Wenn er Leute findet die das Bezahlen wollen ist das doch deren Sache.

Das macht mMn nicht das Hobby kaputt. Eher das Gegenteil: Wer so gut ist das er viel Geld für seine Tätigkeit verlangen kann, der bringt dem Hobby vermutlich eher neue Impulse als nur alte Kamellen aufzuwärmen.
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Offline Jens

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #243 am: 23.12.2021 | 00:44 »
Gab es nicht diese DSA Con in einem Luxushotel, wo man sich Spielrunden bei Autoren kaufen konnte oder trügt mich da mein löchriges Gedächtnis? Kaiser Reto Konvent oder so hieß das und für nen sehr hohen Ticketpreis kam man in bestimmte Spielrunden.

Und war "Teilnahme in einer Autorenspielrunde" nicht auch mal ein sehr hohes Pledge bei einem Kickstarter bzw. bei diversen Kickstartern?

Offline Ma tetz

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #244 am: 23.12.2021 | 00:53 »
Du meinst das Kaiser Raul Konvent ja das gibt es.
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Offline Koruun

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #245 am: 23.12.2021 | 06:48 »
Kostenteilung unter SL und Spielenden für etwas, das eigens für die Runde geholt wird: kam zwar noch nicht vor, aber ich mag den solidarischen Gedanken dahinter, ergo: warum nicht.

"Bezahlung" kam in meinen Runden bisher maximal in Form von beim Bestellen das Essen vom SL einmal zahlen vor, wobei es da eher um die Geste als das Finanzielle ging.
Eine Art Stundenlohn für das Leiten würde mir vermutlich insofern das Spiel verderben, als dass ich mich dann unter einem Servicedruck sähe und weniger unverkrampft leiten könnte. Ich halte es auch nicht für "weniger Gatekeeping", Geld für das Leiten zu verlangen; die Aussage halte ich für zynisch mit Hinblick auf Menschen, die sich kaum Tickets für Kino o.Ä. leisten können.
Zahlen würde ich auch nicht, einfach weil es mir im Zweifel mehr Spaß macht selbst zu leiten und es genug SL in meinem Umfeld gibt.

Wenn ein bezahlter SL dadurch ggf. mehr Zeit zum Vorbereiten und Spielen hat und somit mehr Runden anbieten kann für Leute, die sonst keinen SL finden, halte ich das aber nicht per se für verwerflich.
Bei einer Plattform für bezahlte SL, mit Bewertungssystem für SL und Provision an die Plattform, sähe das anders aus, ab da könnte es bedenklich werden.
"The only thing standing in the way of unique characters in OSR is a lack of creativity and a reliance on words printed by other people."

"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
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Offline Darius der Duellant

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #246 am: 23.12.2021 | 08:20 »
Aber andererseits, bedenke doch was das für völlig neue Möglichkeiten eröffnet!
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"Free to Play sind Champion Fighter, Life Cleric, Thief Rogue und Evoker Wizard. Andere Archetypen kosten 5€. Paladin, sagst du? 7,50€, alle Archetypen. Und auf Level 11 kannst du für 17,50€ einen Holy Avenger bekommen, der dir auch nie wieder weggenommen werden kann."

Mist, das hätte ich vor dem Start meiner Shadowrun Nebenrunde lesen müssen.
Mit einer monetären Kompensation pro Sitzung wäre ich eventuell von einigen kategorischen Verboten abzubringen gewesen (keine Magieradepten, keine Gedankenkontrolle und niemanden der sowohl Spruchzauber als auch Herbeirufung beherrscht).
Bei 15€ pro Sitzung und Problem-build hätte ich mir das ganze angefangen zu überlegen, schließlich habe ich das zusätzliche Geschiss.
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Offline dabba

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #247 am: 23.12.2021 | 08:26 »
Schwierig an dem "Geschäftsmodell" ist leider, dass es nicht als Vollzeitjob taugt. Die Zahlen von zaboron sind da schon ein guter Anhaltspunkt: wenn jeder Spieler einen Kinoeintritt (ca. 15 €) zahlt und der Spielleiter wirklich jeden Werktag eine Sitzung mit 5 Spielern leitet (wann auch immer er das vorbereitet), kommt er nicht mal auf 1700 € im Monat. Davon ziehen wir dann noch Kosten (Steuern, Sozialabgaben, Lizenzen etc.) ab, und es wird klar, dass das eher eine Aufwandsentschädigung ist als ein echtes Einkommen.
Die meisten werden das als Nebentätigkeit machen.

Ich sag mal: Ein Schiedsrichter in der Fußball-Kreisliga bekommt Spesen und Fahrtkosten erstattet, einen kleinen zweistelligen Euro-Betrag. Damit wird man nicht reich, aber insbesondere für Schüler und Studenten ist das ein nettes Zubrot. Es gibt junge Schiris, denen vorgeworfen wird, sie pfiffen nur wegen der Kohle ihre drei Spiele am Wochenende weg. Manche dieser Schiris sind aber einige Jahre aber die erfahrenen Jungs & Mädels, die vielleicht aufsteigen und höhere Ligen leiten (und dort auch mehr Geld bekommen) oder die im Fußballkreis jeder kennt und schätzt. U. a. weil sie schon sehr viele Spiele erledigt haben.

Offline Hotzenplot

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #248 am: 23.12.2021 | 08:40 »
Ein Gedanke aus der Praxis, weil ich andernorts wieder drüber gestolpert bin.

"Wir suchen einen erfahrenen D&D-DM, der für uns Abenteuer X leitet. Wir sind 4 nette Spieler und sehr zuverlässig." So oder so ähnlich kann man es auf zahlreichen Plattformen lesen.
Eigentlich wird hier bereits eine Dienstleistung erbeten, nur das der monetäre Aspekt zur Definition der Dienstleistung im wirtschaftlichen Sinne fehlt.

Ich stolpere über o. g. Anfragen seit geraumer Zeit etwas stirnrunzelnd, weil ich mich über die Erwartungshaltung wundere. Vielleicht ist es manchmal nur unglücklich formuliert, aber es kommt für mich der Anspruch rüber, jemanden einen Job machen zu lassen, auf den sonst keiner aus der Runde Bock hat. Im Grunde sind das dann wieder beste Voraussetzungen dafür, jemanden zu bezahlen.  8]

Die meisten werden das als Nebentätigkeit machen.
Vielleicht schafft man es ja, die Spielleitung als künstlerische Tätigkeit anerkennen zu lassen.  >;D

Vermutlich fragt dann das Finanzamt aber, wie genau der Leitstil ist.  :think:
« Letzte Änderung: 23.12.2021 | 08:42 von Hotzenplot »
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #249 am: 23.12.2021 | 09:04 »
Vielleicht ist es manchmal nur unglücklich formuliert, aber es kommt für mich der Anspruch rüber, jemanden einen Job machen zu lassen, auf den sonst keiner aus der Runde Bock hat.

Ich glaube dein Bauchgefühl trügt dich keinesfalls.
Wenn eine Gruppe einen SL sucht ist, ist niemand hat Bock das zu machen" doch eigentlich immer der Grund.
Legitim ist die Anfrage ja trotzdem und es gibt ja auch Leute die total Bock auf SL'en haben.

Deine Konklusion kann ich auch unterschreiben, mit einer Einschränkung:
Ich glaube die mentale Sperre die man überwinden muss um fürs mitspielen zu bezahlen ist bei den meisten Leuten zu robust.

Ich würde es in meiner gegenwärtigen Lebenssituation auch nicht machen.
Aber wenn ich stattdessen ne Partnerin ohne Rollo-Interesse sowie mehrere Kinder im Vorschulalter hätte, wär mir so eine hoch intensive Runde an einem oder zwei kompletten Wochenenden im Jahr, bei der ich nichts vorbereiten muss und mit einer Erwartungshaltung reingehen kann, durchaus ne dreistellige Summe wert.

Glaube der hauptsächliche Grund warum bezahltes Spielleiten hierzulande noch kaum verbreitet ist, dürfte so ne Spießbürgerliche Grundhaltung im Sinne von "das haben wir immer schon NICHT so gemacht, wo kämen wir denn da hin. Am Ende würde sich noch was VERÄNDERN." sein.
An der mangelnden Nachfrage wirds nicht liegen.
Man muss schon vollkommen obskuren Kram oder vermutlich weithin bekannt beschissen leiten, damit man als SL Probleme damit hat, ne Runde ans laufen zu bekommen.
Wenn man hier sowas wie ne Shadowrun-Runde anbietet, rennen einem die Leute ja quasi die Bude ein.

Hätte ich mehr freie Zeit, würde ich wahrscheinlich einfach mal im Doder eine "Anzeige" als bezahlter SL aufgeben um zu schauen ob das überhaupt Leute abschreckt.
Aber für eine dritte SR-Runde fehlen mir leider absolut die Kapazitäten,.wäre also nicht seriös machbar :(
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