Ich muss auch sagen, ich finde das 2-Achsen-Alignmentsystem knorke und es ist durchaus mit ein Grund, warum ich D&D (in entsprechenden Editionen) und entsprechende Settings mit zentralem Alignment-Bezug bevorzuge.
Nota bene, ich schreibe bewusst "Alignment" statt "Gesinnung", da das deutsche Wort mE einfach keine treffende Übersetzung für das implizite Konzept ist.
Alignment, das ist die Ausrichtung auf absolute kosmische Prinzipien.
Gesinnung klingt dagegen mehr so nach "eher konservativ oder doch eher liberal?". Und diese kosmischen Prinzipien von objektiver Moralität - Gut, Böse, Ordnung, Chaos - das ist für mich einer der USPs von D&D überhaupt.
Aber ja, das ganze kann natürlich nur funktionieren wenn man Alignment als übergeordnete Prinzipien auch annimmt. Oder wie es Tudor sagte:
Das Problem waren aus meiner Sicht immer die Leute, die versuchen, in dieses absolute Raster Relativierungen hineinzubringen.
Genau das funktioniert dann nämlich nicht. Genausowenig wie die Alignments rein als "Team Marker" zu interpretieren, wie es weiter oben im Thread jemand angedeutet hat. Okay, kann man machen, dann werden sie halt komplett bedeutungslos und könnten genausogut grün / lila, eckig / rund heißen.
Noch ein kleiner Nitpick: glaube, die älteste Überlieferung des Gut/Böse Dualismus kommt aus dem Zoroastrismus. Andere Religionen haben vermutlich fleißig davon abgepinnt. Aber das wirklich nur am Rande.
Yeah, so anyway: ich find es wie gesagt gerade super interessant, dass in dieser Kosmologie die Alignments eben nicht relativ oder relativierbar sind. Einer der wichtigsten Unterschiede ist da nach meiner Interpretation: anders als in unserer Welt hält sich dort eben nicht jeder selber für Die Guten. Die Bösen wissen schon dass die die Bösen sind -- finden das aber ganz richtig so, weil sie ihre Philosophie für überlegen halten.
Also kurz gesagt: ich bedaure, dass in der 5E - vom Start weg, nicht erst qua jüngster Errata - Alignment bedeutungslos gemacht wurde; würde ich mal wieder 5E leiten wollen, würde ich das nicht übernehmen sondern mich an das Alte Testament halten.