Autor Thema: Reading Challenge 2022  (Gelesen 34871 mal)

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Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #100 am: 23.02.2022 | 11:29 »
Heute mal was anderes - nachdem ich mich jetzt seit Woche nur noch quäle, habe ich heute zwei Bücher nach jeweils rund 100 Seiten abgebrochen:

  • Nate Silver - The Signal and the Noise: Mit Preisen überhäuft, gilt in bestimmten Kreisen als absolutes Must-Read. Scheinbar habe ich mir aber etwas Falsches darunter vorgestellt - es geht nicht wirklich um Information, sondern um Data Mining. Zudem sind die Beispiele, die der Autor auf jeweils 40+ Seiten durchdiskutiert, für Europäer auch wirklich nur begrenzt interessant. Sowas wie Wahlen fürs Repräsentantenhaus oder Baseball (ein Spiel, dessen Faszination sich mir seit jeher entzogen hat). Ich werde einfach nicht warm damit.
  • Jack Vance - Sudrun's Garden (Lyonesse #1): Ein Klassiker der Fantasy, und ich habe mich durch die Begeisterung für das BRP-Supplement "Lyonesse" in Teilen des Forums dazu verleiten lassen, mir mal das Original zu Gemüte zu führen. Leider ist das aber überhaupt nicht mein Schreibstil - unemotional, distanziert, ohne Action, im extrem sachlichen Chronistenstil und immer mit leicht sarkastischem Unterton. Ich habe mal gehört, Vances Sprache sei "präzise" - auf mich wirkt das eher dröge. Einzig das Worldbuilding gefällt mir, allerdings ist es bisher sehr low-fantasy.

Das ist übrigens eines meiner Probleme mit "Reading Challenges" - ich habe einfach keine Lust, mich durch Bücher zu quälen, die mir keinen Spaß machen, nur um einen Büchercount hochzutreiben. Also kommen die beiden jetzt ins Regal zurück, und andere Autoren bekommen eine Chance.
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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #101 am: 23.02.2022 | 14:50 »
Imerhin gelesen (und damit bei 12 Büchern, mein Update bis 11 wurde wohl übersehen für die Liste):

 * The Outside von Ada Hoffmann, so ein wenig Cthulhu in SciFi und modern, aber trotzdem nicht wirklich überwältigend. Ok.

Derzeit auf dem Plan:

 * The Kraken von China Miéville (ca. 1/4 durch)

Erstmal wieder aufgegeben hab ich...

 *A Desolation Called Peace - Hatte die Hoffnung, dass mich Teil 2 mehr mitnimmt als Teil 1, insb. mit zumindest der Hoffnung auf mehr Alien-Hintergrund (und weniger Hof-Intrigen) als in Teil 2, aber hab es (erstmal) wieder beiseite gelegt
 * Forest of the Night - Älteres Buch mit Furries (*hust* Ok, nein, mit Moraeus, also Tiermenschen in nem bisschen Cyberpunkigen Setting) - nicht spannend genug für leichte Kost
 * The Atlas Six - sehr Charakterzentriertes Kram, halbwegs interessante Prämisse, aber irgendwie zogs noch nicht, mal sehen

Ich hab auch derzeit rd. ein halbes Dutzend Sachbücher im IT Bereich die ich teilweise anschaue und die damit nicht zählen, weil nicht fertig durch ;-)
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Bombshell

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #102 am: 23.02.2022 | 17:57 »
Imerhin gelesen (und damit bei 12 Büchern, mein Update bis 11 wurde wohl übersehen für die Liste):

Hier ist es aufgeführt. Wo hast du geschaut?
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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #103 am: 23.02.2022 | 18:49 »
In dem Posting, das im Startposting verlinkt ist (welches aber gar nicht mehr das aktuelle ist, aus... Gründen...nehme ich an? ;-) )
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Jens

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #104 am: 23.02.2022 | 20:36 »
@Weltengeist: ich würde solche Bücher, wenn ich sie zumindest zu einem Drittel gelesen habe, durchaus mit auf die Liste nehmen. Sonst ist das ja wirklich motivationszerstörend...

Offline gunware

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #105 am: 24.02.2022 | 17:29 »
[6/52]

Geschichten aus dem Klaffenden Portal (D&D5)
*12/15
Ältere Abenteuer für die fünfte Edition aufbereitet. Nur die erste Geschichte kannte ich, aber die ganze Umsetzung hat mich nicht enttäuscht. Ich hoffe, dass sich das auch so spielen lässt, wie sich das liest.

Christoph Maser: Der Nachtexpress
*9/15
Ein Cthulhu-Abenteuer - jetzt gelesen, obwohl ich es bereits als Spieler erlebt habe. Und musste feststellen, dass wir als Spieler ganz anderes Abenteuer erlebt haben. Tja, so ist das mit den meisten geschriebenen Abenteuern, sie überleben selten den Zusammenstoß mit den Spielern.

Robert B. Parker: The Godwulf Manuscript
Spenser #1
*11/15
Spenser, der Detektiv im Stile von Marlow von Raymond Chandler, nur in die (damalige) Gegenwart versetzt. Heutzutage gelesen ist die Buch-Gegenwart ungefähr von heute auch so weit entfernt, wie die Gegenwart von Marlow, als ich über ihn zum ersten Mal gelesen habe. Lang ist es her. Das Buch machte Spaß und ich werde mir noch ein paar von denen besorgen.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #106 am: 25.02.2022 | 08:10 »
Sudrun‘s Garden habe ich auch abgebrochen damals.

Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #107 am: 25.02.2022 | 09:10 »
Sudrun‘s Garden habe ich auch abgebrochen damals.

Das tröstet mich jetzt... ;D
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Offline aingeasil

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #108 am: 25.02.2022 | 09:30 »
#4 Andrew Shaffer - Hope Never Dies
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Leichte Krimiunterhaltung, aus der Perspektive von Biden. Solide geschrieben, nicht zu absurd (auch wenn es an der ein oder anderen Stelle sehr angestrengt versucht, lustig zu sein), mit einem leichten Hauch von Noir (hauptsächlich der ich-Perspektive geschuldet). Habe ich die ganze Zeit Obama und Biden vor meinem inneren Auge gesehen? Nein - bzw. nur wenn ich mich wirklich darauf konzentriert habe. Es hätte gut und gerne ein Roman über ein x-beliebiges Möchtegern-Ermittler-Duo sein können. Ändert aber nichts daran, dass man das Buch gut und flüssig lesen kann und es das Ermittler-Genre ausreichend gut bedient.

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Offline BBB

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #109 am: 25.02.2022 | 16:20 »
#4 Andrew Shaffer - Hope Never Dies

Ein seltsames Konzept... aber auch irgendwie interessant
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Offline aingeasil

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #110 am: 25.02.2022 | 17:57 »
Ein seltsames Konzept... aber auch irgendwie interessant
Jupp, fand ich auch. Es gibt auch nen zweiten Teil. Und der Autor hat sein Buch von Biden Signiert bekommen + Obama hat angeblich auch eines :)
Es gibt ja dasselbe mittlerweile auch auf deutsch mit Frau Merkel:
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Offline BBB

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #111 am: 25.02.2022 | 18:03 »
Abgefahren.

Nächstes Jahr dann: Scholz - Mord im Hafenviertel  ;D
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Swafnir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #112 am: 25.02.2022 | 18:09 »
Abgefahren.

Nächstes Jahr dann: Scholz - Mord im Hafenviertel  ;D

Wohl eher "Schröder - Tatort Kreml"  >:(

Offline Holycleric5

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #113 am: 25.02.2022 | 20:33 »
Heute habe ich endlich den ersten Splittermond-Roman zu Ende gelesen. "Nacht über Herathis".

Es geht um einen Mensch namens Dorn und eine Gnomin namens Pitt, die der "Gilde der langen Messer", einer Gruppierung Caran-Gefälliger Schattenklingen, angehören.
Sie führen Meuchelmorde aus, achten dabei jedoch auf einen Codex, zum Beispiel soll das Opfer dem Täter in die Augen sehen.
Doch mit einer Änderung an der Führungsspitze dieser Gilde ändern sich auch die Regeln. Wer bleibt in der Gilde und verlässt die Prinzipien, wer verlässt die Gilde und bleibt bei seinen Prinzipien?

Man bemerkt, die teilweise Alltäglichkeit der Magie, Kenner des Regelwerks werden viele der Zauber wiedererkennen.
Oft wird die Geschichte aus der Sicht einer bestimmten Person erzählt.

Die Geschichte war flüssig zu lesen, spannend, kurzweilig ab und beinhaltet manche Lacher.

Buch Nummer 2 wird der zweite Splittermond-Band "Die Pyramiden von Pirimoy" mit neuer Region und neuen Charakteren.
Leitet (als SL): -
Spielt (als Spieler): GURPS 3
Bereitet vor (als SL): Splittermond

Swafnir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #114 am: 1.03.2022 | 15:09 »
Ich lese zur Zeit zwar den ganzen Tag, aber das meiste sind Aufsätze und Monographien, die ich nicht komplett lese. Eines hab ich mir jetzt aber komplett reingezogen, weil ich auch fürs Rollenspiel interessant finde:

#5 Maurice Halbwachs - Das kollektive Gedächtnis

Halbwachs war Professor der Soziologie an der Sorbonne und Mitglied der Résistance. Er wurde gefasst und starb 1945 im KZ Buchenwald.
In seiner Arbeit befasst er sich mit dem kollektiven Gedächtnis und den Unterschieden zwischen Kindheitserinnerungen und denen von erwachsen. Ebenso mit den Unterschieden zwischen kollektivem Gedächtnis und dem persönlichen Gedächtnis. Welche Erinnerungen bleiben uns erhalten, welche vergessen wir? Wie hilft uns die Gemeinschaft Erinnerungen zu behalten oder wieder ins Gedächtnis zu rufen?

Wenn man das mal aufs Rollenspiel bezieht, merkt man relativ schnell, dass wir da fiktive Geschehnisse in einer geteilten Narration haben, die im kollektiven Gedächtnis der Gruppe gespeichert wird. Das Abrufen derselben ermöglicht es uns zum Beispiel längere Kampagnen zu spielen. Das erklärt auch warum es so schmerzlich ist, wenn wir eine Gruppe verlieren in der wir lange waren oder warum es für Neueinsteiger oft schwer ist in eine bestehende Gruppe zu kommen. Äußerst interessant  :d

Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #115 am: 1.03.2022 | 20:22 »
Auf einen schwachen Januar folgte ein ebenso schwacher Februar (was aber auch an den abgebrochenen Büchern liegt, s.o.):

  • Melanie Mitchell - Complexity: A Guided Tour. Ein ziemlich genialer Crashkurs in Sachen "komplexe Systeme", der viele Themen berührt, die mich irgendwann schon mal interessiert haben (Chaostheorie, Evolution, genetische Algorithmen, zelluläre Automaten, Network Science, Spieltheorie,...). Abgesehen von einem Kapitel, mit dem ich nichts anfangen konnte, was das Buch inhaltlich und didaktisch ein Genuss.
    5 von 5 Sternen.
  • Jonathan Bergmann, Aaron Sams - Flip Your Classroom. Da ich angefangen habe, im Flipped-Classroom-Modus zu unterrichten, wollte ich mir doch mal den Klassiker zum Thema durchlesen. Allerdings ist das Büchlein eher für völlige Neulinge in der Thematik gedacht und konnte die Fragen, die ich dazu hatte, größtenteils nicht beantworten. Trotzdem: Wer etwas mit Lehre zu tun hat und sich mit dem Thema noch nie beschäftigt hat, sollte da unbedingt mal reinschauen.
    4 von 5 Sternen.
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Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #116 am: 3.03.2022 | 08:42 »
So.

#4
The Wheel of Time - The Great Hunt
Puh. Was für ein Wälzer. Beeindruckend wie Jordan seine Welt hier weiter ausbaut. Das Pacing ist merkwürdig. Erst zieht sich die Handlung, an Ende dann geht es doch relativ zügig.. Der weibliche Helden-Fanclub wirkt etwas fan-fiction-mäßig auf mich. Ansonsten aber mehr als solide. Ich kann die Begeisterung meines 15-16jährigen Ichs durchaus nachfühlen. Ich kann mich allerdings auch dran erinnern, dass spätere Bände durchaus noch zäher waren. Ich lese aber weiter. Als nächstes aber erst mal was Kürzeres…

Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #117 am: 3.03.2022 | 10:46 »
#12 (endlich wieder mal was durchgelesen)

"Legends & Latte - A Novel of High Fantasy and Low Stakes" von Travis Baldree

Eine orkisch-barbarische Ex-Abenteurerin erfüllt sich ihren Wunsch, einen Coffee Shop aufzumachen. Ein perfektes Buch um mit einer heißen Tasse Tee, Kakao oder Kaffee, gemütlich in eine Decke gewickelt, gelesen zu werden. Das englische Wort das hier am besten passt, ist "wholesome". Entspannte Fantasy, leichte Anflüge von Romantik, viel Freundschaft. Definitiv empfehlenswert.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #118 am: 5.03.2022 | 10:33 »
Hm, diese Beschreibung erinnert mich an "The long way to a small angry planet".
Da gab es aber zumindest einige Konflikte zwischen den Charakteren und zum Schluss auch eine dramatische Zuspitzung ("high stakes"). Trotzdem hat nicht ganz viel gefehlt und ich hätte es etwas langweilig gefunden.
 

Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #119 am: 5.03.2022 | 11:41 »
Hm, diese Beschreibung erinnert mich an "The long way to a small angry planet".
Da gab es aber zumindest einige Konflikte zwischen den Charakteren und zum Schluss auch eine dramatische Zuspitzung ("high stakes"). Trotzdem hat nicht ganz viel gefehlt und ich hätte es etwas langweilig gefunden.

Nein, ich würde sagen, Legends & Latte ist durchaus sehr offen "low stakes", nochmal mehr als "The long way to a small angry planet" - auch mit nochmal deutlich weniger Konflikt zwischen Hauptpersonen (also.. keinem, würde ich sagen). Wenn man Action erwartet: Nein. Es gibt Stakes, aber die sind sehr low. Es gibt Konflikt, aber ziemlich wenig davon und auch nicht sonderlich brutal (ok, die Anfangsszene ist minimal brutal, weil der Abschluß des Abenteurer-Lebens).
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Wenn man Aufregung sucht, ist das definitiv NICHT das Buch, das man will ;-) Slice of Life, mit minimalen Schwierigkeiten, die - natürlich - überwunden werden, ich fühlte mich auch an einige Webcomics in der Richtung erinnert. Muss für mich nicht jeden Tag sein, klar, aber das, was es verspricht, macht das Buch recht angenehm.

Wem die Welt derzeit zu scheiße ist und der keine weitere Aufregung braucht: Das ist potentiell dein Buch. Dementsprechend, wenn "The long way to a small angry planet" schon fast langweilig für dich war, würde ich Legends & Latte evtl. nicht empfehlen ;-)
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Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #120 am: 5.03.2022 | 12:18 »
#11 Jim Butcher - Geistergeschichten (Dresden Files Band 13)
Dieser Roman schließt - zumindest für den Hauptcharakter - direkt an den Vorgänger an und daher kann ich zum Inhalt wieder nicht soviel sagen. Nur soviel: Die Romane werden wirklich von Mal zu Mal besser und dichter, Butcher hat sich "warm" geschrieben und liefert richtig cooles Zeug ab.

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#12 Thomas Olde Heuvelt - Echo
Wenn ein Buch schon bei der Leseprobe mich so gruselt, dass ich mich nicht mehr traue, im Dunkeln den kurzen Weg vom Schlafzimmer ins Bad zu gehen, dann will es natürlich weiterlesen. Dabei wird eigentlich schon zu Anfang und mit dem Klappentext einiges verraten: Nick, ein passionierter Bergsteiger, und sein Kletterpartner Augustin haben gemeinsam einen geheimnisvollen Berg in den Schweizer Alpen bestiegen und nur Nick ist zurückgekehrt - schwer entstellt  und ohne Erinnerung an das, was passiert ist. Nicks Lebensgefährte Sam, der Bergsteigen seit eines traumatischen Ereignis in seiner Kindheit hasst, versucht zum einen, sich an die neue Situation zu gewöhnen und zum anderen die Hintergründe des Unfalls zu ergründen, denn wie es aussieht, ist Nick nicht allein vom Berg zurückgekommen...
Das Buch hat knapp 700 Seiten (gut, die Seiten sind recht großzügig bedruckt) und ich habe es an einem Abend durchgelesen, weil es einfach so spannend ist und so vielschichtig. Die Geschichte wird abwechselnd von Sam und Nick berichtet, wobei Nick hauptsächlich die Zeit bis zum Unfall erzählt. Während Stephen Chbosky, dessen Roman ich hier auch schon besprochen habe, gerne wie Stephen King schreiben würde und ihn erwähnt, muss ich sagen, dass die Vergleiche mit dem Großmeister hier deutlich angebrachter sind - und der Autor zieht sie wenigstens nicht selbst.
Olde Heuvelts Erstling hat mich bisher tatsächlich noch nicht so angesprochen von der Thematik - eine US-Kleinstadt wird von einer uralten Hexe terrorisiert - aber ich denke, das werde ich demnächst ändern.

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« Letzte Änderung: 5.03.2022 | 19:56 von Niniane »
Flawless is a fiction, imperfection makes us whole
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(Parkway Drive - Ground Zero)

Samael

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #121 am: 5.03.2022 | 12:22 »
Danke Irian, für die Details.

Offline Menthir

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #122 am: 6.03.2022 | 17:20 »
In der Zwischenzeit habe ich auch einige Bücher gelesen, welche ich entsprechend beitragen kann.

#8

Ian Mortimer - Im Mittelalter - Handbuch für Zeitreisende

Das Werk Mortimers ist eine ganz spannende Geschichte, weil es den Leser direkt anspricht und seine Vorstellungen etwas leiten und lenken möchte. Und so ist es ein guter Einstieg in die Thematik, weil das Buch durchaus begeisterungsfähig ist. Ein gelehrter Anspruch ist diesem Werk jedoch fern, sodass man - wenn man tiefer in die Materie will - darüber hinaus lesen muss. Mortimers Werk beschäftigt sich allen voran mit dem Mittelalter des 14. Jahrhunderts in England, ist jedoch recht umfassend auf den Alltag der Menschen ausgelegt.
Es lässt sich also auch mit großem Gewinn als Rollenspieler lesen, wenn man etwas mehr mittelalterliche Atmosphäre erschaffen möchte.

Um ein ganz großer Wurf zu werden, fehlt das quellenkritisch Elemente und die Gelehrtheit und auch ein wenig an sprachlicher Blüte, aber es ist ein gutes Buch.

7 von 10 Punkte

#9

Mark Forsyth - Eine kurze Geschichte der Trunkenheit: Der Homo alcoholicus von der Steinzeit bis heute

Ich habe dieses Buch einem Freund zum Geburtstag geschenkt, nachdem ich einiges darüber gehört habe, und habe es mir im Nachgang auch selbst zugelegt. Die Prämisse fand ich ganz spannend, allerdings ist die Umsetzung nur teils gelungen. Forsyth versucht es mit einem eher humoristischen Ansatz, der hier und da auch funktioniert, aber meist leider albern oder - noch schlimmer - gezwungen rüberkommt.

Zudem sind viele historische Begegebenheiten natürlich etwas umgeformt, um mit Alkohol besser erklärbar zu werden. Das ist für das Buch in Ordnung, und man darf die Rolle des Alkohols sicher nicht vernachlässigen. Insgesamt jedoch bleibt das Buch eine recht flache Abhandlung, bringt einen aber hier und da zum Schmunzeln, doch viel mehr als leichte Unterhaltung will es dann am Ende ja auch gar nicht sein.

6 von 10 Punkte

#10

Umberto Eco - Verschwörungen - Eine Suche nach Mustern

Das Buch ist eigentlich eine kleine Zusammenstellung von drei Vorlesungen, die an sich im typischen Geiste Ecos sehr gelehrt und sprachlich hochwertig sind. Letztlich sind die Erkenntnisse Ecos zu diesen Themen nicht unbekannt - immerhin spielt diese Thematik ja auch eine große Rolle im Namen der Rose - doch hier sind seine Thesen zur Fiktion von Weltverschwörungen wunderbar auf den Punkt gebracht und ungemein - sprachlich und analytisch - lesenswert.

Nicht alle Parts der Vorlesungen passen zum Titel, es ist insofern nicht reine Suche nach Mustern, aber dennoch eine erhellende und belohnende Lektüre. Gerade auch hier wieder mit dem Blick auf den Rollenspieler. Wir wollen ja nicht vergessen, wie nah wir Rollenspieler doch dem Verschwörungsdenken gerne sind innerhalb unserer Runden. ;-)

7 von 10 Punkte

#11

Friedrich Nietzsche -  Der Antichrist: Versuch einer Kritik des Christentums

Ich bin bekanntermaßen ein großer Freund philosophischer Literatur und div. philosophische Thesen, Ideen und Gedanken spielen in meinen Spielrunden immer eine vordergründige Rolle; an dieser Grenze befindet sich ja auch der Umgang mit Religion. Als Historiker habe ich mich auch immer viel mit der Schismengeschichte und dem Widerstand gegen Religion auseinandergesetzt, aber nie habe dafür Nietzsche herangezogen, so naheliegend dies wäre.

Jetzt habe ich das also getan. Und ich hätte es lassen können, vielleicht sogar sollen. Für ein so einflussreiches Buch im Denken Nietzsches und seiner Philosophie, für ein so angenommenes Werk wider das Christentum, ist es doch verblüffend ungelehrt und langweilig. Vielleicht habe ich das im falschen Zeitgeist gelesen, denn Nietzsches Antichrist ist vor allem ein anmaßender, etwas überheblicher, manchmal auch pointierter Rant, in dem er seine eigene Ansicht - häufig ohne Argument - platziert und wahrscheinlich seine eigene Vergangenheit aufarbeitet.

Im 19. Jahrhundert mag das für Aufsehen gesorgt haben. Zum Glück hat Nietzsche gelehrtere Werke geschrieben, die eine Auseinandersetzung mit ihm und seiner Philosophie rechtfertigen. Dieses jedoch ist nur geeignet, um treue Christen zu schockieren oder zu provozieren. Vielleicht kann man als billigen Einstieg in eine tiefgehendere Diskussion um das Christentum nutzen, aber auch da gibt es geeignetere Werke als diesen doch eher zähen Rant.

2 von 10 Punkte

#12

Michael Frayn - Das Spionagespiel

Das Spionagespiel ist ein im Feuilleton sehr gelobtes Werk gewesen, welches ich mir dann schließlich auch zulegte. Michael Frayn beschreibt im Kriegsengland das Schicksal eines kleinen, häufig gehänselten Jungen, der sich mit seinem Freund vorstellt, dass dessen Mutter deutsche Spionin ist. Darauf aufbauend nimmt die Geschichte mit der einen oder anderen schrecklichen, wenn auch angedeuteten, Wendung seinen Lauf.

Wir erleben alle Elemente eines Spionageromans, nämlich Seitenwechsel, Desinformationen, Verrat, allerdings alles aus der Sicht eines Jungen, und im Rahmen einer kleinen, fast heil wirkenden Vorortsiedlung, die alsbald kleine Risse zeigt.

Unser kleiner Protagonist ist durch das ganze Buch dabei konsequent schwach und in einer Verteidigungsrolle und nicht der Souverän dieser Geschichte, sondern eher Getriebener der Ereignisse, verloren in seiner Erkenntnislosigkeit und in dem Spiel, welches alsbald kein Spiel mehr ist.

Der Autor entscheidet sich dafür, dass aus einer verzerrten Ich-Perspektive zu erzählen, denn die Geschichte des Jungen wird von eben diesem erzählt, jedoch im hohen Alter, als dieser versucht, die Ereignisse von damals abzuschließen.

Besonders wirkungsvoll ist dabei, dass Frayn versucht, die kindliche Perspektive des Verstehens zu erhalten und daraus die Spannung des Werkes zieht und dieser Punkt ist zurecht hoch gelobt.

Allerdings sind die Rollen so sehr funktional angelegt, auf diese Stereotype des Spionageromans, dass sie ihre eigene Charakteristik an vielen Stellen verlieren und die Rollen eben nur Kostüme bleiben, und so wenig getan ist, um die Vorstadtmenschen vorstädtisch und menschlich wirken zu lassen. Dadurch ergibt sich wenig menschliche Spannung, obwohl sie häufig angedeutet werden soll. Darüber hinaus hat mich der Schreibstil, oder zumindest seine Übersetzung, nicht angetan. Interessanterweise spricht der Alte, wenn er von sich als Jungen spricht, manchmal in der 1. und manchmal in der 3. Person, sodass angedeutet ist, dass er sich noch heute unsicher über die Vorgänge ist.
Dass der Schreibstil letztlich nicht eindringlich genug, die Spannung nur angedeutet, die Schwächen der Menschen sich nur in der Rolle des Protagonisten zu kulminieren scheinen, und die Charaktere letztlich nur Schattenspielereien sind, tun dem Werk meines Ermessens nach weh.

Zwar versucht der Protagonist zu erläutern, warum ein Kind die charakterlichen Tiefen nicht analysieren kann, aber dennoch wäre dann die emotionale Sicht des Jungen noch wichtiger gewesen. Und die erschöpft sich auf Weinen und Ratlosigkeit, und wird damit der kindliche Psyche wohl kaum gerecht.

Wie dem auch sei, die Elemente, die Michael Frayn versammelt hat, sind beachtlich und an sich gut gewählt, und dennoch will es nicht so richtig klick machen. Es ist eine gut gewählte Kulisse, eine spannende Voraussetzung, doch durch mangelnde Charakterisierungen und den etwas distanzierten Schreibstil (trotz 1. Person) bleibt es leider nur eine durchschnittliche Lektüre.

4,5 von 10 Punkte
„Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen“ - Johann Gottfried Frey

„Ein Mensch wollte immer Recht behalten:
So kam's vom Haar- zum Schädelspalten.“ - Eugen Roth

Offline Bombshell

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #123 am: 6.03.2022 | 19:14 »
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@Irian: Du hast imho zweimal #12 eingeloggt. Ich habe das zweite mal als #13 gewertet.
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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2022
« Antwort #124 am: 6.03.2022 | 19:21 »
@Irian: Du hast imho zweimal #12 eingeloggt. Ich habe das zweite mal als #13 gewertet.

Danke für den Hinweis, du hast recht, das letzte war schon Nummer 13.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.