Autor Thema: Wie kommuniziert man Spielern, dass MinMaxing kein impliziter Zwang ist?  (Gelesen 12321 mal)

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Offline Eadee

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Beim 13 Mann Traveller kann man Fertigkeiten auch im Spiel lernen und trainieren, aber das kostet Zeit. Und je mehr man bereits kann, desto länger dauert es, etwas neues zu lernen oder in etwas besser zu werden.
In Konsequenz lernt und trainiert man also ausschließlich das, was auch die Überlebenswahrscheinlichkeit optimal erhöht, denn alles was man an Fluff gelernt hat erschwert nachher das erlernen von lebensnotwendigem?

Klingt für mich eher kontraproduktiv.

Offline Fillus

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Ingame Lösungen finde ich nicht gut. Beschränkt man den Minmaxer, ist der unglücklich. Beschränkt man ihn nicht, sind andere unglücklich.

Dann sind wir aber bei der Gruppenchemie. Wenn man seinen Spaß verliert weil man Kompromisse eingehen muss was eigentlich immer der Fall ist wenn mehrere Personen zusammen kommen, bleibt die Gruppe so nicht bestehen. Da ich immer mehrere Gruppen habe (bzw vor Corona hatte, sind noch nicht alle wieder angelaufen), wurden die schon etwa nach Interessieren eingeteilt. Sowas geht natürlich nicht, wenn man im Freundeskreis spielt.

Wenn es da also nur um die eine Gruppe geht und die Spielenden sich so sehr in ihren Spielvorlieben auseinander driften, herrscht Redebedarf. Da ich nicht für alle bestimmen würde, wäre meine einzige Wahl hier das ich nicht mehr für die Gruppe leite bevor es geklärt ist. Das heisst die Gruppe löst sich auf, wird anders zusammen gestellt oder einzelne spielen dann nicht mehr mit. Ist nicht leicht da einen Weg zu finden, bei dem niemand unzufrieden ist. Aber ich sehe auch nicht ein, dass ich als SL unzufrieden bin, weil die Spielenden (oder einzelne) unzufrieden sind.

Ohne Kompomisse geht es meiner Meinung nach nie, weil die Vorlieben nunmal nicht genau gleich sind.

Offline Venti

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Man muss einfach nur Systeme spielen, in denen MinMaxing nicht geht. Ich kenne da ein paar, und seit ich sie spiele, habe ich dein Problem nicht mehr.

Offline tartex

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Man muss einfach nur Systeme spielen, in denen MinMaxing nicht geht. Ich kenne da ein paar, und seit ich sie spiele, habe ich dein Problem nicht mehr.

Welche wäre denn das? Würde mich über Tipps freuen!
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Offline Venti

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Welche wäre denn das? Würde mich über Tipps freuen!

Könnte da moderne Spiele wie Fate oder Blades in the Dark empfehlen.

Offline takti der blonde?

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In Konsequenz lernt und trainiert man also ausschließlich das, was auch die Überlebenswahrscheinlichkeit optimal erhöht, denn alles was man an Fluff gelernt hat erschwert nachher das erlernen von lebensnotwendigem?

Klingt für mich eher kontraproduktiv.

Gilt das nicht immer? Also, dass du bei begrenzten Ressourcen optimieren kannst? Ob du es tust ist dann Teil deiner persönlichen Psychologie.

Offline Isegrim

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Könnte da moderne Spiele wie Fate oder Blades in the Dark empfehlen.

Fate-Charaktere können stark in ihrer Effektivität abweichen; va klug gewählte/gebaute Stunts können sehr viel bringen, und einen durchaus großen Unterschied machen.

EDIT
In Konsequenz lernt und trainiert man also ausschließlich das, was auch die Überlebenswahrscheinlichkeit optimal erhöht, denn alles was man an Fluff gelernt hat erschwert nachher das erlernen von lebensnotwendigem?

Hat Traveller überhaupt so was wie Fluff-Fertigkeiten? Kenn nur Classic Traveller & es ist Jahre her, dass ich da wirklich reingeschaut habe...
« Letzte Änderung: 9.07.2022 | 11:53 von Isegrim »
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Online nobody@home

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Für solche Fälle finde ich zb. die Pyramidensteigerung bei Fate gut.
Man hat sein Spezialgebiet mit dem 4er, muss aber trotzdem etwas in die Breite gehen, wenn man später steigern mag :)

Außerdem -- um das mal nebenher anzusprechen -- gibt's ja bei Fate in Sachen späterer Charakterveränderung und mMn im deutlichen Kontrast zu den weitaus meisten anderen Spielen ausdrücklich nicht nur das "Steigern", sondern auch von vornherein als recht häufig eingeplante Gelegenheiten, alte Charakterelemente zugunsten neuer über Bord zu schmeißen oder beispielsweise auch zwei Fertigkeitswerte schlicht zu vertauschen. Dabei ergibt sich normalerweise rein mathematisch kein Nettomachtzuwachs, aber man bleibt einfach flexibler als in anderen Systemen und steckt insbesondere auch nicht aufgrund von "suboptimalen" Entscheidungen am Anfang gleich für immer fest, sondern kann das im Lauf der Kampagne immer noch ausbügeln, wenn's denn in der Praxis tatsächlich zu sehr wehtut.

(Daß man das in anderen Systemen oft genug ja eigentlich ähnlich handhaben könnte, ändert wenig daran, daß es dort normalerweise erst mal in den Regeln schlicht nicht vorgesehen und man bei entsprechenden Wünschen also wesentlich stärker auf die persönliche Gnade der SL angewiesen ist. :P)

Offline tartex

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Könnte da moderne Spiele wie Fate oder Blades in the Dark empfehlen.

Also wenn ich mir die Regeldichte meines Spirit-of-the-Century-Bandes anschaue, muss da einiges an MinMaxing gehen.
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Offline Eadee

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Gilt das nicht immer? Also, dass du bei begrenzten Ressourcen optimieren kannst? Ob du es tust ist dann Teil deiner persönlichen Psychologie.
Ja richtig, es hängt von der Persönlichkeit des Spielers ab wieviel Sicherheit er für sein Spielerlebnis er will. Der Spielleiter kann versuchen die Spielatmosphäre so zu gestalten dass die Spieler sich nicht unnötig bedroht fühlen (z.B. indem er transparent offizielle Richtlinien zu Talentwerten einhält, keine Würfel dreht und auch keine Kämpfe unnötig in die Länge zieht "ums spannend zu machen").

Den Spielern die Chance zu geben selbstständig im Voraus zu erkennen wann eine Situation gefährlich ist, so dass sie selbst entscheiden können welche Herausforderungen sie annehmen, und ihnen genug Möglichkeit zum Steigern zu geben (durch Zeit oder XP oder sonstwas) dass sie eben nicht nur überlebenswichtiges steigern können sondern auch ressourcen für Fluff haben.


Jede verdeckte Würfeln oder Schummeln durch den SL (sei es auch noch so gut gemeint) torpediert die Chance dass die Spieler mündig selbst Gefahren einschätzen können und führt unweigerlich zu Optimierungsdrang oder Gleichgültigkeit.
« Letzte Änderung: 9.07.2022 | 13:59 von Eadee »

Offline Fillus

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Jede verdeckte Würfeln oder Schummeln durch den SL (sei es auch noch so gut gemeint) torpediert die Chance dass die Spieler mündig selbst Gefahren einschätzen können und führt unweigerlich zu Optimierungsdrang oder Gleichgültigkeit.

Exakt. Ich leite immer ohne SL Schirm und würfle offen. Früher hat mich auch mal schummeln bei den Spielenden gestört, heute ist es mir fast egal. Wenn sie es brauchen um glücklich zu sein, mir egal. Nur darf es die anderen nicht stören oder ihre Taten entwerten. Wenn Die Spielenden meinen,über Kopf meine SL Unterlagen lesen zu müssen, dann ist das so. Wenn ich es merke, dass die Spielenden schauen wie ich die Lebenspunkte der Gegner notiere, ziehe ich diese nicht mehr von einem Wert ab, sondern zähle hoch. Dann ist der Wert wertlos für sie.

Offline Boba Fett

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... Spiele wie Fate ...

Fate kennt auch sein Minmaxing und Powergaming (geschickte Ausformulierung der Aspekte und in-game Generierung von Fate Punkten).
Es sieht nur anders aus.
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Offline Venti

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Fate kennt auch sein Minmaxing und Powergaming (geschickte Ausformulierung der Aspekte und in-game Generierung von Fate Punkten).
Es sieht nur anders aus.

War in meiner Fate-Runde nie ein Problem.

Offline Boba Fett

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War in meiner Fate-Runde nie ein Problem.

Das sind doch nur individuelle Erfahrungen, die nichts mit den Eigenschaften des Spielsystems an sich zu tun haben.
In meiner Runde war es nie ein Problem, dass wir einen Powergamer haben - nach der Logik wäre der Thread hier ja irrelevant.

Deine Aussage:
Man muss einfach nur Systeme spielen, in denen MinMaxing nicht geht.
Meine Aussage: Fate gehört nicht dazu. (inkl Beleg, warum das so ist)
Meine Aussage weiter oben: Traveller gehört dazu.

Wo wir gerade dabei sind:
In Konsequenz lernt und trainiert man also ausschließlich das, was auch die Überlebenswahrscheinlichkeit optimal erhöht, denn alles was man an Fluff gelernt hat erschwert nachher das erlernen von lebensnotwendigem?
Klingt für mich eher kontraproduktiv.

*seufz* In der Charaktererschaffung hat man keinen Einfluss darauf, was man lernt. Man würfelt einen lifepath aus, mit sehr wenigen und sehr groben Entscheidungen.
Man entscheidet zum Beispiel, dass der Charakter sich bei der Raumflotte bewirbt. Dann wird gewürfelt ob er genommen wird und gewürfelt in was er ausgebildet wird.
Das klingt ungewohnt und viele finden das erst einmal doof, das ist es aber nicht (doof meine ich, ungewohnt schon).
Wenn man überlegt, wie das im echten Leben so ist, dann ist das ganz ähnlich.
Wenn man dann ins Abenteuerleben startet, hat man einen Charakter, der durch Ereignisse im Leben gezeichnet wurde. Und der aus denen auch immer mit Kenntnissen zurückgekehrt ist.
Der ist dann auch Mitte 30 oder älter. Traveller macht also nicht "Heldenreise" als Inhalt zum Rollenspiel, sondern man beginnt das Rollenspiel mit Profis und Veteranen.
Spielt man classic Traveller (aus den 70ern), dann war es das sogar. Der Held entwickelt sich nicht weiter.
Auch das kann man doof finden - machen auch Leute und deswegen haben spätere Versionen sich da was ausgedacht.
In der Mongoose Traveller Version (übersetzt von 13 Mann) dauert es beispielsweise einfach seine Zeit, in der man sich (neben dem Abenteuerleben) fortbildet.
Und das kann schon mal 12 Wochen dauern, oder so. Je mehr der Charakter bereits kann, desto länger dauert es.
Dabei darf man nicht vergessen:
Der Charakter ist bereits in seinem Job ein erfahrener Profi. Er war vielleicht bereits 8 Jahre bei der raumflotte Pilot und ist vorher 4 jahre zu den Marines gegangen.
Oder hat 20 Jahre Planeten im Dienst der Scouts erforscht. Und die Figur beherrscht auch die entsprechenden Fertigkeiten.
Wenn die/der Spielende unbedingt eine Kampffähige Person spielen möchte, wird diese sich den entsprechenden Beruf gesucht haben. Und dann wird sie das Kämpfen auch können.
Nur wie gut, dass entscheidet die Lebensereignisse und nicht ein Spieler, der sich irgendwo noch ein paar Punkte durch Nachteile zusammengeklaubt hat, um noch das letzte Quentchen herauszuholen.
Dementsprechend trainiert man vielleicht auch nützliche Dinge, die die Lebenswahrscheinlichkeit erhöht. Aber während des Trainings erlebt man die erspielten Abenteuer.
Und 3 Monate, um seine Überlebensfähigkeiten ein bisschen zu verbessern nenne ich jetzt nicht wirklich "minmaxing".

Das alles darf man ganz schlimm doof finden. Nur funktioniert es erstaunlich gut. Und der Lebenslauf macht einem sogar Spaß, wenn man sich darauf einlässt.
Muss man natürlich nicht - sich drauf einlassen meine ich. Man kann auch alles ungewohnte ganz schrecklich blöd finden.
Es war nämlich nur ein Beispiel für ein System, das Minmaxing eigentlich nicht zulässt.
« Letzte Änderung: 9.07.2022 | 15:12 von Boba Fett »
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Offline Venti

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Das sind doch nur individuelle Erfahrungen, die nichts mit den Eigenschaften des Spielsystems an sich zu tun haben.
Ich denke, dass sich Spielsysteme meistens so verhalten, wie es sich aus allen gesammelten Spielerlebnissen ergibt.

Zitat
In meiner Runde war es nie ein Problem, dass wir einen Powergamer haben - nach der Logik wäre der Thread hier ja irrelevant.
Nein, ich denke für manche Leute ist es ein Problem.

Zitat
Deine Aussage:Meine Aussage: Fate gehört nicht dazu. (inkl Beleg, warum das so ist)

Also deinen Beleg fand ich jetzt aber nicht so gut. Weil die verschiedenen Aspekte ja in verschiedenen Situationen dann doch gut anwendbar sein können.

Online nobody@home

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Meine Aussage weiter oben: Traveller gehört dazu.

Minmaxen kann man absolut auch in Traveller, selbst wenn die SL mit vorgehaltener Pistole darauf besteht, daß man jetzt absolut auch spielen muß, was man gewürfelt hat. Notfalls eben über die Methode "Ach, mein schwachbrüstiger Charakter hat sich übernommen und ist jetzt tot? Das ist aber schaaade, da muß ich jetzt wohl dummerweise einen neuen generieren"...aber es geht. (Und wenn die SL das vermeiden will, indem sie genau diesen Charakter mit Samthandschuhen anfaßt -- nun, auch das läßt sich ja schamlos-powergamig ausnutzen... ;))

Offline Issi

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Hallo allerseits,

was mich persönlich als Spieler an Point-Buy-Systemen immer sehr stört, ist dass ich das Gefühl habe, unter einem Zwang zum MinMaxen zu stehen, um mithalten zu können. Ich nehme den coolen Utility-Zauber um mit Totengeistern zu sprechen dann lieber nicht mit, sondern investiere die Erfahrungspunkte in meine Waffenfähigkeit, sonst "habe ich ja garkeinen Charakter mehr, der sich Kämpfer nennen darf, denn andere Charaktere mit der gleichen Erfahrungsstufe die ihre Waffenfähigkeit maximieren, das sind die echten Kämpfer".

Ich würde als Spielleiter mein Setting gerne auf eine Art präsentieren, die Spieler
1. dazu einläd, das zu steigern, was sie interessiert, was ihre Charaktere runder und interessanter zu spielen macht.
2. ihnen die Angst nimmt, ins Hintertreffen zu gelangen, wenn sie nicht optimieren.

Gleichzeitig geht es keinesfalls darum, Spieler kleinzuhalten. Wer all seine Erfahrung in genau einen einzigen offensive One-Trick-Zauber investieren will, und Spaß daran hat diesen Charakter zu spielen, dem will ich keinesfalls im Wege stehen.

Habt ihr Tipps, die über "sag das den Spielern doch einfach" hinausgehen? Ich würde das gerne nicht nur zu einer mantra-artig vorgebeteten Übereinkunft machen, sondern die Spielwelt tatsächlich auf eine gewisse Art lebendig, vielschichtig und einladend gestalten, dass die Spieler sich mit diesem Progressions-Konzept in der Welt wohl fühlen, und nicht das Gefühl haben "etwas zu verpassen".
Lass es.
Sowohl - die Mitspieler ändern zu wollen (am Minmaxen hindern zu wollen).
Als auch dich selbst unter Druck zu setzen mit ihnen mithalten zu müssen.

Das Glück endet beim Vergleich- Also spiel die Figur sowie du sie cool findest.
Mache ich auch so, wenn ich mit Minmaxern spiele.

Statt deinen Mitspielern die Angst nehmen zu wollen, dass sie ins Hintertreffen geraten, wenn sie nicht minmaxen-  nimm sie dir erst mal selbst!
 :)

Offline Boba Fett

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Minmaxen kann man absolut auch in Traveller, selbst wenn die SL mit vorgehaltener Pistole darauf besteht, daß man jetzt absolut auch spielen muß, was man gewürfelt hat. Notfalls eben über die Methode "Ach, mein schwachbrüstiger Charakter hat sich übernommen und ist jetzt tot? Das ist aber schaaade, da muß ich jetzt wohl dummerweise einen neuen generieren"...aber es geht. (Und wenn die SL das vermeiden will, indem sie genau diesen Charakter mit Samthandschuhen anfaßt -- nun, auch das läßt sich ja schamlos-powergamig ausnutzen... ;))

Das nenne ich nicht minmaxing und auch nicht powergaming.
Minmaxing: Charakterwerte optimieren
Powergaming: optimierte Charakterwerte möglichst optimal einsetzen

Was Du da beschreibst ist ein Arschlochverhalten, dass dem Spielleiter zusetzt und den anderen das Spiel verdirbt,weil man die "ich komm damit jetzt durch, sonst" Schiene fährt. Klar kann man sowas versuchen.
Man kann sich bei ziemlich vielen Gruppen dann aber auch darauf verlassen, dass man selbst plötzlich ersetzt wurde. §1 Man spielt nicht mit Arschlöchern.

Darum sollte es hier nach Themenstarter aber nicht gehen. Es ging um "wie kann ich Rollenspiel betreiben, ohne dass Spieler (man selbst inklusive) in den Versuch geführt wird, Regeln für Charaktererschaffung und -steigerung dahingehend zu benutzen, dass man sich einen möglichst effektiven Charakter formt.
Eine Möglichkeit, die vorgeschlagen wurde: Ein System nutzen, dass das nicht erlaubt (oder erschwert).
Andere Möglichkeiten wurden auch erörtert.
« Letzte Änderung: 9.07.2022 | 15:24 von Boba Fett »
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Das nenne ich nicht minmaxing und auch nicht powergaming.
Minmaxing: Charakterwerte optimieren
Powergaming: optimierte Charakterwerte möglichst optimal einsetzen

Was Du da beschreibst ist ein Arschlochverhalten, dass dem Spielleiter zusetzt und den anderen das Spiel verdirbt,weil man die "ich komm damit jetzt durch, sonst" Schiene fährt. Klar kann man sowas versuchen.
Man kann sich bei ziemlich vielen Gruppen dann aber auch darauf verlassen, dass man selbst plötzlich ersetzt wurde. §1 Man spielt nicht mit Arschlöchern.

Hey, entweder bin ich als Spieler mit meinem Charakter zufrieden oder nicht. Wenn ja, dann gibt's logischerweise auch kein Problem; wenn nicht, dann werden von oben herab abgeblockte Änderungswünsche früher oder später immer zu Vorwürfen von "Arschlochverhalten" führen, auch von Spielerseite in Richtung SL -- das ist bei weitem keine Einbahnstraße, deren Benutzung nur Spielleitern vorbehalten ist.

Offline Boba Fett

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Hey, entweder bin ich als Spieler mit meinem Charakter zufrieden oder nicht. Wenn ja, dann gibt's logischerweise auch kein Problem; wenn nicht, dann werden von oben herab abgeblockte Änderungswünsche früher oder später immer zu Vorwürfen von "Arschlochverhalten" führen, auch von Spielerseite in Richtung SL -- das ist bei weitem keine Einbahnstraße, deren Benutzung nur Spielleitern vorbehalten ist.

Wenn jemand unzufrieden ist, kann man kommunizieren und eine Lösung suchen.
Wenn jemand sich arschlochig (egal welche Porition der hat) verhält, sollte man (nach ergebnislosen Kommunikationsversuchen, siehe oben) trennen.

Ich verstehe nicht, was du gerade für ein Faß aufmachst. Wir reden hier über ein anderes Thema und offensichtlich aneinander vorbei.

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Wenn jemand unzufrieden ist, kann man kommunizieren und eine Lösung suchen.
Wenn jemand sich arschlochig (egal welche Porition der hat) verhält, sollte man (nach ergebnislosen Kommunikationsversuchen, siehe oben) trennen.

Ich verstehe nicht, was du gerade für ein Faß aufmachst. Wir reden hier über ein anderes Thema und offensichtlich aneinander vorbei.

Ich sag's mal so: ich halte die Behauptung, daß Traveler kein Minmaxing "erlaubt", für Humbug. Schließlich kann man bei jedem zufallsbasierten System allermindestens hingehen, mehrere Charaktere bis hin zu theoretisch beliebig vielen davon auswürfeln, und sich dann schlicht für den "besten" davon entscheiden -- mit den Regeln alleine läßt sich da also gar nix ausschließen. Da muß sich schon die Gruppe selbst wieder verständigen, ob und wenn sie das nicht will, und damit sind wir wieder am Punkt A.

Offline Boba Fett

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@Nobody: na guck, dann streiten wir uns doch nur noch um Begriffsdefinitionen.
Denn das, was Du da beschreibst, ist sicherlich möglich. Ich würde das allerdings nicht als Powergaming oder MinMaxing bezeichnen.
Diese Vorgehensweise (solange die Charaktererschaffung wiederholen, bis man ein denkbares Maximum erzielt hat und dabei auch eine Menge brauchbarer oder gute erwürfelte Charaktere zu verwerfen) liegt sicherlich nicht in den Intentionen und Beschreibungen der Spielregeln und auch nicht in dem, was als Konsens innerhalb der Spielrunde vereinbart ist.
(Anmerkung: ich meine damit nicht die wiederholte Erschaffung, nachdem man einen völlig unbrauchbaren Charakter erschaffen hat. Das dürfte durchaus im Rahmen des Konsens sein.)
Also kurz: was Du beschreibst ist nicht „within the rules as written or intended“. Powergaming ist aber normalerweise „within the rules“ (das macht es ja so schwer, es zu reglementieren). A ist nicht gleib B, ergo A ist nicht B. Für mich ist das, was Du beschreibst kein Powergaming, sondern schlicht cheating.
Da müssen wir aber nicht der gleichen Meinung sein. Agree to disagree?
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@Nobody: na guck, dann streiten wir uns doch nur noch um Begriffsdefinitionen.
Denn das, was Du da beschreibst, ist sicherlich möglich. Ich würde das allerdings nicht als Powergaming oder MinMaxing bezeichnen.
Diese Vorgehensweise (solange die Charaktererschaffung wiederholen, bis man ein denkbares Maximum erzielt hat und dabei auch eine Menge brauchbarer oder gute erwürfelte Charaktere zu verwerfen) liegt sicherlich nicht in den Intentionen und Beschreibungen der Spielregeln und auch nicht in dem, was als Konsens innerhalb der Spielrunde vereinbart ist.
(Anmerkung: ich meine damit nicht die wiederholte Erschaffung, nachdem man einen völlig unbrauchbaren Charakter erschaffen hat. Das dürfte durchaus im Rahmen des Konsens sein.)
Also kurz: was Du beschreibst ist nicht „within the rules as written or intended“. Powergaming ist aber normalerweise „within the rules“ (das macht es ja so schwer, es zu reglementieren). A ist nicht gleib B, ergo A ist nicht B. Für mich ist das, was Du beschreibst kein Powergaming, sondern schlicht cheating.
Da müssen wir aber nicht der gleichen Meinung sein. Agree to disagree?

Eh, von mir aus. Denn auf der anderen Seite wirst Du vermutlich kein Spiel finden, bei dem in den Regeln buchstäblich steht, daß ein Charakter zwingend verwendet werden muß, sobald er erst mal erwürfelt worden ist, weil sonst die Rollenspielpolizei die Tür eintritt oder das Regelbuch sich selbst zerstört. Das ist reine Sache des jeweiligen Gruppenvertrags (und im Sinne eines schnelleren Spielstarts schon mal mit mehreren vorgefertigten Charakteren anzutanzen und sich dann erst am Tisch für den davon zu entscheiden, den man in der Kampagne dann konkret spielen möchte, ist ja auch nicht überall ganz unüblich...einschließlich natürlich auch da schon der Überlegung, welcher denn nun "optimal" zum Rest der Gruppe passen mag). Das Regelwerk selbst liefert nur die Anleitung für das "Wie" der Charaktererstellung -- und mehr kann es ja auch gar nicht wirklich.

Online Runenstahl

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Zum OP:
Vieles wurde hier ja schon gesagt. Für mich wäre der wichtigste Punkt das du vorher mit den Spielern darüber sprichst was du als SL und sie als Spieler für Erwartungen haben und wie ihr die unter einen Hut bekommen könnt. Im Spiel kannst du dann letztlich nur versuchen jeden Character "anzuspielen" und ihm Gelegenheit geben seine Stärken und Bedürfnisse auszuspielen.

Spieler A will Rollenspieldrama ? Dann biete ihm einen kleinen Nebenplot in dem es darum geht einem Prinzen dabei zu helfen aus einer unglücklichen Verlobung zu entkommen um mit seiner wahren Liebe durchbrennen zu können.
Spieler B hat seinem Charakter den Hobbyskill Origami gegeben ? Prima. Lass ihn durch seine Kunstfertigkeit die versteckte Bedeutung in den Papierkranichen erkennen die die Gruppe am Tatort eines Mordes findet.
Spieler C will Powergaming mit seinem Min-Max Charakter betreiben ? Gib him ein paar Kämpfe.

Im Optimalfall hält Spieler Cs SC im Alleingang eine übermächtige Gegnerhorde auf während der Rest Gruppe versucht das Rätsel zu lösen indem Spieler As SC den sprechenden Türklopfer überreden muß ihm die Form des Schlüssels zu verraten den Spieler Bs SC dann blitzschnell aus Papier falten muß bevor die Gegnerscharen Spieler Cs SC überrennen.

Den Spielern (und ihren SCs) in der Praxis zu ermöglichen auf ihren jeweiligen Spezialgebieten zu glänzen ist mMn der beste Weg. Andere genannte Punkte sind sicherlich auch wichtig aber im Vergleich dazu eher nebensächlich.
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   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline Arkam

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Hallo zusammen,

erst Mal würde ich sehen das ich keine Fronten aufbaue. Nur weil ich ein System kenne und mir dehalb einen effektiven Charakter erschaffe muß das nicht heißen das der Charakter keinen Charakter hat.
Zudem gibt es nicht nur Sturköpfe die effektive Charaktere spielen. Also im Zweifel eher ein Mal nachfragen bevor man Sachen verbietet oder bei Mitspielern den Eindruck hinterlässt man wäre ein Arschloch Spielleiter dem es darum ging effektive Charaktere zu bestrafen. Selbst wenn etwas am Charakter einen an einer coolen Szene hindert kann man ja mit den Spielenden vorher sprechen. Ich hatte etwa bei 7ths Sea 1. Edition einen Charakter der nicht durch Magie beeinflußt werden konnte. Die Spielleitung hatte einen Einstieg übder einen magischen Effekt vor. Ich bin gefragt worden und habe ja gesagt. So gab es keine Regeldiskussionen oder böses Blut.

Dann lohnt sich ein Blick auf die angeblich so ineffektiven Charaktere der Mitspieler. Denn teilweise liegt das eben nicht am Charakter sondern daran das der Spielende seine Optionen nicht kennt. Wenn Spielende natürlich die Vorteile ihres Charakters vergessen, Informationen über Schwächen von Gegnern die man in der Kampagne bekommen hat nicht nutzen oder auch Boni von Ausrüstung vergessen sollte man sich an die eigene Nase packen. - An dieser Stelle herzlichen dank an meinen Pathfinder Spielleiter der für mich und andere Spielende ein wenig das Kindermädchen spielt und uns an so etwas erinnert.

Dann sollte man auch überlegen ob die eigene Regelkenntnis Probleme verursacht. Denn je unsicherer man bei den Regeln und Optionen des gespielten Systems ist destso eher gibt es Probleme. Ich spiele gerade Shadowrun da gibt es ja mit der Lernzeit, Nutzen von Kontakten, Verfügbarkeiten von Ausrüstung und neben der Absicherung mit Waffen auch noch Überwachung, Magie, Sicherheitstechnik und Hacker zu beachten. Da kann man wenn alles beachtet wird eben nicht den absoluten Spezialisten mit Militärausstattung spielen. - Doch man kann ihn spielen aber entweder wächst er eben mit den Herausforderungen der Abenteuer oder aber man hat wirklich ein Team das eng und koordiniert miteinander spielt. Lässt man etwas weg so erleichtert man es den Charakteren und sorgt für mehr Ressourcen für den jeweiliogen Charakter Schwerpunkt.

Eine Runde 0 oder aber zumindest die Zeit den Spielenden zu vermitteln wie man leiktet sollte man sich nehmen. Denn was man direkt anspricht fällt einem später eher nicht vor die Füße.

Gruß Jochen
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