Autor Thema: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben  (Gelesen 14022 mal)

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Offline Radulf St. Germain

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Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« am: 7.02.2022 | 19:15 »
Kennt Ihr das? Ihr habt die Vorankündigung gelesen, dann Reviews, dann habt ihr es bestellt. Ihr wolltet es lieben und dann als Ihr es gelesen habt oder das erste Mal gespielt... war es irgendwie doof. Ihr wollt das System lieben aber es funktioniert für Euch nicht.

Mir ging es so mit Torg. Ich mag an sich die Regeln, ich mag das Setting aber am Tisch denke ich mir jedes mal - das funktioniert für mich nicht. Schade, aber kann man nichts machen.

Habt Ihr auch solche Systeme?

Offline Weltengeist

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #1 am: 7.02.2022 | 19:16 »
Ach du meine Güte... wie lang darf die Liste denn sein? >;D
(Auf das Rollenspiel, von dem ich nicht an irgendeinder Stelle enttäuscht bin, warte ich immer noch vergeblich...)
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QuantizedFields

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #2 am: 7.02.2022 | 19:26 »
Interessante Prämisse! Ich glaube mir ging es bisher nur so mit Unity, einem unbekannten RPG Spiel das versucht, die besten Elemente von 13th Age mit anderen Fantasyspielen zu vermischen. Es nutzt 2W10 als Würfelmechanik, hat unterschiedliche Klassen, die alle ein oder zwei Resource-Tracks besitzen. Jede Klasse besteht aus aktivierbaren Fähigkeiten, die pro Aktivierung X Resources verbrauchen. Es gibt aber eine Erfrischungsmechanik:  im Kampf erfrischt ein gewürfeltes Pasch die Resourcen eines Charakter um 1d4 oder 1d6. In der Hinsicht ist Unity etwas wie ein komplexer Vorgänger von Lumen, falls ihr das kennt. Meine Schwester und ich wollten das unbedingt spielen und wir dachten, es könnte vielleicht sogar 13th Age als Lieblingsspiel ablösen.

Spoiler, es hat 13th Age nicht abgelöst :D Die Fähigkeiten waren eher fad und nicht so beeindruckend wie in 13th Age, deine Resources gingen im Kampf schnell leer und dann gab es keine weiteren Combat Options für dich, nur draufhauen. Natürlich haben wir versucht zu improvisieren, aber ein System welches dir nach 2-3 Runden alle deine interessanten Fähigkeiten wegnimmt ist leider nicht so gut angekommen. Natürlich gibt es die Möglichkeit eines Paschs, aber mit nur 10% Wahrscheinlichkeit. Das ist i.d.R dann einfach nie passiert.

Ich habe gehofft und gehört, dass es ein zweites Quellenwerk geben wird, aber scheinbar ist der Autor verschwunden und das nächste Buch ist seit Jahren in der Mache oder Stillgestanden. Selbst Modiphius hat aufgehört das Spiel im Store zu verkaufen und das ist echt schade. Unity hat immer noch Potential und mit ein paar Regelvarianten in einem weiteren Regelwerk hätte es vielleicht sogar noch etwas richtig cooles werden können.

Offline JollyOrc

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #3 am: 7.02.2022 | 19:32 »
Burning Wheel

Ich war direkt von der Idee des Lifepath Systems und dem Ansatz, der Konfliktbearbeitung schwer begeistert. Im Ergebnis war das Spiel für uns aber schwerfällig, sperrig und lieferte an allen Ecken und Kanten seltsame Ergebnisse. (Bei dem Versuch nach Handelsregeln eine Flasche Wein zu kaufen ging eine Figur pleite, hatte aber immer noch keinen Wein)

The Expanse RPG
Tolle Bücher, tolle Serie, fantastisches Setting. Fürchterlich layoutetes Regelwerk, dass ich schlicht nicht lesen mag. Überall springen mich Kästen an, Tabellen und Übersichten haben Seitenumbrüche mittendrin, und es. ist. alles. viel. zu. viel.

Earthdawn
Ich liebe das Setting. Das ist soo toll. Aber die Würfelmechanik und das Step-System, und die Art, wie Fäden etc. in den Regeln abgearbeitet werden.. ich hab das nie durchdrungen, so dass ich einfach losspielen konnte.
« Letzte Änderung: 7.02.2022 | 19:56 von JollyOrc »
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Jiba

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #4 am: 7.02.2022 | 19:38 »
Primetime Adventures
Als ich das erste Mal davon las, war ich hin und weg. Rollenspielen einer Fernsehserie? Brilliant!
Ich hab's gleich bestellt und es war das allererste Indie-Rollenspiel, das ich je besaß.
Dann habe ich's probegespielt und es war nur mäßig gut. Und mit zunehmender Zeit habe ich die Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten im Spiel immer stärker wahrgenommen (egal, was der Autor euch erzählt: In Fernsehserien gibt es so gut wie nie "Personal Sets"! Zumindest nicht welche, in denen diese Spielmechanik einen Sinn ergeben würde.)

Ich wollte es wirklich mögen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Husk

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #5 am: 7.02.2022 | 19:48 »
Die ersten beiden, die mir in den Sinn kommen sind:

Exalted
Ziemlich egal in welcher Edition. Ich hab sie alle gelesen, ich habe so ziemlich jedes Quellenbuch gelesen, habe Runden gespielt, habe noch viel mehr Runden geleitet... Und es war immer eine unerwiderte Liebe. Der Sammelkartenaspekt der Charms... hat mich in den Wahnsinn getrieben. Süßer, süßer Wahnsinn, hört ihr auch das Zucken von Malfeas? Oh no.

Symbaroum
Die Bilder, der dunkle Wald voller Unbekanntem, da hat mich viel abgeholt. Aber es war dann doch irgendwie eher generische Fantasy mit einem Kampf-Schwerpunkt und mit der Verlags-Performance (in der Deutschen Edition) war ich unzufrieden. So sammelt die Finsterbann-Edition in meinem Regal staub an und muss sich inzwischen vor den Trudvang Büchern verstecken.

Offline Alex

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #6 am: 7.02.2022 | 19:56 »
Savage Worlds
Karten bei Ini, Explodierende Würfel und (damals) eine Community die zornig gehauen hat, wenn man SW kritisiert hat. Dazu noch Prometheus Games ...
Schade um die guten Settings, die es dafür gibt.

Offline JS

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #7 am: 7.02.2022 | 20:00 »
Savage Worlds: Superhype damals, ich gab ihm oft eine Chance, allein es sollte nicht sein. Wir kommen einfach mit den Explosionen und dem Geshake nicht zusammen.

Die Verbotenen Lande: Superhype heute. Ich gab ihm eine Chance, aber das System unterbot für mich noch Savage Worlds, was wirklich eine unerwartete Überraschung war. Ich bedauere das, aber es gibt eben genug "erwiderte Lieben" für mich.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Gunthar

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #8 am: 7.02.2022 | 20:42 »
Bei mir ist es auch Savage World mit den explodierenden Würfel und Swinginess. Aber ohne SW wäre ich nie auf Cortex Classic gestossen. 2 bis 3 Würfel ohne Explosion.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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Offline Drantos

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #9 am: 7.02.2022 | 20:47 »
D&D 5e - Ich leite es gerade (seit 35 Sitzungen), ich hab so ziemlich alle Bücher (WotC) und will es echt gern haben, aber es fühlt sich für mich an wie ein VW Golf, der in Watte gepackt ist und auf dessen Rückablage eine Klorolle im Häkelschonbezug geparkt ist.

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Offline felixs

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #10 am: 7.02.2022 | 20:50 »
Ach du meine Güte... wie lang darf die Liste denn sein? >;D
(Auf das Rollenspiel, von dem ich nicht an irgendeinder Stelle enttäuscht bin, warte ich immer noch vergeblich...)

Geht mir auch so.
Inzwischen weiß ich auch, dass ich der anfänglichen Euphorie über ein neues System oder eine neue Welt nicht trauen sollte. Der Haken wird irgendwo zu finden sein. (Warum das so ist, keine Ahnung. Nach Schopenhauer vermutlich ein Produkt der menschlichen Natur).
Geht mir übrigens nicht nur mit Rollenspielen, sondern auch mit Zinnfigurenspielen so. Bei Brettspielen hingegen ist die Erfolgsquote interessanterweise recht gut.
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Offline Alexandro

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #11 am: 7.02.2022 | 20:55 »
Ubiquity, speziell Hollow Earth Expedition. Das Cover versprach wilde Pulp-Action, das System war sehr buchhalterisch, mit extremer Todesspirale, feingranular aufgeschlüsselten Fertigkeiten und sehr inkompetenten Charakteren.

Hypertellurians. Ich mag ja abgefahrene Kitchen-Sink-Settings, aber das Buch wird kein Setting mitgeliefert, sondern einfach ein paar wirre Schlagworte (Space Fantasy...mit Djinnen...und Psionik...und Super-Science...und...), ohne auch nur ansatzweise darauf einzugehen, was die Settingelemente (geschweige denn die Charaktere) eigentlich machen. Zudem werden die zugrundeliegenden D&D-Regeln in keiner Weise erweitert (man hat nicht einmal Raumschiffregeln, in einem Setting im Weltraum!) - es ist einfach ein Kopieren der Werteblöcke einiger D&D-Monster, um dann zu sagen "...und diese Monster sind jetzt im Weltraum".
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Weltengeist

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #12 am: 7.02.2022 | 20:57 »
Wie oben schon gesagt, die Liste ist einfach gewaltig. Ich neige sehr dazu, mich anfangs in ein neues Spiel zu verlieben, bin aber meist ernüchtert aufgewacht. Einige Beispiele (die Liste ließe sich beliebig erweitern):

Fate: Ich mag das Universelle daran. Ich mag die Würfelmechanik. Ich liebe die Aspekte. Aber aus mir wird einfach beim allerbesten Willen kein Fate-Spielleiter. Ich hab's versucht, ich schwör's. Mehrfach. Mit FreeFATE, mit FATE, mit TurboFATE. Es klappt einfach nicht. Spätestens wenn wieder ein Spieler sagt: "Ich brauch noch irgendwoher +2, welchen Aspekt könnte ich denn da noch reinwerfen?" bin ich raus.
Ein Gutes hatte Fate allerdings - es war damals der Grund, warum ich mich auf dem Tanelorn angemeldet habe...

Shadows of Esteren: Als ich das Buch durchgelesen habe, hätte ich vor Glück heulen können. Das Setting, die Optik, sogar die grundlegende Regelmechanik haben mich total abgeholt. Aber dann stellte sich im Spiel raus, dass diverse wichtige Teile fehlten, und die wurden dann auch nicht mehr nachgeliefert - stattdessen gab's dann mal ein Kloster hier, einen Prolog da... Es war nicht mal mehr klar, ob sie die große Kampagne (derzuliebe sie dem Spielleiter nicht erklärt haben, was eigentlich hinter dem Setting steckt) überhaupt je fertig kriegen. Und dann war es eben irgendwann aus zwischen uns.

Midgard 5: Eine Neuauflage meines alten Lieblingsspiels aus den 80ern? Endlich überarbeitet mit neuer Charaktererschaffung? Das klang so gut, dass ich mir vorgenommen habe, das Spiel zu heiraten und fortan kein anderes mehr anzuschauen. Hat aber leider nicht funktioniert - die Überarbeitung war halbherzig, meine Gruppe hat einmal draufgeschaut und gesagt "das spielen wir nicht". Dazu noch die Publikationspolitik... und dann kam Splittermond. Exit Midgard 5.

D&D5: Ich will es lieben, wirklich. Es wäre so hilfreich, wenn ich es lieben könnte - die Menge der Publikationen, die grandiosen Settings, die schiere Größe der Community. Aber ich kriege es einfach nicht hin - Systeme mit Klassen, mit "würfel mal mit deinem Skillwert von +2 und einem W20 gegen Schwierigkeit 18", mit "morgen früh hast du alle deine Hitpoints zurück" und mit Feat-bedingtem Superheldenfeeling ab Stufe 3 sind einfach nicht meins.

Ich könnte noch stundenlang weitermachen. Coriolis. Fateforge. Fragged Empire. Iron Kingdoms. Revolution D100. Symbaroum. TORG. Trudvang Chronicles. Alle voller Enthusiasmus gestartet und dann ziemlich ernüchtert wegen fehlender Weltengeist-Kompatibilität wieder zur Seite gelegt. It's not you, it's me. Oder so.
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Offline JS

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #13 am: 7.02.2022 | 21:02 »
Wutt? Ich glaube, wir beide hätten im Club bei der Damenwahl viel Harmonie. Du die linke, ich die rechte sozusagen.
 ;D
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Offline Kaskantor

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #14 am: 7.02.2022 | 21:10 »
Shadowrun…was soll ich da noch sagen…immer dieselbe Leier :(
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Gunthar

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #15 am: 7.02.2022 | 21:14 »
Ach ja stimmt. Shadowrun ist, geiles Setting trifft auf abgemurkste Regeln.
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Offline Blizzard

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #16 am: 7.02.2022 | 21:33 »
Och ja, ich hätte da auch einige Systeme zur Auswahl:

Degenesis
Ich wollte das mögen, wirklich. Weil ich Endzeit mag. Aber dann fing es schon mit diesen abgespaced-psychedelischen Vorworten & Beschreibungen an...hinzu kamen total bescheuerte Orts & Ländernamen...und vom Regelsystem der 1st Edition will ich erst gar nicht sprechen. Und einfach zu viel Grau und zu wenig Farbe, dann noch die Problematik mit lore-technisch unspielbar gemischten Gruppen... Die Rebirth Edition hat Einiges besser gemacht. Davor habe ich allerdings Heredium entdeckt, und gegen diese Endzeit-Perle kommt auch die Rebirth Edition einfach nicht an.

Lodland
Ein Unterwasser-Setting, das ich gar nicht mal so unspannend fand. Leider waren die Regeln irgendwie noch nicht ganz trocken...Und die Bücher waren irgendwie eher für Studenten der Meeresbiologie geschrieben als für den normalen Rollenspieler.

Midgard 5
Da habe ich im Vorfeld viele gute Dinge drüber gehört & gelesen. Also habe ich mir auch die Bücher besorgt und angefangen, obwohl ich Midgard eigentlich kaum kannte/gespielt habe. Und am Anfang war ich auch echt angetan, von dem was ich da (im Kodex) gelesen habe. Aber dann gab's da später bei den Regeln einige Dinge, die den positiven Ersteindruck mehr oder weniger auf einen Schlag zunichte gemacht haben und mir die Lust auf Midgard 5 verdorben haben...Zudem war das Setting auch nicht Meins.

Fragged Empire
Wie kann man ein so gutes, spannendes SciFi-Setting nur mit einem so komplex-abstrakten Regelwust verhunzen ? Ja, es gibt da noch das narrative System...aber das funzt iwie auch nicht so richtig...

Desolation(Ubiquity)
Eigentlich ein echt spannendes Endzeit-Fantasysetting und ne Alternative zu Earthdawn. Aber ich mag die Ubiquity-Regeln nicht (meine Spieler fanden die auch nicht so toll). Und der Tauschhandel (nach der Apocalypse) mag zwar plausibel und flufftechnisch gut umgesetzt sein- bricht oder brach Desolation aber leider das Genick in unserer Runde. Da hat wohl keiner der Autoren dran gedacht, dass so etwas spieltechnisch auf Dauer nicht umzusetzen ist.

7teSee (2.Edition)
Was habe ich mich damals als langjähriger 7teSee-Spieler auf die 2nd Edition gefreut. Die Vorfreude wich allerdings der Ernüchterung, als ich dann mal reingelesen habe...es ist beileibe nicht alles schlecht, erfüllt/trifft aber nicht im Mindestens meine Erwartungen an einen (guten/gelungenen) Nachfolger. Das war schon eine herbe Enttäuschung damals.

N.N.
Ich könnte und müsste jetzt eigentlich hier auch noch ein weiteres System anführen- das kann ich aber aus gewissen Gründen leider nicht machen.

Shadows of Esteren: Als ich das Buch durchgelesen habe, hätte ich vor Glück heulen können. Das Setting, die Optik, sogar die grundlegende Regelmechanik haben mich total abgeholt. Aber dann stellte sich im Spiel raus, dass diverse wichtige Teile fehlten, und die wurden dann auch nicht mehr nachgeliefert - stattdessen gab's dann mal ein Kloster hier, einen Prolog da... Es war nicht mal mehr klar, ob sie die große Kampagne (derzuliebe sie dem Spielleiter nicht erklärt haben, was eigentlich hinter dem Setting steckt) überhaupt je fertig kriegen. Und dann war es eben irgendwann aus zwischen uns.
Kann ich voll verstehen und nachvollziehen...ich hab' SoE trotzdem lieben & schätzen gelernt. Und inzwischen ist ja auch schon Buch 3: Dearg erschienen. Aber seit meine SoE-Runde von Feondas heimgesucht wurde, habe ich die SoE-Bücher nicht mehr angerührt...
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Online schneeland

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #17 am: 7.02.2022 | 21:34 »
Wie beim Weltengeist ist das eher ein Fall von: ein System? Hunderte!  ;D

Aber in den letzten zwei Jahren ist mir das seltener passiert - auch weil die ganz große Vorfreude seltener geworden ist, ich aber dafür eine Handvoll Systeme habe, die für mich recht solide funktionieren (siehe aktuelle Lieblingssysteme). Und sogar mit Savage Worlds hat's im zweiten Anlauf geklappt.

Komplizierte Beziehungen aktuell vielleicht D&D5 (ich glaube, wir haben uns, nach initialer Begeisterung, einfach auseinandergelebt) und Symbaroum (komplizierte Beziehung ab Tag 1 - ich fürchte fast, dass es ein wenig das richtige System zur falschen Zeit ist; mein 20 Jahre jüngeres Ich mit deutlich mehr Zeit und weniger Ansprüchen an Regeln hätte es vermutlich uneingeschränkt geliebt...).
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Offline Jens

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #18 am: 7.02.2022 | 23:19 »
Primetime Adventures
Als ich das erste Mal davon las, war ich hin und weg. Rollenspielen einer Fernsehserie? Brilliant!
Ich hab's gleich bestellt und es war das allererste Indie-Rollenspiel, das ich je besaß.
Dann habe ich's probegespielt und es war nur mäßig gut. Und mit zunehmender Zeit habe ich die Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten im Spiel immer stärker wahrgenommen (egal, was der Autor euch erzählt: In Fernsehserien gibt es so gut wie nie "Personal Sets"! Zumindest nicht welche, in denen diese Spielmechanik einen Sinn ergeben würde.)

Ich wollte es wirklich mögen.
War bei mir genau so. Steht hier auch immer noch im Regal. Hab letztens mal wieder reingeschaut aber... nee. System zu unausgegoren. Aber am Ende konnte ich einige gute Ideen in andere Systeme retten :)

Shadowrun…was soll ich da noch sagen…immer dieselbe Leier :(
Ja ich will es auch regelmäßig wieder mögen und dann haut es sich mir wieder selbst um die Ohren. Nur Basisbuch geht meistens eigentlich aber mit jedem Splatbook und mit jeder konsequenten Regelanwendung wirds ekliger und am Ende verprügelt es mich obwohl ich es doch nur lieb haben will weil das Setting Cyberpunk + Fantasy halt einfach cool ist.

Ach du meine Güte... wie lang darf die Liste denn sein? >;D
(Auf das Rollenspiel, von dem ich nicht an irgendeinder Stelle enttäuscht bin, warte ich immer noch vergeblich...)
Auf dem Weg zum perfekten System kann man nur scheitern, denn kein System ist perfekt - ich habe auch gedacht, ich finde mal eins, das wirklich richtig perfekt zu mir passt aber nee - jedes Spiel hat Schwächen. Die Frage ist dann am Ende, wie ich damit umgehe und was ich investieren muss, damit es "trotzdem cool" werden kann. Derzeit spiele ich mit Begeisterung Coriolis und habe seit November die Herausforderung angenommen, Splittermond zu verstehen und anzuwenden (und das klappt mit einigen Spontanrunden auf nem Discordserver sehr gut). Ich sehe die Schwächen der Systeme sehr deutlich vor mir und einge davon sind wirklich heftig - aber insgesamt muss ich bei Coriolis kaum etwas anpassen, dass es wirklich cool wird und Splittermond lerne ich immer mehr. Da konnte ich einiges mitnehmen, aber ein "Spiel für immer" gibts halt scheinbar einfach nicht für mich.

Offline Colgrevance

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #19 am: 7.02.2022 | 23:31 »
Bei mir ist es 2d20 von Modiphius.

Geniale Settings und Bücher, die mich optisch extrem ansprechen. Zudem noch Regelelemente, die mir prinzipiell gut gefallen - Würfelpool, roll under-Mechanik, eine überschaubare Anzahl an Fertigkeiten und Talenten, die aber auch eine gewisse Charakterprogression erlauben; einheitliche Probenmechanik und Mook-Regeln - all das las sich für mich erstmal sehr gut.

Aber dann am Spieltisch (Conan und Infinity) war es nur noch eine Übung im Ressourcenmanagement (ein Spielaspekt, dem ich leider überhaupt nichts abgewinnen kann), und ein herausforderungsorientiertes Spiel über Schwierigkeitsskalierung so frickelig, dass ich Infinity und Co. ins Regal gestellt und seitdem nicht mehr angefasst habe. Ich schaue immer wieder mal sehnsüchtig auf die neuen Erscheinungen (Dune!), aber ich habe das Gefühl, dass auch die veränderten Mechaniken meine grundsätzlichen Probleme mit dem System nicht ändern würden, und lasse lieber die Finger davon.
« Letzte Änderung: 7.02.2022 | 23:33 von Colgrevance »

Offline AlucartDante

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #20 am: 7.02.2022 | 23:36 »
Ja ich will es (Shadowun) auch regelmäßig wieder mögen und dann haut es sich mir wieder selbst um die Ohren. Nur Basisbuch geht meistens eigentlich aber mit jedem Splatbook und mit jeder konsequenten Regelanwendung wirds ekliger und am Ende verprügelt es mich obwohl ich es doch nur lieb haben will weil das Setting Cyberpunk + Fantasy halt einfach cool ist.

Deswegen hatte ich mich in Shadowrun Anarchy verguckt, auch wenn ich den ganzen Fiaskokram einfach weglassen wollte. Aber die Liebe war auch leider schnell weg, aber wir sind gute Freunde geblieben. SR4 liebte ich aber schon sehr. Ich kam aber auch noch nie auf die Idee Regeln außerhalb des Basisbuchs verwenden zu wollen.

Offline Metamorphose

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #21 am: 8.02.2022 | 00:55 »
DSA5: Meine Stammgruppe spielte viel Pathfinder mit wechselnden SL. Da wir aber die Kampfregeln immer vereinfachten, überzeugte einer der Spieler uns von DSA5 (ich konnte mit Splittermond leider nicht überzeugen). Meine Frau war vor allen Dingen sehr begeistert und so wollt ich ihm nach DSA4.1 nochmals eine Chance geben. Ich habs mehrere Jahre gespielt und es traf nie meinen Geschmack. Ich WOLLTE es unbedingt lieben und zerschellte quasi daran. Auch als SL wars nicht besser für mich. Nach zwei Sessions, bei denen ich fast eingeschlafen bin, hab ich dann aufgegeben. Viel Zeit und viel Geld investiert, leider nichts für mich.

Western City: Ein kleines Erzählorientiertes Rollenspiel. Wir haben den Spirit nie ganz verstanden, dabei muteten die Regeln was cooles an. Tja.

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Thread zu rezis von "Buffy - Im Bann der Dämonen"

Offline DeadOperator

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #22 am: 8.02.2022 | 01:25 »
City of Mist
 
Ganz klar: "Alles in einen Topf was ich mag und kräftig umrühren" macht es nicht besser. Ich habe es länger gespielt und beide Kampagnen waren sehr gut. Aber trotz des Systems, nicht wegen dem System. Wir sind nie auf das Niveau gekommen es "by the book" zu spielen. Die Idee ist stark, die Publikationen super gemacht. Viele Abenteuer sind sehr gut geschrieben... aber das System? Nö. Schmeiß die Hälfte raus und es ist noch immer unnötig kompliziert.
« Letzte Änderung: 8.02.2022 | 01:28 von DeadOperator »
Power Gamer: 8% | Butt-Kicker: 17% | Tactician: 25% | Specialist: 13% | Method Actor: 83% | Storyteller: 75% | Casual Gamer: 50%

Offline Rhylthar

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #23 am: 8.02.2022 | 05:22 »
Lex Occultum
Geniales Artwork, genialer Hintergrund...und ich verstehe die Regeln nicht? Kann ja nicht sein...also nochmal ran. Nö, funktioniert immer noch nicht.

Wunderschöner Staubfänger im Regal.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Gunthar

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Re: Unerwiderte Rollenspielsystemlieben
« Antwort #24 am: 8.02.2022 | 09:51 »
DSA 5. Schönes System. Doch leider nur mit IT-Unterstützung flüssig spielbar.
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