Autor Thema: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?  (Gelesen 2386 mal)

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HEXer

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HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« am: 19.02.2022 | 13:59 »
Ich bin inzwischen alt und verbohrt und in meinen Ansichten und Vorurteilen eingefahren. Und manche Trends oder Vorlieben versteh ich einfach nicht. Da hab ich mir gedacht, ich frag euch einfach mal ein par Sachen. Meine erste Frage bezieht sich auf Cthulhu.

Was ist für euch das Reizvolle an Cthulhu Rollenspielen?


Bitte keine Diskussion ob Cthulhu RPGs jetzt allgemein besser oder schlechter sind. Einfach erzählen und Diskutieren, was euch daran reizt.


Oh und bitte: Als Thread-Ersteller möchte ich hier keine politischen Themen diskutieren, auch wenn sich die Person Lovecraft oder Cthulhu Settings dazu vielleicht anböten. Wenn ihr einen Post lest, auf den ihr gerne politisch antworten möchtet, dann tut das bitte nicht hier, sondern macht gerne ein oder mehrere andere Themen dazu auf.


Offline Hotzenplot

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #1 am: 19.02.2022 | 14:15 »
So auf die Schnelle:

  • Das Cthulhu-Thema selbst (bin kein Lovecraft-Leser und da auch nicht fit drin, aber das, was ich kenne, also eher so der popkulturelle Teil, gefällt mir gut)
  • Die Settingbücher - die, die ich zu Hause habe, sind toll (z. b. Berlin, Prag, Gangster, Harlem...)
  • Ich mag den pulpigen Teil von Cthulhu (Achtung! Cthulhu ist wegen SW nichts für mich, aber settingmäßig finde ich das gut)
  • Ich mag auch den Horror-Teil des klassischen Cthulhu
  • Die Regeln treffen nicht unbedingt meinen Geschmack, aber die Bücher sind gut gemacht, insb. für Einsteiger
  • Die Einsteigerabenteuer in dem Sammelband finde ich bis auf eines alle gut gemacht
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Offline Saffron

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #2 am: 19.02.2022 | 14:16 »
Bei mir ist es zum einen das gut ausgearbeitete Setting, insbesondere die Abenteuer und Quellenbände für die 1920er Jahre, die viele Fotos und Hintergrundinformationen über diese Zeit bereitstellen und es schaffen, mich in diese Zeit mitzunehmen.

Außerdem gibt es gerade bei den Oneshots auch jede Menge Handouts. Als SL ist die Vorbereitung eines Abenteuers sehr einfach und wenig aufwendig. Natürlich liegt das auch daran, dass viele Abenteuer recht railroadig sind, aber mit einer Gruppe, die das okay findet, macht das trotzdem viel Spaß.

Dann ist es vielleicht noch der persönliche Nostalgie-Faktor. Nachdem ich viele Jahre nur D&D und (eher unfreiwillig) DSA kannte, war Cthulhu das erste Rollenspiel, bei dem ich Play to lose kennengelernt habe. Gerade bei den Oneshots fand ich es grandios, dass man irgendwann in der Mitte des Abenteuers die Kontrolle verloren hat, vom Ermittler zum Gejagten wurde und je nach Würfelergebnissen auch mal das Abgleiten des Charakters in den Wahnsinn ausspielen konnte.

Was das System angeht, kann mich das zwar nicht begeistern, für mich sind Regelmechaniken aber schon immer nachrangig gewesen.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #3 am: 19.02.2022 | 14:19 »
Persönlich habe ich einfach eine gelegentliche gewisse Schwäche für...ich würde nicht eigentlich "Horror" sagen, denn das geht für mich in Sachen Cthulhu bei allen auch gerne vorhandenen Schock- und Schauerelementen genaugenommen etwas am Thema vorbei, aber "Weird Fiction" paßt ganz gut. Und dafür sind Lovecraft und seine Mythos-Konsorten zumindest in ihren besseren Werken allemal gut genug, daß ich mich auch mal aktiv dafür interessieren kann, ein paar genregemäße Rollenspielabenteuer durchzuziehen -- muß ja nicht gerade mit Call of Cthulhu höchstselbst als System, Chaosium-Fertigabenteuern, und/oder unbedingt in den 1920ern angesiedelt sein, Alternativen gibt's Azathoth sei Dank genug.

Achamanian

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #4 am: 19.02.2022 | 14:23 »
Cthulhu hat für mich einen hohen Nostalgie-Faktor - ich habe zu Schulzeiten bei Steffen Schütte mitgespielt, der ein paar offizielle Cthulhu-Abenteuer für Laurin geschrieben hat, und das fand ich damals schon ziemlich irre, und auch deshalb ist Cthulhu bei mir hängengeblieben.

Ich mag ganz prinzipiell kosmischen Horror - da kommt aber auch schon die Einschränkung: Ich bin den Cthulhu-Mythos in der Beziehung total leid. Es gibt viele gute andere Herangehensweisen an kosmischen Horror, und das ganze Lovecraft-und-Drumrum Bestiarium langweilt mich inzwischen zu Tode (nicht, weil prinizipiell etwas schlecht daran wäre, aber weil es einfach schon so ausgelutscht ist).

Ich mochte auch sehr den historischen Aspekt vieler Abenteuer, bin davon aber auch wieder weg - da hänge ich mir dann beim Leiten und Spielen nämlich selbst den Anspruch regelmäßig viel zu hoch und habe dann keinen Spaß mehr am Spiel, weil ich Angst habe, das irgendwas nicht historisch akkurat ist.


Insofern bleibt leider gar nicht so viel von den Faktoren, die mich zu langer und ausgiebiger Beschäftigung mit Cthulhu-RSP gebracht haben, und entsprechend beschäftige ich mich auch kaum noch mit welchen.

Offline Outsider

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #5 am: 19.02.2022 | 14:34 »
Die etwas andere Horrorstory in der Menschen mit übermächtigen Wesenheiten konfrontiert werden.

Ich mag die Regeln nicht, weil sie in meinen Augen das Setting nicht gut bedienen aber ich finde es sehr gut, dass in den meisten Fällen Menschen der Auslöser dafür sind, dass der Horror wieder in unsere Dimensionen kommt.

So mächtig sie auch sind die Götter und Alten aber irgendwo brauchen sie doch immer einen Menschen  >;D um die wirklich bösen Dinge zu tun. 
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Offline Kaskantor

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #6 am: 19.02.2022 | 14:58 »
Im Endeffekt wollte ich immer sowas wie Indiana Jones gewürzt mit Übernatürlichem.

Dachte ich bekomme das mit Cthulhu und vor allem der Pulp-Version hin, aber weder der Mythos noch die Regeln waren für mich die richtige Wahl.

Was Horror angeht, wäre für mich der Hintergrund von Kult viel interessanter, alleine da flexibler, aber auch da stört mich das Regelsystem.
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Offline Megavolt

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #7 am: 19.02.2022 | 15:03 »
Ich mag die 20er (und zwar vor allem den Look and Feel), diese herrliche Grenzmoderne und die Tatsache, dass es "nicht Fantasy" ist, also nahe genug an der echten Welt, so dass sich viele Problemstellungen wie richtige echte reale Problemstellungen anfühlen. Halt mal nicht magische Artefakte in einen magischen Vulkan werfen, sondern stattdessen versuchen müssen, bei Nacht und Landregen ein Auto mit einem Platten wieder flott zu kriegen.

Für mich als Tactitian eine schöne Abwechslung.

Auf den Cthulhu-Mythos-Kitsch, no offense, kann ich meistens ganz gut verzichten, der ist in der Mehrzahl der Fälle eher schlecht gemacht und nur manchmal reizvoll, aber einen Bankraub in den 20ern oder eine gefährliche Bergbesteigung oder so würde ich sofort spielen wollen. :) Im Hintergrund kanns dann gerne um eine Mythos-Angelegenheit gehen, klar.
« Letzte Änderung: 19.02.2022 | 15:10 von Megavolt »

Offline foolcat

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #8 am: 19.02.2022 | 15:46 »
Cthulhu-Rollenspiel bietet Szenarien, in denen der Mensch nur ein kleines, unbedeutendes Licht im Kosmos ist und als Spielball ihm völlig unverständlicher Mächte nicht gewinnen kann. Als Spieler weiß man, dass der Charakter im besten Fall nur tot oder wahnsinnig aus der Nummer rauskommt, und selbst dann kann man sich glücklich schätzen, denn es gibt weitaus grauenvollere Schicksale.

Das finde ich spannend und faszinierend. Als Spieler ein Cthulhu-Abenteuer (Kampagnen sind eher selten) zu spielen ist nochmal eine besondere Herausforderung: Man weiß natürlich viel mehr über den Mythos und das drohende Schicksal als der Charakter, daher muss man viel gründlicher zwischen Spieler- und Charakterwissen trennen als anderswo; seinen Charakter so zu spielen, dass der sich beim ersten Anzeichen von Gefahr verpisst ist nicht nur kontraproduktiv, es widerspricht dem Corps de Esprit. Wir sind die Krone der Schöpfung, der apex predator, die Welt ist uns Untertan, da wird diese kleine Detektiv- oder Mysterium-Geschichte, die uns da präsentiert wird, ja wohl lösbar sein!

Hochmut kommt vor dem Fall. Und in Cthulhu ist der Fall unendlich tief. Mit anderen Worten: Cthulhu zu spielen macht Spaß! Eine besondere Art von Spaß, die anderswo ihresgleichen sucht.

Power Gamer: 25% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 38% | Specialist: 4% | Method Actor: 71% | Storyteller: 71% | Casual Gamer: 17%

"Wesley, was ist mit den RVAGs?" -- "Ratten von außergewöhnlicher Größe? Ich glaube nicht, dass es die gibt." *brüll* *klopp*

Husk

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #9 am: 19.02.2022 | 16:32 »
Was gefällt mir an Cthulhu Rollenspielen?

Drei Punkte.

1. Die Hintergründe sind so variabel. Cthulhu Geschichten haben für mich mehr die Eigenschaft einer Struktur als einer bestimmten Spielrealität. Gute Cthulhu Geschichten können in einem eingeschneiten Lager in den Rockies auf dem Trail nach Westen spielen, in einem Kriegsgefangenenlager für Amerikaner japanischer Abstammung, in einem sowjetischen Landwirtschaftskollektiv, an einer neuenglischen Universität, den düster verhangenen und verträumten Sumpfgebieten der Bayous von Louisiana, in den Nachwehen des großen Kantō-Erdbebens, bei der Feier zur Eröffnung des Panamakanals, den goldenen Jahren Harlems, usw… Das führte bei fast allen Spielern mit denen ich bis jetzt gespielt habe, dazu, dass sie auch ein Interesse an ihnen bis dahin kaum bis gar nicht bekannte Lokalitäten, Situationen und Verhältnisse aufbringen konnten, die darüber hinaus auch noch real sind oder zumindest waren.

2. Die mir liebsten Cthulhu Geschichten sind die mit einem vergleichsweise geringen Mythosanteil. In meinem Kopf bezeichne ich das entweder als Zufallsfund oder als Bruchkante der zwischenmenschlichen Eskalationsspirale. Wenn also sich die Geschichten um einen Zufall drehen, eine Person stolpert über ein Artefakt, die Sterne stehen richtig und jemand sehr empfängliches hört in seinen Träumen das Ritual für die Herbeirufung von etwas… Oder wenn der Mythos aus der Eskalation von leicht nachzuvollziehenden menschlichen Bedürfnissen ausbricht, also Eifersucht, Neid, Ehrgeiz, usw., also jemand aus seiner persönlichen Katastrophe, gerne auch ungewollt, eine macht, welche gleich die ganze Stadt oder Menschheit zu verschlingen droht. Der verprügelte Musiker, dem die Polizei nicht hilft, der sich nicht anders zu wehren weiß, als mit dem alten Instrument seines Großvaters ein Schattenwesen herbei zu rufen, aber in der nächsten Nacht sind sie zu zweit und bald fangen überall in der Stadt Menschen an, zu verschwinden. Oder das uralte Wesen, dass seit Äonen zwischen zwei Ozeanen geruht hat und jetzt langsam wach wird und sich anschickt, die Träume aller zu vergiften. Im Gegensatz dazu gefallen mir meistens Globetrotter-Abenteuer eher selten, aber ich hoffe ja noch auf eine tolle lange Runde, die mich überzeugen kann.

3. Die Produktqualität der deutschen Bücher. Hammer. Meine Favoriten sind die Lovecraft County Reihe, aber ich kaufe sehr selten Cthulhu Werke und ärgere mich jedesmal aufs neue, wenn ich dann Jahre später das dreifache für das Buch zahle, weil ich es eben doch so gerne haben will.

Offline Rhylthar

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #10 am: 19.02.2022 | 16:34 »
Der Cthulhu-Mythos bietet mir eine ganz Bandbreite an Möglichkeiten, um in ein "normales" (nicht wertend!) Spiel noch ein wenig mehr zu würzen.

- Ich kann "Private Eye" in den 1890ern spielen für spannendes Detektivrollenspiel...oder ich packe noch ein wenig Mystery dazu mit Call of Cthulhu.
- Ich kann geheime britische Commando-Einheiten spielen, die in Deutschland/Frankreich/etc. gegen Nazis kämpfen...oder ich mache sie noch eine Ecke "geheimer" und spiele es mit World War Cthulhu.
- Im Fantasy-Bereich kann ich mich in den Forgotten Realms aufhalten und gegen böse humanoide Gegner kämpfen...oder ich packe den "Horror from Outer Space" Mindflayer und Abolethen mit rein.

Cthulhu bietet eine riesige Bandbreite an Möglichkeiten; der olle Tentakelschwinger steht dabei gar nicht sonderlich hoch im Kurs bei mir. Sepent People, Mi-Go, Kultisten, etc. sind da eine ganz andere Hausnummer, die ich durchaus präferiere.
Zudem bewege ich mich gerne in der "Grauzone" zwischen Mystery und Horror. Akte X meets Dark Matter meets Cthulhu. Evtl. garniert noch mit einer Prise "Detektivgeschichte". Ich mag Belletristik a la "Sherlock Holmes (Cthulhu Casebooks)".
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline General Kong

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #11 am: 19.02.2022 | 17:20 »
Was Rhylthar schreibt, stimmt - und wieder nicht. Ich habe manchmal eher den Eindruck, dassmanche historischen Settings, die sich für sich schon für gute, anspruchsvolle und aufregende Abenteuer eignen würden, wenn man sich ein wenig Gedanken machen würde,  dadurch "gepimpt" werden, indem man ein paar Mi-Gos und Schoggoten drüberschüttet und "Iä!Cthulhu!" ruft.
Warum hat der SD Dr. Klugman entführt? Weil er eine leistungssteigernde Droge oder eine Wunderwaffe entwickelt hat? Ach was!
Dr. Klugman muss verlorene Seiten des Nekronomikons entziffern um Cthulhi zu beschwören!
Jack the Ripper war natürlich ein Kultist Hasturs und der Juwelendiebstahl auch wichtig zur Beschwörung von Scheißegelhauptsachetentakeln, Dämonfürst von  Abgeschmackt.

Ich habe nichts gegen solche Settings und Szenarien, aber manchmal wären weniger Tentakeln auch mal schön.
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Offline Hotzenplot

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #12 am: 19.02.2022 | 17:29 »
Was Rhylthar schreibt, stimmt - und wieder nicht. Ich habe manchmal eher den Eindruck, dassmanche historischen Settings, die sich für sich schon für gute, anspruchsvolle und aufregende Abenteuer eignen würden, wenn man sich ein wenig Gedanken machen würde,  dadurch "gepimpt" werden, indem man ein paar Mi-Gos und Schoggoten drüberschüttet und "Iä!Cthulhu!" ruft.
Warum hat der SD Dr. Klugman entführt? Weil er eine leistungssteigernde Droge oder eine Wunderwaffe entwickelt hat? Ach was!
Dr. Klugman muss verlorene Seiten des Nekronomikons entziffern um Cthulhi zu beschwören!
Jack the Ripper war natürlich ein Kultist Hasturs und der Juwelendiebstahl auch wichtig zur Beschwörung von Scheißegelhauptsachetentakeln, Dämonfürst von  Abgeschmackt.

Ich habe nichts gegen solche Settings und Szenarien, aber manchmal wären weniger Tentakeln auch mal schön.

Ja, da ist was dran. Ist in diesen Fällen dann aber auch einfach zu billig gemacht. Für nen Pulp-oneshot ist das sicher okay, aber nicht, wenn man "serious" spielen will. Ich denke, wo da die Grenze liegt, ist wiederum persönlicher Geschmack. Ich mag beide Facetten sehr gerne.

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Offline Rhylthar

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #13 am: 19.02.2022 | 17:39 »
Ich habe nichts gegen solche Settings und Szenarien, aber manchmal wären weniger Tentakeln auch mal schön.
Wichtiges mal hervorgehoben.

Eben, es müssen nicht "Tentakel" sein. Die sind quasi wie Ketchup; kannste überall reindonnern, wird aber an manchen Stellen zu viel (und ist manchmal gerade richtig!).

Ich bin absolut kein Fan von real-historischen Settings. Und zwar so richtig...gar nicht. Alternate History mit einer Prise "was anderes" dagegen gerne. Was dem einen seine Hohlerde, sein Aetherversum, etc., ist bei mir gerne die Prise Mystery bis hin zum Horror.
Bin aber lieber bei Dark Matter als bei Delta Green.
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Offline YY

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #14 am: 19.02.2022 | 17:50 »
Ich bin absolut kein Fan von real-historischen Settings. Und zwar so richtig...gar nicht. Alternate History mit einer Prise "was anderes" dagegen gerne.

Das scheint mir eine recht verbreitete Haltung zu sein.
Von daher könnte ich mit Cthulhu wohl am ehesten als Grundlage für ein Bait&Switch-Manöver was anfangen und dann doch zu 99% historischen Kram leiten :think: ~;D

Generell taugt mir der Zeitraum ca. 1890 bis 1945 durchaus und gerade die amerikanische Perspektive auf den Cthulhu-Mythos mit Noir-Detektiven und wüster Schießerei am Ende gibt für mich schon gut was her.
Wenn das dann aber doch nur Einsprengsel mit geringem Tentakelfaktor sind, landet man auch recht schnell bei generischem Pulp. Mit anderem Regelwerk und weit zurückgefahrenem Mythos wollte ich das z.B. nicht in einem Rundenaushang als "richtige" Chtulhu-Runde bezeichnen. 
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Rhylthar

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #15 am: 19.02.2022 | 17:57 »
@YY:
Das ist schon richtig. "Mein" Cthulhu ist für Puristen ungefähr so attraktiv wie mein D&D.   ;)

"Colonial Gothic" ist da (vom Setting) auch so ein Kandidat...und ich finde es ja gerade reizvoll, wenn z. B. in einem historischen Setting etwas "cthuloides" drin sein kann, aber es ab und zu sich als etwas "ganz Normales" herausstellt...mit so einem Kribbeln im Hinterkopf... :ctlu:
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Offline YY

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #16 am: 19.02.2022 | 18:10 »
"Mein" Cthulhu ist für Puristen ungefähr so attraktiv wie mein D&D.   ;)

"Mein" Cthulhu ist wohl ziemlich nah an Guns, Gore & Cannoli 2 ~;D
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Offline General Kong

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #17 am: 19.02.2022 | 18:36 »
In dem Vorspann habe ich die Cannoli vermisst ...  :(

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Offline Nodens Sohn

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #18 am: 19.02.2022 | 19:35 »
Was ist für euch das Reizvolle an Cthulhu Rollenspielen?

Ich mag Geschichten und Rollenspiel wenn sie sehr immersiv und stimmungsvoll sind. Themen reichen vom feinsinnigen Mysteriehorror bis zum ekelerregenden Tentakelgesplatter. Dafür benögige ich ein Rollenspiel, das funktioniert und dennoch beim Spiel fast unsichtbar ist. Und für mich funktionieren hier die Cthulhu-Regeln sehr gut (naja jedenfalls die meisten - mit den Regeln für Verfolgungsjagden kann ich nichts anfangen). Man muss sich keine Gedanken um das Steigern und Weiterentwickeln seines Charakters machen, denn das Lernen ist ein Seiteneffekt des Handelns im Rollenspiel. Oder man lenkt seine Weiterentwicklung durch Studien zwischen den Abenteuern.
Und wider allen Unkenrufen, sind die Regeln nicht so angelegt, dass man seinen Charakter nach dem zweiten Abenteuer wegschmeißen kann, da er dem Wahnsinn anheim gefallen ist (unsere Kampagne läuft schon sein 30 Jahren und die meisten Charaktere sind immer noch am Leben und bei geistiger Gesundheit - naja, nicht so ganz - die haben schon gelitten). Aber die Idee der seelischen Zerrüttung und der Anspannung in erschreckenden Rollenspielszenen gefällt mir sehr gut.
Mir sagt auch die Vielfalt zu, die Cthulhu bietet. Es gibt fast keine Epoche mehr für die es keinen Quellenband gibt.

Und weiter kann ich derzeit kein Fantasy-Rollenspiel mehr sehen. Aber das ist wieder ein anderes Thema
« Letzte Änderung: 19.02.2022 | 19:37 von Nodens Sohn »

Offline Jiba

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #19 am: 19.02.2022 | 20:11 »
Ich mag ganz prinzipiell kosmischen Horror - da kommt aber auch schon die Einschränkung: Ich bin den Cthulhu-Mythos in der Beziehung total leid. Es gibt viele gute andere Herangehensweisen an kosmischen Horror, und das ganze Lovecraft-und-Drumrum Bestiarium langweilt mich inzwischen zu Tode (nicht, weil prinizipiell etwas schlecht daran wäre, aber weil es einfach schon so ausgelutscht ist).

Genau deshalb ist "Lovecraftesque" auch das beste Cthulhu-Rollenspiel.  ;)

Ja, tatsächlich ich mag an Cthulhu auch den Cosmic Horror-Aspekt, aber ich finde Cthulhu selbst ist viel zu popkulturell geworden (was sich finde ich sogar in den meisten Cthulhu-Rollenspielen niederschlägt, die nur eine Art sind, sich dem Mythos zu nähern und meiner Meinung zu sehr ins Pulpige abgleiten). Echt, Cthulhu selbst ist zu einem Maskottchen geworden, einem Stichwortgeber für goile Nerd-Meta-Witzchen.

Ich interessiere mich für den Mythos aus Gründen seiner Atmosphäre, nicht seiner Kreaturen und schon gar nicht seiner bisherigen Aufbereitung im RPG. 
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

QuantizedFields

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #20 am: 19.02.2022 | 20:20 »
Reine Interessensfrage:  ist es die Welt von Lovecraft/Cthulhu speziell, das ihr so toll findet, oder das Genre cosmic horror? Ich weiß, dass es z.B. The Yellow King gibt, ein RPG basierend auf den Werken von Robert W. Chambers. Würdet ihr, als Spieler von Call of Cthulhu, Delta Green & Co. auch Horrorspiele oder Welten von anderen Autoren spielen?

Offline Rhylthar

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #21 am: 19.02.2022 | 21:15 »
Ja klar. Cthulhu-Anleihen beschränke ich nicht nur auf Lovecraft-Material.  :)
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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #22 am: 19.02.2022 | 21:42 »
Reine Interessensfrage:  ist es die Welt von Lovecraft/Cthulhu speziell, das ihr so toll findet, oder das Genre cosmic horror? Ich weiß, dass es z.B. The Yellow King gibt, ein RPG basierend auf den Werken von Robert W. Chambers. Würdet ihr, als Spieler von Call of Cthulhu, Delta Green & Co. auch Horrorspiele oder Welten von anderen Autoren spielen?

Ich würde frech behaupten: eine konsistente "Welt" von Lovecraft selbst gibt es sowieso nicht, die haben sich andere Leute erst später aus seinen schon einigermaßen diversen Einzelerzählungen (mit teils nicht mal zwingend den zuverlässigsten Erzählern...) zusammengedichtet -- und entsprechend fühle ich mich denn auch nicht besonders fest an irgendeinen eh schon willkürlich definierten starren "Kanon" gebunden. Andererseits habe ich's auch nicht so wirklich mit dem Begriff "cosmic horror" als solchem, weil ich erstens wie schon ausgeführt nicht immer primär auf Horror-an-sich aus bin und weil zweitens der Horror auch in den klassischen Originalen oft eher persönlicher als direkt "kosmischer" Natur ist.

Ich denke, das definierende Thema von "Mythos"-Geschichten und -Abenteuern besteht für mich in erster Linie in einer charakteristischen Kombination aus dem versehentlichen oder absichtlichen Erkunden "dunklerer" Ecken der Realität einer- und der Erschütterung oder Bloßstellung von Selbstverständlichkeiten im typisch-menschlichen Weltbild andererseits. Das kann natürlich locker auf Horror hinauslaufen, muß es aber nicht zwingend in jedem Fall, und Konfrontationen hilfloser Menschlinge mit übermächtigen Tentakelmonstern sind schon mal gar nicht Bedingung (auch wenn ich mir als SL natürlich meine Optionen offenhalten würde :ctlu:).

Offline KhornedBeef

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #23 am: 19.02.2022 | 22:20 »
Weil dann auch jemand anderes mal leiten mag ;)

und weil die Marke coole Schreiber anzieht. Eigentlich also kein intrinsischer Grund, das hätte jetzt auch ohne echten kosmischen Horror funktioniert.
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Offline YY

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Re: HEXer hat Fragen... warum Cthulhu?
« Antwort #24 am: 19.02.2022 | 23:55 »
In dem Vorspann habe ich die Cannoli vermisst ...  :(

Sone Enttäuschung.

Hab extra ein Video ohne rausgesucht - du wolltest doch abnehmen *duck und weg*
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer