Autor Thema: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?  (Gelesen 6923 mal)

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Offline Skele-Surtur

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #75 am: 21.02.2022 | 21:01 »
Fantasy ist also das Windows unter den Rollenspielgenres - Keiner findets so richtig toll, es hat viele Macken, und man nutzt es nur, weil es jeder nutzt und es etabliert ist...? ;)
Ich schätze, ich bin einer der Leute, die man dafür bekommt - ich mag Fantasy wirklich. Nicht jede Art von Fantasy, aber im Prinzip.
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HEXer

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #76 am: 21.02.2022 | 21:07 »
Das war um Himmels Willen nicht so ernst gemeint und sollte niemandes Vorlieben abwerten. Ich hoffe, das wurde im Post deutlich genug?

Offline JS

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #77 am: 21.02.2022 | 21:56 »
Klar, ich oute mich nur als ewiger Fan und Verteidiger von Windows (ohne die Konkurrenz schlechter zu finden). :D
Es gibt viele Gründe, weshalb ich im Fantasy zuhause bin, aber das gilt auch für SciFi. Interessanterweise packt mich fast alles "dazwischen" wenig bis gar nicht. Wenn ich die Comics und Bücher meiner Kindheit und Jugend betrachte, war das offenbar schon immer so.
 :think:
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Offline Outsider

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #78 am: 21.02.2022 | 22:41 »
Fantasy lässt unendlich viel Spielraum für eigene Ideen, Welten, Anpassungen ohne, dass es irgendwas von vornherein ausgeschlossen ist.

Fantasy ist universell und war letzten Endes bei mir die Einstiegsdroge.

Ich konnte mich zwar an vielen Systemen sattspielen, aber nicht am Genre.
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Offline DeadOperator

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #79 am: 21.02.2022 | 22:51 »
Ich spiele eigentlich alles, nicht nur Fantasy. Aber an Fantasysettings reizt mich vor allem die Magie und wie sich durch das Wirken der Magie die Welt verändert und von unserer unterscheidet. Ich mag besondere Wesen und Orte, die unserem Verständnis von Physik widersprechen. Die Kreativität und die Bilder, die dadurch in mir entstehen.
In den meisten Settings spielt auch der Kampf Gut gegen Böse eine wichtige Rolle. Er spiegelt sich in jedem Charakter und NSC wieder und wirft ein Spiegelbild auf mich zurück. In einer abstrakteren, entfremdeten Art und Weise. Mit vielen Archetypen aus Mythologie, Märchen und moderner Popkultur. Es gibt mir die Gelegenheit, bekannte Geschichten in immer neuen Bildern zu erzählen.
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Offline Skele-Surtur

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #80 am: 21.02.2022 | 22:53 »
Das war um Himmels Willen nicht so ernst gemeint und sollte niemandes Vorlieben abwerten. Ich hoffe, das wurde im Post deutlich genug?
Das ist schon okay. No offense intended, none taken. Ich wollte nur sagen: bei mir ist es tatsächlich die Ästhetik von bestimmten Spielarten des Fantasy.
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Offline Ainor

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #81 am: 21.02.2022 | 23:03 »
Zarkov hat es am Besten erklärt

Ich denke das trifft es ganz gut. Es ist in der Fantasy viel einfacher eine gemeinsame Vorstellung davon zu bekommen wie die Spielwelt aussieht.
Hinzu kommt noch dass eine Fantasywelt beherrschbar ist.

Meine längsten Kampagnen waren Star Wars und Vampire, bin im Rollenspiel also gar nicht Fantasy-fixiert. Dafür lese ich sehr gerne Fantasy, aber gerade nicht die Kitchen-Sink-Fantasy, die Zarkov charakterisiert, sondern Sachen, die irgendwie originell sind.

Mir geht es genau umgekehrt. Ich lese SciFi und spiele Fantasy.
Star Wars hat dabei den Vorteil dass die meisten schon 20+ Stunden damit verbracht haben sich die Welt anzuschauen. Insofern ist es dort auch nicht so schwer eine gemeinsame Vorstellung zu entwickeln. Vampire ist durch "normale Welt plus Vampire" auch relativ zugänglich. Aber für eine beliebige Space Opera wäre das deutlich schwieriger.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline nobody@home

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #82 am: 22.02.2022 | 00:17 »
Star Wars hat dabei den Vorteil dass die meisten schon 20+ Stunden damit verbracht haben sich die Welt anzuschauen. Insofern ist es dort auch nicht so schwer eine gemeinsame Vorstellung zu entwickeln. Vampire ist durch "normale Welt plus Vampire" auch relativ zugänglich. Aber für eine beliebige Space Opera wäre das deutlich schwieriger.

Das würde bei "Fantasy allgemein" wahrscheinlich ähnlich aussehen -- immerhin gibt's schon bei bloß den "klassischen EDO-Welten" zwischen beispielsweise Mittelerde, Aventurien, und den Vergessenen Reichen genügend Unterschiede, von so abgefahrenen Exoten wie dem hyborischen Zeitalter oder Elrics Jungen Königreichen mal ganz abgesehen... ;)

Offline YY

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #83 am: 22.02.2022 | 02:06 »
Wie man im mittlerweile mehrfach verlinkten Thread vielleicht gelesen hat, stehe ich mit Fantasy ein Stück weit auf Kriegsfuß.

Am ehesten reizt mich das, was Fezzik beschrieben hat, so eine diffuse Märchen und Sagen-Atmosphäre, idealerweise eingebettet in eine Art "Hochfäntelalter" (grob Spätmittelalter bis Frühe Neuzeit).

Dann gibt es aber jede Menge Zeug, das mir Fantasy in Rekordzeit verleiden kann:
Gar zu viele Kitchensink-Elemente, überbordende Präsenz von Göttern und Dämonen oder auch "nur" irgendwelcher Metaphysik, extremes Gut vs Böse (am Schlimmsten in der "kosmischen" Variante), Dimensions-/Ebenengelöt, trivial zugängliche und extrem starke Magie, Magie als spielmechanische Wissenschaft für sich, "a wizard did it!" als hingerotzte Ausrede für schludriges Worldbuilding und so weiter und so fort...

Das kann ich mir alle paar Jahre mal über eine Handvoll Sitzungen geben, aber nicht als Standardkost.

Am liebsten ist mir eine bodenständige Welt mit moderaten übernatürlichen Einschlägen - und an der Stelle hat sich das meiste an populären Systemen und Settings schon komplett erledigt und der "Standortvorteil" von Fantasy ist dahin.
Dann kann ich auch gleich historisch mit magischen Einsprengseln spielen...als Kompromisslösung noch Warhammer Fantasy mit möglichst weit in den Hintergrund gerückten Störfaktoren oder irgendwelchen Baukastenkram, wo ich das Setting selbst erstelle. 


"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Boba Fett

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #84 am: 22.02.2022 | 07:51 »
Warum Fantasy?

rhetorische Gegenfrage:
Warum denn nicht?

Warum sollte man Fantasy nicht mögen?
Warum spielen wir denn Rollenspiel und was bitte kann Fantasy davon nicht bieten?
Kommt jetzt bitte nicht mit "weil es abgenudelt ist". Sportartfans gehen Jahrelang ins Stadion / die Sporthalle um immer wieder die gleichen Mannschaften gegeneinander antreten zu sehen. Mit Evergreen-Spielen wie Uno, Mensch-ärger-Dich-nicht, Risiko oder Monolpoly fange ich gar nicht erst an.
Abgesehen davon bietet es Vertrautheit, eine gesunde Menge von Romantik (und nur so viel "kitschig", wie man möchte), Eskapismus-Potential.
Und wenn Fantasy (nach meinem eigenen Vergleich) wirklich Pizza und Pasta ist, warum denn nicht - eine richtig gute Steinofenpizza - zusammen mit Freunden im richtigen Ambiente genossen - ist doch der Hammer.
« Letzte Änderung: 22.02.2022 | 08:51 von Boba Fett »
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Offline Gunthar

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #85 am: 22.02.2022 | 08:33 »
Mit Fantasy kann man auch total schräge Sachen spielen. ZB: SCs in Form magischer Waffen (Hyperborea: Meister des Stahls).  :o 8] :d
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Offline Lord Verminaard

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #86 am: 22.02.2022 | 08:38 »
Was noch für "Schwerter und Lagerfeuer" Settings spricht, ist natürlich auch die Immersivität. Ich habe noch nie eine Schusswaffe abgefeuert, ein Flugzeug gesteuert oder einen Roboter programmiert. Ich war noch nie in Schwerelosigkeit, habe keinen Raumanzug getragen, war nicht auf dem Mond spazieren, und Blaster oder Wookies habe ich zwar oft auf meinem Fernseher gesehen, aber nie angefasst.

Jeder hat aber wohl schon mal ein Messer oder Beil in der Hand gehabt, mit einem Holzschwert rumgefuchtelt, ein Feuer angezündet, ist durch einen Bach gewatet oder nachts in einem dunklen Wald gewesen. Jeder weiß, wie ein Pferd aussieht und klingt, die meisten haben auch schon mal auf einem gesessen. Klar, es kommt dann meist Magie dazu, das macht ja auch den Reiz aus, aber das betten wir eben ein in einer Vorstellungswelt, die uns vertraut ist. Wir können uns gut hinein fühlen und kommen auch leicht auf einen gemeinsamen Nenner, wenn es darum geht, was plausibel ist und was nicht. Sich magische Dinge vorzustellen, fällt uns dann nicht schwer, das haben wir als Kinder ohnehin die ganze Zeit getan in unserer ganz normalen Umwelt.
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HEXer

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #87 am: 22.02.2022 | 08:49 »
Gegenfrage:
Warum denn nicht?

Ist ne gute Frage. Ich hab das Thema lediglich so formuliert, weil die Leute dann über das Positive reden, statt über das Negative. Ich fand, das macht man (auch hier) in letzter Zeit schon genug. Und so hat man was, wo man die Gemeinsamkeiten und schönen Aspekte austauschen kann.

#HEXerskuscheltherapie :)

Offline Boba Fett

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #88 am: 22.02.2022 | 08:51 »
Ich hab die Gegenfrage eigentlich gestellt, um damit die positive Begründung einzuleiten. Insofern ist die eher rhetorisch....
Okay, sollte man dazuschreiben. ;)
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HEXer

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #89 am: 22.02.2022 | 08:53 »
Alles gut. :)

Offline unicum

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #90 am: 22.02.2022 | 09:29 »
Ist ne gute Frage. Ich hab das Thema lediglich so formuliert, weil die Leute dann über das Positive reden, statt über das Negative. Ich fand, das macht man (auch hier) in letzter Zeit schon genug. Und so hat man was, wo man die Gemeinsamkeiten und schönen Aspekte austauschen kann.

 :d

Zur ursprünglichen Frage:
Grundsätzlich hab ich gar keine Ahnung warum Fantasy bei mir den Rollenspielschrank und Romanschrank dominiert. Sicher ich hab auch einiegs was SF betrifft und noch weiteres, aber Fantasy ist eben am meisten vorhanden. Gefragt was aber das beste Buch ist das ich habe fällt mir eben nicht der Herr der Ringe ein (den ich mittlerweile sogar etwas "lau" finde) sondern ein SF Roman. (The Mote in Gods Eye)
An der Stelle komme ich dann noch mehr ins Grübeln, warum hab ich dann doch soviel an Fantasy?

Vieleicht wegen "der Anfänge" - es war eben D&D, dann RQ oder Rolemaster, dann Midgard - Fantasy eben. Das erste SF Spiel war dann das 5. Regelwerk: Spacemaster. Also das waren so die Systeme welche ich wirklich länger gespielt habe in den ersten Jahren.

Vor einiger Zeit hab ich dann wieder mal eine Kampange eingestellt und einer der Spieler machte ein Star-Treck Rollenspielrunde daraus. Obwohl ich auch Star Treck schätze hat mich das nicht so "angemacht". Ich kann nicht mal sagen warum.

Ich kenne Leute die sagen "Ich mag nicht wieder ein neues Regelwerk lernen müssen, nur um ein neues Setting bespielen zu können,..." DAS ist es bei mir jedenfalls nicht.

Also in der Hinsicht: Ich hab, was mich selbst betrifft, echt keine Ahnung.
« Letzte Änderung: 22.02.2022 | 16:57 von unicum »

Offline Ainor

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #91 am: 22.02.2022 | 09:37 »
Das würde bei "Fantasy allgemein" wahrscheinlich ähnlich aussehen -- immerhin gibt's schon bei bloß den "klassischen EDO-Welten" zwischen beispielsweise Mittelerde, Aventurien, und den Vergessenen Reichen genügend Unterschiede,

Unterschiede gibt es. Aber durch die starken Anleihen am Mittelalter wirken diese Welten doch recht vertraut. Ich weiß zum Beispiel dass meistens Könige & Adelige herrschen. Ich habe eine grobe Vorstellung von der verfügbaren Technologie, etc.

von so abgefahrenen Exoten

Die gibt es natürlich und die zählen im Prinzip als Fantasy, aber sie machen nur einen winzigen Bruchteil der tatsächlich gespielten Fantasy aus.

Was noch für "Schwerter und Lagerfeuer" Settings spricht, ist natürlich auch die Immersivität. Ich habe noch nie eine Schusswaffe abgefeuert, ein Flugzeug gesteuert oder einen Roboter programmiert. Ich war noch nie in Schwerelosigkeit, habe keinen Raumanzug getragen, war nicht auf dem Mond spazieren, und Blaster oder Wookies habe ich zwar oft auf meinem Fernseher gesehen, aber nie angefasst.

Ich glaube es ist nicht nur die Immersivität. Es ist auch ein Technologielevel das jeder versteht. In normalen SciFi Settings dagegen kann man garnicht sagen was prinzipiell möglich wäre. Im Hard SciFi wäre es durch die Physik beschränkt, was quasi alle Spieler überfordern dürfte. Selbst in gegenwärtigen Settings ist das ein Problem, weshalb z.B. bei James Bond am Anfang immer Q erklärt was grade möglich ist.

Magie hat dieses Problem weniger, weil Zauber nicht logisch zusammenhängen müssen sondern beliebig definiert werden können. 

 
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QuantizedFields

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #92 am: 22.02.2022 | 09:57 »
Das, was ich am Fantasy am meisten schätze, ist dass ich so anachronistisch oder unlogisch sein kann wie ich will. Ich mag einen Hauch Mittelalter, aber ich möchte die starke Patriarchie oder gender-Rollen nicht haben. Frauen und Männer sind in den Augen der Welt und der Abenteuer, die sie bezwingen müssen, absolut gleichberechtigt und zu allem fähig.

Außerdem muss ich mir keine Gedanken über "realistische" oder historische korrekte Technologie machen. In meiner Mittelalter-scheinend Welt gibt es energiegeladene Kristalle, die der Menschheit zum Fliegen mit Luftschiffen verhilft? Na klär! Oder noch krasser, ein Schwert ist nicht schlechter als Pistolen oder anderen Schusswaffen genauso wie es der Magie nicht unterlegen ist.

Zuletzt find ich die Fantasy-Welt ein bisschen "schöner". In einem historischem Setting ist die Welt ohne Zweifel wunderschön- sie ist ja unsere Welt und die ist umwerfend! Dennoch finde bzw. gelingen mir emotionale oder detaillierte Beschreibungen der normalen Welt und Vistas nicht so gut, wie wenn ich ein Hauch übernatürliches mit einfließen lasse. Schwebende Inseln, andersfarbige Bäume, neue und fantastische Gerüche, vielleicht sogar Farben, die es in unserer Welt gar nicht gibt. Das find ich echt cool.


Offline Raven Nash

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #93 am: 22.02.2022 | 10:06 »
Warum Fantasy? Ausschlussverfahren.  ;D

SF - ist mir zu technisch. Und es interessiert mich nicht die Bohne, mich mit fiktiver Technologie zu beschäftigen. Ausnahme: StarWars - da ist sogar die Technik Fantasy. ;)
Horror - kann ich in meiner Gruppe vergessen. Und da ich mich selbst selten grusle (außer in FB-Diskussionen), fällt das unter "Kann ich nicht.".
Historische Settings - hab ich durch, aber da kommt mir mein historisches Wissen in die Quere. Entweder, es wird zu detailliert, oder irgendwas stört mich massiv.
Gegenwart - nö, danke. Die mag ich auch so nicht. Kann ich mir im Film geben, drin spielen will ich nicht.

Damit bleibt halt "Fantasy" übrig - und die hat so viele Spielarten, dass ich keinen Bedarf an was anderem habe. Was ich nicht mag, sind bunte, abgedrehte Settings - schreiende Farben mag ich so auch schon nicht.  ;) Dann lieber dezentes Grau, Braun, Blau und Schwarz.
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Offline nobody@home

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #94 am: 22.02.2022 | 10:17 »
Unterschiede gibt es. Aber durch die starken Anleihen am Mittelalter wirken diese Welten doch recht vertraut. Ich weiß zum Beispiel dass meistens Könige & Adelige herrschen. Ich habe eine grobe Vorstellung von der verfügbaren Technologie, etc.

Auf dem Niveau ist auch alle Space Opera eigentlich recht vertraut. Ich weiß, es gibt Raumschiffe mit irgendeiner vergleichsweise bequemen Art von Überlichtantrieb und -kommunikation, es gibt verschiedene interstellare Reiche, die sich gegenseitig nicht alle grün sind, die Leute laufen gerne mit irgendwelchen Strahlpistolen herum, und die Protagonisten gehören normalerweise zur Crew desselben Raumschiffs (seltener auch mal einer Basis) und sind jedenfalls so gut wie immer irgendwo im All unterwegs. Der Rest ist Bühnenbau und Requisite. ;)

Zitat
Die gibt es natürlich und die zählen im Prinzip als Fantasy, aber sie machen nur einen winzigen Bruchteil der tatsächlich gespielten Fantasy aus.

Ah ja. Conan und Elric/Sturmbringer zählen also immerhin wenigstens noch "im Prinzip" als Fantasy; was sind wir heute doch wieder großzügig. 8]

Daß die "tatsächlich gespielte" Fantasy in erster Linie aus EDO-Einheitsbrei besteht, muß angesichts der Marktdominanz von einmal etablierten und oft nachgeahmten Platzhirschen wie DSA speziell hierzulande und D&D in ganz Amiland und der eingespielten Exportszene nicht verwundern -- daß andererseits Fantasy als Genre nach wie vor deutlich mehr an Vielfalt zu bieten hat als bloß das, sollten wir aber für die Zwecke dieses Fadens dabei vielleicht nicht völlig aus den Augen verlieren. Immerhin ist gerade das ja einer der Pluspunkte, den einige Poster hier für sie verbucht sehen wollen, und man kann schlecht "Fantasy ist immer dasselbe vertraute Zeuchs!" und "Fantasy kann alles sein!" gleichzeitig als Argumente ins Feld führen. ;)

Zitat
Ich glaube es ist nicht nur die Immersivität. Es ist auch ein Technologielevel das jeder versteht. In normalen SciFi Settings dagegen kann man garnicht sagen was prinzipiell möglich wäre. Im Hard SciFi wäre es durch die Physik beschränkt, was quasi alle Spieler überfordern dürfte. Selbst in gegenwärtigen Settings ist das ein Problem, weshalb z.B. bei James Bond am Anfang immer Q erklärt was grade möglich ist.

Magie hat dieses Problem weniger, weil Zauber nicht logisch zusammenhängen müssen sondern beliebig definiert werden können.

Magie hat dieses Problem weniger, weil sie sich in der klassischen bunt-zufällig zusammengewürfelten Spruchlistenvariante (natürlich alles zur Buchhaltung eigens für den Spieler) schlichtweg weigert, unbequeme Fragen zu beantworten. Mit dem Ansatz kann ich genausogut beliebige SF-Gummitechnologie verregeln: "Dieses Gerät ist ein tragbarer Tachyonenflußmodulator, mit dem kann man X und Y machen, aber nicht Z -- fragt nicht, warum, so steht's da halt." Physik würde Spieler überfordern? Möglich, aber ich kann dir garantieren: für ernstzunehmende innerspielweltliche Magietheorie welcher Art auch immer (womit auch immer halt die Zauberer vor Ort eigentlich arbeiten) dürfte mangels realweltlicher Erfahrung mit "echter" Zauberei genau dasselbe eher noch mehr gelten...

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #95 am: 22.02.2022 | 10:34 »
Daß die "tatsächlich gespielte" Fantasy in erster Linie aus EDO-Einheitsbrei besteht, muß angesichts der Marktdominanz von einmal etablierten und oft nachgeahmten Platzhirschen wie DSA speziell hierzulande und D&D in ganz Amiland und der eingespielten Exportszene nicht verwundern -- daß andererseits Fantasy als Genre nach wie vor deutlich mehr an Vielfalt zu bieten hat als bloß das, sollten wir aber für die Zwecke dieses Fadens dabei vielleicht nicht völlig aus den Augen verlieren. Immerhin ist gerade das ja einer der Pluspunkte, den einige Poster hier für sie verbucht sehen wollen, und man kann schlecht "Fantasy ist immer dasselbe vertraute Zeuchs!" und "Fantasy kann alles sein!" gleichzeitig als Argumente ins Feld führen. ;)

Ich denke das ist ganz wichtig. Für Superheldensettings gibts von Wild Talents die 4 farbigen Skalen, um das Setting zu beschreiben. Die funktionieren ganz gut. Leider kenne ich für Fantasy nichts vergleichbares. Es gibt zwar diverse Attribute wie "episch", "dark", "Harte Magie" usw., aber keine übersichtliche Sortierung. Das könnte zumindest klarstellen, worüber geredet wird.

Offline Weltengeist

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #96 am: 22.02.2022 | 10:59 »
Was noch für "Schwerter und Lagerfeuer" Settings spricht, ist natürlich auch die Immersivität. Ich habe noch nie eine Schusswaffe abgefeuert, ein Flugzeug gesteuert oder einen Roboter programmiert. Ich war noch nie in Schwerelosigkeit, habe keinen Raumanzug getragen, war nicht auf dem Mond spazieren, und Blaster oder Wookies habe ich zwar oft auf meinem Fernseher gesehen, aber nie angefasst.

Jeder hat aber wohl schon mal ein Messer oder Beil in der Hand gehabt, mit einem Holzschwert rumgefuchtelt, ein Feuer angezündet, ist durch einen Bach gewatet oder nachts in einem dunklen Wald gewesen. Jeder weiß, wie ein Pferd aussieht und klingt, die meisten haben auch schon mal auf einem gesessen. Klar, es kommt dann meist Magie dazu, das macht ja auch den Reiz aus, aber das betten wir eben ein in einer Vorstellungswelt, die uns vertraut ist. Wir können uns gut hinein fühlen und kommen auch leicht auf einen gemeinsamen Nenner, wenn es darum geht, was plausibel ist und was nicht. Sich magische Dinge vorzustellen, fällt uns dann nicht schwer, das haben wir als Kinder ohnehin die ganze Zeit getan in unserer ganz normalen Umwelt.

Das wäre mal wieder ein Fall für den "gefällt mir"-Button, wenn es den denn gäbe - ein interessanter Gedanke, der mir so noch gar nicht gekommen ist, der aber unmittelbar plausibel ist und sicherlich zumindest einen Teil des Reizes für so manchen Spieler ausmacht. :d
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Offline Ainor

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #97 am: 22.02.2022 | 11:52 »
Der Rest ist Bühnenbau und Requisite. ;)

Aber der Rest ist wichtig. Bei einer Fäntelalterstadt weiß ich in etwa wie sie aussieht. Und ich weiß in etwa wer dort wohnt (Magier, Allchemist, Händler), ohne ein genaues Verzeichnissder Einwohner zu haben. Und meine Mitspieler haben vermutlich eine sehr ähnliche Vorstellung.

Ah ja. Conan und Elric/Sturmbringer zählen also immerhin wenigstens noch "im Prinzip" als Fantasy; was sind wir heute doch wieder großzügig. 8]

Offensichtlich bezog ich mich auf deine Exoten.

Daß die "tatsächlich gespielte" Fantasy in erster Linie aus EDO-Einheitsbrei besteht, muß angesichts der Marktdominanz von einmal etablierten und oft nachgeahmten Platzhirschen wie DSA speziell hierzulande und D&D in ganz Amiland und der eingespielten Exportszene nicht verwundern

Ist das so ? Oder sind die nach 40 Jahren und hunderten von neuen Systemen und Settings immernoch Platzhirsche weil ihre Settings funktionieren ?

Immerhin ist gerade das ja einer der Pluspunkte, den einige Poster hier für sie verbucht sehen wollen, und man kann schlecht "Fantasy ist immer dasselbe vertraute Zeuchs!" und "Fantasy kann alles sein!" gleichzeitig als Argumente ins Feld führen. ;)

Doch kann man. In der Fantasy kann man quasi beliebig exotische Orte für Abenteuer haben (notfalls auf anderen Ebenen), um dann in eine vertraute und berechenbare Umgebung zurückzukommen.


Magie hat dieses Problem weniger, weil sie sich in der klassischen bunt-zufällig zusammengewürfelten Spruchlistenvariante (natürlich alles zur Buchhaltung eigens für den Spieler) schlichtweg weigert, unbequeme Fragen zu beantworten.

Und kommt wunderbar damit zurecht.

Mit dem Ansatz kann ich genausogut beliebige SF-Gummitechnologie verregeln: "Dieses Gerät ist ein tragbarer Tachyonenflußmodulator, mit dem kann man X und Y machen, aber nicht Z -- fragt nicht, warum, so steht's da halt."

Wenn es ein unreproduzierbares Alienartefakt ist dann ja. Aber Scottys Spieler muss wissen ob er den Warpantrieb mit den an Bord befindlichen Gegenständen Reparieren kann oder nicht.

Physik würde Spieler überfordern? Möglich

Nimm an du bist Physiker, der SL aber nicht. Du weißt: X ist möglich, SL sagt X ist nicht möglich. Dann ist das Hard SciFi Feeling vorbei.
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Offline ArneBab

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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #98 am: 22.02.2022 | 12:58 »
Ich mag Magie und ich finde es gut, den Großteil der Sagen und Geschichten nutzen zu können. Das bietet Fantasy. Außerdem Pseudomittelalter, und ich bin mit dem Herrn der Ringe aufgewachsen.

Und der Großteil des medial modernen Zeugs hat weniger „wir Vier raufen uns zusammen gegen die Welt“ und stattdessen mehr „wir zoffen uns untereinander“ oder „ich Held, ihr Hilfskräfte“.
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Re: HEXer hat Fragen... warum Fantasy?
« Antwort #99 am: 22.02.2022 | 13:27 »
Nimm an du bist Physiker, der SL aber nicht. Du weißt: X ist möglich, SL sagt X ist nicht möglich. Dann ist das Hard SciFi Feeling vorbei.

Sorry, das ist doch Quatsch, so hart ist selbst Hard SF nicht - die versucht plausible und logische Dinge darzustellen, keinen wissenschaftlichen Diskurs zu führen. Vieles, was Hard SF in den letzten 80 Jahren propagiert hat, ist wissenschaftlich gesehen falsch oder lotet das real Mögliche nicht weit genug aus - deshalb hört Hard SF aber nicht auf, Hard SF zu sein.

Davon ab, das oben genannte passiert doch auch nicht, wenn bei Fantasy jemand in als Sport Schwertkampf oder Bogenschießen betreibt oder Schlösser knackt und feststellt, dass die Schwierigkeiten für die Probe viel zu hoch sind, weil das "total simpel" ist.
What were you doing at a volcano? - Action geology!

Most people work long, hard hours at jobs they hate that enable them to buy things they don't need to impress people they don't like.