Haben letzte Nacht die Serie auch endlich angeschaut. War eh viel zu heiß zum schlafen...
Großartig fand ich:
- Der Style, der Abspann, die Sequenzen im Hintergrund, wenn sie mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren sind. Die duschgeknallten Pläne. Fand ich super gut gemacht.
- Die Musik in der Serie, stimmig und nice. Sweat Shop Boys bringen Bonuspunkte.
- Family Life, der liebenswerte Vater, die Mutter mit ihren eigenen Erfahrungen, Hochzeitsplanung, Getratsche, Subkultur-Gruppen der Amerikanisch-Pakistanischen-Moscheegemeinde.
- Der Vertrauenslehrer, den ich mir immer gewünscht hätte.
- Das 10 Rings Symbol auf dem Tempelboden, wo das Armband gefunden wird. Schön subtil eingebaut.
Okay fand ich:
- Den Fokus auf die Landes-Teilung und die Umstände dabei, aber zum einen fand ich, dass es in jedem zweiten Gespräch darum ging, zum anderen, dass sie mehr Hintergründe hätten beleuchten können, wenn es schon so zentral ist und was ich mir natürlich gewünscht hätte, wäre auch die Immigrations-Erfahrung der Familie zu thematisieren, schließlich hat sie das auch die letzten Jahrzehnte bewegt. Die Mutter lässt das im Gespräch anklingen, aber mir war das zu wenig.
- Trainingssequenzen, die waren ganz cool und zeigen, dass nicht alle 'Helden' automatisch anderen in den Hintern treten können, allerdings wird das etwas entwertet, weil sie zum Ende hin dann eben doch ganz schön austeilt. Das ging mir zu schnell.
- Young Tony 2.0, aka Bruno, der viel Potential hat, eine wichtige Rolle zu spielen scheint, aber irgendwie doch ziemlich blass bleibt.
- Den Cameo von Brie Larson. Hätte mit etwas mehr gewünscht, dreht sich ja genug um ihr Idol in der Serie.
Grottig fand ich:
- Die Gegenspieler. Die 6 Folgen haben in meinen Augen keine zwei Gegenspieler gebraucht und die beiden Parteien waren ziemlich lustlos dargestellt. Während man mit Biegen und Krachen die Motivationen noch als glaubhaft annehmen kann, sind die Verhaltensweisen vollkommen erratisch. Professionalität heißt da mal wieder (und das ist inzwischen leider in so vielen Serien so), dass drei schwarze SUVs hintereinander eingefahren kommen, nicht dass irgendeiner der vielen Agents auch nur die eigenen Gesetze kennt (Durchsuchungsbefehl? What's that?!).
- Der Geheimbund. Ich hab nicht verstanden, wofür der da war, außer um Exposition zu geben. Dafür war der nur kurz da, dann brauchte den auch keiner mehr. Außer da sind noch alle die Techniker und Reinigungskräfte im Hintergrund, die ihren geheimen Treffpunkt und die Technikwände sauber halten.
- Nochmal die Gegenspieler, denn wenn man sich dann festlegt, dass der große böse Staat der böse Staat ist, dann wirkt es irgendwie peinlich, wenn der große böse Staat ja eigentlich doch nicht durchgreifen will und es nur eine über die Stränge schlagende Agentin ist... und die örtliche Polizei, die gerade noch die Gemeinde zurückgehalten hat, als auf die Kinder geschossen wurde, wechselt schön die Seiten und stellt sich gegen die Bundesagenten? Jersey's Finest, I guess? Everyone's a hero!