Thema: Rollenspiel und Abenteuer ohne viel Vorbereitung als SL

[Metamorphose]

Ich hab in nächster Zeit kaum Vorbereitungszeit für Rollenspiele, möchte aber weiterhin leiten. Von den Regeln her hab ich mich für Lamentations of the Flame Princess oder mein eigenes entschieden, die sind recht schlank. Fate Kompakt ist ein bisschen lange, ev versuch ich das auch. Vielleicht gibts kürzere Regelwerke, die doch noch ein bisschen Crunch haben? Abenteuer gibts viele, leider immer mit viel Text. Durch einen andere Thread habe ich schon viele englische Rollenspiele kennengelernt, die sehr sehr kurz sind. Hintergrund hinter der Zeitknappheit ist, dass ich aktuell viel arbeite und auch in viele Projekte verwickelt bin... Die Rollenspielgruppe möcht ich trotzdem durchziehn, hab halt kaum noch Zeit für die Vorbereitung. Das mal zur Ausgangslage.

Ich suche ein Rollenspiel mit ein weniger mehr crunch als diverse kurz-indies und abenteuer mit kurzer Vorbereitungszeit (systemlos). Kurze Vorbereitung heisst, dass ichs in einer halben Stunde lesen kann und es gut strukturiert ist. Kürzer ist besser Am besten was, was ich on the fly lesen kann. Letztens hab ich den sehr guten "Typischen Dungeon" geleitet, vorbereitungszeit 5 min (System Matters Blaupause).

Also, ich suche:
-Kurzes Regelwerk mit mittelviel crunch, lesbar in max 1h.
-Kurze, übersichtliche, spannende und gut adaptierbare Abenteuer, lesezeit 15-30 min.

Edit: Meine Lesegeschwindigkeit würde ich als leicht schneller einstufen, benchmarks habe ich dazu nicht gemacht :p

Vielleicht gibts sowas auch nicht, aber ich dacht ich frag mal die Tanelorn-Experten

[Haukrinn]

Also Beyond the Wall. 

[CK]

Yeah, Eigenwerbung: Dungeonslayers (Kernregeln 10 Seiten) + Kurzabenteuer noch und nöcher (auch problemlos für andere Systeme adaptierbar)

[Drantos]

Yeah, Eigenwerbung: Dungeonslayers (Kernregeln 10 Seiten) + Kurzabenteuer noch und nöcher (auch problemlos für andere Systeme adaptierbar)

 

[PayThan]

Yeah, Eigenwerbung: Dungeonslayers (Kernregeln 10 Seiten) + Kurzabenteuer noch und nöcher (auch problemlos für andere Systeme adaptierbar)

 

[aikar]

Meine Vorschläge:

Beyond the Wall: Märchenhaftes OSR-System (etwas leichtherziger und weniger tödlich als übliche OSR-Systeme). Schöne Kauf-Abenteuer die aus Zufallstabellen bestehen und maximal 10 Minuten Vorbereitungszeit benötigen, wenn überhaupt.

Dungeon World und andere PbtA-Systeme: Erzählerisches System, das stark auf improvisiertes Spiel und gemeinsamen Settinbau ausgelegt ist. Es gibt "Starter" wenn man sie braucht und sehr übersichtlich und knapp beschriebene Kurzkampagnen (von letzteren leider nur mehr eine, Diener der Aschenkönigin, auf Deutsch) und Inspirationen und Zufallstabellen im Erweiterungsband Verhängnisvolle Weiten. Vorbereitungszeit ~5 Minuten. Braucht aber etwas Übung beim Improvisieren.

Numenêra: Abgefahrenes Science Fantasy-System mit sehr guten Abenteuersammlungen mit sehr übersichtlich aufbereiteten Szenarios auf jeweils 4-6 Seiten. Vorbereitungszeit ~15 Minuten.

Dungeonslayers: Wurde ja schon genannt, OSR-System mit einer Riesen Auswahl an kurzen Fanszenarios, größtenteils allerdings Dungeons. Vorbereitungszeit 5-30 Minuten je nach Abenteuer.

Mutant Jahr 0 und Verbotene Lande: Stark auf Zufallstabellen und Erkundung basierende Systeme mit leichtem, aber klassischen Regelsystem (Mutant Jahr 0 für Postapokalypse, Verbotene Lande für Dark Oldschool Sword & Sorcery Fantasy). Vorbeitungszeit 0. Wenn man die Grundregeln beherrscht, kann man als SL tatsächlich im Spiel basierend auf den Zufallstabellen die Abenteuer entstehen lassen.

Edit: Auch wenn es nicht ganz mein Geschmack ist, Dungeon Crawl Classic (DCC): Zum Teil sehr weirde OSR-Fantasy mit sehr übersichtlich-knappen Abenteuern.

[AlucartDante]

Von Shadowrun gibt es da auch ein paar Sachen. Die kurz&dreckig Reihe, oder so ähnlich, hat Abenteuer auf einer Bünden Seite inkl Karten. Das Shadowrun anarchy Regelwerk besteht zu einem Drittel aus Abenteuern, die auch je etwa zwei Seiten lang sind. Qualitativ ist das ganze dann leider wieder nur so mittel. Aber das ist halt ein kernproblem. Ein spannendes Abenteuer mit Wendungen braucht halt schnell auch viele Erklärungen, wer welche Motivation hat, wer wie agiert, wenn die scs nicht eingreifen.

Dazu sind halt einfach die Geschmäcker verschieden.

Ich habe mal selbst ein paar cthulhu Abenteuer geschrieben, die auf zwei Seiten auskamen. Ich würde mir da auf jeden Fall mehr wünschen. Vielleicht auch eine Marktlücke.

[aikar]

Aber das ist halt ein kernproblem. Ein spannendes Abenteuer mit Wendungen braucht halt schnell auch viele Erklärungen, wer welche Motivation hat, wer wie agiert, wenn die scs nicht eingreifen.

Jein. Das kann man auch mit ein paar Schlagworten pro NSC machen. Auch ein Beziehungsnetz vermittelt sehr viel Information übersichtlich auf kleinem Raum. Die ewig langen aufgeblähten Abenteuer (Vor allem bei Shadowrun und DSA) ergeben sich meist aus viel zu langen Beschreibungs- oder schlimmstenfalls Vorlese-Texten.

[tartex]

Es gibt natürlich. Abenteuer wo man immer nur die Beschreibung des gerade betretenen Raumes lesen muss. Gerade bei viel Dungeon-Zeug.

Bei den folgenden drei 'modernen Klassikern' sollte das klappen:

Segler auf Sternenloser See (Ende lässt den Spielleiter aber eher alleine improvisieren)
Die Gruft der Schlangenkönige (Fast schon zu partitioniert...)
Der Heiliige von Bruckstadt (Der Anfang ist nicht vorne im Buch, sondern ein paar Seiten später...)

Hexcrawls sind natürlich auch perfekt geeignet. Der Tanelorn-Hexcrawl bietet eine großartigen Interface. Sowas geht natürlich nicht in Buchform.  Hexdurchmesser = 10km. Einziger Nachteil: ein Monsterkompendium mit den Werten muss man selbst. zur Hand haben.

[Doc-Byte]

Von Shadowrun gibt es da auch ein paar Sachen. Die kurz&dreckig Reihe, oder so ähnlich, hat Abenteuer auf einer Bünden Seite inkl Karten. Das Shadowrun anarchy Regelwerk besteht zu einem Drittel aus Abenteuern, die auch je etwa zwei Seiten lang sind. Qualitativ ist das ganze dann leider wieder nur so mittel.

Shadowrun Abenteuer / Runs haben wir früher auf Cons aus dem Ärmel geschüttelt. Waren sicher nicht die komplexesten, aber wir hatten immer Spaß. Das Regelwerk ist allerdings alles andere als "kurz und mittel-crunchig". Anarchy wäre theoretisch eine Alternative, aber da müsste man wohl am Anfang selber etwas nachbessern. Andererseits haben das schon SLs gemachat und ihre Anpassungen auch zugänglich gemacht. Man müsste also nicht bei Null anfangen.

Ansonsten kann man auch immer wieder das gute alte Star Wars D6 rausholen. Das Regelwerk ist echt einfach, lässt sich mit den kompatieblen OpenD6 Bänden aber bei Bedarf erweitern und das Setting kennt ja nun echt fast jeder, da kann man mMn auch mit wenig Vorbereitung drauflosspielen.

[AlucartDante]

Shadowrun Abenteuer / Runs haben wir früher auf Cons aus dem Ärmel geschüttelt. Waren sicher nicht die komplexesten, aber wir hatten immer Spaß. Das Regelwerk ist allerdings alles andere als "kurz und mittel-crunchig".

Joa stimmt, manchmal kann man ja auch RPG und Abenteuer bunt kombinieren.

Als System finde ich persönlich, darf es ruhig etwas komplizierter sein, aber Abenteuer teile ich den Anspruch sehr.

Als System taugt SR Anarchy wenn man nur bestimmte Charaktere zulässt auch ohne Playerempowerment. Cthulhu geht immer. DnD wäre auch noch ne Möglichkeit. Aber da ist es doch sehr unterschiedlich was wir schätzen. Ich glaube bei Abenteuern kommen wir eher auf gemeinsame Nenner.