"Schrott" ist halt ein sehr ultimatives Urteil. "Den eigenen Ansprüchen nicht genügend" passt imho bei den WotC-Abenteuern besser.
Und da fängt es ja schon an. Samael hatte "erzählende Texte" und "tolle Illustrationen" als Fokus kritisiert. Ich z. B. nehme ersteres gerne und zweiteres ist ein Must-Have für mich. Oder umgekehrt: Mit für mich "schlimmen" Illustrationen sinkt die Lust auf das Abenteuer sehr gravierend.
Samael setzt für sich den Fokus auf ganz bestimmte Dinge. Gerade in den frühen Publikationen sind aber die von ihm genannten "Bugs" sogar ein "Feature", nämlich die Verquickung von Regionalband mit Abenteuer. Total nachvollziehbar, wenn es überhand nimmt oder man überhaupt keinen Bezug zur Spielwelt hat, weil sie man nicht bespielt. WotC-Abenteuer sind und wollen zu großen Teilen nicht generisch sein, sie sind für die Forgotten Realms (mit Anmerkungen, wie man sie andere Welten übertragen kann). Wer Dinge wie "Scourge of the Demon Wolf" oder die Formalhaut-Abenteuer liebt, wird nie mit WotC-Produkten glücklich werden, weil sie komplett andere Ansprüche befriedigen wollen.
Wie haben andere Verlage in ihren Regelsystem so gehandhabt?
Wenn man so will, hatte
Pathfinder I ja eine ideale Aufteilung bei ihren Adventure Paths. 6 kürzere Abenteuer im Softcover-Format (was tatsächlich am Spieltisch für mich wesentlich besser ist), einen Regionalband, ein Map-Pack, u. U. noch das passende Token-Pack und einen kostenlosen Player´s Guide. Manchmal auch noch einen zusätzlichen Regelband. Klare Aufteilung, sauber sortiert...einmal 150,00 €+ Euro bitte. (Einen Player´s Guide gab es zumindest für Princes of the Apocalypse auch bei WotC und Map Packs ebenfalls teilweise).
Cthulhu hat ja die schönen großen Kampagnen. Ich habe die Big-Three(?) hier: Orient Express, Masks of Nyarlathotep, Mountains of Madness. Tonnen von Informationen und Ja, der SL wird sicherlich an vielen Stellen (Handouts, etc.) unterstützt...quasi ein Bonus auf den Sanity-Check, den man wohl immer wieder beim Vorbereiten dieser Monster wohl durchführen muss.
Es geht auch anders. "The Three-Headed Serpent"
(Pulp Cthulhu) hat da schon eine in meinen Augen sehr saubere Struktur, mit dem besonderen Highlight, dass die Autoren an bestimmten Stellen einfach mal aufzeigen, wie es bei ihnen im Playtest gelaufen ist. Nicht belehrend, sondern nur als Hinweis, dass es eben nicht bei jedem gleich laufen muss.
Zurück zu Boxen: Ein kurzer Blick in "Night Below" zeigt mir, dass in
AD&D 2nd viel Material schön aufgeteilt wurde:
Inside this box are:
- Three 64-page books comprising a single grand-scale adventure, which can be placed in any AD&D campaign world.
- 16 Player Handout sheets featuring are, maps, charts, and letters.
- 8 two-sided DUNGEON MASTER Reference Cards providing cutouts, monster rosters, and two new evil deities.
- An eight-page booklet of new MONSTROUS COMPENDIUM entries detailing three new races and two new monsters.
- 6 full-colour poster maps detailing all the important locations in the entire campaign setting.
Für mich super, eben weil kein Bocken, sondern in Häppchen aufgeteilt.
Boni kriegen bei mir alle Kampagnen, die auch das pdf mitliefern. Für die Vorbereitung einzelner Sitzungen einer Kampagne sind diese einfach nur ein Riesenvorteil...und da punktet WotC eben auch nicht ganz so toll.