Meine Empfehlung ist, sich nicht auf das Verbots- bzw. Regelmodellierungs-Gehassle einzulassen, sondern den blöden Wolf einfach zu erlauben und fertig.
Du brichst dir keinen Zacken aus der Krone, der Spieler ist dann eher im Rechtfertigungszwang gegenüber den anderen Mitspielern, wenn der Wolf nervt, und letztlich ist der Wolf auch nix anderes als ein Pferd: in der konkreten Abenteuersituation steht er blöd herum, wird gerne übersehen, und wer sagt denn, dass er nicht überraschend früh ins Gras beißt? In meiner Erfahrung sind die Leute, die auf Götterwölfen reiten wollen
und auch noch drauf bestehen, wenn ernste Bedenken angemeldet werden, am Tisch dann nicht selten handzahm oder total blockiert o.ä.
Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Runde mit völlig fremden Spielerinnen und Spielern, mit den Rahmenbedingungen: "Wir spielen märchenhafte Ritter-Fantasy tief im Wald, macht euch mal passende Helden. I could not care less". Die Runde entstand, weil ich gebeten wurde, doch mal schön DSA zu spielleitern, man würde sich ein schönes Spiel in Aventurien wünschen, so in dem Sinn quasi. Was haben sie angeschleppt:
- einen Meisterassassinen
- eine des Sprechens nicht mächtige, hünenhafte gjalskerländer Barbarin, die de facto immerzu nackt herumgelaufen ist,
- einen Steampunk-Ingenieur mit einem Rattenfimmel, der fliegende Apparaturen dabei hatte, die er fernsteuern konnte,
- eine dämonenpaktierende Erzhexe von der Schule der Schmerzen, die edgy genug war, dass sie das auch kaum verhohlen hat und, und ich zitiere hier:
- "den Sohn des reichsten Mannes Aventuriens, dessen Vater ein Vermögen von Goldmünzen im zweistelligen Milliardenbereich besitzt, auf das der Sohn
jederzeit und überall zugreifen kann"
Alle haben das total Ernst gemeint und auch voll ernst vorgetragen. Ich hatte zunehmend den Eindruck von "Hold my Beer", habe aber alles durchgewunken, ohne eine Miene zu verziehen, wie man das halt so macht. War unterm Strich eine coole Runde, hat viel Spaß gemacht, lauter wirklich mega liebe Leute, mit manchen davon spiele ich heute noch ab und an.
Alles halb so wild.