Ich interessiere mich, denke ich zumindest, prinzipiell schon mehr für neue Systeme oder auch mal schlicht hinreichend neue Ideen zu schon altbekannten Systemen -- frei nach dem Motto: "Wenn mich die Regeln erst mal hinreichend begeistern, (er)finden sich die Settings schon von selbst". Letztere gab's schließlich vor der Erfindung des Rollenspiels überhaupt schon wie Sand am Meer, und sie sind auch leichter selber erstellt, wenn man doch mal noch nichts genau Passendes in seiner Grabbelkiste liegen hat.
Das heißt jetzt nicht zwangsläufig, daß mich das eine oder andere Setting nicht doch auch einfach aus sich heraus interessieren kann...aber sooo viel revolutionär Neues gibt's dann auch auf diesem Gebiet nun wieder nicht. Die meisten Genres sind schließlich schon lange hinreichend abgesteckt, daß auch Neuerscheinungen im Wesentlichen nur das Altbewährte in leicht abgewandelter Form wiederkäuen, und solches Material verkauft sich ja auch generell zuverlässiger (wenn ich ehrlich bin, selbst an mich) als experimentelle Versuchsballons im Bereich des noch nie Dagewesenen.
Sollte ein neues System immer auch ein neues Setting...also, für mich nicht zwingend. Da ich ohnehin schon dazu neige, zwischen System und Setting ein Stück weit kategorisch zu trennen, geht's allemal auch ohne, und ein neues System ohne Setting wird mich wahrscheinlich sogar mehr interessieren als eins mit einem, das ich dann seinerseits absolut nicht ausstehen kann. ("Kenne ich XYZ? Klar, theoretisch ganz nettes System, aber die Welt ist absoluter Schrott...")
Welche Setting-Arten bisher "unterschätzt" sind, will ich nicht unbedingt beurteilen, weil das ja in erster Linie doch nur meine persönlichen Vorlieben und Abneigungen transportieren würde -- und inwieweit die nun so repräsentativ sind...? Wenn überhaupt, würde ich am ehesten noch sagen, daß mir einige klassische "nichtfantastische" Genres wie Krimis, Western und andere (quasi)historische Abenteuer, Seifenopern allgemein, und was sonst noch so als Groschenroman und im Fernsehen beliebt ist, gerne mal etwas unterrepräsentiert vorkommen -- die interessieren mich persönlich gar nicht mal zwingend so besonders, aber ich kann mich andererseits auch nicht erinnern, zwischen dem ganzen Fantasy-, SF-, Horror- und gelegentlich auch mal Superheldenkrempel in den Spieleladenregalen jemals mehr als vielleicht hier und da mal ein vereinzeltes Nischenbüchlein zu solchen Themen gesehen zu haben.