Autor Thema: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?  (Gelesen 29111 mal)

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Offline Isegrim

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #375 am: 6.06.2022 | 17:42 »
Nun, das Problem hast du ja in anderen Situationen auch. Ein Türschloß kann nur einer auf einmal zu knacken versuchen, da kann der Rest der Gruppe auch selten "helfen". Oder nimm diffizile diplomatische Verhandlungen, aus denen der Typ mit dem Nachteil "Tourette-Syndrom" sich besser heraushält oder noch besser gar nicht erst mitgeht, auch wenn er einen SC-Heiligenschein hat.

Was, also, macht Kämpfe so grundlegend anders, wenn nicht die tief und fest sitzende Überzeugung, daß es im Spiel primär gerade um die Kämpfe geht?

Sie nehmen bei den meisten Gruppen respektive Systemen, die ich kenne, wesentlich mehr Platz ein als andere, von Regelanwendungen bestimmte Spielanteile. Ein Türschloss zu knacken dauert einen Würfelwurf. Ein Kampf kann (je nachdem System) Stunden dauern.

Andersrum ist es genau so dumm. Wenn stundenlang eine soziale Situation ausgespielt wird, an der ein SC nicht teilnehmen kann, ist das für diesen langweilig. Bei Shadowrun sind viele Spieler oft von den Solo-Aktionen von Deckern (in der Matrix) oder Zauberern (im Astralraum) genervt, wenn sie währenddessen unr dumm rumsitzen.

Daher sehe ich das hier...

Des Raushalten ist ja nicht  selten leichter gesagt als getan.
(...)
Ideal wäre es natürlich wenn Nichtkämpfer sich auch wirklich raushalten können.

... auch anders. Idealerweise ist für die Nicht-Kämpfer, die in Kampfsituationen keinen großen Beitrag leisten können, das "Unbeschadet davonkommen" die Beschäftigung, die das Besiegen der Gegner für die anderen SCs ist. Wobei ich dir recht gebe, und die SL natürlich entsprechend gestalten sollte, wenn überhaupt Wert auf solches Balancing gelegt wird.

Für Systeme, bei denen auch Kämpfe mit wenigen Würfen abgehandelt sind, gilt all das vermutlich nicht, aber die sind nicht meins.
« Letzte Änderung: 6.06.2022 | 17:45 von Isegrim »
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Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #376 am: 6.06.2022 | 18:00 »
OK, ich nenne Mal Kurz ein paar Optionen, die man als Figur (ohne große Kampf und Zauberkraft hat)
1. Deine Gefährten können dich abdecken.
Ist aber nicht immer möglich
2.Du versteckst dich
Ist aber nicht immer möglich. Sobald deine Gegner dich gesehen haben isses vorbei.
Kann dazu auch keine Verstecke geben
3. Du läufst weg
Ist häufig die Dümmste Idee von allen.
Weil dich die Gegner verfolgen können, und du dann erst Recht niemanden mehr hast, der dich verteidigen kann.

Was geht sonst noch?
Ein Zauber natürlich: Z.B. sich unsichtbar machen. Oder sonstige Zauber die dir helfen unbemerkt zu fliehen.
Oder eben eine Waffe ziehen und zumindest solange durchhalten, bis deine Gefährten frei sind dir zu helfen.
« Letzte Änderung: 6.06.2022 | 18:02 von Issi »

Offline RackNar

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #377 am: 6.06.2022 | 18:13 »
Ist halt eine Systemfrage. In Savage Worlds und Torg z.B. gibt es Dinge wie Manöver, verwirren, verspotten usw. nur um ein paar zu nennen. 


PS: vielleicht sollte ein Mod diesen Teil in einen eigenen Faden abtrennen
« Letzte Änderung: 6.06.2022 | 18:16 von RackNar »
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Offline Haukrinn

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #378 am: 6.06.2022 | 18:20 »
Also mein niedrigstufiger OSR-Zauberkundiger, dem regelmässig seine 3 Sprüche ausgehen, ist auch in Kampfsituationen noch effektiv. Der kann Gegner ablenken, Verbündete anfeuern, taktische Tipps geben, schauen, wie man die Umgebung nutzen kann usw. Und das in einem Spiel, dass sich alles andere als nebensächlich mit Kämpfen beschäftigt.

Ich glaube, jeder Charakter kann sich nützlich machen auch ohne mit der Axt auf den nächsten Gegner zuzustürmen. Man muss es nur zulassen, egal ob von Spieler- oder SL-Seite.

Aber das geht jetzt eigentlich schon wieder viel zu weit off-topic und gehört nicht in diesen Thread. ;)
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Offline Vanakalion

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #379 am: 6.06.2022 | 21:04 »
Ich komme mal auf das ursprüngliche Thema zurück und schildere kurz, wie es sich bei mir im Spiel wiederfindet. Ich habe momentan nur zwei Fantasy-Spiele am Start (daran wird sich so schnell auch nichts ändern), in denen ich als SL tatsächlich recht ähnlich  an die Thematik der Hexe heran gehe. Zum Überblick, beide Kampagnen (obwohl auf gänzlich unterschiedlichen Regelwerken basierend) sind (aus Spielersicht) eher Low-Fantasy (aber voller Folkore und Mythen), es gibt keine nichtmenschlichen Charaktere und mystische Kräfte, die den Spieler:innen zur Verfügung stehen, sind eher begrenzt (wenn ich das z.B. jetzt an D&D oder Pathfinder messe).

1. Hexen sind keine Menschen. Ich schilderte das ja schon oben, dass der Sagen- und Mythenschatz (prä-Grimm in diesem Fall, wobei das Ganze frei interpretiert auch auf Hänsel & Gretel und co. zutrifft) Hexen eher als übernatürliche, nicht selten sogar gottähnliche (im Sinne lokaler, prä-christlicher Götter) Wesen oder extrem mächtige Naturgeister darstellt (auch die Unterteilung ist eigentlich schrecklich sinnfrei - aber das gehört nicht hierher...). Genau so tauchen Hexen auch bei mir auf.
2. Hexen sind Wesen, die allesamt über mächtige, mitunter mit der Natur verbundene Kräfte verfügen und nicht selten ihre ganz eigene, den Menschen völlig fremde Agenda verfolgen und zugleich ihren ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegen (so wie das auch von anderen Naturgeistern und Feen in vielen Spielen ja durchaus bekannt ist). Sie sind damit in ihrem Wirken dem normalen Menschen der Kampagnenwelt völlig fremd.
3. Trotzdem beeinflussen sie den menschlichen Alltag. In den Geschichten der Menschen tauchen sie eher als das auf, weshalb man nachts nicht in den Wald geht. Wenn man es doch tut, oder allgemein gerne etwas mehr Beistand hätte, dann sollte man ihnen tunlichst ein paar Opfergaben darbringen. Und wenn die Zeiten besonders schlimm sind, dann werden auch die Opfer natürlich größer, die es erfordert, den Schutz einer lokalen Hexe zu bekommmen.
4. Obwohl natürlich unbegreiflich und gefährlich, sind Hexen nicht per se böse konnotiert. Wie man vorher schon gesehen hat kann man ihre Gunst erlangen, ihren Schutz erbeten und im Allgemeinen gut mit ihnen auskommen, so lange man sie mit gehörigem Respekt behandelt. Im Grunde genommen betrachtet man sie als Naturgewalt.

PS: Riesen, Feen, Wassermänner usw. behandle ich im Übrigen nach einem sehr ähnlichen Muster. Also als etwas, dass man eher als lokale Gottheit denn als Monster oder normalen NSC behandelt. Davon abzutrennen wären dann noch einmal niedere Naturgeister und mystische Wesen, die diesen höheren Wesen untergeordnet sind (Kobolde, Rusalken, Elfen, Trolle...).
Danke Haukrinn, daß du ans Thema erinnerst. :btt:
Die historische Hexe hat sich in der Fantastik disqualifiziert. Ich könnte nun zur satanischen Hexe zurückrudern, was die Problematik bezüglich Dämonen nicht beseitigt. Deine Darstellung zeigt sehr gut, daß es Sichtweisen geben kann, die jenseits der polarisierenden Bilder und typischen Klisches alla DSA und Co. existieren. Insbesondere dein Ansatz eröffnet plötzlich Türen, die zuvor undenkbar erschienen.
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Swafnir

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #380 am: 6.06.2022 | 22:44 »
Danke Haukrinn, daß du ans Thema erinnerst. :btt:
Die historische Hexe hat sich in der Fantastik disqualifiziert. Ich könnte nun zur satanischen Hexe zurückrudern, was die Problematik bezüglich Dämonen nicht beseitigt. Deine Darstellung zeigt sehr gut, daß es Sichtweisen geben kann, die jenseits der polarisierenden Bilder und typischen Klisches alla DSA und Co. existieren. Insbesondere dein Ansatz eröffnet plötzlich Türen, die zuvor undenkbar erschienen.

Die "historische Hexe" war eine Frau ohne irgend welche Kräfte, die wegen falscher Anschuldigungen zuerst gefoltert und dann verbrannt wurde. Demnach ist sie auch nicht besonders gut für die Fantastik geeignet.

Vielleicht meinst du ja aber eher "mythologisch" oder "märchenhaft"  ;)

Offline nobody@home

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #381 am: 6.06.2022 | 23:33 »
Die "historische Hexe" war eine Frau ohne irgend welche Kräfte, die wegen falscher Anschuldigungen zuerst gefoltert und dann verbrannt wurde. Demnach ist sie auch nicht besonders gut für die Fantastik geeignet.

Würde ich nicht unbedingt sagen -- das wäre doch wenigstens mal was anderes als immer nur diese Prinzessinnen. ;)

Es stimmt aber schon, daß das vermutlich keine belastbare Dauerrolle für einen Spielercharakter ist. Sicher -- die können im Prinzip genauso fälschlich der Hexerei bezichtigt werden wie jeder andere auch, und wenn sie es nicht schaffen sollten, das wieder beizulegen, dann können sie das Pech haben, daß ihnen dieser Ruf noch jahrelang nachschleicht. Aber das sollte normalerweise eher nicht ihr primär definierendes Hauptmerkmal sein.

Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #382 am: 6.06.2022 | 23:53 »
Also mein niedrigstufiger OSR-Zauberkundiger, dem regelmässig seine 3 Sprüche ausgehen, ist auch in Kampfsituationen noch effektiv. Der kann Gegner ablenken, Verbündete anfeuern, taktische Tipps geben, schauen, wie man die Umgebung nutzen kann usw. Und das in einem Spiel, dass sich alles andere als nebensächlich mit Kämpfen beschäftigt.
(Nur noch kurz:)
Kommt darauf an, ob man noch "frei" ist und ne Weile sicher -oder ob man sich bereits mit einem Gegner im Nahkampf befindet. Das Wolfsrudel z.B.  freut sich im Zweifel über wenig wehrhafte Beute. Auch die Orks in einem Hinterhalt, sind hell begeistert über schnelles Essen.

Edit.
Gegner können SC auch von weitem verzaubern oder abschießen (Fernkampf), wenn Rüstung, Schutzzauber und Deckung fehlen.
(Um das hier abzuschließen: Wenn Figuren  zur Not Mal ne Waffe oder Schild ziehen können, leben sie zumindest mEn. länger. In einem System, in dem Magie schwach ist, oder eher symbolischen Charakter hat, kann ich das nur dringend empfehlen)

Zum Thema zurück
  :)

« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 08:17 von Issi »

Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #383 am: 7.06.2022 | 08:34 »
Würde ich nicht unbedingt sagen -- das wäre doch wenigstens mal was anderes als immer nur diese Prinzessinnen. ;)

Es stimmt aber schon, daß das vermutlich keine belastbare Dauerrolle für einen Spielercharakter ist.
Glaube damals konnte wirklich jeder missliebige Mensch denunziert werden.
Auch Männer. Nicht nur wegen Hexerei sondern auch wegen Häresie.
Die Häretiker waren zumindest meinen Informationen nach auch das Hauptziel der Inquisitoren.

Insofern lebte da eigentlich jeder gefährlich, der sich einen Feind gemacht hatte.

Fürs Rollenspiel kommt es darauf an, wie stark die Inquisitoren sind, und inwiefern man das nachspielen möchte.

Eine Figur zu spielen, die ein Geheimnis hat, ist für viele SPL reizvoll.
Man muss sich gut überlegen ob man in der Öffentlichkeit zaubert, und wen man einweiht. Oder man fälscht sich gleich ein Zeugnis von einer Magiergilde (Die am besten weit entfernt liegt)
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 08:40 von Issi »

Offline Haukrinn

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #384 am: 7.06.2022 | 08:51 »
Glaube damals konnte wirklich jeder missliebige Mensch denunziert werden.
Auch Männer. Nicht nur wegen Hexerei sondern auch wegen Häresie.
Die Häretiker waren zumindest meinen Informationen nach auch das Hauptziel der Inquisitoren.

Die ganze Geschichte ist doch wegen der Katharer entstanden oder? Die kirchliche Inquisition war an den späteren Auswüchsen in der frühen Neuzeit im Übrigen nur bedingt beteiligt - Wildwuchs wie der Hexenhammer sind ohne Billigung Roms entstanden und waren ganz klar politisch (und aus heutiger Sicht sicherlich auch antisemitisch und mysogynistisch) motiviert. Getragen haben das aber neben frei drehenden Fanatikern vor allem auch Städte und Bünde, die diese Fanatiker in Schutz genommen haben.

Man muss sich gut überlegen ob man in der Öffentlichkeit zaubert, und wen man einweiht. Oder man fälscht sich gleich ein Zeugnis von einer Magiergilde (Die am besten weit entfernt liegt)

Ein Setting was das wirklich gut hinbekommen hat ist meiner Meinung nach Dragon Age. Da gibt es Magier, die von der Kirche zur Organisation und Überwachung (durch die Templer) gezwungen werden. Wer das nicht mitmacht, wird halt gejagt. Hat aber aus Sicht der Kirche auch gute Gründe, da Magier, die sich übernehmen, wirklich Dämonen in die Welt holen.
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Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #385 am: 7.06.2022 | 09:07 »
Die ganze Geschichte ist doch wegen der Katharer entstanden oder? Die kirchliche Inquisition war an den späteren Auswüchsen in der frühen Neuzeit im Übrigen nur bedingt beteiligt - Wildwuchs wie der Hexenhammer sind ohne Billigung Roms entstanden und waren ganz klar politisch (und aus heutiger Sicht sicherlich auch antisemitisch und mysogynistisch) motiviert. Getragen haben das aber neben frei drehenden Fanatikern vor allem auch Städte und Bünde, die diese Fanatiker in Schutz genommen haben.
Es gibt auch ne Theorie, dass nach dem Ende der Kreuzzüge eine neue Beschäftigung (Im Kampf gegen Feinde der Kirche) her musste.

In Spanien war die Lage besonders brisant.
Da existierten ja vor der Rückeroberung lange Zeit drei Religionen nebeneinander.
Und man wollte, dass es am Ende nur noch eine Religion für alle gibt.( Zwangstaufen und ähnliches)

Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
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« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 09:15 von Issi »

Offline unicum

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #386 am: 7.06.2022 | 09:20 »
Das ist dann aber wirklich eine Frage der Abenteuergestaltung. Und wie man als SL dafür sorgt, dass auch Nichtkämpfer in Kampfsituationen etwas zu tun haben.

Insofern würde ich das auch nicht als Problem eines klassenbasierten Systems sehen oder eins dass nicht klassenbasierte Systeme lösen. Sondern entweder eins einer unnötig unflexiblen Spielleitung oder eins einer unkreativen Spielerschaft.

 :d

Danke besonderst für den lezten Teilsatz,... Ich sehe das "schwarzer Peter spiel" des "Das Spiel machte keinen Spass und schuld daran ist nur der doofe SL und sein doofes Abenteuer" auch oft genug auf Spielerseite.

Schlimm sehe ich klassenbasierte System indess auch nicht. Tatsächlich hab ich solche Probleme das Spieler in einigen Situationen inaktiv rumstehen weil "Meine figur kann da nix machen" sogar eher in klassenlosen systemen (in starker kombination mit unkreativität).

Offline JollyOrc

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #387 am: 7.06.2022 | 09:23 »
Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

wie schon vor einer Weile geschrieben: In meinen Stammrunden sind "Hexen/Hexer" halt immer "die anderen Zauberleute", also analog zu Our Blessed Homeland / Their Barbarous Wastes
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Ainor

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #388 am: 7.06.2022 | 09:35 »
Es gibt auch ne Theorie, dass nach dem Ende der Kreuzzüge eine neue Beschäftigung (Im Kampf gegen Feinde der Kirche) her musste.

In Deutschland war die neue Beschäftigung die Expansion nach Osten. In Frankreich gab es keine neue Beschäftigung, was ten Templern nicht gut bekommen ist.

Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

Normalerweise weil zwischen normaler und verbotener schwarzer Magie unterschieden wird.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline RackNar

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #389 am: 7.06.2022 | 09:36 »
Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

Natürlich ist Magie verboten, aber MEIN Hofmagier ist aber was ganz anderes ...

In der schon genannten Robin Hood - Serie hat im Pilot auch der Bischof Deals mit einem Zauberer laufen ...
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Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #390 am: 7.06.2022 | 09:46 »
Normalerweise weil zwischen normaler und verbotener schwarzer Magie unterschieden wird.
"Normale Magie" gab es im Mittelalter so nicht.
Was es aber gab waren "Wunder".
Der Begriff für Merkwürdigkeiten aller Art taucht ja immer wieder auf.
(War sicher besser heilig gesprochen als verbrannt zu werden)
Edit.
Glaube in einem bekannten Kirchen Register sind nahezu 7000 Heilige vermerkt. Die genaue Zahl ist unkannt, und vermutlich noch höher.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 10:00 von Issi »

Offline Vanakalion

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #391 am: 7.06.2022 | 09:56 »
Glaube damals konnte wirklich jeder missliebige Mensch denunziert werden.
Auch Männer. Nicht nur wegen Hexerei sondern auch wegen Häresie.
Die Häretiker waren zumindest meinen Informationen nach auch das Hauptziel der Inquisitoren.

Insofern lebte da eigentlich jeder gefährlich, der sich einen Feind gemacht hatte.

Fürs Rollenspiel kommt es darauf an, wie stark die Inquisitoren sind, und inwiefern man das nachspielen möchte.

Eine Figur zu spielen, die ein Geheimnis hat, ist für viele SPL reizvoll.
Man muss sich gut überlegen ob man in der Öffentlichkeit zaubert, und wen man einweiht. Oder man fälscht sich gleich ein Zeugnis von einer Magiergilde (Die am besten weit entfernt liegt)
Historisch betrachtet ist jede Form der Zauberei Häresie. In der Fantastic ist eigenlich SC-tauglich nur vertretbar, daß ein Ehrenkodex hermetische Hof- und Gildenmagier billigt, Hexerei jedoch ahndet. Somit stammen die Hexenjäger aus den Rängen der Hermetiker, die ein strenges Auge auf den Erhalt der magischen Reinheit werfen. Möglicherweise besteht auch ein Deal mit dem Klerus. Hexen/Hexer sind in dem Fall abtrünnige Hermetiker. Dies dürfte Dragon Age nahe kommen.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 10:03 von Vanakalion »
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #392 am: 7.06.2022 | 10:11 »
Historisch betrachtet ist jede Form der Zauberei Häresie. In der Fantastic ist eigenlich SC-tauglich nur vertretbar, daß ein Ehrenkodex hermetische Hof- und Gildenmagier billigt, Hexerei jedoch ahndet.
Aber wie wäre das mit der Kirche (in einer historischen Welt) vereinbar?
Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass die weltlichen Herrscher genug Macht gegenüber dem Klerus besitzen, um ihre Hofmagier als eine Art Wissenschaftler und Berater (zum Unwillen der geistlichen Obrigkeit)zu etablieren.



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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #393 am: 7.06.2022 | 10:20 »
Zum Rollenspiel: Glaube den größten Widerspruch den jedes System lösen muss, ist: Warum ist Zauberei bei Magiern erlaubt und bei Hexen nicht ?
Im Mittelalter sind Magiergilden nämlich A-historisch.
Sowas hat es mW. nie gegeben.

Zum einen, weil Leute in privilegierten Positionen (und insbesondere die Reichen und Mächtigen) sich nun mal sowieso Dinge leisten können, für die der Pöbel gegenüber der armen Bauersfrau schon längst die Fackeln und Heugabeln herausgeholt hätte. War schon so ziemlich immer so, sollte sich eigentlich mal ändern, hat es aber bei genauerer Betrachtung bis heute nicht und wird es wohl auch in den nächsten hundert Jahren kaum.

Und dann zum anderen, weil es im Mittelalter durchaus Gilden an sich gab, die dann jeweils vor Ort gerne eine Monopolstellung für ihre Produkte und auch mal den einen oder anderen Punkt politischen Einfluß genossen haben. (Natürlich ihrerseits nicht für lau, sondern im Gegenzug für Qualität, brauchbare Ausbildung der Lehrlinge, und die eine oder andere Sonderkondition für auserwählte Kunden.) Das ist ein Modell, das sich auf Zauberer grundsätzlich ausdehnen läßt: "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon."

Offline Vanakalion

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #394 am: 7.06.2022 | 10:23 »
Aber wie wäre das mit der Kirche (in einer historischen Welt) vereinbar?
Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass die weltlichen Herrscher genug Macht gegenüber dem Klerus besitzen, um ihre Hofmagier als eine Art Wissenschaftler und Berater (zum Unwillen der geistlichen Obrigkeit)zu etablieren.
Richtig, theokratische Dominanz wäre hierbei sicher nicht förderlich.
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #395 am: 7.06.2022 | 10:24 »
Zum einen, weil Leute in privilegierten Positionen (und insbesondere die Reichen und Mächtigen) sich nun mal sowieso Dinge leisten können, für die der Pöbel gegenüber der armen Bauersfrau schon längst die Fackeln und Heugabeln herausgeholt hätte. War schon so ziemlich immer so, sollte sich eigentlich mal ändern, hat es aber bei genauerer Betrachtung bis heute nicht und wird es wohl auch in den nächsten hundert Jahren kaum.

Und dann zum anderen, weil es im Mittelalter durchaus Gilden an sich gab, die dann jeweils vor Ort gerne eine Monopolstellung für ihre Produkte und auch mal den einen oder anderen Punkt politischen Einfluß genossen haben. (Natürlich ihrerseits nicht für lau, sondern im Gegenzug für Qualität, brauchbare Ausbildung der Lehrlinge, und die eine oder andere Sonderkondition für auserwählte Kunden.) Das ist ein Modell, das sich auf Zauberer grundsätzlich ausdehnen läßt: "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon."
Ja, gut denkbar.
Wahrscheinlich eine Kombi aus: Starkem weltlichen Herrscher, Privilegierten und Gildenmonopol.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 10:27 von Issi »

Offline Vanakalion

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #396 am: 7.06.2022 | 10:32 »
Zum einen, weil Leute in privilegierten Positionen (und insbesondere die Reichen und Mächtigen) sich nun mal sowieso Dinge leisten können, für die der Pöbel gegenüber der armen Bauersfrau schon längst die Fackeln und Heugabeln herausgeholt hätte. War schon so ziemlich immer so, sollte sich eigentlich mal ändern, hat es aber bei genauerer Betrachtung bis heute nicht und wird es wohl auch in den nächsten hundert Jahren kaum.

Und dann zum anderen, weil es im Mittelalter durchaus Gilden an sich gab, die dann jeweils vor Ort gerne eine Monopolstellung für ihre Produkte und auch mal den einen oder anderen Punkt politischen Einfluß genossen haben. (Natürlich ihrerseits nicht für lau, sondern im Gegenzug für Qualität, brauchbare Ausbildung der Lehrlinge, und die eine oder andere Sonderkondition für auserwählte Kunden.) Das ist ein Modell, das sich auf Zauberer grundsätzlich ausdehnen läßt: "Schließt euch der Gilde an, haltet euch an die Spielregeln, und wir lassen euch und nur euch in unserem Gebiet legal zaubern und sogar Geld damit verdienen. Auf die Weise haben wir beide was davon."
Eine Sichtweise, die nach Fantasy-Mafia muffelt.
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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #397 am: 7.06.2022 | 10:48 »
"Normale Magie" gab es im Mittelalter so nicht.
Was es aber gab waren "Wunder".
Der Begriff für Merkwürdigkeiten aller Art taucht ja immer wieder auf.
(War sicher besser heilig gesprochen als verbrannt zu werden)
Edit.
Glaube in einem bekannten Kirchen Register sind nahezu 7000 Heilige vermerkt. Die genaue Zahl ist unkannt, und vermutlich noch höher.
Insofern wurde Wundertat und Magie in den selben Topf geworfen. Nur Geheiligte konnten Wunder wirken. Wer da nicht reinpaßte, huldigte schlicht den falschen Göttern und war somit Unheilig. Unheilige durften nicht gedulded und mussten mit allen Mitteln bekämpft und vernichtet werden.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 11:15 von Vanakalion »
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Robin Laws Klassifikation ist Gegenstand der Kritik und kann somit nicht repräsentativ sein. Aussagefähiger ist Ron Edwards Big Model.

Offline Issi

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #398 am: 7.06.2022 | 11:02 »
Insofern wurde Wundertat und Magie in den selben Topf geworfen. Nur Geheiligte konnten Wunder wirken. Wer da nicht reinpaßte, huldigte schlicht den falschen Göttern und war somit Unheilig.
Naja der Kampf der Kirche war ja auch einer gegen vorchristliche Bräuche und Kultur.
Ein Beispiel: Die Walburgisnacht war ursprünglich das Beltane Fest.
Da es nicht möglich war diesen Brauch großflächig auszurotten, hat man ihn sich einfach umbenannt.
Die "Heilige" Walburga  war wohl die Tochter eines westsächsischen Königs, und Äbtissin . Große Wundertaten sind von ihr nicht bekannt. Ein paar Heilung werden ihr nachgesagt.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 11:17 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Wie definiert ihr Hexen/Hexer im Rollenspiel?
« Antwort #399 am: 7.06.2022 | 11:11 »
Eine Sichtweise, die nach Fantasy-Mafia muffelt.

Etwas genauer, wenn's geht.