Wenn du konstant 20.000 DSA-Spielern (um einfach mal irgendeine Zahl zu nennen) aber auf einmal 100.000 D&D-Spielerinnen dazu kommen, verschieben sich die Verhältnisse, ohne das DSA absolut verliert. Ich denke, genau diesen Effekt beobachten wir aktuell in der Szene.
Wir haben den Feiertag letzte Woche für einen Familien-Shopping-Ausflug nach Maastricht genutzt. Tolle Stadt, viele kleine Läden, nicht die hier übliche Dominanz großer Ketten. Natürlich habe ich vorher nach Rollenspiel-Läden gegoogelt. Man weiss ja nie, was für verstaubte Schätzchen man in alteingesessenen Rollenspiel-Läden noch findet.
Ergebnis:
Be Laden 1 nahmen Brettspiele etwa die Hälfte der Fläche in Beschlag, der Rest waren Games Workshop-Sachen. Die „Rollenspiel-Abteilung“ bestand aus drei Regalfächern D&D5E.
Laden 2 war eine wahre Fundgrube an Merchandise quer durch alle Genres. Freunde von Trading Miniature Games aus längst vergangenen Tagen hätten ihre Freude gehabt. Jetzt nicht mehr. Mein Ältester hat den Großteil seines Ersparten da gelassen. Auch hier bestand die „Rollenspiel-Abteilung“ ausschließlich aus D&D5E.
Unsere Stadtbücherei (Kleinstadt mit knapp 40.000 Einwohnern) veranstaltet jetzt „Stranger Things“-Tage mit D&D5E-Einführungsrunden. Und hat jetzt die deutschen D&D5E-Bücher im Verleihbestand.
Den massiven Zuwachs an 5E-Spielern, die vorher keine Rollenspieler waren, halte ich nicht für unplausibel. Meine Tochter erzählte mir kürzlich, einige ihrer Schulfreundinnen seien gerade auf der Suche nach jemandem, der ihnen D&D beibringt. Alle angefixt durch Stranger Things.