Autor Thema: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)  (Gelesen 15056 mal)

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Offline Bospa

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #125 am: 4.07.2022 | 17:17 »
Offtopic im Spoiler.
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Camo

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #126 am: 4.07.2022 | 17:21 »
Oder man publiziert auf Englisch. Gibt zwar mehr Konkurrenz, aber auch viel mehr Publikum. Die Italiener machen es vor.

Deutsche Rollenspiele auch Stahl komme international sicher gut an. Leider sind die meisten deutschen Rollenspiele aber nun mal aus Mittelaltermarkt geschmiedet.  >;D

Die englische DSA-Version ist eher nicht sooooo der Erfolg, ehrlich gesagt. Die italienische soll besser laufen, hörte ich aus Italien.

Offline sma

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #127 am: 4.07.2022 | 17:25 »
Du hast bestimmt Recht, aber ich kapiers nicht. Wenn du die von dir errechnete Kohle jeden Monat einfach per Patreon rübergeschoben bekommst, und kannst gleichzetig relativ frei herumkünstlern, wo wäre denn das Problem?
Na, dann bist du einfach selbstständig und verlegst Bücher. Rechtlich kein Unterschied, nur das Patreon nun auch noch Geld abbekommt. Du kannst höchstens argumentieren, dass du nun Großhandel und Einzelhandel umgehst, und Bücher so den Unterstützern direkt zuschicken kannst.

Wenn du annimmst, dass ein 50€ Buch 13€ in der Produktion kostet (dann würde mein 10€ Großhandel, 30€ Direktversand zusammen mit 7% Steuern ungefähr passen), könntest du das Buch für 33€ plus Versand verkaufen, und immer noch 20€ verdienen. Schaut man Lurch und Lama zu, brauchen die ca. 5min pro Paket. Sagen wir, du kannst 10 Bücher pro Stunde verschicken und willst ja 12€ pro Stunde verdienen. Dann hast du 1,2€ Arbeitskosten, plus Porto und Verpackung, sagen wir also 6€ und du kannst das Buch für 39€ plus Steuern, also 42€ (als ob ich's so geplant hätte) verkaufen.

Patreon will auch noch mal 5%-12% von den Einnahmen abhaben. Die gehen also zu Lasten deines Gewinns oder du musst das Buch für die Unterstützer um diesen Betrag teurer machen.

Wahrscheinlich – da bin ich nicht informiert – kannst du nicht einfach so von dem reduzierten Steuersatz von Büchern profitieren, wenn du einfach nur Kreativer bist und musst daher wahrscheinlich 19% Steuern abführen, wenn du nichts weiter machen willst.

Camo

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #128 am: 4.07.2022 | 17:32 »
Na, dann bist du einfach selbstständig und verlegst Bücher. Rechtlich kein Unterschied, nur das Patreon nun auch noch Geld abbekommt. Du kannst höchstens argumentieren, dass du nun Großhandel und Einzelhandel umgehst, und Bücher so den Unterstützern direkt zuschicken kannst.

Wenn du annimmst, dass ein 50€ Buch 13€ in der Produktion kostet (dann würde mein 10€ Großhandel, 30€ Direktversand zusammen mit 7% Steuern ungefähr passen), könntest du das Buch für 33€ plus Versand verkaufen, und immer noch 20€ verdienen. Schaut man Lurch und Lama zu, brauchen die ca. 5min pro Paket. Sagen wir, du kannst 10 Bücher pro Stunde verschicken und willst ja 12€ pro Stunde verdienen. Dann hast du 1,2€ Arbeitskosten, plus Porto und Verpackung, sagen wir also 6€ und du kannst das Buch für 39€ plus Steuern, also 42€ (als ob ich's so geplant hätte) verkaufen.

Patreon will auch noch mal 5%-12% von den Einnahmen abhaben. Die gehen also zu Lasten deines Gewinns oder du musst das Buch für die Unterstützer um diesen Betrag teurer machen.

Wahrscheinlich – da bin ich nicht informiert – kannst du nicht einfach so von dem reduzierten Steuersatz von Büchern profitieren, wenn du einfach nur Kreativer bist und musst daher wahrscheinlich 19% Steuern abführen, wenn du nichts weiter machen willst.

Nicht zu vergessen der erhöhte Aufwand in Sachen Steuern... Voranmeldungen etc.
Da steckt schon ein wenig mehr drin... auch ist der Werbeaufwand nicht einberechnet worden.
Außerdem sitzt man schon ein paar Wochen - eher Monate - an einem Werk... wenn man da den Mindestlohn erreichen möchte, kann man das eher vergessen, das werden dann Preise, die zahlt keiner mehr. Und um den Bogen zur Belletristik noch mal zu spannen... selbst wenn man in den Amazonlisten auf Platz 1-3 sitzt bedeutet das nicht, dass man davon leben kann.

Offline Megavolt

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #129 am: 4.07.2022 | 17:33 »
Wenn du annimmst, dass ein 50€ Buch 13€ in der Produktion kostet
Die Idee ist, die eigenen Bücher "zu verschenken, zB als PDF", und derweil von diversen Token der Zuneigung zu leben. Die Analogie sind die Bands, die ihre Musik ebenfalls "auf YouTube verschenken".

Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Aber das ist okay, das müssen wir an der Stelle jetzt hier nicht ausführen. Außerdem habe ich zu wenig Ahnung von Patreon, ob da genug Kohle zusammenkommt. Hatte allerdings schon den Eindruck, die Szene sei recht großzügig.

Offline sma

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #130 am: 4.07.2022 | 17:36 »
Die Idee ist, die eigenen Bücher "zu verschenken, zB als PDF", und derweil von diversen Token der Zuneigung zu leben. Die Analogie sind die Bands, die ihre Musik ebenfalls "auf YouTube verschenken".
Diese Idee mit dem "ich schenke dir A und du schenkst mir B" funktioniert nicht beim Finanzamt. Wenn die Summen nicht so klein sind, dass du unter die "das lohnt sich nicht" Grenze fällst, bist du geschäftlich tätig und damit selbstständig.

Zitat
Außerdem habe ich zu wenig Ahnung von Patreon, ob da genug Kohle zusammenkommt. Hatte allerdings schon den Eindruck, die Szene sei recht großzügig.
Dann sammle bitte damit sofort mal Erfahrungen, indem du's für euren Podcast einrichtest. Ich höre den nämlich gerne…

Offline Tele

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #131 am: 4.07.2022 | 17:38 »
Keine Illus., kein Layout, kein Lektorat. Keine Programme, mit denen du die Arbeiten sinnvoll erledigen kannst. Wenn du das alles noch alleine machst, brauchst pro Buch länger als ein paar Monate...

Ich hege den Verdacht, ihr stellt euch das zu einfach vor, aber lasse mich gern eines besseren belehren.

Offline Megavolt

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #132 am: 4.07.2022 | 17:41 »
Diese Idee mit dem "ich schenke dir A und du schenkst mir B" funktioniert nicht beim Finanzamt. Wenn die Summen nicht so klein sind, dass du unter die "das lohnt sich nicht" Grenze fällst, bist du geschäftlich tätig und damit selbstständig.
Ich hätte gesagt, dann zahlen wir halt einfach Steuern auf die Patreon-Einnahmen? Ich mache jetzt hier aber nicht mehr weiter, sonst zerlegen wir ja den Thread. :)

Zitat
Dann sammle bitte damit sofort mal Erfahrungen, indem du's für euren Podcast einrichtest. Ich höre den nämlich gerne…
Oh je, vielen Dank für so ein schönes Lob aus dem Hinterhalt.  :d

Offline Eismann

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #133 am: 4.07.2022 | 17:41 »
Was gibt es denn da so bisher bei Patreon?
Uhrwerk kriegt aktuell 667 Euro im Monat.
https://www.patreon.com/UhrwerkVerlag
Bei Orkenspalter TV wird die Summe nicht angezeigt, aber sie haben aktuell 1120 Patreons.
https://www.patreon.com/orkenspaltertv
Die Dorp hat aktuell 101 Patreons, die 250 Euro im Monat bringen.
https://www.patreon.com/diedorp
Donnerhaus hat 82 Patreons am Start, bei denen 471 Euro herumkommen.
https://www.patreon.com/donnerhaus
Und das sind schon die, die bei dem Thema relativ weit oben stehen.

Offline tartex

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #134 am: 4.07.2022 | 18:26 »
Da kann es mit dem Englisch nicht weit her sein, wenn du die englischen Versionen der italienischen RPGs für vorbildlich hältst. Das ist eher so schlechtes Schulenglisch.

Ich habe weder Brancalonia noch Broken Compass gelesen, bis jetzt aber nichts schlechtes über das Englisch gehört. Wird da was von den meisten Konsumenten und Rezensenten übersehen?
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Offline tartex

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #135 am: 4.07.2022 | 18:28 »
Die englische DSA-Version ist eher nicht sooooo der Erfolg, ehrlich gesagt. Die italienische soll besser laufen, hörte ich aus Italien.

Wie ich gesagt habe: DSA ist ja nicht aus Stahl, sondern aus Mittelaltermarkt geschmiedet. Das ist das Problem.
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Camo

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #136 am: 4.07.2022 | 18:29 »
Ich habe weder Brancalonia noch Broken Compass gelesen, bis jetzt aber nichts schlechtes über das Englisch gehört. Wird da was von den meisten Konsumenten und Rezensenten übersehen?

Auch Lex Arcana war in der englischen Version völlig OK, ebenso Primi Rei / first Kings.

Camo

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #137 am: 4.07.2022 | 18:30 »
Wie ich gesagt habe: DSA ist ja nicht aus Stahl, sondern aus Mittelaltermarkt geschmiedet. Das ist das Problem.

Naja, welche deutschen Systeme wurden sonst noch ins Englische übersetzt? Aus dem Stehgreif wüsste ich da jetzt nix...

Online AndreJarosch

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #138 am: 4.07.2022 | 18:33 »
Naja, welche deutschen Systeme wurden sonst noch ins Englische übersetzt? Aus dem Stehgreif wüsste ich da jetzt nix...

Die Übersetzung von Aborea ist meines Wissens fertig. Mir ist aber nicht bekannt, ob die englische Versionen erschienen ist.

Offline ArneBab

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #139 am: 4.07.2022 | 18:40 »
1. Hobby-Verlag
Man bringt SEIN Rollenspiel als Hobby heraus und verdient seinen Lebensunterhalt mit einem "richtigen" Job.
Das mache ich — zum Glück mit wenig genug Verdienst, dass es fürs Finanzamt egal ist. Mit Programmieren habe ich allerdings schon Projekte über 1000€ gehabt (mit OK meines Arbeitgebers), da frisst die Steuer fast so viel Zeit wie das eigentliche Projekt (und deutlich mehr Nerven, denn jeder Fehler könnte Steuerhinterziehung sein und damit übel schiefgehen).
Zitat
2. Exklusiv-Verlag
Man verlegt ein Rollenspiel (oder auch mehrere) mit wenigen aber dafür Qualitativ sehr hochwertigen Büchern (ein Buch pro Quartal, aber Vollfarbe, Ledereinband, Goldschnitt, Limitiert, schnick & schnack) für eine exklusive kleine Gruppe von Gutverdienern/Hardcore-Fans.
250 Leute die 4 Mal im Jahr ein € 199 Buch kaufen ergeben auch einen Umsatz von dem eine Person gut leben, oder zwei Personen überleben können.
Als Einzelperson 4 Mal im Jahr ein hochqualitatives Buch zu produzieren ist nicht wirklich leicht. Damit wärst du bei einem Output wie Hohlbein — damit produzierst du kein hochwertiges Rollenspielbuch. Mit guter Planung kannst du vielleicht die Arbeitsaufwändigen Regelteile über genug Bücher strecken. Eigenen Anspruch an deine Arbeit darfst du dann aber nicht zu viel haben. Das muss mechanisch durchrattern und darf nie schiefgehen, sonst bist du raus.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
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Camo

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #140 am: 4.07.2022 | 18:43 »
Die Übersetzung von Aborea ist meines Wissens fertig. Mir ist aber nicht bekannt, ob die englische Versionen erschienen ist.

Der "Players Guide" scheint zumindest als PDF fertig zu sein... aber "6th Edition", die deutschen Sachen scheinen in der 8ten Auflage zu sein.
Da die komplette Seite auf Deutsch ist und man ECHT suchen muss, um das eine englische PDF zu finden, rechne ich da nicht wirklich mit einem Erfolg, ehrlich gesagt. Und kurz bei Amazon geschaut:  "Aborea - Role-Play Game" lässt nicht unbedingt denken, dass die Übersetzung gut ist... auch "ABOREA Game ladder umbrella – The Arrival" klingt... komisch. Ist der Spielleiterschirm. Autschn oO

Offline ArneBab

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #141 am: 4.07.2022 | 18:43 »
Wie ich gesagt habe: DSA ist ja nicht aus Stahl, sondern aus Mittelaltermarkt geschmiedet. Das ist das Problem.
Stahl-Deutsch haben sich Amis mit Warhammer-Fantasy-Stahl ja schon selbst stahlgeschmiedet. Aus Stahl des Stahlwart von Stahlfurt. Da müsstest du schon ein Rammstein-Roadtrip-Rollelnspiel abliefern, um noch herauszustechen.
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Offline tartex

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #142 am: 4.07.2022 | 18:45 »
250 Leute die 4 Mal im Jahr ein € 199 Buch kaufen ergeben auch einen Umsatz von dem eine Person gut leben, oder zwei Personen überleben können.

Die 250 Leute will ich sehen. Und da reden wir dann von einem echt großartigen und wertigen Buch, nicht von irgendwas, was in 3 Monaten zusammengehauen wurde.
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Offline Skyrock

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #143 am: 4.07.2022 | 19:01 »
Ich habe 2018 mal Verdienstraten für Freelancer bei amerikanischen Verlagen gesammelt: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105858.0.html

LotFP: €(!)0.21/Wort
Shadow of the Demon Lord (Schwalb Entertainment): $0.15-0.20/Wort
D&D (WotC): $0.07-0.13/Wort
Chaosium: $0.02-0.05/Wort

"Andere" US-Verlage gingen laut Zak S bis maximal $0.05 pro Wort, tendenziell eher niedriger.

Auf dem deutschen Markt, wo Rollenspielprodukte weitgehend das Ergebnis von Liebhaberei und/oder Selbstausbeutung sind, dürften die Zahlen noch dürftiger aussehen.
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

Offline tartex

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #144 am: 4.07.2022 | 19:08 »
Ich habe 2018 mal Verdienstraten für Freelancer bei amerikanischen Verlagen gesammelt:

Was mich wundert: LotFP schreibt von Royaltys (manchmal tut deutsche Rechtschreibung echt weh...) Tantiemen während der Rest wohl als Fixbeträge gelistet ist. Wie passt das zusammen? Oder wird das hier als Synonym verwendet?
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 19:11 von tartex »
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Online AndreJarosch

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #145 am: 4.07.2022 | 19:13 »
Ich habe 2018 mal Verdienstraten für Freelancer bei amerikanischen Verlagen gesammelt: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105858.0.html

"Andere" US-Verlage gingen laut Zak S bis maximal $0.05 pro Wort, tendenziell eher niedriger.

Auf dem deutschen Markt, wo Rollenspielprodukte weitgehend das Ergebnis von Liebhaberei und/oder Selbstausbeutung sind, dürften die Zahlen noch dürftiger aussehen.

Wenn wir mal von 0,035 pro Wort ausgehen (Chaosium zwischen 0,02 und 0,05 je Wort), dann müsste jemand der davon Leben möchte (ca. 3300,00 Brutto) um die 95.000 Wörter pro Monat schreiben.

Ich habe da zum Vergleich "Buch der Questen" für Mythras mit 196 Seiten mit 123.000 Wörtern.
Ist aber auch nicht aufwändig illustriert... sonst wären dass wahrscheinlich noch 20 bis 50 Seiten mehr.

Daher rechne ich mit durchschnittlich 500 Wörtern pro Seite im fertig gedruckten Buch.

Dann müsste nach meiner Rechnung jemand der davon Leben können will jeden Monat ein 190 Seiten RPG-Quellen- oder Abenteuerband schreiben.

Ist das realistisch/machbar?

Offline Eismann

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #146 am: 4.07.2022 | 19:19 »
Dann müsste nach meiner Rechnung jemand der davon Leben können will jeden Monat ein 190 Seiten RPG-Quellen- oder Abenteuerband schreiben.

Ist das realistisch/machbar?

Es gibt zwar Texte die leichter und schneller zu schreiben sind als andere, aber 190 Seiten DinA4 (irgendwas um 3500 und 4500 Zeichen pro Seite) pro Monat halte ich für reichlich utopisch.

Online AndreJarosch

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #147 am: 4.07.2022 | 19:20 »
Wenn wir mal von 0,035 pro Wort ausgehen (Chaosium zwischen 0,02 und 0,05 je Wort), dann müsste jemand der davon Leben möchte (ca. 3300,00 Brutto) um die 95.000 Wörter pro Monat schreiben.

Ich habe da zum Vergleich "Buch der Questen" für Mythras mit 196 Seiten mit 123.000 Wörtern.
Ist aber auch nicht aufwändig illustriert... sonst wären dass wahrscheinlich noch 20 bis 50 Seiten mehr.

Daher rechne ich mit durchschnittlich 500 Wörtern pro Seite im fertig gedruckten Buch.

Dann müsste nach meiner Rechnung jemand der davon Leben können will jeden Monat ein 190 Seiten RPG-Quellen- oder Abenteuerband schreiben.

Ist das realistisch/machbar?

Ich muss mir gerade mal selber antworten:
Ein Heftroman mit 65 Seiten entspricht 130 Normseiten mit je 1800 Zeichen, also insgesamt ca. 40.000 Wörtern.
Autoren die davon leben Heftromane zu schreiben veröffentlichen 4 oder 5 Stück davon pro Monat.

4,5 x 40.000 Wörter = 180.000 Wörter

Ist also machbar.

Offline Megavolt

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #148 am: 4.07.2022 | 19:23 »
Hunter & Friends hat 279 patreons und verdient damit 1248 € pro Monat

Ich halte die für "groß", und wenn ich Recht habe, dann zeigt das eigentlich, dass die auf Patreon engagierten Rollenspieler schon ganz ordentlich sind, also wenn ich Eismanns Zahlen oben anschaue. Die sind jetzt noch bizarr abgeschlagen oder so.
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 19:36 von Megavolt »

Offline Bospa

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #149 am: 4.07.2022 | 19:35 »
Ich muss mir gerade mal selber antworten:
Ein Heftroman mit 65 Seiten entspricht 130 Normseiten mit je 1800 Zeichen, also insgesamt ca. 40.000 Wörtern.
Autoren die davon leben Heftromane zu schreiben veröffentlichen 4 oder 5 Stück davon pro Monat.

4,5 x 40.000 Wörter = 180.000 Wörter

Ist also machbar.

Soweit mir bekannt wird bei Groschenroman der grobe Inhalt vorgegeben und dann in Akkordarbeit "runtergeschrieben". Da dürfte wenig Kreativität und sehr viel mehr Handwerk dabeisein. Für solch eine Art der Unterhaltung ist das sicherlich OK, aber für ein Rollenspielprodukt? Das will man nach dem Lesen ja nicht weggeben/-werfen. Bezogen auf eine für RPG Produkte nötige "Mindest-Qualität" denke ich nicht, dass das realistisch ist.
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