Autor Thema: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?  (Gelesen 6736 mal)

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Offline NurgleHH

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #25 am: 5.07.2022 | 14:27 »
Welche die ihre "Kunden" überwacht haben wie Schwerverbrecher und sich ansonsten jede Störung verbeten haben
Hey die kannte ich in Hamburg auch. Warst Du häufiger hier????

Offline Miles

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #26 am: 5.07.2022 | 14:33 »
Braucht es Rollenspielläden? Ich glaube die Antwort ist einfach - Nein.

Könnten sie "brauchbar" sein? Bitte gerne.
Ich vermisse richtig schöne Läden, die auch Rollenspiele anbieten. Es gibt einige davon und inzwischen versuche ich in diversen Städten auch lokale RSP-Läden zu besuchen. Es gibt dann schon einige unterschiede zwischen, nett und freundlich bis hin zu "schrullig" (und ja ich kenne noch das Games-In). Allen gemein ist, dass Rollenspiel dort auch eine Nische einnimmt. Tabletop, Comics, TCG und vor allem Brettspiele sind deutlich prominenter.


Was hätte ich dann gerne. Ein Laden, der nicht allzu abgelegen liegt, freundliche Mitarbeiter, die hilfreich sind, gerne auch ein wenig Platz und kein Gedränge.

Richtig überrascht und begeistert war ich von den "Science Fiction Bokhandeln" in Stockholm und Göteborg. Große Läden mitten in der Innenstadt, mit einer großen Auswahl. Direkt angeschlossen ein Cafe, in dem man Spiele ausprobieren konnte und regelmäßig RSP Schnupperrunden angeboten wurden.

Brainworm

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #27 am: 5.07.2022 | 14:38 »
Hey die kannte ich in Hamburg auch. Warst Du häufiger hier????

Wäre jetzt echt interessant wenn unsympathische Rollenspielläden ein Hamburger Phänomen wären  ;D

Swafnir

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #28 am: 5.07.2022 | 14:49 »
Hey die kannte ich in Hamburg auch. Warst Du häufiger hier????

Ich war leider noch nie in Hamburg. Norddeutschland ist bisher überwiegend von mir verschont geblieben >;D

Offline Gotham Rundschau

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #29 am: 5.07.2022 | 15:01 »
Ich schätze eher Spieleläden allgemein, die auch(!) Rollenspiele führen. Und Comics. Und Zeitschriften. Und Romane. Und Miniaturen. Und Kinderkrams.

So hat man diverse Medien der Nerd-Kultur vereint und kann die sich daraus ergebenden Schnittmengen als Kunde genießen. Ich kenne solche Läden und finde sie wunderbar. Man will seine im Abo zurückgelegten Rollenspielneuerscheinungen abholen und kommt mit einem Brettspiel, zwei Romanen, einem Bildband und Kreativ-Spielzeug für die Kinder aus dem Laden raus. Außerdem haben solche Läden ein sehr gemischtes Publikum und können so Querwechsler in die Szene holen oder einfach neugierig machen.

Die in manchen Beiträgen angedeuteten Bemerkungen, dass das Publikum "reiner" Rollenspielläden "speziell" sei, weise ich entschieden zurück. Erinnert an primitives blödes Nerd/Geek-Bashing. ("Warste schon im neuen Spieleladen? Nicht? Ist'n olfaktorisches Highlight" und andere Sprüche aus Studentenzeiten)

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #30 am: 5.07.2022 | 15:07 »
Ich kaufe inzwischen nur noch PDF's. Ein Laden um Bücher zu kaufen ist für mich Lokal wie Online, gar nicht mehr interessant. Und wie schon oben erwähnt, das Internet ist viel effizienter um Mitspieler zu finden. Und wenn, spiele ich normalerweise eh Zuhause.

Fast jeder besitzt Computer, Smartphone und Tablet, um PDFs zu lesen. Hinzu kommt noch, dass Papiermangel ein reales Problem geworden ist, also warum dieses Problem verschärfen, indem man auf irgendwelche Traditionen und persönliches Verlieben pocht, nur damit das gedruckte Buch zum Staubfänger wird. Das Mindset, alles in gedruckter Form haben zu wollen, scheint vor allem bei Rollenspielern vorzuliegen, die in den 70/80/90ern anfingen als alles im Überfluss vorhanden war.

Auf dem Land war die Spielersuche eh nur über das Internet möglich. Ich hatte sogar die Spieler, mit denen ich heute immer noch spiele, vor 15 Jahren hier im  :t: über eine Anzeige gefunden. Wenn ich irgendwelche "special interest" Systeme hatte musste ich auch zwangsläufig im Internet (oft auf der Drachenzwinge, heute eher Discord) nach Spielern dafür suchen, um zumindest mal einen One Shot gemacht zu haben.

Wobei ich auch vor 15 Jahren zuletzt ein Rollenspiel in einem FLGS gekauft habe (inkl. 1,5 Std Zugfahrt) und zwar D&D4e auf deutsch. Danach habe ich Jeff Bezos geholfen zum reichsten Menschen der Welt zu werden.
« Letzte Änderung: 5.07.2022 | 15:10 von Space Pirate Hondo »

Offline General Kong

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #31 am: 5.07.2022 | 15:10 »
Im Urlaub in Pittsburgh klapperte ich immer die örtlichen Rollenspieläden ab (ja gibt mehrere da - inzwischen sogar wieder mehr). Das war nett, ein Anlaufpunkt und die haben viele alte Sachen.

Nur ... ich habe begonnen, meine Sammlung zu verkleinern und besitze mehr, als in so einen Laden passt (natürlich nicht mehrfach ... also jetzt ... nicht alles mehrfach ...).
Ich bin an alten Sachen interessiert oder an Dingen, die es nur POD gibt.
Neue Sachen bitte MIT PDF. Ich will Bücher in echt, aber PDF sind gut, wenn man mal was ausdrucken will. Kopieren finde ich schlecht.

Leider sind die meisten Läden, wenn sie sich nicht ihre Regale mit altem Kram (Second Hand) oder abstrusen Dingen vollrümpeln, ziemlich uninteressant.

Auch hat Corona meine Tendenz, nicht nur mal so in die Stadt zu fahren, stark gedämpft - Inzidenz hin oder her.
Dann noch der Zeitaufwand, die Parkgebühren, die Spritkosten, in meinem Stammladen (so ich da mal bin) kaufe ich dann immer auch aus Solidarität oder Gewohnheit Kram, denn ich echt nicht brauche - und in letzter Zeit kaufe ich eh mehr Minis. Die bekomme ich da nicht - Minis gibt es schon, nur nicht (mehr) die, die ich haben will.
Und meine anregung (vor jahren), sich doch am Programm "Bits and Mortar" für kostenlose PDF zu beteiligen, fiel auf faktisch keine Gegenliebe.

Also mehr zahlen (Hin- und Rückreise) für weniger Ware?

Und "kann ich dir bestellen" ... nun, das kann ich auch selber online. Da bekomme ich den Kram frei Haus, meist versandkostenfrei. Und bei Nichtgefallen schicke ich es zurück (kam bisher nur selten vor).

Und selbst, wenn ich da dann auf den Rücksendekosten von 4-5 € sitzen bleibe - EINE  Fahrt in die Stadt (hin und zurück) kostet mich schon über 10€ Sprit. Plus Parkgebühr.

Ich mag Rollenpielläden.
Ich bin da eigentlich gerne.
Aber ich brauche sie nicht mehr.
Und sie erfüllen für mich höchstens noch den Zweck, dort rumzuquatschen und mich so zu amüsieren und aus Freigiebigkeit Scahen zu kaufen, die ich tatsächlich nicht brauche. Und da ich auch sonst fast alles im Netz bestelle (Bücher, DVD, Klamotten, Schmuck, Schreibwaren usw. usf. - ja, bin ein Böser und werfe den Großkonzernen das Geld hinterher), gibt es auch seltenst einen Grund für mich, in die Stadt zu fahren und noch etwas anderes zu erledigen UND in den Rollenspielladen zu gehen.

Eigentlich schade. Aber die Pferdedroschke war auch irgendwann passé und das nicht, weil die Leute plötzlich die Kutscher hassten oder alle eine Pferdehaarallergie entwickelten. Nennt sich "Fortschritt" - bei allen Nachteilen macht der Onlinehandel nicht alles, aber doch mehr besser als das, was viele am Rollenspielladen gut finden.
Und dann zieht die Karawane halt weiter.

Ich denke, dass sich einige Läden halten werden (so wie es auch noch Vinyl-Schallplattenläden gibt). Aber entweder müssen sie sich etwas Neues einfallen lassen (was, weiß ich nicht) oder die Leute packt die Nostalgie ("D&D - das kauft man nur bei Verlies-Thomas oder gar nicht!").

Oder das Internet schmiert ein für allemal ab und wir müssen wieder alle in Läden einkaufen oder den Qualle-Katalog durchfingern ...
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline Alex

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #32 am: 5.07.2022 | 15:29 »
Für mich ging es in den Läden immer ums Soziale, also Leute treffen etc., weil das war vor Internet. Und da war es super und wichtig.

Heute würde ich eher eine Art Rollenspieltreff wünschen, einfach mal reingehen wenn man Zeit hat, quatschen und was trinken. Dann noch RPG-Kram ansehen, ohne sich ständig verpflichtet zu fühlen was zu kaufen.
Also quasi Rollenspielladen 2.0.

Offline Megavolt

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #33 am: 5.07.2022 | 15:31 »
Ein Rollenspielcafé sozusagen.

Offline aikar

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #34 am: 5.07.2022 | 15:34 »
Ich glaube, dass die Läden ihre Ausrichtung zentral verändern müssen und dann aber wieder sehr relevant und cool sein können! :)

Im Kern muss man, denke ich, eher weg vom klassischen simplen Angebot und Verkauf, hin zu Service-, Event- und Community-Kultur u. ä. - und ja, das gilt nicht nur für Rollenspielläden, sondern in vielen Fällen kleiner Fachgeschäfte.

Einfach nur ein Regal anbieten, wo ich Produkt P sehe und für Kaufpreis K kaufen kann ist ein totes Geschäft, da ist der Versandhandel fraglos weit überlegen.

Bei Servicekultur geht es dann schon eher los: Man braucht gute Fachverkäufer, die einen individuell beraten und wirklich ihren Bereich kennen. Ich kaufe gerne im lokalen Spieleladen, wenn ich was verschenken will... Dann wird man bzgl. der Zielgruppe usw. beraten, kann sich das Material ansehen. In meinem Spieleladen des Vertrauens zeigen die mir dann auch live mal einen Einblick in das Game und das Spielmaterial, also quasi Kurzerklärung des Spielprinzips inklusive gesamtem Ersteindruck des Spielgefühls.

Events: Man kann lokal tolle Specials machen,
Darauf läuft es hinaus. Und wie du eh sagst, für alle Läden, nicht nur bei Rollenspielen. Jeder Laden, der sich immer noch einfach als Regalfläche mit Kassa sieht, kann gegen den Internethandel nur verlieren. Nur Geschäfte, die kompetente und freundliche Beratung und Events bieten, werden überleben. Das einzige was ich anders sehe: Das ist nicht nur ein Problem der kleinen Läden. Auch die großen Ketten werden da ins Schleudern kommen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline melkvie

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #35 am: 5.07.2022 | 15:35 »
Ein Rollenspielcafé sozusagen.

Oder ein Rollenspielverein.

Kurz Off topic:
Wie sieht denn in dem Bereich die Landschaft aus?

Offline unicum

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #36 am: 5.07.2022 | 15:38 »
Was ist schon "brauchen" in der heutigen Zeit?

Ich war früher immer wieder gerne in den Rollenspielläden meiner Stadt, es gibt da vieles was man bekommen kann das es eben NICHT so ohne weiteres im Internett gibt.

Ich schreib schon an anderer Stelle das mein Blick "über den Tellerrand" seitdem ich eben nicht mehr in einen solchen Laden gehe sich etwas eingeschränkt hat. Würde ich nicht das :t: konsultieren würde ich kaum erfahren das es hier und da etas neues gibt.
Das hatte ich früher in den Rollenspielläden.
Das kann also das Internett auch,... wenn auch etwas weniger erfolgreich. Im Laden nehm ich das Buch auch mal in die Hand, blättere duch und bekomme eher ein gefühl "das ist etwas für mich - oder nicht" als "hier" im Netz.

Zinnfiguren - schau ich mir auch gerne an bevor ich sie kaufe.

Was mir aber wirklich, wirklich vermisse sind die Gespräche in den Rollenspielläden, mit dem Besitzer / Verkäufer, mit den Kunden. Ich hab viele Mitspieler so kennengelernt. Abends gab es in einem Laden auch immer wieder mal Spielrunden (gerade in einer Universitätsstadt hat nicht jeder einen passenden Raum um Rollenspiel zu machen).

Auch die Sache: wie kommt heute jemand in unser Hobby? Ich hab damals in einem Spieleladen das "rote Set" gesehen und war interessiert. Würde ich ohne einen Spieleladen heute zum Rollenspiel finden? Ich bin sehr skeptisch. Ja sicher das Netz, und Computerrollenspiele hatten auch etwas Werbung hier und da - aber ich bin skeptisch.

Noir

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #37 am: 5.07.2022 | 16:11 »
Ich finde die Antworten hier tatsächlich interessant. Ein Großteil scheint bisher in etwa meine Einschätzung zu teilen. Gerade im Hinblick auf den immer wieder auftauchenden Satz "Support your local Dealer" ist das aber tatsächlich spannend. Der "local Dealer" - wenn es ihn denn noch gibt - bietet mir nur ganz selten wirklich etwas. Also im Rollenspielbereich bietet mir der local Dealer sogar absolut gar nichts. Nur wenn er noch Tabletops anbietet und mich dahingehend beraten kann, ist er für mich noch interessant. Alles Rollenspielrelevante erledigen für mich Suchmaschinen, Foren und Social Media. Und das meistens sogar sehr viel besser als der "local dealer".

Was müsste für mich also ein solcher Händler bieten, dass sein Laden für mich interessant würde? Lassen wir da einfach mal unsere Gedanken fliegen ... und lassen die Wirtschaftlichkeit dabei mal kurz außer Acht ...  auf jeden Fall müsste der Händler eine enorme Expertise seines Fachs bieten. Er muss mich über jede Menge Systeme aufklären können - und zwar tiefgehender als "es gibt da noch ein anderes System, das heißt Shadowrun und da kann man mit Elfen ein Maschinengewehr benutzen". Er muss mir fundiert erklären können, was bestimmte Systeme bieten und warum sie für mich interessant sein könnten. Und wenn er es nicht selbst weiß, muss er (!) sich informieren um mich zu informieren. Service quasi. Das ist natürlich ein ordentlicher Aufwand. Wenn alle Stricke reißen und er selbst keine Möglichkeit hat mich auf die Schnelle zu informieren, muss er mir Möglichkeiten aufzeigen, wie ich an die gewünschten Infos komme. Vielleicht eine Art Datenbank-Terminal im Ladenlokal hinstellen (wie in manchen Bibliotheken) ... Es müsste schon fast an eine Dienstleistung grenzen. Reine Verkäufer bringen mir gar nichts. Wie gesagt: Deren Job mache ich im Internet halt schon selbst (und das meist besser), ohne dass ich mich irgendwo hinbewegen muss und für gewöhnlich sogar zu einem günstigeren Preis. Es müsste mir eben was geboten werden, damit ich die höheren Preise und Nachteile in Kauf nehme. Dabei ist wichtig zu sagen, dass ich durchaus bereit wäre, diese Dinge in Kauf zu nehmen ... aber eben nicht nur "um den local Dealer zu erhalten".

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #38 am: 5.07.2022 | 16:22 »
Für mich ging es in den Läden immer ums Soziale, also Leute treffen etc., weil das war vor Internet. Und da war es super und wichtig.

Heute würde ich eher eine Art Rollenspieltreff wünschen, einfach mal reingehen wenn man Zeit hat, quatschen und was trinken. Dann noch RPG-Kram ansehen, ohne sich ständig verpflichtet zu fühlen was zu kaufen.
Also quasi Rollenspielladen 2.0.

In Hamburg gibt es das "Würfel & Zucker". Das ist vor allem für Brettspieler gedacht und da werden auch Brettspiele zum Ausleihen angeboten. Für Rollenspielrunden wäre das, zumindest oben, im Saal zu laut. Es gibt im Keller noch zwei Räume, die man anmieten kann. Dann hast du halt nicht nur das Problem, dass alle Spieler zur gleichen Zeit für die Runde zur Verfügung stehen müssen, sondern ob dann auch einer der beiden Räume für den Zeitraum frei ist.

Brainworm

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #39 am: 5.07.2022 | 16:24 »
auf jeden Fall müsste der Händler eine enorme Expertise seines Fachs bieten. Er muss mich über jede Menge Systeme aufklären können - und zwar tiefgehender als "es gibt da noch ein anderes System, das heißt Shadowrun und da kann man mit Elfen ein Maschinengewehr benutzen". Er muss mir fundiert erklären können, was bestimmte Systeme bieten und warum sie für mich interessant sein könnten.

Ich glaube das ist bei Rollenspielen genau der Knackpunkt. Die meisten sind einfach zu groß (zu viel Text, zu viele Regeln) um eine Expertise in sehr vielen aufbauen zu können. Meine Erfahrung vom Rezensieren von Rollenspielen ist, dass es ein Heidenaufwand ist, ein Grundregelwerk erstmal mehr oder weniger komplett zu lesen und zu verstehen und selbst wenn man das getan hat, stellt man viele Dinge, die sich in einem Rollenspielsystem "verstecken" erst fest, nach dem man es öfter mal gespielt hat. Teilweise sogar erst nach Jahren. Ging mir so z.B. bei Shadowrun Anarchy und Splittermond. Das heißt der oder die Besitzer:in des Rollenspielladens, müsste eigentlich ganz viele Systeme selber spielen und auch noch auf dem laufenden bleiben mit neuen Erweiterungsbänden etc.
Hinzu kommt ja noch, dass die ganzen Rollenspielläden ihren (Haupt-)Umsatz ja gar nicht mit Rollenspielen machen. Insofern ist da natürlich auch weniger Anreiz für Expertenwissen.
Tatsächlich sehe ich da wenig Chancen, dass ein solcher Laden gegen das geballte Wissen mit Rezensionen und Let's Plays des Internets ankommt.
Mir persönlich würde es aber auch schon reichen, wenn das einfach ne sympathische Person ist, die mich grob in eine Richtung weisen kann ala "du suchst ein Cyberpunk-System, da gibt es die und die und die, die sind ungefähr so und so".

Offline tartex

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #40 am: 5.07.2022 | 16:25 »
Ich habe seit den 90igern keinen Rollenspiel-Laden mehr gesehen, wo mich das vorhandene Angebot geflasht hätte. Egal ob London, Berkley oder New York. Im besten Fall haben sie ein paar Nischenprodukte im Regal, die ich aus Solidarität kaufe. Aber es gab sicher nichts, was mich echt beeindruckt hätte, bzw wo es was gab, was ich immer schon haben wollte, aber sonst schwer rankam.

Das höchste der Gefühle waren ein paar verstaubte Ladenhüter, die man ein wenig günstiger als bei Ebay kriegen konnte.

Mit den Verkäufern habe ich natürlich auch so meine Erfahrungen. Als ich mal nach Unknown Armies gefragt habe, wurde mir gesagt, dass man nicht jeden Schrott führen konnte. Und als ein mir bekannter Ladenbesitzer mich beim Erwerb einer DSA4-Box angesprochen hat, war mir das extrem peinlich. Das nächste Mal nur noch mit Trenchcoat, Fedora und Sonnenbrille. Oder gleich diskret am Postweg.
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Offline Eismann

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #41 am: 5.07.2022 | 16:25 »
Ich find es da ganz charmant, wie das der Mage Store in Düsseldorf macht. Die haben einerseits eine solide Auswahl an Rollenspielkram, bisschen Figürchen, Brettspiele, Nippes und natürlich Trading Card Games und hinten raus Spieltische. Tagsüber läuft da quasi die Magic- und Yugioh-Jugendbetreuung, und um 18 Uhr werden die Kids von ihren Eltern abgeholt und die alten Herrschaften aus den umliegenden Läden, Büros etc. kommen in den Laden, um hinten Rollenspiele zu spielen. Man hätte es vielleicht noch um Snack- und Getränkeverkauf erweitern können, aber das ist natürlich rechtlich wieder so eine Sache.
In einem anderen Laden hingegen wurde bei der Frage nach Spielrunden mit patzigem Unterton "Sind alle voll" geantwortet und mir nach einem Smalltalk-Versuch meinerseits erklärt, dass Spiel X in Edition Y, von dem ich erwähnt hatte, dass ich es ja ganz gerne spiele, der letzte Rotz sei und ich besser Spiel Y spielen solle. Seitdem hat mich der Laden auch nicht wiedergesehen.

Offline tartex

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #42 am: 5.07.2022 | 16:29 »
Das heißt der oder die Besitzer:in des Rollenspielladens, müsste eigentlich ganz viele Systeme selber spielen und auch noch auf dem laufenden bleiben mit neuen Erweiterungsbänden etc.
Hinzu kommt ja noch, dass die ganzen Rollenspielläden ihren (Haupt-)Umsatz ja gar nicht mit Rollenspielen machen. Insofern ist da natürlich auch weniger Anreiz für Expertenwissen.
Tatsächlich sehe ich da wenig Chancen, dass ein solcher Laden gegen das geballte Wissen mit Rezensionen und Let's Plays des Internets ankommt.

Würde doch reichen, falls sie selbst Rezensionen lesen bzw. schauen, oder? So voll sind die Läden wieder auch nicht und ich mach das ja auch Parallel zu meinem Broterwerb.  ;D
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Offline Megavolt

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #43 am: 5.07.2022 | 16:37 »
Ich will in Läden nicht angesprochen werden. Das ist ein persönliches Ding und es tut mir auch sehr leid. Wenn die Verkäuferin kommt und fragt, ob sie mir helfen kann, das nervt und stresst mich. Die Meinung vom Verkäufer über Rollenspiele ist mir egal, ich käme nie auf die Idee, mich beraten zu lassen.

Ich schätze das Stöbern und den Krimskrams und das Entdecken von coolen Sachen, aber dafür brauche ich meine Ruhe. Parkplatzsuche und Herumfahren empfinde ich als Zumutung. Es ist nicht besonders leicht, mich dafür zu kompensieren.

Am meisten gefallen mir noch große Läden, wo ich vom Rollenspielregal zu den Larpgewandungen und den Romanen und den Comics und den Miniaturen schlendern kann. Der Ultracomix in Nürnberg ist mein idealer Rollenspielladen, weil er eher ein allgemeiner Nerdladen ist.

Offline Alex

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #44 am: 5.07.2022 | 16:42 »
Ein Rollenspielcafé sozusagen.
Exakt. Das wäre die perfekte Lösung.
Wenn nicht, dann zumindest ein RPG-Verein, der sich regelmäßig trifft.

Offline Alex

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #45 am: 5.07.2022 | 16:44 »
In Hamburg gibt es das "Würfel & Zucker". Das ist vor allem für Brettspieler gedacht und da werden auch Brettspiele zum Ausleihen angeboten. Für Rollenspielrunden wäre das, zumindest oben, im Saal zu laut. Es gibt im Keller noch zwei Räume, die man anmieten kann. Dann hast du halt nicht nur das Problem, dass alle Spieler zur gleichen Zeit für die Runde zur Verfügung stehen müssen, sondern ob dann auch einer der beiden Räume für den Zeitraum frei ist.
Das klingt doch gut.  :)
Bedauerlicherweise bin ich viel zu wenig im Norden, aber wenn ich mich mal wieder hinzieht, bin ich auf jeden Fall dort auch.
« Letzte Änderung: 5.07.2022 | 16:52 von Alex »

Offline unicum

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #46 am: 5.07.2022 | 16:45 »
... auf jeden Fall müsste der Händler eine enorme Expertise seines Fachs bieten.

Ich glaube das ist mittlerweile einfach unmöglich.

Noir

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #47 am: 5.07.2022 | 16:47 »
Ich glaube das ist mittlerweile einfach unmöglich.

Jain. Ich meine mit Expertise natürlich nicht, dass er sämtliche Rollenspiele dieser Erde in und auswendig kennen muss. Aber er muss mir eben mehr erzählen können als nur "Da gibts DSA und Shadowrun und Cthulhu."

Online schneeland

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #48 am: 5.07.2022 | 16:48 »
So viel Beratung, bräuchte ich, glaube ich, auch nicht. Natürlich wär's nett, wenn die Person hinter dem Tresen zumindest grundsätzlich auf dem Laufenden ist, was es so gibt. Und es müsste dann quasi die Ladenvariante des Sphärenmeisters geben, sprich: wenn dann möchte ich auch mindestens den mittelobskuren Scheiß anschauen können. Idealerweise gibt's dann noch ein paar Tische und einen ordentlichen Espresso, denn wie beim Herr Kong ist es bei mir so, dass in die Stadt fahren aufwendig und kostenbehaftet ist, insofern wäre etwas Komfort da nicht schlecht.
So richtig realistisch ist das aber m.E. nicht, zumindest nicht hier in meinem direkten Umfeld, denn der FLGS hat halt den Nachteil, dass er wirklich "local" ist, und mehr als die 20 Minuten bis in die nahegelegene Stadt würde ich nicht unbedingt fahren wollen - die Kalkulation sieht aber sicher für Berlin, Frankfurt oder München nochmal anders aus.
Brothers of the mine rejoice!
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Raise your pick and raise your voice!
Sing, sing, sing with me

Offline Megavolt

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #49 am: 5.07.2022 | 16:49 »
Jain. Ich meine mit Expertise natürlich nicht, dass er sämtliche Rollenspiele dieser Erde in und auswendig kennen muss. Aber er muss mir eben mehr erzählen können als nur "Da gibts DSA und Shadowrun und Cthulhu."

Was wäre denn deine Erwartungshaltung? Dass er sagen kann: "Kauf dieses Abenteuer, das ist cool"? Oder auf welchem Level wünschst du dir Expertise?