Ich bin (auch?) in der Fraktion, die tendentiell findet, dass es eher zuviel dunkel-kaputtes Zeug gibt und nicht genug, was ich spielen möchte. Ich mag es nämlich nicht super-düster-blutverschmiert-folterbrutal-grausam-kaputt.
Gleichzeitig verstehe ich auch nicht recht, was überhaupt das Problem sein soll. Grundsätzlich setzt bei den meisten Rollenspielen die spielende Gruppe die Akzente und bestimmt damit, wie es in der Welt zugeht. Ausnahmen sind Spiele, die explizit ein bestimmtes Spielgefühl, eine bestimmte Weltstimmung schaffen wollen. Das ist bei Lorakis, Glorantha, Midgard, Aventurien, Old World, Forgotten Realms etc. nicht der Fall - die machen alle grundsätzlich alles. Habe absichtlich eine recht große Bandbreite gewählt um zu illustrieren, dass es ein Spektrum ist. Auf der anderen Seite stehen Spiele, welche explizit eine bestimmte Weltstimmung schaffen wollen - das sind gar nichtmal so viele; einige wurden hier ja schon zitiert.
Aber es ist jedenfalls klar, dass Lorakis sich keine Mühe gibt, übermäßig dunkel zu sein. Warum auch?
Wenn ich mir das Artwork so anschaue finde ich es eigentlich nur unfassbar generisch irgendwie. Und auch eher "hell".
Aber wenn ich generisch will, dann ja auch eben "hell".
Ich denke, da ist irgendwo ein guter Punkt versteckt. Generisch (man könnte auch netter sagen "breit angelegt") bedeutet, dass man sich bezüglich von Fragen der Geschmackslage irgendwo auf mittlerem Niveau einpendelt. Und da kommt dann unterm Strich jedenfalls bei raus, dass eine Weltbeschreibung für eine Welt, in der vieles spielbar sein soll, eben nicht finster sein wird.
Und natürlich haben auch alle die recht, die meinen, dass Babyblau erstmal einen freundlichen Eindruck macht.