Autor Thema: Was macht Splittermond für euch aus?  (Gelesen 8945 mal)

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Offline Galerion

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Was macht Splittermond für euch aus?
« am: 27.07.2022 | 04:39 »
Hi,

ich muss hier mal etwas Frust ablassen, weil mich Splittermond so enttäuscht hat und dann gleich eine Frage stellen, die mich das ganze vielleicht aus einem anderen Blickwinkel betrachten lässt.

Tatsächlich besaß ich bis vor kurzem alles an Splittermondwerken (jetzt fehlen mir die 3 letzten Bände) und war/bin sehr tief in der Lore drin, hatte allerdings nur recht wenig Zeit zu spielen, da wir in der Gruppe gleichzeitig abwechselnd 3 verschiedene Spielleiter und 3 verschiedene Systeme hatten. 
Wir hatten auch sehr viel Spaß mit Splittermond, bis uns so gravierende Design-Fehlentscheidungen aufgefallen sind, dass wir irgendwann mal ne Pause gemacht und zum ersten Mal nach 10 Jahren Rollenspiel-Erfahrung D&D ausprobiert haben und es war für uns, als hätte man uns die Augen geöffnet und Splittermond stand in einem noch schlechteren Licht dar. Folgendes hat uns auf Dauer den Spaß verdorben:

1. Tick-Leiste:

Tolle Idee, aber jeder Kampf mit 2 Gegnern+ pro Spieler zieht den Kampf über die ganze Sitzung, da es so viel zu verwalten ist. Die Idee eignet sich imo eher für ein Computerspiel, als für ein P&P.

2. Schadensreduktion

In der Theorie macht es Sinn, dass jemand mit einem Dolch öfter angreifen kann, als jemand mit einem Zweihänder, aber es bringt ja auch herzlich wenig, wenn erst ab 5+ Schadenspunkten aufgrund der SR erst tatsächlich Schaden ausgeteilt wird. Da scheint der Zweihänder in allen Belangen im Vorteil zu sein, sobald der Gegner SR hat.

3. Buffs und Debuffs

Wir hatten mal einen Kampf, bei dem nach kurzer Zeit 6 Debuffs auf dem Boss lagen und ich kam einfach nicht mehr hinterher mit rechnen. Der eigentlich epische Endkampf endete in einem zähen, frustigen Rechenwettbewerb ohne Chance für den Endboss noch irgendetwas zu erreichen.

4. Aktive Abwehr

Macht die Kämpfe noch langsamer und zäher, als sie eh schon sind.

5. Kaufabenteuer

Imo leider im Gegensatz zur Konkurrenz durchweg schlechter und einfallsloser

6. Magie

Einen reinen Magier zu spielen macht aufgrund der begrenzten Fokuspunkte oftmals einfach weniger Sinn, da die Ressourcen sehr limitiert sind.

Ich könnte noch weitermachen, aber will es mal gut sein lassen.
Der schön ausgearbeiteten Welt trauere ich tatsächlich noch sehr nach und überlege sogar einfach Splittermond mit D&D-Regeln zu spielen.

Aber meine Ansicht ist mit Sicherheit sehr subjektiv und mit viel angestautem Frust verbunden. Vielleicht lagen die ganzen Fehler auch bei der Gruppe und mir und unserer Spielweise. Daher will ich an euch die Frage stellen, um das Ganze mal aus einem anderen Blinkwinkel zu betrachten:

Was macht Splittermond für euch aus und weshalb zieht er es trotz der genannten oder vielleicht sogar gerade aufgrund der genannten Punkte anderen Systemen vor?

Offline Weltengeist

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #1 am: 27.07.2022 | 07:24 »
Ich ziehe es gar nicht anderen Systemen vor - wir haben es eine Zeitlang sehr intensiv bespielt, aber am Ende war es für meinen persönlichen Geschmack als Spielleiter eben doch zu taktisch / regellastig. Ich kann nicht gut mit Systemen, bei denen man neben den Grundregeln auch noch diverse Meisterschaften, Zauber etc. im Blick haben muss, ohne die das System gar nicht funktioniert.

Die meisten deiner Kritikpunkte teile ich aber nicht. So hat ein Kampf bei uns typischerweise zwischen 45 und 90 Minuten gedauert, hier hat mich eher gestört, dass es doch immer sehr stark ins brettspielige abgedriftet ist und kein Platz mehr für eine vernünftige Battlemat auf dem Tisch war. Und dass die Kaufabenteuer (davon gibt es wie viele? 70?) alle schlechter sein sollen als "die Konkurrenz" (welche auch immer), halte ich als langjähriger Abenteuerrezensent für ein Gerücht - nicht nur, weil zwei davon von mir stammen, sondern auch, weil sie teilweise von den gleichen Leuten geschrieben sind wie die von der Konkurrenz. Wir hatten jedenfalls viel Spaß mit einigen dieser Kaufabenteuer.

Was mir persönlich gut gefallen hat ist die elegante Grundmechanik (2W10 für alles), die sich überall durchzieht, und die Charaktererschaffung, die eine gute Balance aus "Fertigbausteine für Einsteiger" und "offener Baukasten für Bastler" bietet. Und die Spielwelt hat - so sehr ich eigentlich 08/15-Fantasywelten hasse - echt einige sehr interessante Ecken.
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Offline Nodens Sohn

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #2 am: 27.07.2022 | 08:02 »
Splittermond ist bei mir der Grund, weshalb ich wieder mit D&D zu spielen angefangen habe.

Ich war auf der Suche nach einem Fantasy-Regelwerk, dass erstens noch vollständig auf dem Markt zu kaufen war und zweitens noch so wenige Bücher veröffentlicht hatte, dass ich mir den Einstieg noch leisten konnte/wollte. Da ich explizit nach einer generischen Fantasywelt auf der Suche war, die ich dann frei nach meinem Gusto verbiegen könnte, war ich mit der Welt von Splittermond sehr zufrieden. Ich entdeckte, dass die Welt gar nicht sooo zweidimensional gestaltet war als ich dachte und erkannte, ihre Tiefe und die vielen Möglichkeiten Unheil zu entfesseln. Von dieser Welt war ich also mehr und mehr begeistert. Und dann kamen die Regeln.

Zum Glück, kann man sich die Regeln ja kostenlos als PDF herunterladen und nach Haken und Ösen durchforsten, denn ich habe beim Durchschauen schnell gemerkt, dass diese Regeln nichts für mich sind. Ja, der Regelkern ist einfach und konsistent im ganzen Regelwerk, doch haben mich die Tickleiste und das seltsame Abstreichen der Lebenspunkte abgeschreckt. Ich möchte, dass die Szenen des Kampfes in meinem Kopf stattfinden und nicht auf einer Tickleiste bzw. beim Verwalten auf meinem Charakterbogen. Daher bleib mir nur eins übrig:

Ich bespiele jetzt die Welt von Lorakis mit D&D-Regeln. Das passt wunderbar für mich.


Und die Abenteuer: Zu meiner Art Abenteuer zu leiten passen sie sehr gut. Viele davon sind sehr stimmungsvoll - aber das ist halt Geschmacksache.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #3 am: 27.07.2022 | 08:40 »
Soll das hier ein Rant-Thread werden oder soll die Frage des Titels "Was macht Splittermond für euch aus?" beantwortet werden?
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Offline Sgirra

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #4 am: 27.07.2022 | 08:53 »
Soll das hier ein Rant-Thread werden oder soll die Frage des Titels "Was macht Splittermond für euch aus?" beantwortet werden?
Die Frage hat sich mir auch gestellt. ;)

Für mich ist es ganz klar die Spielwelt, die Splittermond ausmacht. Klar, sie ist ein Kitchen Sink-Setting, aber mit vielen interessanten und spannenden Spins, die sie von anderen Spielwelten abhebt. Gerade die Allgegenwärtigkeit der Magie gefällt mir sehr.

Und hier trenne ich Splittermond: Die Welt von Splittermond: Die Regeln, da ich mich auf das Positive beziehen möchte. Aktuell spiele ich nicht in Lorakis (schlicht aus dem Grund der begrenzt verfügbaren Zeit), und wenn ich dahin zurückkehre, dann auch mit anderen Regeln (in meinem Fall wohl Cypher). Und zum Glück ist das so einfach! ;D Denn Lorakis hat es verdient, erfahren und erkundet zu werden.
Aktiv (SL): Coriolis • Invisible Sun • The Veil • Mausritter • Cypher System One Shots
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Offline Lichtbringer

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #5 am: 27.07.2022 | 08:59 »
Wie bei vielen anderen Systemen (bspw. DSA) interessiert mich das Spiel selbst nicht, aber die atomaren Bestandteile finde ich super und nutze sie gerne.

Ich würde daher auch der These über die Kaufabenteuer widersprechen: Ich finde die Mondsplitter toll.

Nach meinem Geschmack ist es auch unbegreiflich, wie man von SM zu D&D wechseln kann. Denn was SM und andere deutsche Systeme viel besser machen als die amerikanische Konkurrenz, sind Spielwelten, die tatsächlich funktionieren. D&D-Welten sind ein dünnes Bühnenbild ohne plausibles Fundament. (Und müssen es sein, weil der absurde Machtgewinn durch die Stufenprogression jede klassische Weltkonstruktion zerledert.) Ich finde Lorakis da sehr viel solider.

Offline Zanji123

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #6 am: 27.07.2022 | 09:08 »
Wie bei vielen anderen Systemen (bspw. DSA) interessiert mich das Spiel selbst nicht, aber die atomaren Bestandteile finde ich super und nutze sie gerne.

Ich würde daher auch der These über die Kaufabenteuer widersprechen: Ich finde die Mondsplitter toll.

Nach meinem Geschmack ist es auch unbegreiflich, wie man von SM zu D&D wechseln kann. Denn was SM und andere deutsche Systeme viel besser machen als die amerikanische Konkurrenz, sind Spielwelten, die tatsächlich funktionieren. D&D-Welten sind ein dünnes Bühnenbild ohne plausibles Fundament. (Und müssen es sein, weil der absurde Machtgewinn durch die Stufenprogression jede klassische Weltkonstruktion zerledert.) Ich finde Lorakis da sehr viel solider.

das eine (das Spiel) hat aber mit der Welt nix zu tun. Du spielst ja selber anscheinend nicht in Lorakis mit den Splittermond regeln :)
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Offline Ginster

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #7 am: 27.07.2022 | 09:31 »
Um mich mal auf das Thema zu beziehen, was Splittermond für mich ausmacht, ohne mich direkt auf die Schwächen zu stürzen:

Für mich war es die große, klassische, lebendige, originär deutschsprachige Fantasywelt. Das Fertigkeitensystem, in dem man sich auch außerhalb vom Kampf gut spezialisieren kann und dann in ein paar Sachen auch wirklich gut ist. Und ja, da gehört für mich auch dazu, dass man viele Dinge dann auch nicht kann. Das klassenlose System mit eher sanftem Machtanstieg gefällt mir für diese Art von Fantasy gut.
Das Ticksystem fand ich auch immer eine nette Idee.


Die Komplexität beim Charakterbau macht für mich auch einen Teil davon aus, im restlichen Spiel ist mir das allerdings viel zu viel, daher hat sich Splittermond bei mir trotz der oben genannten Punkte nicht bewährt.

Offline aikar

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #8 am: 27.07.2022 | 09:40 »
Was mir persönlich gut gefallen hat ist die elegante Grundmechanik (2W10)
Ja, die hat mir auch gefallen. Leider war dann viel zu viel zusätzlicher Crunch draufgepackt und vor allem das Tick-System untrennbar eingewoben.
Evtl. wenn sie das bei einem Splittermond 2 modularer gestalten, schau ich es mir nochmal an, da ist schon Potential drin.

Für mich war es die große, klassische, lebendige, originär deutschsprachige Fantasywelt.
Leider ist weder groß noch klassisch oder deutschsprachig automatisch ein interessanter Faktor für eine Welt. Und ich weiß nicht, was du mit "lebendig" in diesem Zusammenhang meinst. Ich fand Lorakis als Welt leider beim Durchlesen ein unglaublich ödes Standard-EDO-Setting ohne eigene Merkmale oder Charme. Evtl. will der eine oder andere hier auch sagen, was euch am Setting gefällt?
« Letzte Änderung: 27.07.2022 | 09:43 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline klatschi

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #9 am: 27.07.2022 | 09:46 »
Ich habe diverse Male versucht, in SpliMo reinzuschnuppern und würde es gerne mögen.

Was ich toll finde:
Die Welt ist Kitchen Sink aber in meinen Augen unter der Prämisse, dass jeder Magie wirken kann, nachvollziehbar. Man hat durch die Mondpfade die Option, auch schnell in exotischere Ecken zu reisen, es wirkt alles „connected“. Die Welt ist nicht gewachsen, sondern geplant und hat noch nicht die DSA Körnungsebene. Und auch nicht die forgotten realms Historie - man kann von Anfang an mitlesen. Darum habe ich mir alle  Regionalbände als pdf geholt.

Der 2w10 Probenmechanismus mit Risiko und Vorsicht ist schön elegant und gefällt mir besser als w20.

Es gibt eine Menge großer und kleiner Abenteuer aus einer Hand. Da ich inzwischen zeitbedingt gerne vorgefertigte Abenteuer spielen will, ist das sehr angenehm. Es gefällt mir besser als WotCs Kampagnenansatz. Klar, bei d&d hab ich die gm‘s guild und ich fände etwas analoges für SpliMo gut, aber es ist schön alles aus einer Hand zu bekommen.

Was mir nicht gefällt und wieso wir Lorakis mit D&D5 oder 13th Age bespielen werden ist nur ein Punkt: Die Kleinteiligkeit der Regeln. drei Arten, Astralpunkte abzustreichen? Ist die Aktion nun drei oder vier Ticks wert (schwieriges Balancing, suggeriert gewisse Objektivität), x Meisterschaften… das ist für mich zu viel System Mastery. Zumal ich Spielerinnen und Spieler habe, die selbst bei DnD an ihre Grenzen kommen was das durchdringen der Regeln anbelangt, weil es sie nicht interessiert.

Ja, die hat mir auch gefallen. Leider war dann viel zu viel zusätzlicher Crunch draufgepackt und vor allem das Tick-System untrennbar eingewoben.
Evtl. wenn sie das bei einem Splittermond 2 modularer gestalten, schau ich es mir nochmal an, da ist schon Potential drin.

Ich kann mir vorstellen, dass man relativ leicht auf ein klassisches Initiativesystem wechseln kann, man hat beispielsweise 10 ticks für seinen Zug und plant den durch und führt ihn komplett aus wenn man dran ist. Muss man sicher noch Feinheiten bedenken, aber das sollte gehen.
Das ändert aber nix an crunch per se, das ist eine ganz tiefliegende Design Entscheidung
« Letzte Änderung: 27.07.2022 | 09:52 von klatschi »

Offline Ginster

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #10 am: 27.07.2022 | 10:06 »
Leider ist weder groß noch klassisch oder deutschsprachig automatisch ein interessanter Faktor für eine Welt. Und ich weiß nicht, was du mit "lebendig" in diesem Zusammenhang meinst. Ich fand Lorakis als Welt leider beim Durchlesen ein unglaublich ödes Standard-EDO-Setting ohne eigene Merkmale oder Charme. Evtl. will der eine oder andere hier auch sagen, was euch am Setting gefällt?


Also, ich mag ja auch eigenwillige Settings. Aber oft mag ich eben auch ein Kitchensink-EDO mit niedriger Einstiegshürde, das nicht bloß übersetzt ist, eine Menge Optionen und Themen anbietet und dabei ausreichend dicht beschrieben ist. Und mit "lebendig" meine ich, dass es ein aktives System ist, für das regelmäßig neue Dinge erscheinen, sei es offiziell oder Fanwerk. So gesehen gibt es sicher "lebendigere" Spiele, aber eben keine "großen", nicht übersetzten.
Lorakis macht für mich genug neu, um nicht "öde" zu sein und behält so viel bei (ja, klar, auch Klischees, das erwarte ich aber auch), dass man schnell reinkommt. Ich kann damit klassische Fantasygeschichten vor solidem Hintergrund spielen, ohne ständig die Eigentümlichkeiten der Spielwelt rüberbringen zu müssen.

Offline Boba Fett

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #11 am: 27.07.2022 | 10:13 »
Alles was ich hier jetzt schreibe ist natürlich sehr subjektiv!

Meinung!!!!
Ich mag die Splittermond-Welt Lorakis echt gern, aber einige Regionen, die ich echt spannend finde, sind gar nicht oder erst sehr spät ausgearbeitet worden.
Die See- und Wald-Alben fehlen mir zum Beispiel und Mertalischer Städtebund kam zu spät, so dass ich mich schon von SpliMo abgewendet hatte.
Im Gegensatz dazu wurden dann irgendwelche (von mir als solche empfunden) Hinterweltregionen beschrieben, die mich so gar nicht reizten.

Ich brauche auch kein asiatisch angehauchtes Fäntelalter, weil wenn ich das spielen möchte, würde ich mir Midgard schnappen. Oder L5R. Oder eines der zig anderen Settings, die eine ähnliche Region mitbringen.

Was Lorakis für mich ausmachte und was beim Lesen dann mit der vom hörensagen entstandenen Kopfidee nicht harmonierte:
Die Mondtore finde ich ebenso ein sehr geniales Konzept, aber auch hier hätte für mich mehr kommen können. Tore, die verschlossen wurden, Tore von denen niemand weiss, wohin sie führen, Tore die entdeckt werden können. Mehr Tore, mehr Rätselhaftigkeit. Und vor allem Tore, die an Orte führen, die man nicht alternativ durch eine andere Reise (mag die auch sehr lange dauern) erschliessen kann.
Mir gefällt das Konzept Mondsplitterträger, aber ich hatte den rechten Eindruck, dass diese Mondsplitter nicht so richtigen Unterschied machen. Aber vielleicht komme ich zu sehr von Earthdawn (und habe Exalted zu viel gelesen), wo sich die Charaktere extrem von den Normalos abheben.
Letztendlich war das entscheidend, denn Lorakis ist mir in vielen Regionen zu brav und kultiviert, zu bieder und überall erforscht. Mir fehlt der uncharted Space. To go, where boldly noone has gone before.

Sehr viele Nationen haben zu viele Ähnlichkeiten mit vergleichbaren in anderen Settings und dann auch noch ähnliche Namen.
Das Konzept der Blutgras-Steppigen Orkse fand ich hingegen richtig gut. Ebenso das Konzept des Wächterbundes und ich finde es schade, dass sich HeXXen 1733 den Begriff auch geschnappt haben.

Für mich hat das Regelwerk den Nachteil, dass Spieler, die das Regelwerk wirklich sehr gut kennen und ihre Charaktere auf Optimum ausrichten, sich schnell von den anderen Charakteren abheben können,
weil es zu viele Synergien gibt, die Optimierungen unterstützen. Das führt schnell zur Frustration innerhalb der Runde und auch mit dem Spielleiter. Und es macht dem Spielleiter unnötig viel Arbeit.

Die Tickleiste fand ich ganz nice, hatte aber irgendwann den Eindruck, dass die Leute, die mir manchmal vorher zu viel auf der Battlemap herumtaktierten, genau das dann auf der Tickleiste taten.
Das kann okay sein und Spaß machen, kann aber auch echt nervig sein, wenn man eine halbe Stunde auf die Erwägung "was könnte ich am besten machen" warten muss. Und das lässt sich reglementieren, aber auch das führt wieder zur Unzufriedenheit. Deswegen ist die Tickleisten-Ini nicht schlecht, aber für uns auch kein wirklicher Gewinn.

Ich mag Glockenkurven und deswegen mag ich 2W10 statt 1W20 sehr gerne. Inzwischen gibt es leider zu viele andere Rollenspiele, die ich toll finde, deswegen verweilt SpliMo im Schrank.
Ich würde es auch spielen, aber momentan nicht mehr leiten wollen. Das liegt am Optimaten in meiner Runde.

Ich bin aber gespannt auf die Midgard 6 Regeln und könnte mir vorstellen, mit denen dann Lorakis eine weitere Chance zu geben.
Wahrscheinlich dann aber einer "Boba" Variante von Lorakis. Wo ich drüber nachdenke... Man könnte Lorakis auch etwas aus dem Mittelalter in die Moderne heben. Barock oder so.
« Letzte Änderung: 27.07.2022 | 10:21 von Boba Fett »
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Offline caranfang

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #12 am: 27.07.2022 | 10:47 »
Mir gefällt die Welt, da sie doch irgendwie anders ist als ähnliche Welten. Die Mischung der Kulturen ist gelungen. Die Mischung der Spezies ist ebenfalls gelungen. Und es gibt keine Hybriden (womit die derzeitige Mode, selbst die abstrusesten Mischlinge spielen zu wollen, verhindert wird). Die Idee die Orks zu verbannten Feenwesen zu machen, die daher die Welt hassen, finde ich einfach genial. Normalerweise sind es doch die Elfen, die feeischen Ursprungs sind, was für die Alben von Lorakis zum Glück nicht gilt.

Es gibt so am Hintergrund einige Sachen, die mir nicht so gefallen. Zum Beispiel hatte ich bei der Kurzbeschreibung Selenias das Gefühl, dass wesentlich mehr Reiche von Selenia erobert wurden als später im Quellenbuch genannt. Arwingen hätte von der Beschreibung her sehr gut nach Aventurien oder auch Midgard gepasst und wirkt daher irgendwie unpassend. und noch andere Kleinigkeiten.

Ich hatte auch das Gefühl, dass viele Hintergrundkonzepte (wie z.B. die im Mond eingesperrte Göttin) aus anderen Rollenspielwelten geklaut wurde. Das von mir genannte Beispiel gibt es so ähnlich bei Midgard. Die Vargen erinnert mich sowohl an die Vargr von Traveller als auch an die Wulfen von Palladium Fantasy.

Die Regeln sind komplex, aber trotzdem noch spielbar. Man könnte sie aber vereinfachen (siehe Starterbox).

Im wesentlichen ist SpliMo das, was DSA5 hätte sein können, wenn die SpliMo-Macher dort geblieben wären, also das bessere DSA.

@Boba Fett
Wenn Du Probleme damit hast, dass die Spieler zu lange brauchen, bis sie sich entschieden haben, was sie machen sollen, lass doch eine Stopuhr laufen. Bei uns war es schon immer so, angefangen bei DSA1, dass jeder, der für seine Aktion zu lange brauchte, aussetzen musste. Das hat immer sehr gut funktioniert und die Kämpfe beschleunigt.

Offline Boba Fett

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #13 am: 27.07.2022 | 11:17 »
@Boba Fett
Wenn Du Probleme damit hast, dass die Spieler zu lange brauchen, bis sie sich entschieden haben, was sie machen sollen, lass doch eine Stopuhr laufen.
Ich schrieb doch oben schon, dass es Möglichkeiten zur Regulierung gibt. Zeitlimits sind eine.
Aber das verlagert die Unzufriedenheit nur von eine auf die andere Person. Das löst das Problem nicht, sondern ersetzt es nur durch ein anderes.
Aber das ist hier OT.
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Offline Horadan

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #14 am: 27.07.2022 | 11:17 »
2. Schadensreduktion

In der Theorie macht es Sinn, dass jemand mit einem Dolch öfter angreifen kann, als jemand mit einem Zweihänder, aber es bringt ja auch herzlich wenig, wenn erst ab 5+ Schadenspunkten aufgrund der SR erst tatsächlich Schaden ausgeteilt wird. Da scheint der Zweihänder in allen Belangen im Vorteil zu sein, sobald der Gegner SR hat.
Wobei eine SR von 4 schon ziemlich viel ist (Blechdose) bzw. vollverzaubert. Und es gibt zur Reduktion der gegnerischen SR mind. eine Meisterschaft, die sich gerade für einen Dolchkämpfer lohnt.

Offline caranfang

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #15 am: 27.07.2022 | 11:29 »
Etwas was mich bei der Magie stört ist, dass es anscheinend viele Spieler gibt, deren Charaktere als erste Handlung eines jeden Tages all ihre kanalisierbaren Zauber wirken. So etwas halte ich für unrealistisch.

Ich schrieb doch oben schon, dass es Möglichkeiten zur Regulierung gibt. Zeitlimits sind eine.
Aber das verlagert die Unzufriedenheit nur von eine auf die andere Person. Das löst das Problem nicht, sondern ersetzt es nur durch ein anderes.
Aber das ist hier OT.
Wieso sollte dies zu einem Problem führen?

Offline Boba Fett

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #16 am: 27.07.2022 | 11:36 »
Wieso sollte dies zu einem Problem führen?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Es gehört nicht in dieses Thema. Wenn du drüber schreiben möchtest, mach bitte ein neues auf.
« Letzte Änderung: 27.07.2022 | 11:38 von Boba Fett »
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Offline caranfang

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #17 am: 27.07.2022 | 11:46 »

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Es gehört nicht in dieses Thema. Wenn du drüber schreiben möchtest, mach bitte ein neues auf.
Hier gehört vieles nicht zum Thema, wie z.B. die ganze Kritik an den Regeln, aber wurde trotzdem geschrieben. Deshalb auch meine kurze Antwort: Dies sieht für mich eher danach aus, als ob es keinen "Gruppenvertrag" gäbe, der dies regelt. Wenn klar ist, dass es ein Zeitlimit gibt, dann können sich die beiden "Dauerplaner" nicht darüber aufregen, denn sie wissen, dass sie nur begrenzt Zeit für ihre Aktion haben.

Offline Boba Fett

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #18 am: 27.07.2022 | 12:07 »
Gruppenverträge werden ausgehandelt. Einer Zeitlimit Regelung müssten diese beiden Mitspieler also zustimmen. Was sie offensichtlich nicht gemacht haben.
Wenn in bestimmten Positionen Uneinigkeit herrscht, muss man man Lösungen suchen.
Eine Lösung ist, Systeme zu suchen, die eine geringere Anzahl an taktischen Optionen liefert.
Man kann auch die Alternative nehmen, nicht zusammen zu spielen. Das kann in einigen Regionen mangels Nachfrage an Mitspielern auch dafür sorgen, dass man dann gar kein Rollenspiel mehr macht. „Ich habe nicht nachgegeben, aber auch kein Rollenspiel mehr ist keine gute Option in meinen Augen.“
Das gilt insbesondere, da wir alle befreundet sind und lieber gemeinsam ein für uns geeignetes Spiel spielen als getrennt ein für die Personenkonstellation ungeeignetes.
Deswegen ist ein Rollenspielsystem mit weniger taktischen Optionen eine für mich bessere Lösung, und damit wieder bei meinem Ausgangsbeitrag.

Und es gibt auch bestimmt andere Alternativen, die abgewogen wurden. Aber es gibt auch jede Menge Alternativen an Systemen, die uns gefallen und die das Problem nicht haben.
« Letzte Änderung: 27.07.2022 | 12:19 von Boba Fett »
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Offline caranfang

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #19 am: 27.07.2022 | 12:19 »
Und es gibt auch bestimmt andere Alternativen, die abgewogen wurden. Aber es gibt auch jede Menge Alternativen an Systemen, die uns gefallen und die das Problem nicht haben.
Aber ist es dann noch Splittermond?

Offline Boba Fett

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #20 am: 27.07.2022 | 12:22 »
Aber ist es dann noch Splittermond?
Ich verweise auf Beitrag #11
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Offline Schinkensandwich

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #21 am: 27.07.2022 | 12:37 »
Splittermond funktioniert für uns nicht, vor allem aus drei Gründen:

- es zeichnet sich durch zu viele Sonderregeln per Sonderfertigkeiten aus, die man auswendig lernen oder permanent nachschlagen muss
- die Erfolgsgrade sind zu zentral, stören und differenzieren die Ergebnisse zu stark aus
- mein Eindruck vom Uhrwerk Verlag ist mittlerweile negativ, das kann ich vom RPG nicht trennen

Swafnir

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #22 am: 27.07.2022 | 12:42 »
Ich hab mir damals eine regelleichtere Alternative zu DSA erhofft. Das hat Splittermond für mich nicht erfüllt, also hab ich das System und das Setting nicht weiter verfolgt. Interessanterweise scheint das bei vielen letztlich der Grund gewesen zu sein, Splittermond letztlich den Rücken zu kehren.

Offline tartex

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #23 am: 27.07.2022 | 13:08 »
Ich lese das mal wohlwollend als "Was gefällt dir an Splittermond?"

Ich liebe Magiesysteme mit vielen unterschiedlichen Schulen. Splittermond trifft da genau meinen Geschmack. (Schatten des Dämonenfürsten u.a. auch.)
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Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
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Offline aikar

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Re: Was macht Splittermond für euch aus?
« Antwort #24 am: 27.07.2022 | 15:02 »
Wäre vielleicht sinnvoller, die Frage im Splittermond-Bereich im Uhrwerk-Discord zu fragen, wenn ich mir unsere negative Grundstimmung so anschaue.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/