Autor Thema: Lamentations of the Core Druid (LotCD)  (Gelesen 6043 mal)

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Offline Jenseher

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Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« am: 7.08.2022 | 10:44 »
Dies ist mein Klagelied. Ich bin der Druide. Ich kannte Krieg und Frieden. Die Überlieferungen meines Volkes und die Geheimnisse der Natur. Ich kannte andere meines Ranges. Ich traf sie auf meinen Reisen. Ich hörte von ihren Taten. Sie glaubten andere Dinge, kannten andere Weisheiten, dienten anderen Göttern. Keiner war wie der andere. Doch die Zeiten haben sich geändert. Jetzt sprechen wir alle die gleiche Sprache, haben das gleiche Ethos. Wir dienen nur noch Dingen, die wir selbst nicht verstehen. Wir dienen dem Erhalt der höheren Ordnung, dem natürlichen Zyklus der Natur. Geburt, Wachstum, Tod und Wiedergeburt. Gut und Böse sind Randerscheinungen für uns. Wir tun alles, um dieses Gleichgewicht zu bewahren. Wir schützen die Natur. Das alles ergibt keinen Sinn in meinem Denken, doch ich mache es trotzdem.

Dies ist mein Klagelied. Früher war jeder von uns anders; hatte seine eigene Heldengeschichte. Jetzt sind wir alle gleich. Es gibt keine Vielfalt unter uns. Sie sagen, es wäre der romantisch verklärte, durch Wissenschaft geformte, Blick aus einer fernen Zukunft, der uns beeinflusst hätte. Doch ich verstehe diesen Zusammenhang nicht.

Dies ist mein Klagelied. Ich bin der Druide. Ich war früher anders. Doch heute bin ich nur einer von vielen. Heute bin ich nur einer von immer wieder Gleichen. Das macht mich traurig und ich möchte sterben.


Geht es nur mir so? Es demotiviert mich, wenn ich Spieler sehe, die immer wieder die gleichen uninspirierten Druiden spielen. Ja, sie halten sich an die Standardbeschreibung. Es sind immer wieder die gleichen Charaktere. Es ist so langweilig. Es ist fast noch langweiliger, als der hundertste Halblingdieb.

Geht es Euch nicht so oder hattet Ihr schon andere Ideen? Wie würdet ihr einen Druiden spielen, der nicht 0815 ist?
« Letzte Änderung: 7.08.2022 | 10:51 von FaustianRites »

Offline nobody@home

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #1 am: 7.08.2022 | 11:16 »
Ich kann mich tatsächlich nicht erinnern, jemals einen Druiden gespielt zu haben, und wenn mir am Tisch einer über den Weg gelaufen sein sollte (müßte dann schon eine Con-Runde gewesen sein), dann ist mir das mittlerweise auch entfallen.

Nichtsdestotrotz gehören zu meinen verflossenen Charaktererschaffungsversuchen ein knurriger Zwergendruide mit einem knurrigen Kampfhund für 3.5 und eine Shifter-Druidin, die ebenso gerne in Raubkatzen- wie in menschenähnlicher Form unterwegs ist und davon sogar eher die erstere für ihre eigentlich wahre hält, für die 4. Edition. Daß ich schon mal versucht hätte, einen "Klischee-Druiden" zu bauen...daran kann ich mich eher nicht erinnern, allerdings gehen ja auch spätestens, wenn man die D&D-Blase mal lange genug hinter sich läßt, um sich auch anderswo etwas umzuschauen, die Vorstellungen davon, was ein "Druide" eigentlich ist, recht schnell in unterschiedliche Richtungen. Von was auch immer die Historiker heute genau von ihnen denken über die DSA-Druiden und Dämonenanbeter bei Barbarians of Lemuria bis hin zu Miraculix in unser aller gallischem Lieblingsdorf halt.

Offline tartex

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #2 am: 7.08.2022 | 11:36 »
Der gespielte Druide ist ja nur eine Zutat im Kampagnenrezept.

Man muss nicht alle Zutaten neu erfunden, um ein neues Gericht zu entwickeln.

Ich würde einfach einen Nebenplot (sprich NSC(s) und/oder eine Location)  genau da ansetzen, wo dich eine bestimmte Charakterklasse nervt. So eine Art Deskonstruktion dadurch, was man in der Spielwelt zu sehen kriegt.

Vielleicht findet er raus, dass die alte Weisheit gar nicht so klug ist. Und dass die Natur grausam und unberechenbar.

Wenn ich selbst Druiden spiele, dann fokusiere ich gerne auf diese Aspekte. Z.B. hatte ein Charakter einen niedlichen Tiergefährten, dem ich auch viel Screentime gab. Aber in der dritten Session hat der Charakter ihn plötzlich und emotionslos geopfert.
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Offline Gunthar

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #3 am: 7.08.2022 | 13:27 »
Ich denke, dass jede Klasse im Grunde genommen dieses Problem hat. Wobei meines Erachtens der Druide dank den verschiedenen Subklassen heute besser da steht, als zur AD&D Zeit. Bei AD&D musste man zusätzlich auf höheren Leveln den Aufstieg mühsam erkämpfen. Zu 3e oder 4e kann ich nicht viel dazu sagen, da ich 3.X nie gespielt hatte und in 4e keinen Druiden gespielt hatte.
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Offline takti der blonde?

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #4 am: 7.08.2022 | 13:36 »
Mir sind die einzelnen Figuren als Spielleitung oder Teil der Abenteuergruppe reichlich egal. Manche finde ich spannender als andere, aber das ist ein derart kleiner Teil des Spiels und der Kampagne, dass ich darüber eigentlich kaum nachdenke.

Offline diogenes

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #5 am: 7.08.2022 | 14:09 »
Was waren denn die so mannigfaltigen Druiden früher und was ist der 08/15 Druide von heute? Außer dem vagen "früher war mehr Lametta" lese ich da grad nix.

Ich spiele auch gerade eine Druidin. Pathfinder-inspirierter Gnom, also eher feenhaft gut-gelaunt und etwas chaotisch, vorsichtig aber neugierig auf die zivilisierte Welt abseits der Feen und Natur mit denen sie aufgewachsen ist. Ist das 08/15 oder einer von den guten von früher?
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Offline nobody@home

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #6 am: 7.08.2022 | 14:15 »
Ich denke, dass jede Klasse im Grunde genommen dieses Problem hat.

In gewisser Hinsicht sicher, weil genau das ja eigentlich die grundlegende Funktion von Charakterklassen ist: regeltechnisch festzulegen, inwieweit alle Angehörigen einer bestimmten Gruppe exakt gleich sein sollen. Wenn man sie alle "einfach nur jeden für sich individuell" bauen wollte, dann könnte man das Klassenkonzept auch gleich ad acta legen.

Offline bolverk

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #7 am: 7.08.2022 | 14:25 »
Die einzigen Druiden, an die ich mich von früher (3 und 3.5) erinnern kann, sind ein halbes Dutzend weißhaariger Halbelfendamen mit Wolf. Im Laufe der Jahre hatte ich verschiedene Neueinsteigerinnen, die beim durchblättern des Spielerhandbuches mit dem Finger auf das Bild der Druidin wiesen und "die da" spielen wollten. Irgendetwas hatte das Bild anscheinend an sich.

In meiner derzeitigen Gruppe hatte ich gleich zwei Druiden, einen Warforged der sehr gerne als Spinne unterwegs ist und eine junge Menschendame, die so eine Art Hardcore-Baumkuschlerin war und in ihrer Freizeit Rettet-die-Natur-Handzettel verteilte. Vom Wesen und den eingesetzten Zaubern waren diese beiden Charaktere so unterschiedliche wie man nur sein kann.

Mein eigener Wildfire-Druide, den ich dann nicht gespielt habe weil die Kampagne abbrach bevor der Charakter hinzustoßen konnte, sollte ein sehr lebensbejahender zwergischer Naturbursche sein, der sich unter Tage ohnehin nicht so richtig wohlfühlt und zu allem Überfluss in die Esse seiner Mutter gestürzt ist, wo das dort gebundene Feuerelementar mit ihm verschmolz. Er hatte sich bei dem Unfall ein paar ziemlich üble Brandverletzungen zugezogen und danach auch Angst vor offenem Feuer, konnte aber durch das nun an ihn gebundene Elementar diverse Feuerbasierte Zauber und Fähigkeiten widerwillig einsetzen. Ich hätte gerne einen kleinen Character Arc gehabt, in dem er seine Furcht vor Feuer überwindet und mit dem in ihm beheimateten Wesen Frieden schließt.
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Offline Jenseher

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #8 am: 7.08.2022 | 15:21 »
Was waren denn die so mannigfaltigen Druiden früher und was ist der 08/15 Druide von heute? Außer dem vagen "früher war mehr Lametta" lese ich da grad nix.

Um das klarzustellen. Das Klagelied sollte sich auf einen fiktiven Druiden beziehen. Mit einer speziellen Edition von D&D hat das nichts zu tun. Die Beschreibung der Klasse unterscheidet sich z.B. bei einem Vergleich von D&D 5E und AD&D 2E in diesem Punkt nicht wesentlich.

Offline Alexandro

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #9 am: 7.08.2022 | 15:22 »
Druide und Anhänger von Shub-Niggurath. Kein Feind der Zivilisation, aber betrachtet Menschen als "in Städten lebende Tiere" und will die Biodiversität des "Ökosystem Stadt" erhöhen.
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Weltengeist

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #10 am: 7.08.2022 | 15:25 »
Ich denke, dass jede Klasse im Grunde genommen dieses Problem hat.

This. Und zwar gerade auf Stufe 1, wenn man die Figur noch nicht ausdifferenzieren konnte. Deshalb tue ich mich mit Klassensystemen wie D&D auch so schwer und bevorzuge Baukastensysteme.
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Offline aikar

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #11 am: 7.08.2022 | 18:29 »
This. Und zwar gerade auf Stufe 1, wenn man die Figur noch nicht ausdifferenzieren konnte. Deshalb tue ich mich mit Klassensystemen wie D&D auch so schwer und bevorzuge Baukastensysteme.
Ist halt auch primär dann ein Problem, wenn man den Charakter vor allem durch die Regeln definiert. Fluff lässt sich auch auf Stufe 1 problemlos differenzieren und die selben Regeln können sehr unterschiedliche Charaktere beschreiben.

Der Shub-Niggurath-Anhänger von Alexandro und alle Beispiele von bolverk sind jeweils SEHR unterschiedliche Persönlichkeiten, auch wenn sie sich anfangs höchstens minimal durch die Zauberauswahl regeltechnisch unterscheiden.

Die Druidin meiner Frau (D&D5, Zirkel des Hirten) ist übrigens eine gefürchtete und launische Seehexe (Vorbild Tia Dalma/Calypso aus Fluch der Karibik) und Kapitänin des Gruppen-Piratenschiffs.

Auch in den Regelbänden zu D&D5 sind da etliche Varianten drin, wie der von bolverk angesprochene Wildfire-Druide, der sich auf Feuer und Wiedergeburt konzentriert, aber auch der Sporendroide, der mit Zombies und Pilzen arbeitet und der Zirkel der Sterne, der Omen liest und eine Lichtgestalt annehmen kann.
Und selbst wenn man nicht über Fluff differenzieren könnte, die Subklassen-Eigenschaften fangen mit Stufe 2 an, ist also jetzt auch keine Ewigkeit.
Und auch die Settings schränken da nicht wirklich ein. Eberron liefert z.B. (ab D&D3 und bis D&D5) schon mal von Haus aus verschiedene Druidensekten, von Vermittlern zwischen Natur und Menschen, über Feenfreunde, Verteidigern gegen extraplanare Bedrohungen und Rudelführern der Gestaltwandler bis zu Apokalyptikern, die die Welt von der Zivilisation reinigen wollen und mehr.
Bei Eigenbau-Settings ist man da noch freier.

Insofern kann ich dem Klagelied nicht zustimmen.

Und selbst wenn jemand einen absolut "klassischen" Druiden spielen will - Wenn er/sie genau das will und damit Spaß hat, warum sollte ich darüber klagen?
« Letzte Änderung: 7.08.2022 | 18:35 von aikar »
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Offline nobody@home

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #12 am: 7.08.2022 | 18:48 »
Ist halt auch primär dann ein Problem, wenn man den Charakter vor allem durch die Regeln definiert. Fluff lässt sich auch auf Stufe 1 problemlos differenzieren und die selben Regeln können sehr unterschiedliche Charaktere beschreiben.

Eh...klar kann man zu jedem x-beliebigen Charakter (auch einem Basis-D&D-Kämpfer mit 3W6 in Folge und allem) erst mal zwei A4-Seiten hochindividuelle Hintergrundgeschichte komponieren. Wenn aber dann regelseitig so oder so nur der "Standardstartcharakter Klasse X" dabei herauskommt, fühlt sich das nichtsdestotrotz schnell zunächst mal etwas lasch an -- vor allen Dingen dann, wenn das nicht mehr der allererste Charakter dieser Art ist und sich der Glanz des Neuen bereits etwas verflüchtigt hat. Und gerade D&D ist ja bewußt so angelegt, daß sich die mechanische Tiefe von Charakteren des leichteren Einstiegs wegen am Anfang in mitunter sogar recht engen Grenzen hält.

Insofern kann ich Weltengeists Kritikpunkt also schon nachvollziehen. Natürlich könnte man das Problem ein Stück weit dadurch umschiffen, daß man seine Kampagne gleich auf einer höheren und hoffentlich befriedigenderen Stufe anfängt -- das macht Stufe 1 selbst zwar nicht besser und ist insofern weniger eine Lösung als ein Workaround, aber immerhin...

Offline aikar

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #13 am: 7.08.2022 | 19:06 »
Insofern kann ich Weltengeists Kritikpunkt also schon nachvollziehen. Natürlich könnte man das Problem ein Stück weit dadurch umschiffen, daß man seine Kampagne gleich auf einer höheren und hoffentlich befriedigenderen Stufe anfängt -- das macht Stufe 1 selbst zwar nicht besser und ist insofern weniger eine Lösung als ein Workaround, aber immerhin...
Stufe 1 ist bei D&D5 ohnehin ein Sonderfall, den ich eigentlich eher vermeide. Gerade mit erfahreneren Spieler:innen (und nur bei solchen kann sich das Problem der Wiederholung einstellen) spricht ja nichts dagegen, auf Stufe 1 oder 2 zu starten.

Vor allem verstehe ich die Argumentation dann im Vergleich zu "früher" nicht (wie im Eingangs-Post). Denn mehr regeltechnische Auswahl hatte man bei frühen D&D-Editionen wohl auch nicht.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #14 am: 7.08.2022 | 19:12 »
Lässt man die Unkenrufe der Min-Maxer mal beiseite, gibt es auch auf Level 1 hinreichend viele Optionen, um einen Char zu differenzieren. Volk-Klasse-Kombination, verschiedene Schwerpunkte bei den Attributen und Fertigkeiten, Ausrüstung und Classfeatures... der Einheitsbrei entsteht doch erst, wenn man auf die Unken hört und den Großteil der Möglichkeiten als minderwertig gar nicht beachtet.
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Offline Runenstahl

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #15 am: 7.08.2022 | 19:22 »
Meinen letzten 5e (Mond) Druiden habe ich als Werwesen gespielt und weniger als klassischen Druiden. Und es gibt noch viele andere Möglichkeiten einen nicht-klassichen Druiden zu spielen.

Nur weil die Klasse "Druide" heißt muß man den Charakter nicht automatisch so spielen. MMn gibt die Klasse nur Regelmechaniken vor. Den Fluff kann man ignorieren und was eigenes draus machen.

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Ansonsten: Selbst wenn man sich an den Fluff halten möchte kann man das auch noch stark variieren.
Beispiel: Im Einklang mit der Natur leben ?
- Charakter A lebt selbst im Einklang mit der Natur und ist glücklich damit. Entspannt sich und trinkt einen Tee.
- Charakter B möchte andere durch vorbildliches Verhalten und Diplomatie davon überzeugen im Einklang mit der Natur zu leben. "Wir alle können der Welt soviel zurückgeben. Wenn wir die Natur ehren so gibt sie uns viel zurück."
- Charakter C möchte die bestehenden Zivilisationen notfalls auch mit Gewalt stürzen damit wieder alle im Einklang mit der Natur leben. "Tod den Bauern die Welt mit ihren gleichförmigen Äckern überziehen ! Laßt und Naturgewalten und Schwärme von Kreaturen der Wildniss beschwören um sie zu vernichten !"
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Offline nobody@home

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #16 am: 7.08.2022 | 19:23 »
Lässt man die Unkenrufe der Min-Maxer mal beiseite, gibt es auch auf Level 1 hinreichend viele Optionen, um einen Char zu differenzieren. Volk-Klasse-Kombination, verschiedene Schwerpunkte bei den Attributen und Fertigkeiten, Ausrüstung und Classfeatures... der Einheitsbrei entsteht doch erst, wenn man auf die Unken hört und den Großteil der Möglichkeiten als minderwertig gar nicht beachtet.

Wobei die Klassen ihren Teil zum Einheitsbrei, wie oben schon ausgeführt, halt fleißig beitragen. Aber okay -- das ist halt bei D&D eine heilige Kuh, die wird auch in den nächsten fünf Editionen nicht geschlachtet.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #17 am: 7.08.2022 | 19:40 »
Wobei die Klassen ihren Teil zum Einheitsbrei, wie oben schon ausgeführt, halt fleißig beitragen. Aber okay -- das ist halt bei D&D eine heilige Kuh, die wird auch in den nächsten fünf Editionen nicht geschlachtet.

Naja, meiner einer sieht das als Feature. Ich bezweifle zudem, dass in der Praxis die Ergebnisse bei Baukastensystem signifikant vielfältiger ausfallen. Man wird imo auch da primär die verbreiteten Stereotypen finden.

@Druide: Wenn es nur um Fluff geht, lohnt sich ein Blick auf die Druiden von Eberron. Ein Gatekeeper wird sehr anders ausfallen als ein Ashbound oder Child of Winter...
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Offline Weltengeist

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #18 am: 7.08.2022 | 19:53 »
Ich bezweifle zudem, dass in der Praxis die Ergebnisse bei Baukastensystem signifikant vielfältiger ausfallen. Man wird imo auch da primär die verbreiteten Stereotypen finden.

Das kommt sehr auf die Spieler an, die du am Tisch hast. Wenn du Leute hast, die primär die üblichen Stereotype spielen wollen, liegst du mit D&D natürlich meist richtig. Aber wenn nicht, dann kommt man mit einem guten Baukastensystem dem, was man haben will, für gewöhnlich viel näher. Und gerade erfahrene Spieler nutzen das auch aus, damit der Crunch wirklich zum Fluff passt.
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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #19 am: 7.08.2022 | 20:18 »
Naja, meiner einer sieht das als Feature. Ich bezweifle zudem, dass in der Praxis die Ergebnisse bei Baukastensystem signifikant vielfältiger ausfallen. Man wird imo auch da primär die verbreiteten Stereotypen finden.

Archetypen gibt's natürlich immer, das gehört schon zum Thema Fiktion allgemein. Ist halt aus meiner Sicht kein Grund, Zwangsjacken daraus zu machen -- und anscheinend stimmen Wizards mir dabei sogar ein Stück weit zu, sonst wären Multiklassen wohl kaum seit der 3. Edition plötzlich etwas, wofür man sich mitten in der bis (TSR-)AD&D2 noch ab Start fix vorgegebenen Klassenkarriere entscheiden kann. In einem noch freieren System brauche ich dann halt nicht mal das Hilfskonstrukt "Multiklasse" mehr, aber natürlich werden zumindest die meisten Spieler auch dann immer noch wollen, daß der Charakter insgesamt "Sinn ergibt".

(Und ja, einige klassenlose Systeme sind aus meiner Sicht auch nicht so viel besser -- GURPS etwa mit seinem klassischen "Ganz egal, wen und was du spielst, erst mal willst du hohe Geschicklichkeit und Intelligenz"-Ansatz, der bestimmte Charaktertypen favorisiert und andere mehr oder weniger hart abstraft, ist für mich ein recht klares Negativbeispiel. Insgesamt komme ich ohne fest in den Regeln verdrahtete Klassen dieser Tage trotzdem meist besser zurecht.)

Aber ich denke, wir entfernen uns ein wenig weit vom Thema. :-[ Es ist richtig, daß ich mit dem Druidenkonzept erst mal allgemein, und dann erst recht bei D&D, eigentlich wenig Festes verbinde -- bei allen diversen Versuchen über die Editionen, mir das zu verklickern, ist schlicht nicht mehr hängengeblieben als "vage definierter Naturzauberpriesterirgendwas mit mal mehr, mal weniger ausgeprägten Gestaltwandelkünsten". Insofern gibt's für mich persönlich also gar keinen besonders konkret definierten "Standard", dem ich mich zwingend verbunden fühlen oder an dem ich mich auch nur gut orientieren könnte -- wenn ich denn mal so was wie einen grob "druidischen" Charakter bauen will, egal, für welches System genau, dann wird der so oder so eine recht weitgehende Eigenschöpfung, wie sie mir gerade in mein aktuelles Bild paßt, und der es piepegal ist, ob Leute insbesondere an anderen Tischen sie nun als "08/15-Druiden von der Stange" einstufen würden oder nicht. (Die Wahrscheinlichkeit für "nicht" mag halt etwas größer sein.)

Offline Tintenteufel

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #20 am: 8.08.2022 | 08:57 »
Mir sind die einzelnen Figuren als Spielleitung oder Teil der Abenteuergruppe reichlich egal. Manche finde ich spannender als andere, aber das ist ein derart kleiner Teil des Spiels und der Kampagne, dass ich darüber eigentlich kaum nachdenke.

Eigentlich schade, oder?
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Offline takti der blonde?

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #21 am: 8.08.2022 | 09:13 »
Eigentlich schade, oder?

Nö, geht eigentlich. ;) Die Menschen dahinter sind mir ja nicht egal. Was ich spannender finde als "Charakterkonzepte" ist die Interaktion innerhalb der Abenteuergruppe und mit der Welt.

Edit: Oder vielleicht etwas weicher formuliert: ich lege keine literaturkritischen Kategorien an die Figuren meiner Mitspieler an. :)
« Letzte Änderung: 8.08.2022 | 09:22 von die andere dame von der tanke »

Offline Grubentroll

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #22 am: 8.08.2022 | 09:23 »
Es ist richtig, daß ich mit dem Druidenkonzept erst mal allgemein, und dann erst recht bei D&D, eigentlich wenig Festes verbinde
Echt?
Für mich ist das eindeutig Miraculix mit bisschen Naturzauberkräfte-Klimmbimm dran.


Offline aikar

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #23 am: 8.08.2022 | 09:42 »
Eigentlich schade, oder?
Ich sehe es nicht als meine Aufgabe oder Berechtigung eine Bewertung über die Originalität und Coolness der SC abzugeben. Der Charakter muss dem/der Spieler:in gefallen, nicht mir. Klar gibt es Charaktere, die mir persönlich besser gefallen als andere, aber das ist nicht relevant.
Was ich natürlich machen kann (und gerne mache) ist gerade Neuling-Spieler:innen die Optionen aufzeigen, die es für die Charakterwahl gibt. Aber die Entscheidung liegt bei dem/der Spieler:in.

Die einzige Anforderung, die ich stelle ist, dass sich der Charakter gut in die Gruppe und in die Kampagne einfügt.

Für mich ist das eindeutig Miraculix mit bisschen Naturzauberkräfte-Klimmbimm dran.
Bei D&D ist seine primäre Besonderheit erst mal das Gestaltwandeln.
« Letzte Änderung: 8.08.2022 | 09:44 von aikar »
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Offline Grubentroll

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Re: Lamentations of the Core Druid (LotCD)
« Antwort #24 am: 8.08.2022 | 09:44 »
Bei D&D ist seine primäre Besonderheit erst mal das Gestaltwandeln.

Gut, war bei mir eher auf das "allgemein" gemünzt.