Autor Thema: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -  (Gelesen 4695 mal)

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #25 am: 12.10.2022 | 18:02 »
Helena kann im Schnee Fußspuren erkennen die von heute Morgen stammen müssten. Die Ränder der Abdrücke sind noch scharf und sie sind nicht mit Schnee gefüllt. Alles spricht dafür dass sie höchsten ein paar Stunden alt sein können und auf jeden Fall nach Ende des Schneefalls entstanden sein müssen.

Aleksander folgt der Spur zur Eingangstür der Kapelle.

Aus der Nähe kann er sehen, dass rechts und links vom Eingang Petroleumlampen brennen. Die Glasspitzen der Lampen sind eingerußt aber die Flammen brennen ruhig und gleichmäßig. Falls niemand die Lampen entzündet hat, so wurden mit Sicherheit die Petroleumbehälter aufgefüllt. Diese sind, wie Aleksander unschwer erkennen kann fast vollständig gefüllt. Bei einer Brenndauer von etwas über zwanzig Stunden wird die nächste Füllung vielleicht am Abend erfolgen.

Die Tür der Kapelle ist aus massivem Holz gezimmert und mit Schmiedeeisernen Beschlägen versehen. Das Holz enthält kunstvolle Schnitzereien die nordische Muster aus Knoten und Kreisen zeigt. Die Tür selbst scheint nicht abgeschlossen zu sein, so dass die Kapelle betreten werden kann. Aleksander kann kein Schloss oder ähnliches erkennen. Vielleicht gibt es drinnen einen Riegel, aber dann müsste das Gebäude einen weiteren Ausgang haben.

Ein schwerer Eisenring dient zum Aufziehen der Tür.

Der vor der Tür liegende Schnee zeigt ihm aber, dass die Tür heute noch nicht geöffnet worden ist. Und so hat der Wind den Schnee in einem steilen Winkel fast vierzig Zentimeter hoch vor die Tür geweht. Das ist aber nichts was jemanden davon abhalten würde die Tür zu öffnen, mit einer wenig Kraftaufwand, oder einer Schaufel.

Auf der Rückseite der Kapelle findet Katharina ebenfalls eine weniger schmuckreiche und kleinere Tür vor. Sie führt möglicherweise in die Sakristei wo der Priester seine Gewänder ablegen kann und sich die Paramente befinden.

Die Tür ist nur angelehnt, was Katharina zuerst ins Auge fällt. Sie hat zwar ein grobes Schloss und sollte möglicherweise verschlossen sein, doch sie steht einen Spalt weit offen. Der Schnee hinter der Tür ist ein wenig aufgewühlt als wäre hier jemand oder mehrere Personen gewesen die in der Nacht oder dem Tag davor hier Abdrücke hinterlassen haben die sich über Nacht wieder mit Schnee gefüllt haben. Auch so sind die Spuren nicht leicht zu erkennen. Allein die leicht windgeschützte Lage mag dafür gesorgt haben, dass die Spuren nicht vollständig unter einer glatten Schneedecke verschwunden sind.
« Letzte Änderung: 12.10.2022 | 18:05 von Outsider »
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Offline Katharina

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #26 am: 14.10.2022 | 23:14 »
Helena - Kapelle nahe Gröso

Nachdem sie die Spuren eine Weile betrachtet hat, kehrt Helena zur Vorderseite der Kapelle zurück, wo sie Aleksander von ihrem Fund berichtet. "Aber ich denke, bevor wir uns den Hintereingang genauer ansehen, sollten wir einmal einen Blick in die Kapelle werfen." Mit diesen Worten stapft Helena auf die verschneite Türe zu und zeiht diese gerade weit genug auf, um ins Innere schlüpfen zu können.
« Letzte Änderung: 15.10.2022 | 09:19 von Katharina »
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #27 am: 18.10.2022 | 11:58 »
Mit einem knirschen wird der Schnee am Boden beiseitegeschoben und die Tür öffnet sich. Die Scharniere knacken ein wenig als die schwere Holztür aufschwingt. Dahinter könnt ihr ein kleines Kirchenschiff erkennen. Der Boden besteht aus glatten Steinplatten die hier schon eine Ewigkeit liegen müssen. Viele Füße haben sie über die Jahre glattgeschliffen. Bankreihen aus dunklem Holz stehen rechts und links an den Wänden. Jeweils fünf Stück auf jeder Seite, sie sind wie die Tür fein geschnitzt und durch viele Jahre der Benutzung an den Sitzstellen abgenutzt. Die Bänke sind kurz, was dem wenigen Platz geschuldet ist der im inneren Herrscht, und bieten vielleicht vier oder fünf Personen Platz.

Am Eingang, links hinter der Tür, steht ein Kupfernes Becken auf einem dreibeinigen Gestell, das Weihwasser in dem Kupfer ist mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. An der rechten Wand hinter dem Eingang steht ein Holzgestell in dem eine Reihe von Bibeln und Gesangsbüchern liegen. Sie sind in Leinen gebunden und so abgegriffen wie die Bänke durchgesessen sind.

Im oberen Drittel der Wände sind kleine, schmale Fenster eingelassen die mit buntem Glas versehen sind. Der Dachüberstand sorgt dafür das sie zwar frei von Schnee sind, aber Eisblumen haben sich auf ihnen gebildet. Durch die Fenster entsteht bei dem grauen Himmel draußen ein vielfarbiges Zwielicht in der Kapelle.

Zwischen den Bänken führt ein Gang zur Rückwand, hier auf einem etwas erhöht liegenden Steinpodest, nicht mehr als eine Stufe, steht ein dunkler Steinblock der als Altar dient. Ein weißes, mit Stickereien verziertes Tuch liegt über dem Altarstein, dahinter an der Wand hängt ein hölzernes, schmuckloses Kreuz. Das Kreuz wird durch zwei schmale, hohe Fenster angestrahlt, welche kein farbiges Glas haben, so dass es etwas heller wirkt als der Rest der Kapelle.

Rechts hinter dem Altar befindet sich eine niedrige Holztür die weiter rein in die Kapelle, wahrscheinlich in die Sakristei führt.

In der Kapelle ist es bitterkalt. Euer Atem gefriert vor euch in der Luft und ihr könnt erkennen, dass irgendwer in der Kapelle gewesen sein muss, bevor der Sturm hereinbrach. Schnee der an Schuhen und Kleidung klebte muss abgefallen sein und ist auf dem Steinboden erst geschmolzen und dann wieder gefroren. Wahrscheinlich als die Temperaturen in der Nacht sanken.

In der Kapelle sind die Geräusche von außen gedämpft und drinnen hallen sie ein wenig wider. Fast fühlt man sich als würde man in einer Höhle stehen.

Aus dem offenen Dachgebälk hängen ein paar eiserne Leuchter herunter, welche über Seilzüge herabgelassen werden können, die Kerzen auf ihnen sind aber aus. An den Wänden, in regelmäßigen Abständen, gibt es ebenfalls Kerzenhalter aber auch hier sind die elfenbeinfarbenen Kerzen aus. Sie werden wohl erst zu Gottesdiensten entzündet. 
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Offline Katharina

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #28 am: 18.10.2022 | 23:02 »
Helena - Kapelle nahe Gröso

Langsam schreitet Helena die Reihe mit den Sitzbänken und die Wände der Kapelle ab und betrachtet alles neugierig. Auch wenn sie sich stets mehr für die alten nordischen Götter als für die Geschichten des christlichen Testaments interessiert hat, überkommt sie in der Kirche doch ein andächtiges Gefühl. Ehrfurchtsvoll betrachtet sie die kunstvollen Fenster, die hohen Mauern und die vielen Kerzen, die hier inmitten all der Kälte und Finsternis einen Ort der Zuflucht schaffen. Bevor sie sich dem eigentlichen Grund ihres Kapellenbesuchs zuwendet, hält Helene daher Ausschau, ob es in der Kapelle Opferkerzen gibt. Falls dies der Fall ist, lässt sie eine Münze da um eine Kerze für ihren verstorbenen Gatten Gustav anzuzünden. Andernfalls spricht sie bloß ein stilles Gebet für ihn.

Erst als dies erledigt ist, beginnt Helene sich nochmals systematischer in der Kapelle umzusehen. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Frage, ob der Mönch einen besonderen Grund gehabt haben könnte, hierher zu kommen oder ob er etwas hier gelassten oder verloren hat.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #29 am: 22.10.2022 | 12:35 »
Aleksander - Kapelle nahe Gröso

Vorsichtigen Schrittes betritt Aleksander die Kapelle, bedacht nicht allzuviele Geräusche zu machen um die Ruhe des Ortes nicht zu stören. Zunächst bleibt er an der Tür stehen und schaut Helena dabei zu, wie sie das Kirschenschiff hinunter geht und eine Kerze entzündet. Dann folgt er den Spuren aus Eis. Wo wolltest du wohl hin?

Als er an den Bänken vorbei kommt, hält er kurz inne und zieht sich die Handschuhe aus um sachte über die Maserungen des alten Holzes zu streichen. Ob er wohl je jemanden erhört hat? Aleksander geht weiter sobald er bemerkt, dass Hella mit ihrem Gebet fertig ist. Wofür bist du gestorben?

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #30 am: 22.10.2022 | 13:51 »
Vielleicht hat der Mönch hier Schutz vor den Elementen gesucht? Aber warum ist er dann nicht gleich in den Ort gerannt? War der Weg dahin versperrt? Wollte er hier jemanden treffen den er nicht im Dorf treffen konnte oder musste er etwas verstecken? Der Gegenstand über den Helena nachdenkt, oder die Gegenstände?

Ihr Blick wandert durch die Kapelle, einen Zettel oder einen Brief könnte er vielleicht in den Gebets- und Gesangsbüchern verstecken, etwas Größeres vielleicht unter den Bänken, aber wie sollte er es dort befestigen. Die Bücher wären eine gute Wahl, wenn das was er verstecken wollte von irgendjemand gefunden werden sollte. Aber dann hätte er es auch im Dorf verstecken können. Oder jemandem im Dorf geben können.

Nein, wenn er hierherkam, extra hierherkam, um etwas zu verstecken dann ist es nur für einen kleinen Personenkreis gedacht.

Aleksander streift durch die Kapelle und die flüchtigen Berührungen der Bänke geben ihm eine Idee der Gefühle der Leute die hier gesessen haben. Vielleicht ist es seine Gabe als Medium oder etwas anderes, aber er kann die Kapelle förmlich voll mit Menschen sehen. Auch wenn es nur ein kurzer Wimpernschlag ist. Die Dörfler die hier gebetet und gesungen haben. Rotbackige Kinder die es nicht erwarten können das die Erwachsenen fertig werden, Männer mit stoischen Gesichtern welche die Lieder nur mitsummen während die Frauen mit ihren weißen Sonntagshauben glockenhell die Lobpreisungen des Herrn singen.

Der Eindruck vergeht so schnell wie er gekommen ist. Die Spur aus gefrorenen Wassertropfen zieht sich den Gang entlang, biegt zwischen zwei Bänken ein. Hier sind ein paar mehr Flecken, als wäre die Person stehen geblieben, hat vielleicht ein Stoßgebet in Richtung des Kreuzes oder des Altars gesprochen.

Dann wird die Spur dünner, der Schnee von der Kleidung war abgefallen. Aber ein paar wenige, milchige Eistropfen führen in Richtung der Sakristei.   
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Offline Katharina

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #31 am: 23.10.2022 | 00:02 »
Helena - Kapelle nahe Gröso

"Hmm, für mich wirkt das alles hier sehr unauffällig.", spricht Helena ihre Gedanken aus, während sie ihren Blick nochmals durch den Raum schweifen lässt. "Ich werde einmal weiter zu Sakristei schauen, immerhin ist jemand von dort aus ins Freie gegangen und hat die Türe offen gelassen. Das wirkt doch schon merkwürdig." Mit diesen Worten setzt Helena sich in Bewegung und geht Richtung Sakristei, um dort zu klopfen. Sollte niemand reagieren, öffnet sie die Türe. "Hallo! Ist ja jemand?", versucht sie nochmals auf sich aufmerksam zum machen, bevor sie den Raum betritt.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #32 am: 24.10.2022 | 14:52 »
Die Tür zur kleinen Sakristei schwingt mit einem knarzen auf. Die Scharniere hier drinnen sind zwar geölt und im besseren Zustand als an der Vordertür, die Kälte sogt aber trotzdem dafür das sich alles ein wenig verzieht.

Der Raum hinter der Tür ist dunkel und schmucklos. Es gibt einen kleinen Sekretär mit Hocker, einen Kleiderschrank neben einer Garderobe und eine Bank. Die Garderobe ist leer. Alles ist einfach und Zweckmäßig gehalten und zeigt Gebrauchsspuren. Auf einem steinernen Sockel neben dem Sekretär steht ein Holzkasten der mit christlichen Schnitzereien verziert ist. Er ist mit Eisenbändern an der Wand befestigt. Als einziges Einrichtungsstück ist er mit einem schweren, eisernen Vorhängeschloss gesichert. Über der Bank, an der Außenwand, befindet sich ein schmales hohes Fenster durch, dass ein dünner grauer Lichtstrahl in den Raum fällt.

Es ist kalt hier drinnen.

Die Tür auf der anderen Seite steht einen Spalt weit offen. Schnee ist in der Nacht hineingeweht und verhindert jetzt, dass die Tür sich komplett schließt. Auch hier fällt ein dünner Lichtstrahl durch den Türschlitzt und ein kalter Luftzug fährt Helena durchs Haar.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #33 am: 24.10.2022 | 22:40 »
Helena - Kapelle nahe Gröso, Sakristei

Obwohl sie fröstelt, nimmt Helena sich die Zeit, ihren Blick langsam durch den kleinen Raum schweifen zu lassen. Sie versucht sich vorzustellen, wie der Mönch hier durch die Kapelle herein kam und dann durch die Türe ins Freie verschwand. Warum schloss er die Türe hinter sich nicht? Hatte er es eilig? Floh er vor etwas? Abermals blickt Helena sich um, und versucht Hinweise darauf zu finden, was hier passiert sein könnte.

Dann zögert sie. Ihr ist vollkommen bewusst, dass sie rechtlich keinerlei Grund hat, überhaupt hier in der Sakristei zu sein, geschweige denn die Sachen zu durchsuchen. Gleichzeitig weiß sie jedoch, dass ihre Neugier ohnehin keine Ruhe geben würde, solange sie nicht weiß, was hier passiert ist. "Neugier und Sturheit, die besten Voraussetzungen um in Schwierigkeiten zu geraten.", murmelt Helena vor sich hin, während sie den Kleiderschrank öffnet, um darin nach Hinweisen zu suchen. Anschließend wird sie sich den Holzkasten näher ansehen.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #34 am: 27.10.2022 | 15:48 »
Aleksander - Kapelle nahe Gröso

Aleksander folgt der Eisspur bis zur der Stelle zwischen den Bänken mit der größeren Pfütze. Hier sieht er sich kurz um, tastet unter der Bank entlang und kniet sich schließlich an die selbe Stelle wie der vermeintliche Besucher. Mit geschlossenen Augen murmelt Aleksander:

"Was wolltest du hier? Warst du auf der Flucht? Aber wenn, dann war genug Zeit für ein Gebet. Also doch nur ein mitternächtlicher Besuch. Aber warum in der Nacht? Irgendetwas hat dich aus deinem warmen Bett in die Nacht getrieben und dich hier her geführt. War es Angst? Oder etwas, von dem du dachtest nur dein Gott könnte dich beschützen?"

Dann schweigt er, als ob er auf eine Antwort warten würde.
« Letzte Änderung: 28.10.2022 | 08:04 von Don D. Kanalie »

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #35 am: 29.10.2022 | 11:04 »
Beim durchsuchen der Bänke fällt Aleksander nichts Ungewöhnliches auf. Vielleicht hat die Person aber genau das gleiche gemacht. Sie hat versucht etwas zu verstecken, hat geschaut ob es möglich ist. Doch was auch immer es war hatte hier keinen Platz, war vielleicht zu groß, zu klein, zu leicht und wäre vielleicht von den falschen Gefunden worden? Ein Versteck dient immerhin dazu etwas zu verbergen.

Sein Murmeln verhallt ungehört in dem Raum der Kapelle. Das junge Medium hatte schon öfters festgestellt, dass er seine Gabe nicht erzwingen kann, auch wenn es schwer fällt der ersten Intuition, dem ersten Eindruck den ein Ort auf ihm hinterlässt nicht zu folgen.

Tief in ihm keimt aber ein Gefühl von Furcht. Druck. Etwas Schweres legt sich auf seine Brust. Eine Bürde? Oder ist es schlicht Angst?

In der Sakristei öffnet sich die Tür des Kleiderschrankes mit dem knarzen alten Holzes. Ein muffiger Geruch nach alter Wolle schlägt Helena entgegen. Der Schrank ist zwar groß, aber fast leer.

Es gibt im oberen Viertel ein Hutfach, dort liegt eine Wollmütze die wohl irgendjemand hier vergessen hat. Auf einer Kleiderstange hängen die Überwürfe für zwei Messdiener und das Gewand des Priesters. Letzteres ist mit Blumenstickerein versehen und aus einem hellgelben Stoff, während die Kleider der Messdiener schlicht weiß sind.

Zum Fuße der Kleider kann Helena am Schrankboden alte Wasserflecken finden. Das Holz hat Feuchtigkeit aufgesogen und ist hier und da ein wenig aufgequollen. Dort kann man wohl seine Schuhe abstellen. Drei Paar Filzpantoffeln liegen unordentlich gestapelt in einer trockenen Ecke. Wer hier die Messe für die Bewohner abhält ist wohl dazu angehalten seine verdreckten, nassen oder einfach nur seine Straßenschuhe hier zu lassen um den Bereich um den Altar nicht unnötig zu verschmutzen.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #36 am: 29.10.2022 | 12:23 »
Helena - Kapelle nahe Gröso, Sakristei

Nachdem sie den Kleiderschrank untersucht hat, wendet Helena sich dem Sekretär und dem Holzkasten zu. Ihr schlechtes Gewissen hat sich mittlerweile ein Stück weit verflüchtigt und ist einem professionellen Vorgehen gewichen. Systematisch klopft sie das Holz ab, blickt in alle Ecken und Kanten. "Was hat dich bloß hierher geführt?", murmelt sie vor sich hin, "Und was hat dich so rasch die Flucht ergreifen lassen, dass du nicht einmal mehr die Türe geschlossen hast?"
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #37 am: 29.10.2022 | 12:59 »
Das Holzkästchen klingt hohl, da drin sind vielleicht die wertvolleren Utensilien für den Gottesdienst. Silberne Schalen für die Hostien, ein verzierter Kelch, ein Teil der Kollekte, eine Bibel. Alles ist möglich, das Schloss ist alt aber Stabil und der Kasten ist mit den eisernen Bändern so befestigt, dass man ihn nicht ohne Aufwand als ganzes mitnehmen kann. Wahrscheinlich würde er sogar beschädigt werden bei dem Versuchen die Bänder zu lösen oder sie aus der Wand herausbrechen.

Der Sekretär ist alt und abgegriffen. Es ist ersichtlich, dass er hier in dem kalten Raum sein Gnadenbrot fristet und woanders nicht mehr gebraucht wird. In den Schubladen findet sich ein bisschen Pergament, ein kleines Fässchen mit Tinte, teilweise gefroren, zwei Federkiele, beide fleckig, ein abgeriebenes Samtkissen auf dem Schreibaufsätze für die Federn liegen und mehrere Kerzenstummel. In einer anderen Schublade liegen noch mehr Kerzen.

Hier kann der Priester sich wohl seine Predigten zusammenschreiben, oder noch letzte Änderungen vornehmen. Nichts sieht danach aus, als wäre es dazugelegt worden oder man hätte es weggenommen.

Ein Geheimfach, einen zweiten Boden oder ähnliches kann Helena nicht finden, auch wenn sie gründlich ist.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #38 am: 3.11.2022 | 16:03 »
Aleksander - Kapelle nahe Gröso

Aleksander zwingt sich, trotz des Gefühls in seiner Brust, aufzustehen und blickt sich ängstlich um. Noch immer verfolgen ihn die Geschehnisse aus dem Hotel Kung Karl XII. Sobald er sich sicher ist nichts Ungewöhnliches zu sehen und auch von nichts Ungewöhnlichem beobachtet zu werden, begibt er sich zum Bücherregal nahe der Eingangstür. Mit schnellen Handgriffen blättert er die Gesangsbücher und Bibeln durch, schaut sich die Regalböden genauer an und versucht auch einen Blick auf und unter das Regal zu erhaschen. Als er mit seiner Inspektion fertig ist, stellt er alle Bücher wieder sorgfältig zurück.

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #39 am: 3.11.2022 | 22:29 »
Helena - Kapelle nahe Gröso, Sakristei

Nachdem Helena festgestellt hat, dass in der Sakristei nichts von Interesse zu finden ist, wirft sie noch einen Blick nach Draußen und versucht zu erkennen, wohin der Mönch geflohen sein könnte. Anschließend zieht sie die Türe zu, damit nicht noch mehr Kälte und Nässe in die Sakristei dringt.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #40 am: 3.11.2022 | 22:59 »
Aleksanders Suche bei den Gebetsbüchern bleibt ohne Erfolg. Es gibt zwar ein paar eingeknickte Seiten, aber wahrscheinlich nur weil jemand die Lieder auf der Seite markiert hat. Es ist kein Muster zu erkennen und in keinem der Bücher befindet sich etwas das der Mönch hier versteckt haben könnte.

An der Hintertür kann Helena ihre eigenen Spuren im Schnee sehen. Von hier aus könnte der Mönch überall hin gegangen sein. In den Wald, wo er wohl auch sein Ende gefunden hat oder zurück zum Dorf. Doch das erscheint ihr unwahrscheinlich. Es er doch von dort gekommen. Extra hierher, gehetzt so wie es aussieht. Die Tür nicht verschlossen. Er hat den Weg durch die Kapelle auf sich genommen. Er konnte wahrscheinlich nicht einmal wissen ob die Tür hier hinten offen war.

Was hat er hier gewollt, Schutz? Noch ein Gebet sprechen? Wenn er auf der Flucht war, warum ist er nicht einfach außen rumgelaufen, oder hat die Türen verrammelt? Das Gebäude ist alt mit dicken Wänden und die Türen sehen sehr stabil aus, die Fenster hoch, es wäre schwer gewesen ihn hier raus zu bekommen.

Er wollte hier irgendwas, es war keine kopflose Flucht, aber er wollte oder konnte auch nicht bleiben. Vielleicht war eure Suche nicht gründlich genug?

Vielleicht ist alles aber auch nur ein Zufall an dessen Ende ein Mönch im Wald von Hunden oder Wölfen zerfleischt wird. 

Vor Helena fällt die Tür schwer ins Schloss und sperrt den Schnee aus.
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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #41 am: 4.11.2022 | 23:21 »
Helena - Kapelle nahe Gröso

Nachdem ihre Suche in der Sakristei erfolglos geblieben war, kehrt Helena in das Kirchenschiff zurück. Mit in die Hüfte gestemmten Armen lässt sie ihren Blick durch den Raum schweifen, während sie sich vorstellt, was der Mönch hier gemacht. In Gedanken geht sie den Weg ab, den der geschmolzene Schnee verraten hat, von der Tür zu dem Ort zwischen den Bänken und weiter zur Sakristei. "Wenn du zur Sakristei bist, musstest du am Altar vorbei.", murmelt sie vor sich hin. "Vielleicht hast du dort etwas hinterlassen? Etwas dass für den Priester bestimmt war, aber nicht mehr rechtzeitig gefunden wurde?" Mit neu gewonnener Zuversicht begibt Helena sich zum Altar, um sich dort weiter umzusehen.
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« Antwort #42 am: 8.11.2022 | 12:27 »
Helenas Schritte hallen in der kleinen Kapelle wider als sie zum Altar geht. Der Steinblock ist behauen und wie   Helena jetzt feststellt direkt aus dem Felsgestein gehauen auf dem der Altar steht. Er lässt sich nicht verrücken und hat keine Fächer oder Hohlräume.

Unter dem verzierten Tuch auf dem Altar ist nur der blanke Stein.
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« Antwort #43 am: 9.11.2022 | 22:35 »
Helena - Kapelle nahe Gröso

Interessiert betrachtet Helena den Altar. "Sieht so aus, als hätte man die Kapelle rund um den Felsen errichtet", meint sie, wobei unklar ist, ob sie mit sich selbst oder mit Aleksander spricht. "Ob er wohl eine besondere Bedeutung hat?".

Sobald Helena den Altar näher inspiziert hat, wendet sie sich noch dem Kreuz dahinter zu.
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« Antwort #44 am: 11.11.2022 | 12:08 »
Aleksander - Kapelle nahe Gröso

Nach der erfolglosen Suche bei den Gebetsbücher wendet sich Aleksander um und lässt seine suchenden Augen durch die Kapelle streifen. Er schaut Helena bei der Untersuchung des Altars zu und sieht enttäuscht aus als sie nichts findet. Kurz angebunden antwortet er auf ihre Frage: "Vielleicht. Das sollten wir auf jeden Fall überprüfen."
Schließlich tritt er an das im Eingangbereich befindliche Becken mit Weihwasser heran. Aleksander bückt sich, untersucht das Gestell und die Unterseite des Beckens. Sollte er dort nichts finden, richtet er sich wieder auf und beginnt, einem Geistesblitz folgend, die Eisfläche des gefrorenen Wassers zu polieren. Vielleicht ist ja etwas unter dem Eis?

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« Antwort #45 am: 13.11.2022 | 13:11 »
Das Kreuz ist ein schlichtes Holzkreuz. Das Holz ist alt, es scheint von Bäumen zu stammen welche lange unter Wasser gelegen haben. Inzwischen durchziehen Risse die Balken, es ist aber noch zu erkennen das die Konstruktion des Kreuzes von einem Tischler stammt und irgendwann mal eine Auftragsarbeit war.

Leider findet sich auch hier kein Hinweis darauf ob der Mönch etwas versteckt haben könnte. Helena lässt ihren Blick noch mal durch die Kapelle schweifen. Sie kann sehen wie Aleksander das Weihwasserbecken untersucht und dann den Wassertropfen folgend zur Tür der Sakristei geht.

Aleksanders Einfall war gut, aber die Tropfen haben nichts umschlossen was der Mönch hier versteckt haben könne. Als er mit seiner Suche fertig ist steht er neben Helena vor der Tür der Sakristei. Gemeinsam sucht ihr den Innenraum noch einmal ab und schlussendlich findet Helena einen zusammengeknüllten Brief.

Er war hastig in die Mütze in dem Kleiderschrank gestopft worden, das Papier passt zu dem in der Schublade des Sekretärs. Der Schreiber war in Eile und ein paar der Buchstaben und Worte sind verwischt, da die Tinte nicht trocken war.

Die Stille der Kapelle umgibt euch wie eine unterirdische Höhle während ihr nebeneinanderstehend die Zeilen lest.

Ich kann nur ho…en das jemand meine ha… …ilen findet. Jemand der meinen Auft…g fortsetzen kann, denn ich werde nicht mehr lange unter den Le….en weilen. Ich bin auf der S…. nach einem mächtigen ….fakt. Einem der Fingernägel des Teu..ls. Dieser darf nicht in die falschen Hände f….n und doch fürchte ich es ist ….. geschehen. Ich habe mir die Au…be auferlegt den Fin…..el aus der Abtei zu holen.

Es ist schwer zu glauben und es m…. jedem der das hier liest an m…..m ….stand zweifeln lassen. Aber es gibt einen W.. zurück. Es gibt Pfade ….its der Z..t, jenseits der normalen Schranken. Manche nennen sie Fee…ade. Es ist möglich zu der A….i zurück zu kehren als sie noch in der Blüte stand. Als meine längst ve…..enen Brüder die stein…. Hallen belebten und ihr ….ang und ihre Gebete wiederhalten. Die M….e die hier her ges….ckt wurden um den Fingernagel zu …..hen kannten die Feenpfade, sie wu….. wie man auf ihnen wandelt. Hin zu weit …..nten Län…. aber auch zu we….fernten ….ten!

Ich habe nicht m..r herausgefunden wo …..u der Eingang zu den Pfaden ist. Aber ich weiß was man braucht um ihn zu öf…..n. Ein goldenes …..illon, in der ..orm der Sonne. Ich habe es aus dem .atikan hier her nach Norden gebracht. Oh ve….ih mir Gott, es war nicht re…..ns aber es war um ein größeres Übel zu verhindern. Ich habe es da ve……t wo das Licht em….teigt. S.. darf es nicht kriegen! Dann braucht man eine P…ole mit Mo…..ber und am Schluss die Formel. Nur der A.t soll sie gehabt haben. Ich muss die …. durchsuchen. Vielleicht hat sie die Zeit überdauert. Vielleicht ist sie in den Katako…. begraben mit ihm.

Ich habe es n….t geschafft sie und ihre H….ler verfolgen mich. Eife….tiger Geist. Ve…..rter Geist. Ihr Heulen kommt näher und allein ihre Anwesenheit in der Abtei zeigt mir, dass der … verflucht ist. Das Gift des Na….s ist in allem, der Wille meiner Brüder war nicht stark genug. Der Teu… verdirbt alles um sich. Ich muss fliehen, ich werde um mein Leben kä….en und hoffen dass der Herr mich nimmt an seine Seite, trotz meiner Sünde, trotz meines Scheiterns.

Mein Glaube i.. me…e Rüstung!

Bruder Jon….an Mc Muir.
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« Antwort #46 am: 16.11.2022 | 12:38 »
Aleksander - Kapelle nahe Gröso

Aleksander steht hinter Helena und lugt über ihre Schulter um den Brief zu lesen. "Das klingt ja ganz schön abenteuerlich... Ich meine, ich habe meinen Teil an Merkwürdigkeiten gesehen, aber Zeitreisen..." Er reibt sich nachdenklich das Kinn, "Hast du schonmal etwas von den Feenpfaden gehört? Oder dem Fingernagel des Teufels, den der arme Kerl unbedingt finden wollte?" Ihn fröstelt es als er die nächsten Worte ausspricht und läuft nervös in der Sakristei auf und ab: "Wenigstens wissen wir was ihn verfolgt hat. Lisbeth und ihre Kreaturen haben anscheinend irgendeinen Weg gefunden aus dem Totenreich heraus zu wirken. Aber wie... Wie nur?...Vielleicht hat sie auch jemand gerufen und auf den Mönsch gehetzt. Jemand der wusste warum er hier war."

Mit aufgerissenen Augen dreht er sich zu Helena um. "Wir brauchen dieses Medallion!"

Offline Katharina

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #47 am: 4.12.2022 | 22:02 »
Helena - Kapelle nahe Gröso

"Das klingt wirklich sehr unheimlich", pflichtet Helena Aleksander bei. "Und soweit ich das das verstanden habe, hatte er dieses Medaillon bei sich und hat es dort versteckt, wo das Licht emporsteigt. Ich würde also sagen, wir schauen uns nochmals im Osten dieser Kapelle um. Danach sollten wir aber wirklich weiterreisen, bevor wir uns in dieser Kälte noch den Tod holen." Mit diesen Worten schreitet Helena zur Tat, während sie sich die kalten Finger reibt.
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Offline Don D. Kanalie

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #48 am: 9.12.2022 | 09:20 »
Aleksander - Kapelle nahe Gröso

"Aber dort haben wir doch schon Alles abgesucht." stöhnt Aleksander und folgt Helena in den Hauptraum der Kapelle. Genervt lehnt er sich an eine Wand und starrt an die Decke. "Vielleicht hat der Mönch hier auch gar nichts versteckt und wir rennen hier nur im Kreis. Wir sollten uns auf unsere kommende Aufga..." Aleksander stockt und schaut stutzig nach oben.

Wo das Licht emporsteigt.

"WO DAS LICHT EMPORSTEIGT!", ruft er erleichtert und lacht. "Helena, wir denken viel zu symbolisch! Dort, schau.", Aleksander deutet mit einem Finger nach oben auf die Kerzenleuchter und eilt in Richtung Winde um sie herab zu lassen. 

Offline Outsider

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Re: [MSZL] Kapitel 1 - Ein kalter Empfang -
« Antwort #49 am: 11.12.2022 | 12:05 »
Knarzend und klackend setzt sich die Kurbel in Bewegung und der Leuchter sinkt aus dem dunklen Deckengebälk herab. Als er das Licht erreicht, welches durch die bunten Fenster hereinfällt könnt ihr kurz etwas auf dem radförmigen Gestänge aufblitzen sehen.

Es dauert nur wenige Augenblicke dann schwingt der Leuchter vor euch auf Augenhöhe und ihr könnt sehen dass ein bauchiges, gelbgoldenes Medaillon zwischen die Speichen geklemmt wurde an deren Enden die Kerzen auf kleinen, runden Tellern stehen. Fast erinnert das Medaillon an eine Sonne in Form eines Seesterns. Aus einem unförmigen Kreis streben zehn dickliche Zacken nach außen welche wohl die Sonnenstrahlen darstellen sollen.

Als Aleksander es von dem Leuchter nimmt ist er überrascht wie schwer es ist. Es muss eine massive, sehr alte Arbeit sein. Die Oberfläche ist von vielen Einschlüssen überzogen und die Farbe des Goldes deuten darauf hin, dass es wirklich reines Gold sein muss. Ohne die ganzen Zusätze welche Goldschmiede heutzutage noch hinzufügen um ihm einen noch stärkeren Glanz zu entlocken. Der Sonnenkörper des Medaillon ist etwas größer als eine Handfläche und die Strahlen ragen noch darüber hinaus. Wenn es sich hierbei nicht um den Schlüssel zu einem „Feenpfad“ handelt, dann ist es ein antiker Wertgegenstand mit einem beachtlichen Goldwert.

Sollte der Mönch am Ende nur ein gewöhnlicher Dieb gewesen sein, verwirrt, der seinen Diebstahl mit irgendwelchen erfundenen Erzählungen rechtfertigen wollte? Aber nein, dann hätte er sicherlich versucht das Gold irgendwo zu versetzen oder einschmelzen zu lassen.   
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