Mit einem knirschen wird der Schnee am Boden beiseitegeschoben und die Tür öffnet sich. Die Scharniere knacken ein wenig als die schwere Holztür aufschwingt. Dahinter könnt ihr ein kleines Kirchenschiff erkennen. Der Boden besteht aus glatten Steinplatten die hier schon eine Ewigkeit liegen müssen. Viele Füße haben sie über die Jahre glattgeschliffen. Bankreihen aus dunklem Holz stehen rechts und links an den Wänden. Jeweils fünf Stück auf jeder Seite, sie sind wie die Tür fein geschnitzt und durch viele Jahre der Benutzung an den Sitzstellen abgenutzt. Die Bänke sind kurz, was dem wenigen Platz geschuldet ist der im inneren Herrscht, und bieten vielleicht vier oder fünf Personen Platz.
Am Eingang, links hinter der Tür, steht ein Kupfernes Becken auf einem dreibeinigen Gestell, das Weihwasser in dem Kupfer ist mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. An der rechten Wand hinter dem Eingang steht ein Holzgestell in dem eine Reihe von Bibeln und Gesangsbüchern liegen. Sie sind in Leinen gebunden und so abgegriffen wie die Bänke durchgesessen sind.
Im oberen Drittel der Wände sind kleine, schmale Fenster eingelassen die mit buntem Glas versehen sind. Der Dachüberstand sorgt dafür das sie zwar frei von Schnee sind, aber Eisblumen haben sich auf ihnen gebildet. Durch die Fenster entsteht bei dem grauen Himmel draußen ein vielfarbiges Zwielicht in der Kapelle.
Zwischen den Bänken führt ein Gang zur Rückwand, hier auf einem etwas erhöht liegenden Steinpodest, nicht mehr als eine Stufe, steht ein dunkler Steinblock der als Altar dient. Ein weißes, mit Stickereien verziertes Tuch liegt über dem Altarstein, dahinter an der Wand hängt ein hölzernes, schmuckloses Kreuz. Das Kreuz wird durch zwei schmale, hohe Fenster angestrahlt, welche kein farbiges Glas haben, so dass es etwas heller wirkt als der Rest der Kapelle.
Rechts hinter dem Altar befindet sich eine niedrige Holztür die weiter rein in die Kapelle, wahrscheinlich in die Sakristei führt.
In der Kapelle ist es bitterkalt. Euer Atem gefriert vor euch in der Luft und ihr könnt erkennen, dass irgendwer in der Kapelle gewesen sein muss, bevor der Sturm hereinbrach. Schnee der an Schuhen und Kleidung klebte muss abgefallen sein und ist auf dem Steinboden erst geschmolzen und dann wieder gefroren. Wahrscheinlich als die Temperaturen in der Nacht sanken.
In der Kapelle sind die Geräusche von außen gedämpft und drinnen hallen sie ein wenig wider. Fast fühlt man sich als würde man in einer Höhle stehen.
Aus dem offenen Dachgebälk hängen ein paar eiserne Leuchter herunter, welche über Seilzüge herabgelassen werden können, die Kerzen auf ihnen sind aber aus. An den Wänden, in regelmäßigen Abständen, gibt es ebenfalls Kerzenhalter aber auch hier sind die elfenbeinfarbenen Kerzen aus. Sie werden wohl erst zu Gottesdiensten entzündet.