Autor Thema: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...  (Gelesen 8395 mal)

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Offline flaschengeist

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #25 am: 11.09.2022 | 19:35 »
Wenn ich einfach mal gucke, was am Ende entsteht durch meine Würfelei, habe ich nicht das Problem, die Ergebnisse an irgendwelche mitgebrachten Vorstellungen anpassen zu müssen (und dabei zu scheitern). Damit will ich nicht sagen das letzterer Ansatz immer der bessere ist, nur, dass zufälliges Auswürfeln von Charakteren damit weniger ein Problem ist.

Danke für die Erläuterung. Das ließe sich allerdings auch ohne Verletzung der Equity lösen. Der Spieler könnte auswürfeln, welche "Klasse" bzw. welchen Archetyp" (bei klassenlosen Systeme) er nimmt und dann ein Standard Array entsprechend verteilen.

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« Letzte Änderung: 11.09.2022 | 19:41 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline YY

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #26 am: 11.09.2022 | 19:48 »
Absichtlich?? Finde ich grass, hast du dafür ein Beispiel?

Jene Aussage von Monte Cook.
Da gibts natürlich wieder einen Artikel vom Alexandrian zu, der das schönschreibt, aber...na ja. Wenn MC selber sagt "würd ich heute anders machen", wars möglicherweise doch nicht so ne rundum tolle Idee.

In meinem Eigenbau gibt es sowohl eine Kaufmethode als auch sechs Standard Arrays, wobei der Wertebereich von -2 bis +2 geht ;D.

Bei meiner SR-Retro-Bastelei habe ich in Sachen Kaufmethode festgestellt: es gibt nur so wenige sinnvolle Kombinationen, dass ich die auch direkt zur Wahl stellen kann.
Da sind die Kosten in der Erschaffung so berechnet wie später die Steigerungskosten, d.h. man kann nicht jede denkbare Kombination erstellen, ohne ggf. große Restmengen an Punkten zu haben. Dadurch fällt enorm viel weg.
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Offline flaschengeist

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #27 am: 11.09.2022 | 20:04 »
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Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Boba Fett

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #28 am: 11.09.2022 | 20:08 »
Ich finde, man muss da gar nicht groß und lang mit Wissenschaft drauf schauen.

Die Zufallselemente in der Charaktererschaffung sind für die „nimm was Du bekommst und mach das beste daraus“ Verfechter.
Wenn man Karten spielt, werden die Karten auch gemischt und man bespricht sich nicht, ob es jetzt für die Story interessanter wäre, dass jemand den Kreuz-König bekommt.

Nebeneffekte: doof für Minmaxis, gut für Cheater, gut für Leute, die noch nicht wissen, was sie spielen wollen und sich inspirieren lassen.

Und die gezielte Verteilung von Punkten ist für die „überlege dir was du willst und bau dein Konzept im Rahmen der Regeln nach“.

Soll doch alle spielen wie sie wollen.
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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #29 am: 11.09.2022 | 20:18 »
Und lügen wir uns mal nix vor: wirklich vollständig zufällig von Anfang bis Ende ist die Charaktererschaffung ohnehin in den wenigsten Systemen, wenn überhaupt jemals irgendwo. Selbst bei D&D hat man sich ja beispielsweise gleich von der allerersten Box an seine Klasse frei aussuchen dürfen, ohne erst würfeln zu müssen, ob man nach Ratschluß des allweisen Orakels dieses Mal einen "Fighting-Man", einen "Cleric", oder einen "Magic-User" spielen darf -- und wenn beim Uropa aller Systeme eins den größten Ausschlag gibt, dann wohl doch genau das... ;)

Offline flaschengeist

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #30 am: 11.09.2022 | 20:25 »
Ich finde, man muss da gar nicht groß und lang mit Wissenschaft drauf schauen.


Ich finde, mehr zu wissen kann nur nützen und der beste Wissensgenerator ist nun mal die Wissenschaft.

Soll doch alle spielen wie sie wollen.

Das ohnehin. Ich habe nicht gesagt, niemand darf mit Zufallsgenerierung spielen, sondern ausgeführt, welche Probleme das mit sich bringt. Oder mit einer provokanten Analogie ;): Ich habe nicht gesagt, rauchen ist verboten, sondern die Folgen referiert. Manche nehmen diese Folgen in Kauf, weil rauchen es ihnen einfach wert ist. Die meisten hören jedoch nicht auf zu rauchen, weil es vom Suchtpotential her eine verdammt bösartige psychotrope Substanz ist.
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Offline Feuersänger

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #31 am: 11.09.2022 | 20:36 »
Dieses "Play to find out" ist halt, wie so vieles, _eine_ mögliche Vorliebe, die man teilen kann oder auch nicht. Und da ist es auch ziemlich sinnlos zu sagen, "Du musst dir nur diese Vorliebe zu eigen machen, dann findest du XY nicht mehr schlimm".
Bei mir kann diese Denke schon deshalb nicht verfangen, weil dazu meine Spielzeit viel zu begrenzt ist. Wenn ich jede Woche regelmäßig 2+ Sitzungen hätte und das über viele Monate hinweg, dann könnte es schonmal vorkommen, dass ich irgendwann sagen würde "Ach, ich hab keine Ahnung was ich jetzt spielen will, lass mal Gott Zufall entscheiden". So ist es aber eben nicht. Wenn meine Spielzeit schon so knapp bemessen ist, will ich diese auch wenigstens damit verbringen, zu spielen was ICH will.

(Empirisch: zumindest für _eine_ wöchentlich stattfindende Runde kann ich schonmal bestätigen, dass ich da nicht in die Verlegenheit komme, nicht mehr zu wissen was ich gerne spielen will.)
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Kurna

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #32 am: 11.09.2022 | 20:47 »
Wenn ich einen Charakter auswürfele a la "Play to find out", mache ich es nicht, weil ich nicht mehr weiß, was ich spielen möchte, sondern weil ich es grundsätzlich gerne mag, mich durch die Würfel inspirieren zu lassen. Ich erschaffe ganz grundsätzlich lieber den Charakter im Spiel und nicht davor. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)
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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #33 am: 11.09.2022 | 20:52 »
Kommt bei mir aufs Spiel und Genre an.
1. Superhelden - bitte keine Zufallserschaffung ("Oh, doch nicht Iron Man, sondern Draedevil ... mit Flügeln und Unter-Wasser-Atmen ...")
2. D&D-Fantasy - ja bitte.
3. Warhammer Fantasy - UNBEDINGT!
4. Cthulhu - eingeschränkt.
5. Historische Settings - eher nicht.

Da ich auch weniig Zeit habe, finde ich alle Systeme gut, die mir bei der Charaktererschaffung Zeit ersparen. Da können Würfelsysteme helfen. Das muss aber nicht so sein (PAlladium fantasy dauert länger mit Würfeln und Skillset aussuchen als SaWo beim Erschaffen).
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Offline YY

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #34 am: 11.09.2022 | 20:54 »
Wobei dein SR Clon vermutlich keine Level kennt, ich hatte in meinem System anfangs ebenfalls ein reines "XP" System, mich aber später aus vielerlei Gründen entscheiden, zusätzlich mit Leveln zu arbeiten (sieht dann aus wie im Anhang).

Genau, da gibts keine Level und in dem Moment kann man nicht die Bastelpunkte anders verrechnen als die XP, sonst bekommt man die angesprochene Schieflage, dass in der Charaktererschaffung nur ein bestimmtes Vorgehen sinnvoll ist und man sich mit anderen Wegen massive Nachteile einhandelt.

Ich erschaffe ganz grundsätzlich lieber den Charakter im Spiel und nicht davor. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

Wobei man das grundsätzlich auch mit nicht zufallsbasierten "Charakterfundamenten" machen könnte - macht nur kaum ein System.
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Offline Gunthar

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #35 am: 11.09.2022 | 21:28 »
Wenn auswürfeln, aber dann bitte fair. Und da hat sich das 6x6 Grid als sehr tauglich herausgestellt. Die Spieler können dann aus 12 Arrays (6 horizontal und 6 vertikal) (14 mit den beiden langen Diagonalen) auswählen.

Problematisch wird das Auswürfeln dann, wenn der gewünschte Charakter (Klasse und/oder Rasse) wegen Fehlwurf gar nicht verfügbar ist. Das war vor allem in einigen älteren Spielen der Fall (D&D 1, DSA 1 usw.)
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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #36 am: 11.09.2022 | 21:35 »
Wobei man das grundsätzlich auch mit nicht zufallsbasierten "Charakterfundamenten" machen könnte - macht nur kaum ein System.

Mag bei manchen an der Komplexität liegen. So etwas wie die "schnelle Charaktererschaffung" für ganz Eilige aus Fate Core (der Charakter fängt mit Namen, Konzeptaspekt, und bester Fertigkeit an und alles andere wird im Lauf der ersten Sitzung ergänzt, wie es sich ergibt und der Spieler von Fall zu Fall entscheidet) funktioniert da, weil Fate-Charaktere eh eher in etwas groben Strichen angelegt sind und auf die Weise tatsächlich recht einfach stückweise erstellt werden können -- aber in einem detailverliebteren System mit möglichst akkurat sein wollender Punktebuchhaltung und Charakterbauteilen, die durch diffizile Abhängigkeiten untereinander verknüpft sind wie z.B. bei GURPS...?

Offline YY

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #37 am: 11.09.2022 | 21:40 »
Mag bei manchen an der Komplexität liegen.

Na, dass ein GURPS das nicht macht, liegt ja auf der Hand.
Da könnte man ja nur so arbeiten, dass man die CP im Laufe der ersten Sitzungen verteilt, aber dann wird man erst recht nie fertig.


Ich meinte damit schon Systeme auf dem Detailgrad der schlankeren OSR-Vertreter u.Ä. - da ist oft genug alles festgelegt bis auf die Attribute und die könnte man dann auch mal eben per Array-Auswahl oder mit Grundwerten nach Klasse und Verteilung der "fehlenden" Punkte über die nächsten 2-3 Level handhaben.
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Offline Runenstahl

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #38 am: 11.09.2022 | 22:08 »
Zitat
Ein Experiment dazu lief ungefähr so: Einem Angestellten wird eine Gehaltserhöhung von 100 € angeboten. Er erhält außerdem die Information, dass sein Kollege, der die gleiche Tätigkeit ausübt, 200 € Gehaltserhöhung bekommt. Er darf sich nun zwischen zwei Alternativen entscheiden: 1. Er nimmt die Gehaltserhöhung an, gewinnt 100 € aber akzeptiert dafür, dass sein Kollege bevorteilt wird. 2. Er lehnt die Gehaltserhöhung für beide ab. Die allermeisten Personen entscheiden sich in diesem Setup für Alternative zwei.  ...  Dennoch bleibt der Punkt: Menschen sind tendenziell sogar bereit sich selbst zu schaden, um Unfairness abzuwenden.

Ich sehe das eher so das Menschen neidisch sind und anderen nichts gönnen was sie selbst nicht haben können. Habe ich auch schon bei der Arbeit beobachten können. Kollege A war meist 30 Minuten vor Dienstende fertig und ging dann nach Hause. Kollege B ging oftmals schon 45 Minuten vor Dienstende. Anstatt das A sich nun freut das er jeden Tag früher Zuhause ist, ärgert er sich lieber das Kollege B NOCH früher fertig ist. Über derartige Einstellungen kann ich nur den Kopf schütteln. Ich war meist derjenige der eher bis zum Dienstende braucht und konnte mich für die beiden anderen Kollegen freuen. Gibt bestimmt psychologische Erklärungen dafür, aber ich finde diesen ständigen Neid (vor allem wenn es einem selber sehr gut geht) recht dämlich, denn letztlich könnten doch beide einfach Glücklich sein.

Zum Thema Werte auswürfeln:

Ist lange her das ich einen Charakter ausgewürfelt habe, aber grundsätzlich mag ich das durchaus. Wenn ich gut würfel freue ich mich darüber und wenn ich schlecht würfel sehe ich das als Herausforderung daraus trotzdem einen spannenden Charakter zu bauen. Aber ich spiele auch gerne Charaktere und Klassen (und wilde Kombos) von denen das Internet behaupt sie wären unspielbar  ;) (sind sie nicht).

Ich kenne jedoch genug Leute die nicht mit schlechten Werten klarkommen. Für diese Leute sind andere Methoden klar besser geeignet. Und wenn man Neider in der Gruppe hat die nicht damit klarkommen wenn jemand besser würfelt als sie selbst, dann sollte die ganze Gruppe lieber andere Methoden verwenden. Wichtig ist dabei das die "Betroffenen" das klar kommunizieren. Ich hatte auch schon Spieler die unbedingt würfeln wollten und dann einen Aufstand gemacht haben wenn sie schlecht würfeln / jemand anderes besser gewürfelt hat.
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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #39 am: 12.09.2022 | 10:13 »
Oder mit einer provokanten Analogie ;):...

Provokante Analogie: Würde mir auch noch anderes einfallen ...  :gasmaskerly:.

Ich sehe das eher so das Menschen neidisch sind und anderen nichts gönnen was sie selbst nicht haben können. ...

+1
Und dann hat man das gleiche Problem, wenn beim Pointbuy jemand entsprechendes nicht den besten Charakter von allen gebaut hat.

Ansonsten:
Das Problem an sich dürfte doch tatsächlich nur bei solchen Leuten auftreten oder bei gewissen Formen kompetitivem Spiel - und dann auch nur wenn ein ganz anderes Problem vorliegt: Bei schlechten Würfeln wird die Figur quasi untauglich, weil sie so weit hinterher hinkt, dass sie ihren Anteil an den sich der Gruppe stellenden Aufgaben nicht erfüllen kann. Das kann aber eben auch bei missglücktem pointbuy passieren.

Dementsprechend würde ich das Problem ganz wo anders verorten: Da, wo eine Lösung - sei es zufällig oder pointbuy - so viel wertvoller ist als die anderen, dass die Figur nicht mehr "wettbewerbsfähig" ist, wennsie aus welchemGrudn auch immer verpasst werden. Ein pointbuy, wo es für einen Archetypen dann auf eine ideale Wahl oder einfach nur schlechter hinausläuft, zeigt also dasselbe Problem wie eine ungünstige Zufallsgenerierung -> this or suck.

Es ist also eigentlich kein Problem der Zufallserschaffung, sondern wenn bestimmte Ideallösungen derart weit von der Leistungsfähigkeit der anderen weg laufen.
 
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Offline Runenstahl

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #40 am: 12.09.2022 | 10:32 »
Es ist also eigentlich kein Problem der Zufallserschaffung, sondern wenn bestimmte Ideallösungen derart weit von der Leistungsfähigkeit der anderen weg laufen.

Wobei ich schon finde (wie es auch schon weiter oben festgestellt wurde) das man sich bei Pointbuy einarbeiten bzw sich mit dem System beschäftigen kann um keine Gurke zu bauen. In der Regel sind auch Veteranen mit am Tisch die dabei helfen können. Und wenn man dann absichtlich einen Charakter baut der nicht optimiert ist, ist das dann ja auch gewollt.

Bei Zufallsgenerierung kann halt auch der Experte Pech haben.

Die einzige Lösung um jegliche Probleme zu vermeiden wären dann komplett vorgefertigte Charaktere. Das KANN auch funktionieren (siehe Feng Shui 2) ist aber in der Regel nicht unbedingt das was viele Leute wollen. Ich selbst habe auch viel Spaß am Charakterbau.
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Offline Maarzan

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #41 am: 12.09.2022 | 10:39 »
Wobei ich schon finde (wie es auch schon weiter oben festgestellt wurde) das man sich bei Pointbuy einarbeiten bzw sich mit dem System beschäftigen kann um keine Gurke zu bauen. In der Regel sind auch Veteranen mit am Tisch die dabei helfen können. Und wenn man dann absichtlich einen Charakter baut der nicht optimiert ist, ist das dann ja auch gewollt.

Bei Zufallsgenerierung kann halt auch der Experte Pech haben.

Die einzige Lösung um jegliche Probleme zu vermeiden wären dann komplett vorgefertigte Charaktere. Das KANN auch funktionieren (siehe Feng Shui 2) ist aber in der Regel nicht unbedingt das was viele Leute wollen. Ich selbst habe auch viel Spaß am Charakterbau.

Ich finde den Umstand, wenn es da (zumindest für den Archetypen) eine so überlegene Ideallösung gibt, schon unschön - auch wenn ein Experte diese dann identifizieren kann.
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Offline Runenstahl

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #42 am: 12.09.2022 | 11:55 »
Ist das denn wirklich so ?

99,9 % aller "Ideallösungen" machen das "Ideal" einzig am Thema Kampfkraft fest. Ob das dann in der Praxis wirklich die Ideallösung für alle Fälle ist, sei mal dahingestellt und hängt in der Praxis stark von Abenteuer, SL und Gruppe ab.
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Offline Gunthar

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #43 am: 12.09.2022 | 12:05 »
Bei Pointbuy kommt es auch noch darauf an, wie das ausgestaltet ist. Das von D&D 5e finde ich ein stückweit suboptimal, weil schon bei der 15 Schluss ist. Bei D&D 4e konnte man bis auf 18 hoch.
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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #44 am: 12.09.2022 | 12:21 »
Ist das denn wirklich so ?

99,9 % aller "Ideallösungen" machen das "Ideal" einzig am Thema Kampfkraft fest. Ob das dann in der Praxis wirklich die Ideallösung für alle Fälle ist, sei mal dahingestellt und hängt in der Praxis stark von Abenteuer, SL und Gruppe ab.

Na ja, Gegenfrage: in wie vielen Fällen ist Kampfkraft schlecht? ;)

Sicher, im Extremfall kann man so was wie den D&D3-Kämpfer kriegen, der außer zuhauen nun wirklich nix kann, und so ein Charakter ist dann einigermaßen langweilig. Aber selbst das ist mehr ein Problem der Hyperspezialisierung an sich als eins der Tatsache, daß er Hyperspezialist ausgerechnet im Kämpfen ist...und wenn wir das also mal ausklammern, bleibt uns immer noch die Frage: ab welchem Punkt schadet es einem Charakter mehr, als es ihm nützt, einfach nur ein "zu guter" Kämpfer zu sein? :)

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #45 am: 12.09.2022 | 12:30 »
Man kann auch einen Satz von ausgewürfelten Werten für die ganze Party nutzen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline tartex

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #46 am: 12.09.2022 | 12:41 »
Wenn ich einen Charakter auswürfele a la "Play to find out", mache ich es nicht, weil ich nicht mehr weiß, was ich spielen möchte, sondern weil ich es grundsätzlich gerne mag, mich durch die Würfel inspirieren zu lassen. Ich erschaffe ganz grundsätzlich lieber den Charakter im Spiel und nicht davor. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)

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Offline Arldwulf

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #47 am: 12.09.2022 | 12:42 »
Man kann auch einen Satz von ausgewürfelten Werten für die ganze Party nutzen

Oder wenn man trotzdem würfeln will einfach anders heran gehen und bei vergleichbaren Attributswerten (entweder per ausgewürfelten oder vorgeworfenen Array oder per Point Buy) nicht die Attribute zu würfeln, sondern die Level.

Wenn es tatsächlich nur drum geht unterschiedlich starke Charaktere zu haben kann man auch einfach sagen "wir fangen alle auf Level 1w4 an" und hat diesen Effekt ebenfalls - aber auf eine offenere, den Spielern dies klarer mitteilende Weise die sich auch mit Dauer des Spiels ein wenig selbst wieder ausgleicht. Sorgt auch für eine schöne Gruppendynamik.

Offline Gunthar

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #48 am: 12.09.2022 | 13:15 »
1W4 Level ist für den, der ne 1 würfelt, ziemlich ungesund. Musste mal mit einem L1 Charakter starten, während der Rest der Gruppe L6 bis L7 war. Der Charakter hatte nur 15 min gelebt. Die Erstellung dauerte 30 min.
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Offline AlucartDante

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Re: Warum das Auswürfeln von Charakteren problematisch ist...
« Antwort #49 am: 12.09.2022 | 13:41 »
Für mich ist es auch ein großer Unterschied ob ich ein System kennenlerne:

Da fand ich es schon auch mal cool bei Runequest meinen Beruf auszuwürfeln, vor allem wenn man da eh nicht viel kann. Dann passt es auch, wenn man mit sich selbst als Gurke unzufrieden ist und dann die Heldenreise beginnt.

Auch Traveller fand ich da immer spannend, weil sie etwas Interessantes simulieren und vorstellen wollte. Bei der Charaktererschaffung zu sterben, ist aber oft auch nur beim ersten Mal spannend.

Einfach einen vorgefertigten Charakter mit für mich als Spieler zufälligen Werten kann die Spielleitung aber auch in nichtwürfelbasierten Systemen bauen. Bei Ars Magicka gibt es auch Gurken (Grogs, Lehrlinge) und Meister (Magier), aber man einigt sich einfach, wer wen spielt und würfelt es nicht aus.

D&D hatte für mich da immer das schlimmste aus allen Welten: Man erwürfelt die Werte, kann danach die Charakterklasse frei wählen, aber eigentlich will der Würfelwurf was anderes. Man hat sich vorher geeinigt, auf dem gleichen Level anzufangen, plötzlich sind die Stärken aber völlig verschieden. Eine Person jubelt, eine Person ist schon zu Beginn endlos frustriert und spielt einen suizidalen Charakter. Das ist einfach immer wieder richtig schlimm.

Früher haben wir auch jeden Woche einen Charakter erschaffen, aber perpektivisch nur den besten gespielt.

Gerade wenn ich Charakterrollenspiel haben will, will ich vielleicht einfach, dass der Charakter so ist, wie ich ihn mir vorstelle.

Letztlich möchte ich noch auf die Spannungskurve hinweisen: Bei einer guten Kampagne wird es eher immer spannender, bis zum finalen Würfelwurf. Bei DnD ist der Würfelwurf zur Charaktererschaffung immer am wichtigsten, danach kommt eigentlich nicht mehr viel.