Jedenfalls scheint schon richtig zu sein, daß gängige "EDO-Fantasy" und futuristische Elemente ein Stück weit auf Kriegsfuß miteinander stehen. Ich vermute, daß wir das wenigstens teilweise tatsächlich direkt Tolkien zu verdanken haben mögen -- denn der hat ja, seinerseits auf älteren Vorbildern aufbauend, alle seine Fantasyvölker bewußt in eine mythische Vorzeit unserer Welt hineingesetzt, aus der sie dann ganz nach Erus Plan von Anbeginn der Schöpfung an auch wieder verschwinden würden, um den Menschen von heute Platz zu machen. Und so wabert das ganze "Ja, die waren vor uns da, aber jetzt ist unsere Zeit gekommen!"-Klischee denn auch tatsächlich recht penetrant durch viele, wenn nicht sogar die meisten späteren solcher Settings...
Und da beißen sich halt schnell die Ideen, daß sich die Welt einerseits technisch verändern und "modern" werden und andererseits diesen ganzen Altvorderenballast, dessen Abgang in den Sonnenuntergang doch eigentlich lange vorher fällig wäre, gleichzeitig immer noch mitschleppen soll. Oder knapper und bissiger ausgedrückt: bevor irgendwer ins All fliegen kann, müssen erst einmal die Elfen weg sein. Selbst Shadowrun hat sich da (und natürlich auch, weil's ja in "unserer" Welt spielen wollte) der Tradition nicht verschließen können und deshalb seine diversen Fantasytypen nach jahrhunderte- oder -tausendelanger Abwesenheit erst trickreich zurückbringen müssen...
Das ist natürlich eine Klammer, die sich relativ leicht aufbrechen läßt, wenn man sich ihrer Existenz erst einmal so richtig bewußt geworden ist -- nur, den Schritt muß man vorher halt schon machen.