Es ist das eine, ob ich den Kram nicht mehr spielen will und etwas ganz anderes, ob ich ihn nicht mehr spielen kann.
Und bei letzterem steht die digitale Form auf längere Sicht deutlich schlechter da als die physische.
Naja. Computer werden nicht mehr verschwinden. Den PDF-Standard gibt es nun seit 25 Jahren und man kann davon ausgehen, dass er daher auch noch 25 Jahre weiter bestand haben wird.
Und jetzt wird's off topic…
Das Ding hat sich zwar von einer relativ handhabbaren Spezifikation auf ~200 Seiten A5, zu einem mehrere tausend Seiten umfassenden Moloch entwickelt, der noch größer ist, wenn man alle referenzierten Standard aus den Anhängen mitzählt. Da muss man hoffen, dass a) elektronische Bücher nicht alles nutzen, was geht (interaktive Features oder 3D VRML-Plugins) und b) ein frei und im Quelltext verfügbarer Viewer (das ursprünglich von Mozilla entwickelte JavaScript-Projekt ist hier zu erwähnen) dauerhaft existiert und Dokumente korrekt anzeigen kann.
EPUB3 hat sich (zumindest im Rollenspielmarkt) nicht durchgesetzt. Das muss uns also nicht kümmern.
Und HTML-Dokumente wird man quasi unbegrenzt lange auch lesen können, wenn auch vielleicht nicht mehr genau so anzeigen können, wie mal geplant, weil Browser die komplexeste Technologie sind, die wir uns so über die letzten 30 Jahre erdacht haben und es extrem schwer wäre, "from scratch" einen Browser zu bauen, der all die Quirks enthält, die Leute aus versehen nutzen, weil sie ohne es zu wissen, am Rand der definierten Standards entlang schrammen. Außerdem wären denke ich, alle notwendigen Standards, schon als PDF auf DIN/A4 formatiert, sicherlich ein virtueller Stapel von 10.000 Seiten oder mehr. Die aktuelle ECMA-Script-Spezifikation hat bereits 846 Seiten. Der SVG 1.1 Standard kommt mit 826 Seiten und referenziert u.a. den Standard für ZIP-Archive, True Type, Open Type und das Open Font Format, was ein 467-Seiten Dokument ist.
Zumindest aber den reinen Text werden wir lesen können, weil das Wissen um Unicode-Zeichen, deren Normalformen, deren UTF-Encoding oder auch der ISO-8859-Standard oder das noch ältere ASCII werden nicht einfach aus dem Wissen der Menschheit verschwinden. Und selbst dann könnte man, wenn man die Sprache kennt, relativ gut anhand stochastischer Methoden raten, dass 101 wohl für ein E steht.
Solange das PDF kein DRM hat (was nochmal ein Standard mit vielen hundert Seiten ist – ich habe ihn mal berufsbedingt gelesen – der eine Server-Infrastruktur erfordert) habe ich kein Angst, dass solange auch nutzen zu können, wie ich noch lebe.
Problematischer wird, wenn ich auf Inhalte nur über einen Service zugreifen kann, der jederzeit abgeschaltet werden könnte. Ich habe z.B. wenig Angst, dass Apple mir mein Musik-Abo morgen abschalten wird, aber Content Provider (und da würde ich WotC mit etwas wie Beyond auch zu zählen) wollen natürlich dauerhafte Kosten durch den Betrieb einer Server-Infrastruktur auch irgendwie auf die Nutzer umlegen.