Geht das anderen auch so?
Weiss nicht... Bei mir entstehen Horror Situationen meist nicht vorsätzlich.
Aber ich geb mal Senf dazu.
Horror ist ja die Angst vor durch Kontrollverlust induzierte Verletzlichkeit und die daraus resultierenden Folgen. (meine eigene Defintion)
Also zum Beispiel das "sich ausgeliefert fühlen" und die Angst vor "was dann mit einem geschieht".
Spielregeln sind letztendlich ein Rettungsanker, denn in ihrer Gültigkeit ist das Maß an Kontrolle (und möglichem Kontrollverlust) berechenbar.
Wenn ich weiß, auf was ich mich eingelassen habe und in welchem Ausmaß Dinge passieren können, dann hab ich Kontrolle (in letzter Instanz, insofern, dass ich mich von vornherein nicht darauf einlasse muss, wenn es mir zu weit geht).
Nur wenn Regeln keine Gültigkeit haben, kann ich mich wirklich ängstigen. Bzw. in dem Moment, wo ich begreife, dass die angenommenen Regeln keine Gültigkeit mehr besitzen.
Letztendlich ist genau das, was das Gruselige am Übernatürlichen ausmacht - es widersetzt sich den Naturgesetzen, man versteht nicht was passiert, man weiss nicht, ob und welche Regeln gelten und letztendlich wir man einer Situation ausgeliefert, in der man keine Kontrolle mehr verspürt. Siehe "Freitag der 13." - "Nightmares on Elmstreet" oder "Scream" (der sehr schön mit dem Genre spielt, in dem er die Analysten unter den Zuschauern verwirrt...).
Insofern kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass ein Regelwerk immer nur im Wege stehen kann, weil es dem "ausgeliefert sein" Grenzen bereitet.