Das Hero-System ist inzwischen offenbar so pleite ist, dass die Anzahl von Neuerscheinungen
(jedenfalls von Hero Games selber) praktisch auf null gefahren wurden. Das Alleskönner-System
schlechthin hat zwar immer ein Nischendasein geführt, aber inzwischen würde ich da fast nicht
mal mehr von einer Nische reden. Komplexität geht halt selten einher mit Einfachheit, und wenn man
sich mal die 6te und letzte Edition des Regelwerks anschaut, da wird man mit weit über tausend Seiten
Regeln erschlagen (zig davon optional, ohne dass das Spiel darunter leidet, wenn man sie denn weglässt),
so dass man es niemandem verdenken kann, wenn er oder sie sich da nicht reinfuchsen will, so schön
das Spiel eigentlich auch ist.
Also ja, gerade was diesen komplexen Rollenspielbaukasten angeht, so trifft vieles davon auf Hero zu, dennoch
ist es und war es immer schon ziemlich unpopulär - zu komplex, zu viel Eigenleistung erforderlich, unterm
Strich einfach zu wenig ''bedienungsfreundlich'' und darum eher etwas für Liebhaber. Und das trifft momentan
wohl noch mehr zu als früher, wo man so ein System-Monster eher als Herausforderung und weniger als Zumutung
begriffen hat - zumindest einige Spieler. Aber selbst in den besten Zeiten war Hero nicht sonderlich bekannt,
zumindest wenn man den Bekanntheitsgrad von GURPS dazu in Relation setzt. Steve Jackson Games haben da
wohl viel bessere Public Relation betrieben, das System war etwas weniger komplex und hat unschlagbar viele
Quellenbücher auf den Markt gebracht; s.h. wurde einfach in jeder Hinsicht sehr viel professioneller vermarktet
als Hero. Und dennoch war auch GURPS am Ende nur relativ erfolgreich, zumindest im Vergleich zu so etwas wie D&D.