Nachdem es im Smalltalk zu Kickstarter Projekten aufgekommen ist, und sich als Thema tapfer hält, einmal ein Threads zu den beiden Fragen:
1. Will man ein Monty Python Rollenspiel?2. Glaubt man das ein Monty Python Rollenspiel funktionieren kann?Ich sag mal bei den meisten Rollenspielen-(Crowdfundings) mit neuen Themen will ich die erstmal nicht unbedingt.
In der Form, dass ich nicht an die Option eines Rollenspiel zu Serie, Film, Comedy, Genre XY überhaupt denke.
Dann gibt es Rollenspiele, zu den Objekten, die mich so gar nicht anmachen. Dune oder Alien oder Star Wars zum Beispiel.
Ich sehe da nicht so den Sinn darin, ein Setting zu bespielen, dass hauptsächlich wegen der Geschichte des Haupptcharakter interessant ist und wo sämtliche andere Geschichten auf mich erstmal irrelevant wirken (weil Paul Atreides nunmal der Messiah ist) oder ich den Eindruck habe das ich jetzt keine coole Geschichte wie Alien hinbekommen (mit einem coolen Charakter wie Ripley und der Spannung) und weil die Filme in der Regel deutlich auf eine Hauptfigur als Handlungstreibend konzentriert sind (In Star Wars 4-6 halt Luke Skywalker) oder wenn es Gruppen gibt die mehr oder fix gesplittet werden (Herr der Ringe).
Es gibt auch Genre Ideen wo ich mir so denke "Ne". Im Grunde die ganze Welle an Nostalgie Sachen für 80er (und bald wohl 90er).
Vermutlich weil mir die Nostalgie dafür fehlt. Ich kann mich schon nicht dafür begeistern Stranger Things nach Staffel 1 weiter zu schauen und der letzte Ghostbuster Film mir sowas vorbei wuppte. Auch weil ich mit so Cameo-Ansätzen wie das letzte Ghostbuster Werk nichts anfangen kann, mangels meiner Begeisterung / Wertschätzung für irgendwelche gealterten Ikonen.
Bei dem Monty Python RPG ~ ich weigere mich den neuen Titel zu benutzen ~ wiederum sehe ich ein paar positive Punkte:
) Ich erkenne Python-Referenzen in anderen Werken wieder, und das mehr als eine
Bei den Simpsons wäre so die einzige regelmäßige Referenz die anfängliche Couch-Szene. Was etwas arg wenig ist um es öfters zu zitieren.
Zumal der Humor der Simpsons nicht so einfach von ähnlichen Serien (Family Guy, South Park, American Dad) zu differenfizieren ist. Die Serien haben unterschiedliche Betonungen des jeweiligen Humor, es ist aber jetzt durchaus möglich die Crew von Family Guy nach Springfield zu den Simpsons fahren zu lassen, wo man dann merkt das der Humor eher in Details anders ist. (FG ist etwas krasser und hat diese random-Humor-Einlagen)
Bei Monty gibt es so ein paar Sachen, die helfen:
- Der visuelle Stil, den man auf Handouts packen kann
- Der Eingriff durch eine Halb-Meta Kommentierung des geschehen in der Story durch "Gott"
- Ein herabstampfender Fuß
- Eine Vermischung von Klischees des Mittelalter mit modernen Aspekten
- Die Art der Witz-Strukturen
- Handlungsfreiheit
Weshalb ich beispielsweise ohne extra Hinweis darauf kam das
The Procession to Cavlvary Monty Python inspiriert ist, sowohl vom Ton, dem Humor (Reaktionen der NSC) als auch die Handlungsfreiheit...
Man kann beispielsweise in dem Spiel so ziemlich jedes Problem oder Rätsel damit lösen Leute abzustechen. Entweder so den Quest-Geber oder alles was einem sonst so im Weg steht. Man kommt damit sogar bis zu einem... nicht schlecht gemachten... schlechten Ende.
Das einzige was nicht geht ist, die (Löwen?)Katze abzustechen, weil sich dann die Spielfigur einfach weigert weiter zu machen, weil das meucheln von flauschigen Katzen so gar nicht geht.
) Es gibt viele Zitate aus Monty Python Filmen
In Bezug auf die Simpsons wären da nur "Ay caramba", "D'uh" und "Eat my Shorts", danach wird es knapp mit Zitaten und Referenzen, selbst "Eat my shorts" gibt es so ikonisch in der dt. Fassung nicht. Wohingegen man kräftig vom Leben des Brian bis zum Sinn des Lebens rumzitieren kann und rumzitiert wird.
Das Buch muß einen dahingehend nur erinnern, und vielleicht Anregungen geben wie man sowas aufbauen kann, dass es pimaldaumen ähnlich passt.
) Die meisten Python Filme haben keine Hauptfigur
Außer jetzt das Leben des Brians, weil Titel. Ansonsten kann man die Ritter der Kokosnuss in deren Stil spielen, ohne das Gefühl haben einer wichtigen, benannten Figur den Platz weg zu nehmen (imho). Plus die Ritter sind ein passables Beispiel für eine Gruppe wo die Charaktere schon halbwegs gleich "relevant" sind.
Bei den Simpsons ist man durch die bestehenden Charaktere doch etwas arg gebunden. Entweder spielt man gleich die Simpsons Familie, oder davon inspirierte Charaktere. Was mir pers. keinen Spaß macht
) Die meisten Monty Filme haben jetzt nicht so das Gefühl abgeschlossen zu sein oder einen bestimmten Rythmus zu haben
Ich kann mir zumindest gut weitere abstruse Abenteuer der Ritter vorstellen, ggf. vor dem Polizei-Einsatz wo das ganze abrupt beendete, als jetzt das die Simpsons irgendwas anderes machen als sich mit Problemen in Springfield zu befassen.
Es ist auch nicht etabliert, dass sich die Charaktere bei Monty nicht weiter entwickeln, wo die Simpsons seit 17 Jahren im Grunde im Stillstand in Bezug auf Charakterentwicklungen um die eigene Pointe kreisen.
Ich würde es dabei nicht so sehen das Monty-Charaktere kompetenter werden, sondern mehr das sie andere abstruse Wissengebiete auftun (Eichhörnchen statt nur Tauben?) oder andere Quirks haben. Wobei auch der Witz sein könnte, dass sie nun in was besser werden, sich die Welt aber dennoch weiterhin gezielt gegen stemmt.
Insofern bin ich grundlegend positiv zum "Monty Python's Cocurricular Mediaeval Reenactment Programme" gestimmt.
Zumal es die Nostalgie und das Fantum bauchpinselt, gerade nachdem die Gruppe ja mehr oder minder auseinander ist, es also sonst wenig neues Monty-Material gibt.
Kurz:
Bin weiterhin nicht sicher ob ich einsteigen werden (wobei mir die Diskussionen irgendwie schon Lust drauf machen) aber ich finde es ein nachvollziehbareres Projekt als vieles andere was ich so auf KS sehe ^^;