Autor Thema: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?  (Gelesen 9388 mal)

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Offline sma

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #25 am: 7.11.2022 | 01:17 »
Ich finde, Rollenspiel ist unglaublich günstig.

Man kann wahrscheinlich sein ganzes Leben lang mit dem Ausprobieren von kostenlosen Schnellstartern und kompletten Regelwerken zubringen. Die Pathfinder-Regeln sind online frei verfügbar. Die D&D-Grundregeln ebenfalls. Diverse OSR-Klone ebenfalls. Und viele Indie-Systeme. Auch auf deutsch wird man schnell fündig. DSA1 ist glaube ich _pay what you want_ und Splittermond ist als PDF verfügbar. Und ehrlich gesagt braucht man gar keine Regeln erwerben, denn bereits mit "hoch ist gut wenn unklar ist, wie's weitergeht" könnte man mit etwas Fantasie alles spielen, was man möchte.

Ansonsten kommt man aber mit 50€ für ein GRW für fünf Leute aus. Selbst wenn da jeder nur 10 Stunden Spielspaß rauszieht, sind das dann 1€ pro Stunde. Das ist weniger, als die Tüte Chips kostet, die man dabei futtert. Oder der Eistee, den man dabei trinkt. Nicht einmal eine Tafel Schokolade bekommt man dafür.

Oder anders gerechnet: 10€ sind weniger als der Mindestlohn für eine Stunde Arbeit,  d.h. für ein GRW müsste man ca. 4h arbeiten, bei so kleinen Löhnen mal brutto = netto gesetzt.

Der Durchschnittslohn 2021 war ~4000€ brutto. Wenn da 2500€ netto bleiben, entspräche ein GRW 2% des Nettomonatslohns oder ca. 3h Arbeit. 2013 nahm das statistische Bundesamt an, dass im Warenkorb 11% auf Freizeit und Hobby fällt. Das wären 275€ monatlich in meinem Beispiel, wenn man sich zwei GRWs im Jahr kaufen möchte, belastet dies das monatliche Budget um 8€. Und wenn sich fünf Leute gemeinsam ein GRW kaufen wollen, wären das weniger als 1% dieses Budgets.

Ein Sportverein kostet lt. Google durchschnittlich 240€ pro Jahr, also 20€ im Monat. Dazu käme jetzt natürlich noch Sportkleidung, Sportgeräte, usw., aber ignorieren wir das mal. Für die 1200€ bei fünf Personen könnte man 24 GRWs für diese Gruppe kaufen. Oder 12 GRWs plus 24 Abenteuer und müsste davon dann zwei im Monat abarbeiten.

Für einen Hund, meint Google, müsste man mit 30€ pro Monat rechnen. Damit man den selben Effekt hat, müsste man jetzt beim täglichen Spaziergang spielen, könnte aber jeden Monat für die Gruppe drei neue Rollenspielbücher kaufen.

Wie viel Geld man mit Rauchen oder ähnlichen Suchtmitteln verbrennt will ich gar nicht diskutieren. Auch nicht, was das in Kino-Besuchen oder Konzertbesuchen kostet.

Ich kann aber wahrscheinlich sogar das Rollenspielen direkt über Youtube lernen und brauche gar kein Buch. Es gibt diverse Kanäle, die einem insbesondere das D&D-Spielen beibringen wollen, zuletzt ja auch Orkenspalter.

Oder man kann ein durchgeblättertes Buch mitlesen. Als Questing Beast das Into the Odd wirklich Seite für Seite durchgeblättert hat, hatte ich nach 100+ Screenshots (ja, ich habe mir diese Mühe gemacht) schon vor dem Ende des Kickstarters eine leicht verwaschene Version des Buchs und konnte sie problemlos lesen.

PS: Die $10 für die OD&D-Box in 1974 wären inflationsbereinigt ca. $55 oder knapp 60€.

Camo

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #26 am: 7.11.2022 | 06:03 »
These: Rollenspiel ist teurer geworden

Ich würde sagen wenn man die Inflation mitbetrachtet ist es relativ nicht wirklich teurer geworden
Mein erstes Rollenspiel war Shadowrun 2.01d, das kam '93 raus und kostete regulär 65DM, das konnte ich mir nicht leisten damals und ich habs gebraucht gekauft. 65DM in 93 entsprechen aber heute einem Preis von 52,69 €, das liegt dann wieder ziemlich genau da wo die heutigen Preise sein. Mit dem kleinen Unterschied das Pegasus die Regelwerke irgendwie absolut günstig raushaut und nur 20€ haben will fürs aktuelle SR, aber die meisten GRW kosten 40-50€ und damals haben die auch so 60+DM gekostet

Eher nein.
1985, deutsche Sachen:
Traveller 1, deutsches Grundregelwerk: DM 29,90 für etwa 180 Seiten.
D&D1 Ausbau-Set (Box): DM 35,-
DSA1 Basis-Spiel-Box: DM 29,80
DSA1 Ausbau-Spiel (Box): DM 36,-
DSA1 Werkzeuge des Meisters (Box): DM 36,-
DSA1 Abenteuer: DM 12,80
Schwerter und Dämonen Box DM 39,80

1985, englische Sachen:
AD&D - Dragonlance-Module DM 27,-
AD&D Hardcover Unearthed Arcana DM 55,-
Middle Earth Roleplaying (Box) DM 45,-
Middle Earth Roleplaying Abenteuer DM 20,-
Middle Earth Roleplaying Campaign Guides DM 35,-
Bushido (Box) DM 49,-
Call of Cthulhu Edition 1 (Box) DM 50,-
Runequest 2 Regelwerk DM 45,-
Gamma World Grundbox DM 40,-

1985, Brettspiele
Talisman erste Edition englisch DM 35,-

1985, Tabletops
Warhammer Fantasy Battles Edition 2 (Box) DM 55,-

(Die Preise sind den Listen von Fantasy & Science Fiction von 1985 entnommen, die auch ausländische Rollenspiele selbst importiert und per Versandkatalog dann in Deutschland verkauft haben... oder zum gleichen Preis im Ladengeschäft in Hamburg.)

Das waren Mitte der 80er die Preise, AUCH für Importware. Da gab es halt noch kein Internet, nur Versandkataloge. SR2 hatte schon das bessere Papier, das hatten wir vorher nur sehr selten. Und auch heute noch wäre das mit normalem statt Hochglanzpapier sehr viel günstiger. Und nein, ich liebe die Hochglanzoptik nicht, mir reicht normales Papier vollkommen aus. Das heute die Luxusausgaben von früher fast die Normalität geworden sind hat selbstverständlich die Preise stark erhöht. Und nein, wäre ich heute noch mal 14 und würde mit Rollenspiel anfangen wollen, könnte ich mir das sehr wahrscheinlich nicht mehr leisten. Das Gleiche sagen mir auch die Schüler, mit denen ich regelmäßig arbeite. GERADE durch die Inflation können sehr viele Eltern die Preise nicht mal eben stemmen... was eigentlich lustig wäre... jetzt, wo das Hobby im Mainstream angekommen ist, kann sich das der Großteil der Kids nicht mehr unbedingt leisten. Wäre es nicht so traurig, wäre es tatsächlich lustig.

Offline Mithras

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #27 am: 7.11.2022 | 06:09 »
Fakt ist: ich verdiene nich mehr Geld als Anfang 2021 und die Inflation frisst 10% von meinem Gehalt auf. Also kann ich mir weniger leisten. Deshalb habe ich auch auf den Kauf von Moravod Buch verzichtet und da gibt es keine PDF Only Version! Also ja, Rollenspiel ist teurer geworden. Ich kaufe nicht mehr die Sachen die ich eigentlich mal spielen wollte, was ich früher getan hätte. Dungeon World und Mytjos World sind nicht kostenlos erhältlich oder als Grundregelversion im Netz. Kann ich mir aber nicht leisten und deshalb kann ich die Spiele nicht spielen. Früher hätte ich einfach die Bücher gekauft und fertig, heute verkaufe ich viel von meinen Hobbysachen um überhaupt über die Runden zu kommen. Ich bleibe Dabei, die Preise für Bücher was Rollenspiel angeht sind mittlerweile zu teuer.
« Letzte Änderung: 7.11.2022 | 06:12 von Mithras »
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline Weltengeist

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #28 am: 7.11.2022 | 06:57 »
Ich finde das Thema "Kosten für Einsteiger" auch schwierig. Da prallen ein paar ziemlich inkompatible Welten aufeinander:
  • Auf der einen Seite ist da gerade optisch eine enorme Anspruchshaltung entstanden. Mit einer DSA1-Einstiegsbox (zwei 64-Seiten-Heftchen mit Pappumschlag, schwarz-weiß) würde sich heute wohl kaum noch jemand hinterm Herd hervorlocken lassen, sowas wirkt für den verwöhnten Marvel-Filmgucker schnell unprofessionell.
  • Gleichzeitig haben wir es mit einer Generation zu tun, die von den Handyspielen gewöhnt ist, erstmal alles für lau ausprobieren zu können. Denen jetzt zu sagen: das Grundregelwerk kostet 60€, du musst dann halt schauen, ob dir das Spaß macht - das funktioniert wahrscheinlich in der Masse nicht.
Was allerdings hilft: In der Wahrnehmung des besagten Einsteigers gibt es ja nicht die ganze Welt der Rollenspiele. Die kaufen nicht als erstes Warhammer 4 oder Runequest Glorantha - die kaufen D&D. Daher kommt D&D auch eine besondere Verantwortung zu, günstige Einsteigerpakete zu produzieren. Und der werden die Wizards auch gerecht: die aktuelle Einsteigerbox kostet beim Sphärenmeister 22,95 €. Das kann sich nun wirklich keiner über einen zu teuren Start beschweren. Und was man dann später dazukauft, falls die Sucht langsam einsetzt, ist ja letztlich jedem überlassen.
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Offline aikar

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #29 am: 7.11.2022 | 07:24 »
Um es wirklich zu spielen: würde ich sagen nein. Theoretisch reicht es wenn ein Regelwerk für eine Gruppe vorhanden ist, im Vergleich zu der möglichen Spielzeit ist das im Vergleich zu anderen Hobbies mMn ein ordentliches Value.

Um zu sammeln: Da vermutlich schon eher. Hauptsächlich, weil es mittlerweile mehr Rollenspiele gibt, als ich überhaupt überblicken kann.
Denke ich auch. Ich merke schon, dass die höheren Preise meine Einkäufe beeinträchtigen, ich bin aber auch Extrem-Sammler und Spieler/Leiter vieler Systeme.

Für Neueinsteiger ist Pen & Paper immer noch deutlich günstiger als die meisten anderen Hobbies.

Beispiel D&D5, das für die meisten Neulinge heutzutage wohl der Einstieg ist: Spielbar/Probierbar um knapp 20€.
Grundregelwerk-Geschenk-Set + günstiges Würfelset für die ganze Gruppe knapp 150€, macht etwa 30€ pro Person. Einmalig.

Auch bei anderen Rollenspielen ist man bei Grundregelwerk + Würfelsets bei 100-150€ für die ganze Gruppe.
Bei extrem günstigen Systemen wie Turbo Fate ist man nochmal deutlich drunter.

Klar kann man argumentieren, dass das Komplettset mit allen Zusatz- und Settingbänden mehr kostet, sich jede:r eigene Regelbücher besorgen könnte und man sich mit noch Gimmicks wie Zauberkarten, Aufsteller/Marker, Battlemaps u.Ä. eindecken kann, aber zwingend notwendig ist das weder für den Einstieg noch auf lange Sicht. Aber Einstiegshürde sehe ich da keine.

Die meisten anderen Hobbies haben deutlich höhere Einstiegs- und oft auch noch regelmäßige Kosten. Frag mal einen Tabletop-Spieler wie weit du mit 30 oder sogar 150€ kommst.
Magic Commander Decks kosten inzwischen 40-60€.
Ein Sportverein kostet lt. Google durchschnittlich 240€ pro Jahr, also 20€ im Monat. Dazu käme jetzt natürlich noch Sportkleidung, Sportgeräte, usw., aber ignorieren wir das mal.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline kamica

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #30 am: 7.11.2022 | 07:50 »
Ich denke, es kommt auch massiv auf das System an. Das Savage Worlds Grundregelwerk liegt bei 34.95 € und damit kann ich eine Menge machen. Bei Vampire die Maskerade Jubiläumsausgabe für 89.95 € habe ich dankend abgewunken, das war mir zu teuer.

Offline Undwiederda

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #31 am: 7.11.2022 | 07:59 »
Ist das Hobby gerade teurer, wäre doch die richtige Frage. Die Inflation macht vielen zu schaffen und durchschnittlich Einkommen finde ich als Kalkulation auch eher schwierig.

Die D&D Werke kosten inzwischen 40euro pro Buch und nicht 50.

Cthulhu und Shadowrun sind dank Pegasus deutlich günstiger zu erwerben

Splittermond gibt es das PDF umsonst, genauso von Fate, Pathfinder und DSA haben regelwikis und von manchen Systemen gibt es zumindestens light Rules (auch D&D 5).
Wotc hat eine Zeitlang die einsteigerbox als PDF für Newsletter Abonnenten gegeben.

Und dann kommen die humblebundles, roll20 Aktionen usw dazu, wo man auch schnell an viel digitales Material kommen kann
Und über Indys rede ich da auch nicht.

Und was braucht man danach: würfel.
Luxus wäre ja auch spielleiterschirme, Deluxe chatakterbögen oder auch mehr Würfel.

Paar einsteigerboxen geben einem zudem Material, dass man sicher paar Monate mit spielen kann und ja schnellstarter sind die bequeme Art sich andere Systeme Mal anzugucken

Offline Zanji123

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #32 am: 7.11.2022 | 08:29 »
Ich finde das Thema "Kosten für Einsteiger" auch schwierig. Da prallen ein paar ziemlich inkompatible Welten aufeinander:
  • Auf der einen Seite ist da gerade optisch eine enorme Anspruchshaltung entstanden. Mit einer DSA1-Einstiegsbox (zwei 64-Seiten-Heftchen mit Pappumschlag, schwarz-weiß) würde sich heute wohl kaum noch jemand hinterm Herd hervorlocken lassen, sowas wirkt für den verwöhnten Marvel-Filmgucker schnell unprofessionell.
  • Gleichzeitig haben wir es mit einer Generation zu tun, die von den Handyspielen gewöhnt ist, erstmal alles für lau ausprobieren zu können. Denen jetzt zu sagen: das Grundregelwerk kostet 60€, du musst dann halt schauen, ob dir das Spaß macht - das funktioniert wahrscheinlich in der Masse nicht.
Was allerdings hilft: In der Wahrnehmung des besagten Einsteigers gibt es ja nicht die ganze Welt der Rollenspiele. Die kaufen nicht als erstes Warhammer 4 oder Runequest Glorantha - die kaufen D&D. Daher kommt D&D auch eine besondere Verantwortung zu, günstige Einsteigerpakete zu produzieren. Und der werden die Wizards auch gerecht: die aktuelle Einsteigerbox kostet beim Sphärenmeister 22,95 €. Das kann sich nun wirklich keiner über einen zu teuren Start beschweren. Und was man dann später dazukauft, falls die Sucht langsam einsetzt, ist ja letztlich jedem überlassen.

danke :) das ist auch meine Auffassung und wenn du das jetzt nicht so geschrieben hättest, hätte ich sowas in der Art gesagt.

Für Einsteiger die NULL Ahnung haben ob ihnen das Gefällt ist egal wie teuer es ist schon 30 euro erstmal so n "oookay schon n bisschen teuer oder?"

Des weiteren sehe ich mir meine alte DSA 3 Helden des Schwarzen Auges Box an, die vielleicht 20 oder so s/w Abbildungen hatte von grottig bis echt gut. Nur... wenn wir ehrlich sind war die Helden des Schwarzen Auges Box ja nicht "komplett" das war auch nur eine "Einsteigerversion" den für die vollen Regeln brauchtest du nochmal "Götter Magier und Geweihte" sowie "Mit Mantel Schwert und Zauberstab" die auch nochmal 55 Mark gekostet haben....und schwubbs wars das mit "früher war es viel günstiger". Mit allen drei Boxen zusammen hattest du auch ca die Kosten eines Gameboys damals drin :)

Für Neueinsteiger ist die Kostensache immer erstmal relativ "heftig" wenn man bedenkt das man "nur" ein Buch da in der Hand hat mit dem man generell erstmal nichts anfangen kann. Die wenigsten GRWs haben ja Abenteuer drin wie damals die DSA Boxen also rechne mal bitte nochmal 10 EUR plus drauf für ein Abenteuer da der Neueinsteiger keine Ahnung hat wie er jetzt mit den Regeln da was anfangen soll.

Meiner Meinung sind daher auch einige "Einsteigerboxen" eher für Leute gemacht worden die entweder schon die Vorgängerversion gespielt haben und jetzt auf die neueste Umsteigen und "mal antesten" wollen oder eben schon Spieler / Spielleiter eines anderen Systemes die das mal testen wollen. Die wenigsten Einsteigerboxen sind wirklich preislich und auch vom "drum rum her" auf absolute Neueingeister ausgelegt.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Online Kaskantor

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #33 am: 7.11.2022 | 08:32 »
Ich war nie der 100%-Sammler, habe aber doch in so einige Systeme investiert und aus denen auch mehrere Bücher/ PDF gekauft.

Mittlerweile ist mir das Hobby zu teuer geworden, was aber eher an der KS-Geschichte liegt, wo man Kunden triggert mehr zu kaufen, als man eigentlich benötigt.
Allgemein bräuchte man wegen mir nur eine Handvoll Bücher + Abenteuer, aber das sieht ja jeder anders.

Tatsächlich finde ich es auch abhängig in welches System man investiert um festzulegen, ob es teuer ist oder nicht. MMn sind wir aber in einem Luxusbereich angekommen, was Rollenspielbücher anbelangt, den man nicht unbedingt braucht. Luxus eben. Und ja ich weiß, dass das nicht alle Systeme betrifft, aber halt die gängigen und bekannteren, SR mal außen vor.

Um Geld zu sparen kaufe ich mitlerweile hauptsächlich PDF, auch schon aus Platzgründen wegen, wobei ich momentan nur auf Dresden Files Turbofate und das nie erscheinende Engel warte, die ich beides auch in  Buchform kaufen werde/ Würde.

Tja, ich habe meinen Kaufrauschgeist zur Zeit echt im Griff:) 
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Online Tudor the Traveller

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #34 am: 7.11.2022 | 08:32 »
    • Gleichzeitig haben wir es mit einer Generation zu tun, die von den Handyspielen gewöhnt ist, erstmal alles für lau ausprobieren zu können. Denen jetzt zu sagen: das Grundregelwerk kostet 60€, du musst dann halt schauen, ob dir das Spaß macht - das funktioniert wahrscheinlich in der Masse nicht.

    Hmm, also das sieht mir doch nach Äpfeln und Birnen aus, und ich denke, du attestierst der Generation da etwas zu wenig Intelligenz. Wie schon hier mehrfach erwähnt, kosten andere Hobbys auch Geld. Sport wurde erwähnt. Ob jetzt Deutschlands Lieblingssport Fußball oder Muckibude, Kampfsport, Ballett, Klettern.... Da kommst du mit 50€ nicht ansatzweise hin, zumal man da meist signifikante LAUFENDE Kosten hat. Das verstehen auch Handyspieler   ;)
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    Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
    « Antwort #35 am: 7.11.2022 | 09:05 »
      Hmm, also das sieht mir doch nach Äpfeln und Birnen aus, und ich denke, du attestierst der Generation da etwas zu wenig Intelligenz. Wie schon hier mehrfach erwähnt, kosten andere Hobbys auch Geld. Sport wurde erwähnt. Ob jetzt Deutschlands Lieblingssport Fußball oder Muckibude, Kampfsport, Ballett, Klettern.... Da kommst du mit 50€ nicht ansatzweise hin, zumal man da meist signifikante LAUFENDE Kosten hat. Das verstehen auch Handyspieler   ;)
    Ach komm - ich unterstelle doch niemandem zu wenig Intelligenz. Ganz im Gegenteil - es ist ja eher ein Zeichen von Intelligenz, sich Dinge erstmal anzuschauen, bevor man haufenweise Geld drauf wirft. Deshalb gibt es ja beispielsweise - um dein Beispiel aufzugreifen - in Fitnessstudios (zumindest den teureren) nicht selten einen Probemonat. Und deshalb nutzen die Gameproduzenten häufig auch Bezahlmodelle, bei denen man billig einsteigen kann: weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten für "nur mal Ausprobieren" keine 50 oder 100 Euro hinblättern. Mit "zu wenig Intelligenz" hat das nun echt nichts zu tun.[/list]
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    Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
    « Antwort #36 am: 7.11.2022 | 09:26 »
      Ach komm - ich unterstelle doch niemandem zu wenig Intelligenz. Ganz im Gegenteil - es ist ja eher ein Zeichen von Intelligenz, sich Dinge erstmal anzuschauen, bevor man haufenweise Geld drauf wirft. Deshalb gibt es ja beispielsweise - um dein Beispiel aufzugreifen - in Fitnessstudios (zumindest den teureren) nicht selten einen Probemonat. Und deshalb nutzen die Gameproduzenten häufig auch Bezahlmodelle, bei denen man billig einsteigen kann: weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten für "nur mal Ausprobieren" keine 50 oder 100 Euro hinblättern. Mit "zu wenig Intelligenz" hat das nun echt nichts zu tun.[/list]

      Aber gibt es das denn nicht? Selbst für Systeme, die ich für Neueinsteiger in Deutschland für naheliegend halte wie D&D 5 oder Splittermond gibt es doch Probiersets für 20-25 Euro. Auf Drivethru gibt es (gefühlt) zahllose kostenlose "Quickstarts" - wobei ich natürlich nicht weiß ob/wo man die auf deutsch bekommt. Geht man abseits der großen kommerziellen Systeme auf die Suche, gibt es eine riesige Menge an völlig kostenlosem Material. Da ist die Einstiegshürde nicht der Preis, sondern Information und Transparenz. Letztens habe ich die schwere Vermutung, die meisten Neuanfänger kaufen sich nicht irgendwo auf gut Glück ein Buch und probieren das aus zu leiten, sondern spielen erst einmal irgendwo mit, was erstmal auch gar kein Geld kostet.
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      Offline Gunthar

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #37 am: 7.11.2022 | 09:35 »
      Apropos Handyspieler: Die meisten Handyspiele fressen Unsummen von Geld, wenn man wirklich vorwärts machen will. Da kommt man schnell auf Geldwerte, die höher sind als ein GRW, ein Spielleiterbuch, ein Magieband und ein Kreaturenbuch zusammen. Und im Gegensatz zu den Büchern kann bei jedem Handyspiel die Schliessung der Server drohen und somit der Komplettverlust des eingesetzten Geldes,
      Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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      I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
      Three Rings for the Elven-kings under the sky,
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      Nine for Mortal Men doomed to die,
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      Offline General Kong

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #38 am: 7.11.2022 | 09:41 »
      Ich finde 17,27 für das D&D Stater Set (Abenteuer für Stufen 1-3 inkl. Würfel) UNVERSCHÄMTE PREISTREIBEREI!

      Die Einsstiegshürde ist hier viel zu hoch.
      Was kann man damit schon groß machen?
      Und wenn's Scheiße ist? - Eben!

      Da ich mit meinen vier Freunden doch lieber EINMAL in den neuen D&D-Film für 8,50 pro Nase! Das ist viel günstiger ...  8)

      Leute, es war noch nie so günstig ins Rollenspiel einzusteigen wie heute. Das einzige,w as es verteuert, ist der Hang Regel z.T. auf mehrere (hochwertige und vielfarbige) Bände zu verteilen, wie dies zuerst AD&D1 machte (eins für Spieler, eins für den Sl, eins für .. öhm .. mit Monstern).
      Mit dem WHRRP 1 hatte man alles, und ich meine ALLES (Charakterregeln, SL-Regeln, Zauberei, Monster, Weltbeschreibung, Götter und ein Abenteuer) in einem Band.

      Aber wer sich nur mal einen Eindruck verschaffen will ist (obiges Beispiel) bei geteilten Kosten für keine 3,50 dabei. 6 Euro, wenn man noch jeder günstige Würfel dazu habne will (wir hatten 1983 zu Anfang auch nur zwei Sätze für alle inkl. Sl - geht auch). Und dafür spielt man mehrere Abende und noch mehr (nur mit der Starterbox).
      A bad day gaming is better than a good day working.

      Offline unicum

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #39 am: 7.11.2022 | 09:43 »
      Naja die deutlich stärkere Inflation die wir gerade haben macht ja alles Teurer, also neben den Grundbedürfnissen wie Dach, Energie, Lebensmittel auch jedes andere Hobby.

      Insofern ist natürlich weniger Geld für nichtessenzielle Dinge vorhanden, sei es nun Rollenspiel oder ... jedes andere kostenverursachende(*) Hobby eben auch.

      Dann ist natürlich auch die Frage was ist "zu teuer"? Also insbesondere das "zu"? Vieleicht sollte man sich auch hier und da mal Fragen ob man etwas "wirklich braucht?" vieles ist eben auch "ach ja irgendwann könnte ich es vieleicht brauchen,..." also wie etwa die Kugfel eis für 1.5€ im Sommer, die ist schon nach 10 minuten weg und was hat man davon?

      Wollen wir gesellschaftspolitisch besprechen ob "Luxus" per se zu teuer geworden ist oder vieliecht eher Rollenspiel als "Luxus" mit anderen Hobbys - die auch Luxus sind vergleichen?

      Ein "Problem" mag auch sein das "unsere" Ansprüche gewachsen sind - was auch den Preis treibt. "Wir" erwarten von einem Rollenspielgrundregelwerk das mit 250+Seiten daherkommt eben mittlerweile auch eine gute Bindung des Hardcovers ein edles Papier, am besten Hochglanz, mit vielen Atmosphärisch passenden Bildern. Das -textlich- gleiche Buch mit 200 Seiten aufgheteilt auf 4 Heftchen mit Heftklammerbindung würden wir heute nicht mal mit der Beiszange anfassen,... deutlich günstiger wäre es aber wohl.

      Ich erinnere mich jedenfalls das ich sehr oft im Laden vor der roten D&D Box gestanden bin und mir überlegte das zu kaufen, es aber einfach als zu teuer angesehen habe,... in sofern könnte ich auch argumentieren - Rollenspiel war schon immer teuer. Wenn man es sich nicht leisten will, oder auch kann. Ich wollte damals auch nicht, weil ich nicht wusste was das da wirklich ist. (Zu meinem Glück hatte dann im Schachclub irgendwann mal einer die rote Box dabei und lieh sie mir aus,... danach wusste ich das ich will ;) )

      Offline aikar

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #40 am: 7.11.2022 | 09:47 »
      Für Einsteiger die NULL Ahnung haben ob ihnen das Gefällt ist egal wie teuer es ist schon 30 euro erstmal so n "oookay schon n bisschen teuer oder?"
      Zum Schnuppern kommt man wie General Kong schreibt, mit den Einsteigerboxen auf vielleicht 5 Euro Pro Person. Die meisten Brettspiele kosten auch 30€ oder sogar deutlich mehr.
      Wenn wir da noch von Einstiegshürden reden, wird es lächerlich. Da sind wir dann bei der Frage: Müssten Einsteigerboxen gratis sein? Und das ist beim Inhalt dieser Boxen einfach nicht realistisch. Schnellstarter- (und z.T. sogar GRW-)pdfs gibt es eh von vielen Systemen kostenlos.
      Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

      Offline JollyOrc

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #41 am: 7.11.2022 | 09:58 »


      Hat Regeln, Abenteuer, Settingeinführung, Charakterbögen.. Kostenpunkt: € 0,0, Danke an den Gratisrollenspieltag!

      Die Kostenhürde für interessierte Einsteiger war noch nie so niedrig. Die Zugangshürde, also ohne bestehende Kontakte zum Hobby zu wissen, was es gibt, wie man da rankommt, was man haben will, etc. ist fast immer noch genauso hoch wie früher, allerdings öffnen Kanäle wie YouTube etc. da zunehmend Möglichkeiten.
      Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

      Offline Mithras

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #42 am: 7.11.2022 | 09:59 »
      Ich möchte von "meinem" Regelwerk stylische gute S/W Zeichnungen wie Swords & Wizardry, DCC und Hârnmaster, ich möchte keine (!) zig Regelbücher wie Pathfinder, D&D und DSA, mir ist Vollfarbe unwichtig und ich möchte alles in einem Band haben wie Cthulhu damals als Hardcover von 1999 von Pegasus, alles in Schwarz-Weiss. Ausserdem habe ICH noch NIE erlebt das sich Spieler und SL die Anschaffungskosten für ein Spiel teilen. Ich möchte nämlich was leiten und die Spieler spielen halt mit. Da wird auch kein Regelbuch gekauft, warum auch, der SL hat es doch. Andererseits kommt auch von den Spielern kein Wunsch nach einem bestimmten System das sie wollen. Also muss ich alles was ich spielen will und die Spieler "mitmachen" eben alleine finanzieren.

      Natürlich kann man vorher drüber reden was gespielt wird, aber wenn da kein Input oder eigenständig äes Interesse der Spieler kommt, was dann? Ausser mir beschäftigt sich nämlich keiner so ausführlich mit dem Hobby, die spielen oder leiten D&D bzw. Midgard und fertig.
      "Le jeu c'est sérieux!"

      Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

      Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

      Offline Suro

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #43 am: 7.11.2022 | 10:22 »
      @Mithras: Das man keine teuren Bücher mit bunten Bildchen möchte: geschenkt. Ich sehe aber wirklich nicht, wie heutzutage Rollenspiele spielen* teurer geworden ist - gerade wenn man kein neues Hochglanzsystem mit 3 Grundbüchern spielen will. Einfach "The Black Hack" oder "Osric" runterladen (oder eine von fünf anderen Geschmacksrichtungen), ein paar kostenlose stylische Karten von Dyson Logos oder Schauplätze von Trilemma Adventures dazu und ab geht die kostenlose Rollenspielpost mit ausgezeichneter Unterstützung. Wenn es DCC sein soll: Ich habe die Regeln und ein dutzend Module bei Humble Bundle für 15€ mitgenommen. Wo ist denn hier das Problem?

      *Etwas anderes ist natürlich der Sammel- oder Komplettionismus-Trieb. Wenn ich den Anspruch habe, mir regelmäßig vollständige neue Regelwerk-Sätze ins Regal zu stellen, dann ist das je nach System die letzten Jahre vmtl. im Schnitt teurer geworden. Aber das hat doch nichts mit dem Hobby als Spiel zutun.

      Edit: Und bevor jetzt jemand kommt: "Aber ich habe doch kein Tablet/Technik ist zu teuer/Ich will keine elektronischen Geräte am Spieltisch": Ab zum nächsten Copyshop, lochen und ins Ringbuch, ist vermutlich eh einfacher am Spieltisch als ein gebundenes Hardcover.
      « Letzte Änderung: 7.11.2022 | 10:26 von Suro »
      Suro janai, Katsuro da!

      Offline Runenstahl

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #44 am: 7.11.2022 | 10:27 »
      Das einzige,w as es verteuert, ist der Hang Regel z.T. auf mehrere (hochwertige und vielfarbige) Bände zu verteilen, wie dies zuerst AD&D1 machte (eins für Spieler, eins für den Sl, eins für .. öhm .. mit Monstern).

      Ich möchte nochmal hervorheben das das SEHR schnell von allen anderen Verlagen aufgegriffen wurde und in seiner Verbreitung absolut keine neue Entwicklung ist. Um nochmal meine Quellen hervorzukramen: Bereits 1990 wurde z.B. für DSA die Box "Die Kreaturen des Schwarzen Auges" rausgebracht. Für 44,80 was damals scheinbar als okay akzeptiert wurde. Das es eine "Box" war hatte übrigens wenig Auswirkungen auf den Inhalt. Außer zwei Heften (zusammen 152 Seiten) war da noch ein Spielleiterschirm und 1 (ein) Würfel drin. Zum Vergleich ein heutiges D&D Monsterkompendium hat zwar keinen Schirm oder Würfel dabei, liefert mit 352 Seiten aber mehr als doppelt soviel Inhalt zu einem (Inflationsbereinigt) nahezu identischen Preis (39,99 statt 38,19).

      Nochmal: Faktisch sind Rollenspiele heutzutage nicht teurer geworden.

      Das dieses Jahr die Energiepreise (und einige andere auch) explodieren und wir deshalb allesamt weniger Geld in der Tasche haben ist ein anderes Thema. Die Logik "Alles wird teurer, da müssen Rollenspiele billiger werden damit ich mir die noch leisten kann" macht doch keinen Sinn. Wovon sollen Rollenspielverlage und Authoren denn leben ? Die müssen dieses Jahr auch tiefer in die Tasche greifen.
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      Offline Grubentroll

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #45 am: 7.11.2022 | 10:31 »
      Ich hab schon anno 1990 für fette Hardcovers und Boxen wie MERS, Harnmaster, Sturmbringer oder Shadowrun 60 Mark ausgegeben, und zahle nun 32 Jahre später für ungefähr den gleichen Content 60 Euro. Ist also eher billiger geworden wenn man eine Verdopplung der Preise dank Inflation alle 24 Jahre einrechnet.

      Also auf der Front schon mal die Antwort: Nein.

      Und ansonsten, wie schon jemand schrieb, man kann (und sollte?) auch das Hobby betreiben können, ohne was zu kaufen.
      Paar Würfel, Papier, Bleistifte und ein Haufen Fantasie reicht. Das ist doch eigentlich das Tolle daran.

      Also wenn, dann ist nur das Rollenspielkaufen evtl teurer geworden (aber wie oben beschrieben eigentlich eher nicht).
      Rollenspielen an sich kann man immer noch fast umsonst.

      und etwas off topic: schön dass du wieder hier bist, Hexxer...



      Offline Gunthar

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #46 am: 7.11.2022 | 10:44 »
      Man wettert über die Buchpreise, aber das Teuerste beim RPG-Spielen ist eigentlich die Anreise, wenn man nicht Online spielt. Pro Monat brauch ich für die Anreise zur Midgardgruppe CHF 51.60. Das ist in etwa fast so viel, wie ein RPG-Buch in der Schweiz kostet. Nur nutze ich das auch noch gleich, um Sachen einzukaufen, die es in unserer Region nicht gibt. Zur Rappan-Athuk-Gruppe muss ich das Auto nehmen, weil die Siedlung, wo der Spieler wohnt, wo wir spielen, durch den ÖV am Sonntag nicht erreichbar ist. Die beiden anderen lokalen Gruppen kann ich ohne Aufpreis mit meinem lokalen Busabo erreichen.

      Auf dem Gebrauchtmarkt kann man zum Teil richtige Schnäppchen schiessen. Es kann aber wie bei Midgard auch in die komplett andere Richtung gehen. So dass die Bücher zum Doppelten oder Dreifachen des Originalpreises gehandelt werden.
      Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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      I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
      Three Rings for the Elven-kings under the sky,
      Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
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      Offline YY

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      Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
      « Antwort #47 am: 7.11.2022 | 11:06 »
        Man wettert über die Buchpreise, aber das Teuerste beim RPG-Spielen ist eigentlich die Anreise, wenn man nicht Online spielt.

        Joah, hatten wir ja schon angerissen: das muss ich dann eigentlich bei anderen Hobbies auch drauf rechnen, die an sich schon teu(r)er sind.

        Und deshalb nutzen die Gameproduzenten häufig auch Bezahlmodelle, bei denen man billig einsteigen kann: weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten für "nur mal Ausprobieren" keine 50 oder 100 Euro hinblättern. Mit "zu wenig Intelligenz" hat das nun echt nichts zu tun.[/list]

        Mit "zu wenig Intelligenz" bzw. mit gezielter Kundenverarschung hat es dann aber sehr wohl zu tun, wenn man günstig bis kostenlos einsteigen kann und dann dazu manipuliert werden soll, über einen recht kurzen Zeitraum ein Vielfaches der Anschaffungskosten "richtiger" Spiele hinzulegen.
        Da ist die Zielsetzung dann auch entschieden nicht, bloss jedem die großartige Unterhaltungsform des Handyspiels zugänglich zu machen, sondern möglichst vielen die Kohle aus der Tasche zu ziehen.

        Aber One D&D kommt ja bald... :P ;D

        Die Zugangshürde, also ohne bestehende Kontakte zum Hobby zu wissen, was es gibt, wie man da rankommt, was man haben will, etc. ist fast immer noch genauso hoch wie früher, allerdings öffnen Kanäle wie YouTube etc. da zunehmend Möglichkeiten.

        Von wie viel früher sprechen wir da?
        Im Vergleich zu früher gibt es heute nicht nur YT, sondern Blogs und Reviewseiten (hier und da auch noch ein Forum) und vor allem brauchbare Webshops.

        Wenn man ganz abstrakt weiß, dass es Rollenspiel gibt, kann man sich recht schnell einen Überblick verschaffen, ohne vor die Tür zu gehen, auch ohne YT-Kanäle - da muss man sich nämlich auch erst mal zurechtfinden und ehrlich gesagt hätten den Vergangenheits-YY aus den 90ern die meisten actual plays damals eher abgeschreckt.
        Rollenspiel ist mit ganz wenigen Ausnahmen einfach kein Zuschauersport.
        "Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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        Offline Zanji123

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        Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
        « Antwort #48 am: 7.11.2022 | 11:09 »
        Zum Schnuppern kommt man wie General Kong schreibt, mit den Einsteigerboxen auf vielleicht 5 Euro Pro Person. Die meisten Brettspiele kosten auch 30€ oder sogar deutlich mehr.
        Wenn wir da noch von Einstiegshürden reden, wird es lächerlich. Da sind wir dann bei der Frage: Müssten Einsteigerboxen gratis sein? Und das ist beim Inhalt dieser Boxen einfach nicht realistisch. Schnellstarter- (und z.T. sogar GRW-)pdfs gibt es eh von vielen Systemen kostenlos.

        ich weis nicht wie viele Gruppen sich die Kosten teilen. ... meist bleibt das ja auf einen haften.

        Aber ja generell ist Rollenspiel nicht teurer geworden als "damals" was ich ja auch in meinem Post geschrieben habe (DSA 3 war ja auch auf 3 Boxen verteilt... eigentlich sogar vier da es ja noch "Welt des Schwarzen Auges" gab indem die ganzen PFlanzen und Kreaturen drin waren)

        Was halt mittlerweile besser ist: Die starter boxen... bzw. EINIGE ...okay die von D&D weil die ist halt Spottbillig :)
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        Offline tartex

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        Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
        « Antwort #49 am: 7.11.2022 | 11:11 »
        Ich verstehe vor allem die "Einsteigerbox für D&D ist ja erst recht teuer"-Ansicht nicht.

        Kostet soviel wie zwei günstige Kino-Tickets und mit der Box hat eine größere Gruppe viel länger Spass. Wo ist da das Problem?

        Bei Amazon sind es überhaupt nur 17-22€. Für das Geld kriegt man genau ein Imax-3D-Kinoticket.

        Meine DSA1-Basis-Box hat 1988 exakt 28,50€ (399 Schilling) gekostet. Und da ist keinerlei Inflation miteinberechnet.

        Vielleicht willl jemand den Preis ja in Zigaretten 1988 vs 2022 umrechnen. >;D Oder auch nur Milch.


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