Autor Thema: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?  (Gelesen 10189 mal)

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Offline Quaint

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #50 am: 7.11.2022 | 11:17 »
Alles wird teurer. Auch Rollenspiele. Mittlerweile kosten Grundregelwerke gerne mal 50+ Euro, Sourcebooks gerne 30-40 Euro. Das Zubehör ist auch gerade nicht billig. Daher die Frage: Ist Rollenspiel zu teuer geworden? Ist Rollenspiel eher was für besserverdienende Leute 40+ mit Faible für Luxus/Sammlerausgaben? Ich meine das explizit nicht im Vergleich zu anderen Hobbies, sondern im Vergleich zu „früher“ und dazu, ob die finanzielle Einstiegshürde für manche Leute inzwischen zu hoch ist.

Wie seht ihr das? Ist es okay so wie es ist? Sollte es wieder schlichtere Bücher zum Budget-Preis geben, damit auch alle mitspielen können?

Ich hab eigentlich nicht den Eindruck, dass es, wenn man die Inflation bedenkt, arg teurer geworden wäre gemessen an der Kaufkraft.
Und dazu kommt ja, dass man, nur um zu spielen, die Bücher und PDFs nicht braucht. Dann setzt man sich halt zum Charbau und zum Steigern mal mit dem Buchbesitzer hin. Aus den 90igern kenn ich es eh so dass oft nur der GM umfassend die Bücher hat.

Und dazu habe ich den Eindruck, dass die Möglichkeiten für Budget-Rollenspiele heute besser denn je sind. Es gibt eine ganze Reihe von durchaus tauglichen Werken die man unter pay-what-you-want oder creative commons oder dergleichen als PDF beziehen kann, virtuelle Spieltische gibt es in durchaus brauchbarer Version gratis und irgendein geeignetes Gerät um PDFs zu lesen und ggf. einen virtuellen Spieltisch zu bedienen dürften die meisten eh haben.

Man kann also sehr gut Rollenspiel ohne große Extraausgaben spielen.

Hindert natürlich nicht daran, Geld auszugeben wenn man möchte.
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Offline tartex

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #51 am: 7.11.2022 | 11:20 »
Mit "zu wenig Intelligenz" bzw. mit gezielter Kundenverarschung hat es dann aber sehr wohl zu tun, wenn man günstig bis kostenlos einsteigen kann und dann dazu manipuliert werden soll, über einen recht kurzen Zeitraum ein Vielfaches der Anschaffungskosten "richtiger" Spiele hinzulegen.

Wie wird man den manipuliert? Ich würde gerne mehr über die subliminalen Nachrichten von WotC erfahren.

Wenn ich Rollenspiel mal ausprobieren will, würde mich das D&D-PHB nichtmals geschenkt interessieren. Wenn ich anscheinend erst so einen riesigen Brocken schlucken muss, um einen spassigen Abend mit meinen Freunden zu haben, dann machen wir lieber was anderes. Von einem Set von 3 Hardcovern mit fast 4kg erst gar nicht zu reden.

Es will halt zum Glück nicht jeder den ganzen Lifestyle "Rollenspieler4life" kaufen, der ja sicher die 200€ wert ist.  >;D

Für den Einsteiger ist das ein Spiel zum Ausprobieren und alles was wie eine langfristige Verpflichtung wirkt, ist dem Interesse eher abträglich.
« Letzte Änderung: 7.11.2022 | 11:22 von tartex »
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Offline aikar

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #52 am: 7.11.2022 | 11:30 »
Ich möchte von "meinem" Regelwerk stylische gute S/W Zeichnungen wie Swords & Wizardry, DCC und Hârnmaster, ich möchte keine (!) zig Regelbücher wie Pathfinder, D&D und DSA, mir ist Vollfarbe unwichtig und ich möchte alles in einem Band haben wie Cthulhu damals als Hardcover von 1999 von Pegasus, alles in Schwarz-Weiss. Ausserdem habe ICH noch NIE erlebt das sich Spieler und SL die Anschaffungskosten für ein Spiel teilen. Ich möchte nämlich was leiten und die Spieler spielen halt mit. Da wird auch kein Regelbuch gekauft, warum auch, der SL hat es doch. Andererseits kommt auch von den Spielern kein Wunsch nach einem bestimmten System das sie wollen. Also muss ich alles was ich spielen will und die Spieler "mitmachen" eben alleine finanzieren.
Das ist jetzt aber das Szenario "Erfahrener SL mit klaren Vorstellungen leitet Gruppe von Neulingen (oder Profis)".
Das ist wieder ein ganz anderer Ansatz als "Eine Freundesgruppe von Neulinge überlegt, ob sie sich ihr erstes Rollenspiel anschaffen".
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Noir

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #53 am: 7.11.2022 | 12:00 »
Ich glaube tatsächlich, dass der Eindruck "ist es teuer oder günstig" ganz einfach ein Blickwinkel-Problem ist. Jemand, der im Grunde wenig Geldsorgen hat (und ich meine hier nicht "stinkreich", sondern einfach nur "kann gut leben"), der denkt sich halt bei 50 bis 150 Euro nicht viel. Der denkt halt "Och, jo ... ist bei der Anschaffung recht viel ... aber das rentiert sich ja schnell.". Und mit dieser Annahme hat man natürlich vollkommen recht.

Jemand, der aber tatsächlich Geldprobleme hat und so gerade über die Runden kommt ... für den ist das ne ganz andere Hausnummer.

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Offline Tudor the Traveller

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #54 am: 7.11.2022 | 12:03 »
Wenn ich nochmal über den OP nachdenke, komme ich zu der These, dass RPG nicht preislich teurer geworden ist, sondern dass das Marketing mehr / cleverer geworden ist. Der Kaufdruck ist imo gestiegen und die Händler sowie Verlage sind geschickter darin bei uns den Bedarf / Kaufwunsch zu steigern. Das Internet und das Informationszeitalter machen uns halt viel besser den Mund wässrig als es früher möglich war.
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Offline wild dice

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #55 am: 7.11.2022 | 12:03 »
Die Papierpreise fliegen den Druckereien gerade um die Ohren. Das geht weit über die im Moment übliche Inflation noch hinaus. Ich sehe es ganz stark bei Brettspielen aber auch im Zeitschriftendruck. Ich finde die Preissteigerungen bei Rollenspielbüchern hier sogar noch moderat.
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Offline Runenstahl

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #56 am: 7.11.2022 | 12:08 »
Ich glaube tatsächlich, dass der Eindruck "ist es teuer oder günstig" ganz einfach ein Blickwinkel-Problem ist. Jemand, der im Grunde wenig Geldsorgen hat (und ich meine hier nicht "stinkreich", sondern einfach nur "kann gut leben"), der denkt sich halt bei 50 bis 150 Euro nicht viel. Der denkt halt "Och, jo ... ist bei der Anschaffung recht viel ... aber das rentiert sich ja schnell.". Und mit dieser Annahme hat man natürlich vollkommen recht.

Jemand, der aber tatsächlich Geldprobleme hat und so gerade über die Runden kommt ... für den ist das ne ganz andere Hausnummer.

Okay, aber das hat absolut gar nichts mit der Einstiegsfrage zu tun ob Rollenspiele zu teuer geworden sind.

Wer vor 50 Jahren nicht viel Geld hatte, für den waren Rollenspiele damals auch zu teuer. Die Frage ist ja "Ist Rollenspiel zu teuer geworden ?" was impliziert das es da eine Preissteigerung gegeben hat die über die normale Inflation hinausgeht. Und das ist nicht der Fall.
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Online JollyOrc

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #57 am: 7.11.2022 | 12:11 »
Von wie viel früher sprechen wir da?
Im Vergleich zu früher gibt es heute nicht nur YT, sondern Blogs und Reviewseiten (hier und da auch noch ein Forum) und vor allem brauchbare Webshops.

Ich vergleiche meinen Einstieg in den frühen 90ern mit Heute. Die Herausforderung mit all den Internet-Inhalten ist halt: Man muss wissen, wonach man suchen muss!

Wenn man eine Person hat, die einen einführt, Begriffe an den Kopf wirft, etc. dann wird alles einfacher, und das Internet als Quelle von Infos ist weit offen.

Wenn man aber nur gerade Stranger Things gesehen hat, dann findet man halt maximal das D&D Starterset. So Quereinsteiger-Dinge wie zB dieses Video von Shut-Up&Sit-Down hilft da aber sicher.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline KhornedBeef

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #58 am: 7.11.2022 | 12:13 »
Was Tudor the Traveller sagt bzw. ich bin eher bei der These, dass das Zugangsproblem zumindest größer ist als das Kaufkraftproblem. Siehe Platzhirsch D&D, usw.
Wenn man mir jetzt alle Bücher wegnähme, würde ich FMAG nochmal für Selbskostendruckpreis kaufen (das waren diese jahr 4,50 oder so) und ein paar Abenteuer zusammenschnorren (Antologien für Basic Fantasy gibt es für 3-4 Euro, sonst lade ich etwas günstiges runter). Und Fate+Abenteuerwelten und ein paar SRDs von anderen Sachen, für alle Fälle. Ich weiß aber eben auch, wo alles liegt. Spieler und Spielgelegenheit bereitstellen ist der essenzielle Teil.
Ich würde mich mal darauf verlassen, dass WOTC das Modell der digitalen Spieler weiter kopiert und ausbaut, d.h. einfacher Einstieg, Micropayments, Platform-Lock-in, fertig.
Wie ich schon im Nachhaltigkeits-Thread sagte. Alles andere ist Luxus oder Augenwischerei. Verpflegung?? Weil Leute mit anderen Hobbys eine Mahlzeit weniger essen am Tag oder was? Anreise: Siehe Zugangsproblem: Online oder Spieler um die Ecke. Andernfalls gibt es das gleiche Problem auch bei allem außer Breitensportarten.
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Offline tartex

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #59 am: 7.11.2022 | 12:13 »
Und ich bleibe dabei: Irgendwelche Heartbreaker die es für Umme im Netz gibt, zähle ich nicht. Die wenigsten sind wirklich gut und die, die gut sind, muss man erst einmal kennen.

Und das Gegenbeispiel waren die D&D-Einsteigerboxen für 17-22€.
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Offline Quaint

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #60 am: 7.11.2022 | 12:19 »
Und gerade wenn man nur mal reinschnuppern will hat DnD mit Basic Rules und SRD auch Gratisangebote. Und damit kann man durchaus was machen. Anno dünnemals habe ich nach Playtest aber vor Erscheinen der 5e Bücher ne ganze Kampagne mit Basic Rules gespielt.
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Offline YY

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #61 am: 7.11.2022 | 12:26 »
Ich vergleiche meinen Einstieg in den frühen 90ern mit Heute. Die Herausforderung mit all den Internet-Inhalten ist halt: Man muss wissen, wonach man suchen muss!

Das ist dann aber eine Frage der Medienkompetenz und sonst nichts.
Ich kann jetzt natürlich den Echtversuch beim Thema Rollenspiel nicht mehr unternehmen, aber behaupten kann ich allemal, dass man da nach der Schule mal eben noch kurz reinliest und dann um halb 3 ins Bett geht  ;D

Früher gab es ohne schon spielende Freunde o.Ä. schlicht gar keinen Zugang außer dem Blindkauf einer DSA-Box.

Und ich bleibe dabei: Irgendwelche Heartbreaker die es für Umme im Netz gibt, zähle ich nicht. Die wenigsten sind wirklich gut und die, die gut sind, muss man erst einmal kennen.

Was einem da so kostenlos (auch in Form von PWYW) nachgeworfen wird, ist auch nicht schlechter als DSA1 :P ;D
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Offline Mithras

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #62 am: 7.11.2022 | 12:29 »
Das Marketing und Kaufdruck mit Crowdfunding und exklusiven Inhalten ist deutlich mehr geworden als noch vor 5-6 Jahren, ja. Dem muss man sich auch aktiv widersetzen. Und das kostet auch mehr bzw. man kauft mehr.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Offline Runenstahl

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #63 am: 7.11.2022 | 12:44 »
DSA Grundregeln (Box) 1984 - kosteten 29,80 DM (angepaßt wären das 2020 ungefähr 28,30 €).
DSA Einsteigerbox "Das Geheimnis des Drachenritters" von 2020 kostet 39,95 €

Inhalt 1984:
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Inhalt heute:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Sichtweise 1: Das entspricht eine Preissteigerung von 41 % ! Zudem bekam man damals die vollständigen Regeln, während man heute nur vorgefertigte Helden bekommt. ALLES TEURER !

Sichtweise 2: Die neue Box bietet 250 %mehr Text-Inhalt, doppelt soviele Würfel und ist auf Einsteiger zugeschnitten. Klar hat man damit nicht die vollen Regeln, aber man kann eine ganze Weile damit spielen und (gemessen am Inhalt) ist sie damit DEUTLICH GÜNSTIGER als die Box aus der 1. Edition.

Sichtweise 3: Die Boxen sind unterschiedlich (alt = komplette Regeln, neu = Einsteigerbox zum Reinschnuppern, dafür recht günstig). Beide haben ihren Wert und Nutzen. Eine wirkliche Veränderung im Preis-Leistungsverhältnis ist nicht festzustellen (das ist am ehesten meine Sichtweise).
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Noir

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #64 am: 7.11.2022 | 12:48 »
Okay, aber das hat absolut gar nichts mit der Einstiegsfrage zu tun ob Rollenspiele zu teuer geworden sind.

Sehe ich völlig anders.

Offline Runenstahl

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #65 am: 7.11.2022 | 12:49 »
Das Marketing und Kaufdruck mit Crowdfunding und exklusiven Inhalten ist deutlich mehr geworden als noch vor 5-6 Jahren, ja. Dem muss man sich auch aktiv widersetzen. Und das kostet auch mehr bzw. man kauft mehr.

Ja, ich gebe heutzutage deutlich mehr Geld für Rollenspiele aus, als noch von Jahrzehnten Jahren als Schüler. Das ist doch aber allein meine Entscheidung und liegt auch schlichtweg daran das ich heute mehr Geld verdiene als ich damals an Taschengeld bekam. Und nein, die einzelnen Produkte sind nicht teurer geworden. Herrje, wenn ich damals mehr Taschengeld gehabt hätte, hätte ich auch deutlich mehr für Rollenspiele und andere Tabletop Spiele ausgegeben. Das ist doch kein Argument für "Heute ist Rollenspiel zu teuer".
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Offline YY

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #66 am: 7.11.2022 | 12:53 »
Sehe ich völlig anders.

Objektiv hat sich am beschriebenen Zustand eben nichts geändert.
D.h. diese verschiedene Perspektive hat man früher genau so einnehmen können - das bleibt dir unbenommen, nur eine nennenswerte Veränderung hat es eben nicht gegeben.


Ansonsten gibt es neben den kostenlosen und -günstigen neuen Angeboten die gleichen Möglichkeiten wie früher, günstig bis kostenlos zu spielen, und da ist dann nicht nur zusammengeschluderter Schund dabei. 
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Offline Runenstahl

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #67 am: 7.11.2022 | 12:54 »
Sehe ich völlig anders.

Kannst du das genauer ausführen ?

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Offline JohnLackland

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #68 am: 7.11.2022 | 13:10 »
Wegen D&D5 und Einsteigerbox: Aus meiner Sicht ist diese teurer geworden mit der neuen Box, weitaus schwächerer Inhalt nur bis Level 3. Da hat die Vorgängerversion mehr geboten in der 5.Edition.
Aus meiner Perspektive sind Pen & Paperspiele teurer geworden. Es kommt dabei auch auf das eigene Einkommen an.

Viele Rollenspielbücher gibt es nur als dicke Hardcoverwälzer und das kostet. Dazu kommt das sie durch viele Zusatzregeln in neuen Bänden unnötig aufgeblasen werden und das ist ne Menge Papier und Bäume.

Was den Vergleich zu anderen Hobbys betrifft: Im Digitalen Spielbereich wie in Brettspielen gibt es vieles mit dem gleichen oder höheren Wiederspielbarkeitswert. Beim Sport: hier tut man auch was für die körperliche Gesundheit in der Regel.... das verhindert ganz andere Folgekosten als Hobby.


Noir

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #69 am: 7.11.2022 | 13:22 »
Der Unterschied ist der, dass es heute deutlich mehr Leute gibt, die finanziell nicht so stark aufgestellt sind. Zugegeben: Dazu habe ich keine wissenschaftlichen Studien, sondern nur meine persönlichen Erfahrungen im näheren und erweiterten Bekanntenkreis.

Und es ist imho auch ein Unterschied, ob ich damals 30 Mark zahlen musste, obwohl ich nur 10 Euro Taschengeld habe - oder eben die Preise heute zahlen muss. Inflation und so - ja, das ist mir bewusst - aber es ist halt trotzdem ne Menge Asche auf einmal. Auch mehr als damals "mehr".

Offline Mithras

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #70 am: 7.11.2022 | 13:25 »
"Gefühlt" kostet einiges von Früher heute halt das doppelte weil man es noch in DM im Kopf hat. Ende der 90er kostete ein Rollenspielbuch zwischen 25-40 DM, das sind dann heute eben 50-80 Mark. Daher kommt das vermutlich auch mit der geringeren Kaufkraft durch das Einkommen. Wer hat denn bitte früher 12 Mark für eine Packung Zigaretten bezahlt? Oder 9 Mark für ein Brot beim Bäcker? 4 Mark für den Liter Benzin? Das ist gefühlt alles doppelt so teuer heute. Und Fakt ist: mein Geld ist weniger wert, ich muss länger arbeiten für den gleichen Bedarf an Essen/Wohnen/Reisen/Hobby etc.

Bei mir zum Beispiel würde ich gerne die PDF zu Dungeon World und Mythos World kaufen, hätte ich "früher", also 2020/2021, noch ohne nachzudenken gemacht. Geht heute nicht mehr weil "zu teuer". Oder eben das Buch zu Moravod, das ist es das gleiche. Das heisst Kosten steigen, Preise steigen, man kann sich weniger leisten und deshalb ist es gefühlt zu teuer.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Offline Maarzan

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #71 am: 7.11.2022 | 13:34 »
Noch ein paar Gedanken:Sozialpolitik aktuell/ Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 18 ->
Durchschnittsgehalt 2020/2000  3095 vs 2093 (+48%), Preise haben sich allgemein rund  verdoppelt und der Freizeitanteil dürfte dabei bei vielen überproportional gelitten haben.

„Nebenkosten“ und die Bereitschaft/Fähigkeit von insbesondere Anfängern diese zu „bezahlen“ – der Preis geht nicht „nackt“ ein, sondern auch in Anbetracht der Randbedingungen, welche passen müssen:
A)   Vorbereitungsaufwand, wie hat sich die Bereitschaft entwickelt sich in solchen (im Umfang oft gewachsenen) Kram einzuarbeiten?
B)   Gruppenfindungsaufwand, wie hoch ist die Chance da Mitspieler mit genügend Verlässlichkeit zu finden (Ganztagsschule, verschulte Uni …?) ?

Auch Zeit (und Geduld?) ist heute ein knappes Gut geworden und geht in die innere Preisbildung mit ein. 

Sichtweisen:
Der „kalte“ Beginner wird da nur grob etwas von gehört haben. Der will/kennt genau das, was ihn angefixt hat und das wäre wohl D&D oder das, was er irgendwo wen spielen gesehen oder davon gehört hat. Damit sind viele Sachen erst einmal mangels Orientierung raus.
Der warme Beginner mit Testrunde dürfte noch mehr auf das Erstsystem fixiert sein. 

Der Veteran sieht seine Grenzkosten, bzw. Sättigung: Was bringt mir noch ein neues Spiel, noch eine neue Edition? Das erste Spiel war eine Offenbarung und jeden Cent/Pfennig wert, aber das 15te ? Und er weiß dann oft auch, dass es auch Spiele für kleines Geld oder umsonst gibt.

Einsteigerboxen, wo man nahezu direkt „nachschießen“ muss, weil man da eng in der Entwicklung eingegrenzt wird, halte ich für unvollständig im Sinne der Kostenbetrachtung. Das hätte dann aber für die rote D&D-Box auch gegolten – blau oder gar türkis hätte es schon sein müssen.
« Letzte Änderung: 7.11.2022 | 13:56 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Gunthar

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #72 am: 7.11.2022 | 13:50 »
Die AD&D 2.5 Players Options kosteten dazumal (199X?) US$ 20 oder DM 39. Wobei ein US$ dazumal ca.1.80 DM war.

Und die Regeloptionenflut war mit Ausnahme von AD&D dazumal geringer. D&D hatte man bei B/X Moldvay mit 2 Boxen alles. Bei BECMI hatte man mit 5 Boxen alles. Die Rules Cyclopedia hatte alles in einem Buch. DSA 1 war mit 2 Boxen ziemlich komplett.

Wenn man sich beherrschen kann, kann man auch mit D&D 5e mit 3 bis 5 Büchern auskommen.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
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Offline Grubentroll

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #73 am: 7.11.2022 | 13:57 »

Wenn man mir jetzt alle Bücher wegnähme, würde ich FMAG nochmal für Selbskostendruckpreis kaufen (das waren diese jahr 4,50 oder so) und ein paar Abenteuer zusammenschnorren (Antologien für Basic Fantasy gibt es für 3-4 Euro, sonst lade ich etwas günstiges runter). Und Fate+Abenteuerwelten und ein paar SRDs von anderen Sachen, für alle Fälle. Ich weiß aber eben auch, wo alles liegt. Spieler und Spielgelegenheit bereitstellen ist der essenzielle Teil.

Wenn ich unbedingt "mit irgendwas in der Hand" spielen müsste, dann würde ich mir wahrscheinlich sowas wie Dungeon Slayers oder Old School Hack runterladen, und mir den Rest dazuerfinden.

Oder a la "mit ein paar Leuten auf der einsamen Insel gestrandet mit nix als einem Set Würfeln und nem Bleistift" gleich ein paar einfach Regeln aus der Erinnerung niederschreiben und mir ein paar Abenteuer ausdenken.

Hätte ich null Probleme mit.



Offline tartex

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Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
« Antwort #74 am: 7.11.2022 | 14:06 »
Ich spiele schon seit 35 Jahren zum Großteil mit Leuten, die kein einziges Regelwerk besitzen und nie einen einzigen Cent ins Hobby investiert haben. Da hat sich von der Volksschülern damals zu den leitenden IT-Angestellten heute eigentlich gar nichts geändert.
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