Nur die wenigsten und dann noch lokalen Abschnitte der Weltgeschichte waren auch nur halbwegs friedlich. Und ohne eine vollständige Überflussgesellschaft wird es immer Leute mit unbefriedigten Bedürfnissen geben und selbst dann wirst du immer noch Ausfälle wegen Langeweile oder Geltungsbedürfnis oder auch reiner Boshaftigkeit haben, selbst wenn man ideologische Quellen von Bösartigkeit abgeschafft haben sollte.
Daher liegt eine gewalttätige Lösung für nahezu alle Konflikte auch immer nahe - auch wenn sie dann ggf. keine gute Lösung sein sollte.
Die Frage in einem Spiel bleibt da dann auch: Was macht man denn dann, wenn Konflikte quasi aus dem Spiel verbannt sind? Es reicht ja nicht einen Bereich aus dem Spiel herauszuregeln. Man muss eben auch etwas anderes wenigstens ähnlich interessantes als Ersatz anbieten sonst braucht man das alternative Spiel nicht.
Das 10-Gebote-Beispiel stelle ich mir als kein sehr nettes Spiel vor. Eigentlich bleibt außer Gänseblümchen-Barbiespiel nur die letzte Herausforderung dieses Spiel an seinen eigenen Maßstäben zerbrechen zu lassen.
Wobei ja bisher noch unbekannt ist, wie diese Regeln in der Praxis durchgesetzt werden sollen, wie es sonst mit Besitz umgeht und welche Konflikte und Einsätze dann überhaupt erlaubt sind, wenn sie denn dann auftreten.
Stell dich mit 4 Mann passiv-"gewaltfrei" um den Wagen eines Bauern und halte ihn damit von seiner notwendigen Arbeit ab. Meckert er und triggert er damit die "Spielentscheidung", darf der Nötiger das Spiel bestimmen. Ein Vorgehen gegen die Nötiger wäre Gewalt.
Wenn ein allwissender Gott das dann doch richtig erkennt und regelt, warum braucht man diese Spiele? In einem Konflikt gibt es entweder eine Partei im Unrecht, keine richtige Lösung oder einen Kompromiss. Warum also solche Spiele, welche wieder riskieren, dass jemand zu Unrecht zwar nicht körperlich aber sonst Schaden erleidet? Lebenswichtige Ressourcen zu verlieren kann schnell weitaus schlimmer sein als eine gehörige Tracht Prügel.