Oder wird erst ausgewürfelt und der Spielleiter bzw. die Spieler müssen sich je nach Ergebnis in der ausgespielten Diskussion dem Würfelergebnis quasi "fügen"?
I.d.R. so, ja.
Sobald sich abzeichnet oder erklärt wird, dass Werte und Würfel zum Einsatz kommen (sollen), muss ein "bespielbares" Ergebnis her.
Macht man in anderen Bereichen ja auch so, weil man die Situation vermeiden will, zuerst etwas zu erzählen und dann etwas ganz anderes zu erwürfeln.
Gerne auch weitere Gedanken.
Ich kann die Argumentation nicht nachvollziehen, dass man Verhandlungen & Co. ja anders als andere Sachen so toll mit Ausspielen beackern könnte, weil schließlich jeder am Tisch reden kann.
Klar,
sprechen kann jeder. Verhandeln, Belabern, Überzeugen schon wieder nicht mehr und die wenigsten haben da mal irgendwas Strukturiertes zu gelernt und vor allem auch geübt.
Und selbst wenn sie es könnten, kommt das nicht über die Gegenprobe:
Natürlich kann ein Spieler auch ein besserer Schwertkämpfer oder Bogenschütze als seine Spielfigur sein - und was hat er davon? Nichts, und das ist völlig korrekt so.
Da gibts auch keine Boni, weil er irgendwas ganz besonders toll beschrieben oder erklärt hat*.
Warum also beim Verhandeln u.Ä., selbst wenn das mal wirklich Hand und Fuß haben sollte?
Leuchtet mir nicht ein.
Aber ich stehe generell mit dem Ausspielen ein bisschen auf Kriegsfuß, wo es angeblich der Charakterdarstellung dient.
Da darf man sich ausnahmsweise mal an anderen Medien orientieren und gucken, wie dort charakterisiert wird: meist mit kurzen Schlaglichtern an den wichtig(st)en Stellen und nicht mit einer ausufernden Betrachtung banaler Vorgänge.
Dann muss ich mir auch keine 20 Minuten einen pseudoschottischen Akzent beim Seile kaufen anhören
Hängen bleibt das eh nicht, ganz im Gegensatz zu einem einzigen Halbsatz, der im richtigen Moment kommt.
*Ja gut, ein Stück weit spielt man immer sich selbst. Oder zumindest muss man sich ein ganz kleines bisschen mit dem auskennen, was man da spielt, sonst blubbert man einfach sinnlos halbverstandene Fachbegriffe vor sich hin und würfelt sich was zurecht - wenn das System und die Gruppe nicht mehr einfordern, ist das ok. Mir ist das aber auf Dauer zu dünn und daher sollen sich die Spieler schon ein bisschen auskennen und gerne auch einarbeiten.
Das ist dann aber Selbstzweck bzw. aus sich heraus Belohnung genug und nicht, weil man dadurch tolle Boni abgreifen kann.
Und manchmal ist man ja auch einfach zu müde oder die Szene nicht wichtig genug, dass alles ausgespielt werden muss.
Sehe ich genau umgekehrt:
Manchmal ist eine Szene nicht wichtig genug, als dass ich Spielmechanik bemühen würde.
Dann wird ein Kampf oder eine Verhandlung oder sonst was mal eben schnell erzählt und gut ist.