Irgendein Spinner bei FB meinte mal, dass Cyberpunk immer antikapitalistisch sei.
Der ist zu Recht ein Spinner, denn das ist quatsch. Cyberpunk ist nachweislich kapitalistisch und auch nicht besonders revolutionär.
Sehen wir uns doch ein paar Beispiele an: Die Protagonisten in
Neuromancer wollen das System nicht ändern. Sie arbeiten knallhart für Geld und andere geldwerte Dinge. In
Johnny Mnemonic geht es Johnny zunächst nur ums Geld um sich zur Ruhe zu setzen und sein Erinnerungsproblem zu lösen, dann geht es um Rache, bzw. ums eigene Überleben. Molly geht es zunächst ums Geld, dann um sowas wie Liebe, aber eigentlich doch auch ums Geld. Später in
Neuromancer geht es ihr auch um Rache, weil ein Tessier-Ashpool Ninja Johnny umgebracht hat. Aramaki und sein Team aus
Ghost in the Shell beschützen ihr kapitalistisches System mit so ziemlich allen mehr oder weniger legalen Mitteln. Und Dekkard hat, sowohl in
Träumen Androiden von elektrischen Schafen als auch
Bladerunner, auch finanzielle und existenzielle Motive.
Bei Cyberpunk kann es auch um Antikapitalismus und/oder Revolution gehen. Dies ist aber kein essentieller Bestandteil. "Punk" bedeutet im Cyberpunk eher, dass man sich am Rande der normalen Gesellschaft bewegt.