Autor Thema: Die Gruppe Splitten ...urgs!  (Gelesen 6659 mal)

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Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #25 am: 21.11.2022 | 05:34 »
Würde auch Issi ein wenig widersprechen wollen: ich fühle mich als Zuschauer beim Rollenspiel meist nicht gut unterhalten. Kann vorkommen, aber meist ist das Gebotene nicht unbedingt sehenswert. Zumindest nicht als passiver Beobachter.
Kommt wahrscheinlich darauf an, mit welchen Leuten Du spielst.
Meine Lieblings SL und Mit SPL sind gute Entertainer und Darsteller.
Es macht einfach Spaß ihnen zu zusehen.

Zudem kriegen sie es sehr gut hin, wie lange und kompakt eine Szene sein darf.
Auch ich, als SL, habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Edit.
Ich weiß das aber auch zu schätzen, und habe durchaus auch schon in Gruppen gesessen, wo ich mich gelangweilt habe.

Gründe waren meist:
Weder SL noch SPL hatten die nicht beteiligten SPL im Blick, die Szenen waren nicht unterhaltsam, und haben zu lange gedauert.


Ich würde deshalb nicht soweit gehen, zu behaupten, dass das was ich hier schreibe ein Patent Rezept für alle ist, das an jedem Tisch und mit jeder SL/SPL Konstellation sicher gut funktioniert.

Es ist deshalb lediglich eine Auflistung von  Punkten, die aus meiner Sicht notwendig sind, damit das allen am Tisch Spaß macht.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 05:42 von Issi »

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #26 am: 21.11.2022 | 09:16 »
Einwas muss ich jedoch noch in den Topf werfen:
Wer hin und wieder Brettspiele spielt. - Da ist die Outtime mitunter groß. ( Je nach Spiel und Spielerzahl kann es länger dauern bis man selbst wieder an der Reihe ist)
Das ist dann ebenfalls Zeit in der man zum Zuschauen verpflichtet ist, und das auch in Kauf nimmt.
Warum also nicht auch beim Rollenspiel?

Edit. Ein "ich muss immer dran sein, und jederzeit handlungsfähig" - erfüllen nur wenige Spiele.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 09:19 von Issi »

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #27 am: 21.11.2022 | 09:26 »
Edit. Ein "ich muss immer dran sein, und jederzeit handlungsfähig" - erfüllen nur wenige Spiele.

Sagen wir mal, wenige Nicht-Computer- oder -Videospiele. Wer primär an die gewöhnt ist, mag in Sachen "jederzeitige Handlungsfähigkeit" eventuell etwas verwöhnt sein. :)

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #28 am: 21.11.2022 | 09:35 »
Sagen wir mal, wenige Nicht-Computer- oder -Videospiele. Wer primär an die gewöhnt ist, mag in Sachen "jederzeitige Handlungsfähigkeit" eventuell etwas verwöhnt sein. :)
OK, das mag sein.
Ich hatte jetzt auch an Nicht- Computer Spiele gedacht, zu denen die SPL physisch anwesend sind, und sich gegenseitig sehen.

Wenn man sich im Netz zum Rollenspiel trifft, statt im Wohnzimmer, dann kann man (um es böse zu formulieren) bei Langeweile problemlos auch was anderes machen, ohne dass das jmd. mitkriegt.

Das ist natürlich nicht so leicht, wenn dich jeder sehen kann. OK, es gibt auch manche SPL die dann einfach ihr Handy zücken und darauf spielen oder Nachrichten schreiben.
Aber irgendwie finde ich das auch respektlos. Würde ich jetzt ehrlich gesagt nicht machen. Und schon gar nicht demonstrativ.

« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 09:46 von Issi »

Offline tartex

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #29 am: 21.11.2022 | 09:45 »
Sagen wir mal, wenige Nicht-Computer- oder -Videospiele. Wer primär an die gewöhnt ist, mag in Sachen "jederzeitige Handlungsfähigkeit" eventuell etwas verwöhnt sein. :)

Als wir Kinder waren, mussten wir uns zu 6 einen Computer teilen. :korvin: Und Multiplayer war sowieso nix.
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Offline unicum

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #30 am: 21.11.2022 | 09:57 »
Einmal habe ich einen nervigen Spieler, der unbedingt ins Kaffeehaus gehen wollte, während die anderen dystere Gewölbe erkundeten eine Session dort sitzen lassen und nur alle 45 Minuten durchgegeben, dass bei ihm nichts passiert, und ob er da wirklich noch länger da sitzen will.

Stolz bin ich darauf nicht, aber würde es heute auch kaum anders machen (können).

Im ernst: Man kann imho als SL nicht "Der Retter aller Spieler sein", sicher mal hat als SL vieleicht etwas mehr verantwortung als die Spieler, aber am Gesamtergebnis des Spieles haben dann doch irgendwie alle teil. Wenn jemand das so machen will, dann hat er aber imho auch kein recht etwas anderes einzufordern.

Ansonsten bin ich bei dem oft genannten "häufiger switchen zwischen den Gruppen",...
Wobei das manchmal auch leichter gesagt als getan ist.

Exemplarisch: Gruppe ist in einer Stadt und forscht über gewisse Geschehnisse nach, 1 geht in den Tempel, 1 in die Magiergilde um die Bibliotheken unsicher zu machen, das Kaufabenteuer sagt das dies jeweils 3 Stunden dauert. 2 andere gehen in die Stadt und forschen nach Gerüchten, Das Abenteuer sagt das es dabei zu einer Entdekcung, verfolgungsjagd und einem Kampf kommt. (was zusammen gerade mal 1 stunde dauert,...)
Jezt hat man also 2 Spieler bei denen - nichts - passiert und bei 2 anderen passiert sehr viel,...

Ich war jedenfalls heilfroh das ich die ergebnisse der Rechercen ausgedurckt hatte und es kommentarlos den beiden Spielern zum lesen geben konnte. Trozdem waren die sehr unterbeschäftigt als ihre Kameraden um ihr Leben kämpfen mussten.

Offline 1of3

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #31 am: 21.11.2022 | 10:19 »
Ja, das geht. Dazu braucht es vor allem interessante Charaktere und dann interessante Situationen, in denen sie drin sind, am besten gespielt von Leuten, die dabei ne Show machen.

Also z.B. Seth telefoniert mit offensichtlichen Superschurken, um ein medizinisches Problem zu lösen. Seth ist die Sache etwas komisch, aber das Problem ist ja ernst. Und es käme ja auch nichts, wenn Seth da nicht hingeht. Seth ruft Espinoza an und fragt, ob sie abends Zeit für eine Sache hat. Espinozas Verständnis ist, dass sie zu einer illegalen Party fahren.

Ich bin mir nicht sicher, ob und was die anderen beiden SCs während der Aktion gemacht haben. Aber es war ganz großes Kino. Als es dann darum ging, die eigentliche Aktion durchzuführen, stießen die beiden dann aus Gründen dazu. Identifizierten die entsprechenden Schurken und torpedierten sehr zum Leidwesen von Seth die Sache.

SC4, nennen wir ihn Edward, ist dann noch mal hinterher alleine rein und hat den erzeugen Klon von Seth, noch in Stasis, mitgenommen. Der wachte dann einen Abend später auf, ohne das Seths Bewusstsein reingeladen wurde, und es war wiederum ganz großes Kino.

Regelmäßige Schnitte und NSCs übernehmen, ist also alles gut. Aber wenn das Spiel so lahm ist, dass man sich nicht zurücklehnen und die Show genießen will, hilft das auch nicht.

Offline Raven Nash

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #32 am: 21.11.2022 | 10:49 »
Ich hab eigentlich kein Problem damit, wenn die Gruppe sich trennt. Ich schneide dann eben hin und her, wie im Film, wobei ich möglichst ebenso schneide. Will heißen: wenn bei Gruppe 1 sich gerade was ankündigt, oder die Spannung hoch ist, Schnitt zur anderen Gruppe. Hält das Interesse oben und die Spieler planen eventuell off-scrren ein wenig vor, haben also was zu tun.

"Extrem" war die Dreiteilung. Drei SCs warten vor der Stadt, zwei und ein NSC gehen rein. Es kommt zur Verhaftung - ein SC läuft mit der NSC durch die Gassen davon, verfolgt von den Bütteln. Die zweite SC stiftet mit Hilfe der Packtiere Chaos und flieht durch das Stadttor.
War aber dann ganz praktisch, da der eine Spieler nächste Session ausgefallen ist. Also wurde er gefangen genommen, die SCs draußen hatten sich wieder vereint und sind in die Stadt geschlichen, um ihn zu suchen und zu befreien.
Übernächste Session gabs eine Montage von Flucht und Einkerkerung und wir stiegen mit der Befreiung ein. Alle wieder zusammen, zwei Storylines zusammengeführt, alles paletti.
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Offline ArneBab

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #33 am: 21.11.2022 | 11:25 »
Einwas muss ich jedoch noch in den Topf werfen:
Wer hin und wieder Brettspiele spielt. - Da ist die Outtime mitunter groß.
Üblicherweise überlegen Leute da bei jedem Zug der anderen, was sie selbst als nächstes machen wollen — oder sie unterhalten sich nebenher.

Letzteres geht beim Rollenspiel nicht, ersteres ist oft nicht so einfach (Beziehungen zwischen den Handlungen sind nicht so leicht zu sehen).
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Offline felixs

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #34 am: 21.11.2022 | 11:34 »
Kommt wahrscheinlich darauf an, mit welchen Leuten Du spielst.

Ja, gewiss.
Und da ist man wieder bei dem wichtigsten Punkt: Es muss für die Leute am Tisch passen. Und der Geschmack geht wild auseinander. Ich bin häufig ziemlich verblüfft darüber, an was für Sachen Leute Spaß haben - und umgekehrt habe ich auch schon einige Kommentare gehört, die nahelegen, dass nicht jeder gern in dem Spielstil spielen würde, den ich gern hätte.

Entsprechend kann man auch wenig wirklich allgemeines zum Thema Gruppe-aufteilen sagen. Ich langweile mich ziemlich schnell, wenn ich gerade im nicht-aktiven Teil der Gruppe bin. Und ich habe noch nicht erlebt, dass das am Tisch stattfindende für mich als Zuschauer einen so hohen Unterhaltsungswert gehabt hätte, dass mich das vom Handy-Spielen oder Regelbuch-Lesen abgehalten hätte. Andersrum nehme ich natürlich zur Kenntniss, wenn Du sagst (und andere auch sagen), dass das ganz anders wahrgenommen werden kann. Ich bezweifle, dass ich Deine/eure Einschätzung des Unterhaltungswerts eurer Runden teilen würde, aber das ist halt sehr subjektiv.

Einwas muss ich jedoch noch in den Topf werfen:
Wer hin und wieder Brettspiele spielt. - Da ist die Outtime mitunter groß. ( Je nach Spiel und Spielerzahl kann es länger dauern bis man selbst wieder an der Reihe ist)
Das ist dann ebenfalls Zeit in der man zum Zuschauen verpflichtet ist, und das auch in Kauf nimmt.
Warum also nicht auch beim Rollenspiel?

Interessanter Punkt  :d

Ich denke, es ist wieder ein Punkt, den man unter Geschmackssache subsummieren muss.
Bei Brettspielen verstehe ich es auch nicht; Spiele mit langer Wartezeit finde ich grässlich. Es ist natürlich alles relativ und in manchen Konstellationen ist eine etwas längere Wartezeit OK; die Faktoren sind komplex. Aber grundsätzlich ist es besser (meine ich), wenn Wartezeiten in einem Spiel kurz sind. Und das ist, denke ich, auch allgemein anerkannt und viele Spiele versuchen, durch mechanische Kniffe und durch geschickte Anordnung des Spielverlaufs, die Wartezeit möglichs kurz zu halten.
Wirklich keine Ahnung, warum sich Leute Caverna zu siebt oder ähnliches antun. Aber Leute tun das und erzählen danach, wie "episch" und super das war. Also  gibt es scheinbar eine Zielgruppe dafür, muss man zur Kenntnis nehmen.

Außerdem ist es freilich auch so, dass Wartezeiten beim Brettspiel der Sache nach fast unvermeidbar sind. Das ist beim Rollenspiel nicht so.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 11:43 von felixs »
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Offline tartex

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #35 am: 21.11.2022 | 11:45 »
Und ich habe noch nicht erlebt, dass das am Tisch stattfindende für mich als Zuschauer einen so hohen Unterhaltsungswert gehabt hätte, dass mich das vom Handy-Spielen oder Regelbuch-Lesen abgehalten hätte. Andersrum nehme ich natürlich zur Kenntniss, wenn Du sagst (und andere auch sagen), dass das ganz anders wahrgenommen werden kann. Ich bezweifle, dass ich Deine/eure Einschätzung des Unterhaltungswerts eurer Runden teilen würde, aber das ist halt sehr subjektiv.

Finde ich eigentlich traurig. Ich weiß nicht, ob Rollenspiel für mich was wäre, wenn mich das Geschehen an dem ich immer noch indirekt beteiligt bin, so langweilt.

Ich führe Notizen zum Spiel und mache Skizzen wenn das Geschehen sich für mich echt zieht.

In meiner Lieblingsrunde aller Zeiten haben wir paralleles Charakterspiel gemacht, während der Spielleiter mit den anderen beschäftigt war. Da liefen ganze Nebenplots an Bord unseres Schiffes ohne Spielleiterbeteiligung ab, bzw. wurden sie erst später spielleiterrelevant. Einige meiner liebsten emergenten Storylines kamen so zustande. Leider habe ich das in der Form auch nicht mehr erlebt. Ich glaube das ging auch nur, weil wir eng um den Tisch gepfercht saßen, während der Spielleiter mehr Bewegungsfreiheit hatte. Moderationstool: Bewegung (oder das Fehlen davon) im dreidimensionalen Raum. ;D
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Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #36 am: 21.11.2022 | 12:05 »
Andersrum nehme ich natürlich zur Kenntniss, wenn Du sagst (und andere auch sagen), dass das ganz anders wahrgenommen werden kann. Ich bezweifle, dass ich Deine/eure Einschätzung des Unterhaltungswerts eurer Runden teilen würde, aber das ist halt sehr subjektiv.
Vor allem bringt es nichts über Runden zu spekulieren, die man nie selbst erlebt hat.

Oder anders: Jeder hat andere Runden erlebt. Und aus dem Erlebten bildet sich ein Eindruck, den man gerne und leicht auf fremde/ unbekannte Runden überträgt.

Was aus meiner Sicht generell schon Mal ein Vorteil ist: Wenn da SPL/ SL sitzen, die grob wissen, was sie wie machen.

Viele meiner Mit- SPL sind z.B. gleichzeitig auch SL. Das heißt, da wartet keiner hilflos auf Bespaßung. Oder ist aufgeschmissen sobald er Mal eine Einzelszene bekommt.

Wegen Handy und Regelbuch:
Das ist allerdings etwas, was ich jetzt an deiner Stelle  tatsächlich vermeiden würde.

Es signalisiert mMn. Desinteresse an den Mit- SPL. Und dem was sie tun.

@
ArneBab
Das man still überlegt, was man als nächstes macht, ist auch im Rollenspiel möglich.
Genauso wie das "Züge der anderen verfolgen"

Laute Unterhaltungen, die die Konzentration der Aktiven SPL stören, finde ich jetzt weder beim Rollenspiel noch beim Brettspiel passend.






Offline felixs

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #37 am: 21.11.2022 | 12:13 »
Finde ich eigentlich traurig. Ich weiß nicht, ob Rollenspiel für mich was wäre, wenn mich das Geschehen an dem ich immer noch indirekt beteiligt bin, so langweilt.

War ja irgendwie klar, dass das irgendwann kommt. Und stand ja schon seit einer Weile (spätestens sei Issis Beitrag oben) implizit im Raum.

Das ist, Überraschung!, nicht das, was ich meinte.

Ich glaube nicht, dass meine Runden besonders langweilig waren oder sind und dass sie hinter dem Durchschnitt zurückfallen würden. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich den Unterhaltungswert meiner Runden eher höher ansetzen würde, als das meiste, was ich sonst so mitbekomme. Ich möchte aber halt spielen, wenn ich Rollenspiel spiele.
Wenn ich tatsächlich zuschauen möchte, würde ich ein Let's-Play schauen. Das kann ich jederzeit abschalten und was anders machen. Oder nebenbei was anders machen.
Am Spieltisch ist es mir dann schade um die Zeit.

Können wir bitte nicht in die Richtung von "Mein Rollenspiel ist viel geiler als eures", "Mein Rollenspiel ist so geil, das interessiert mich sogar beim nicht-mitspielen" und "Euer Rollenspiel muss aber schlecht sein, wenn dabei niemand zuschauen will" abgleiten? Fände ich viel entspannter.


Was aus meiner Sicht generell schon Mal ein Vorteil ist: Wenn da SPL/ SL sitzen, die grob wissen, was sie wie machen.

Merkst Du, dass das übergriffig ist? Du implizierst, dass ich bisher einfach keine guten Spielleiter erlebt habe oder kein guter Spielleiter bin.
Es könnte doch vielmehr so sein, dass man Dinge einfach grundsätzlich unterschiedlich wahrnimmt und dass man grundsätzlich in unterschiedlichem Ausmaß begeisterungsfähig für unterschiedliche Dinge ist. Und das ist völlig OK.

Wegen Handy und Regelbuch:
Das ist allerdings etwas, was ich jetzt an deiner Stelle  tatsächlich vermeiden würde.

Es signalisiert mMn. Desinteresse an den Mit- SPL. Und dem was sie tun.

Ja, ach was aber auch. Darauf wäre ich nie gekommen.... ~;D
Natürlich sollte das eine drastische Illustration der Langeweile sein, die (bei mir) bei sowas (meist) aufkommt.



Und ganz allgemein nochmal: Es kann natürlich auch mal anders sein. Es ist nicht auszuschließen, dass Gruppenteilung auch mal gut funktioniert und dass es der Gruppe (!), nicht nur dem Spielleiter (!), gelingt, dass ganze so umzusetzen, dass am Ende alle zufrieden sind.
Da das - meiner Erfahrung nach - meist nicht funktionert, ist meine Grundregel weiterhin: Ich lege der Gruppe nahe, dass wir uns darauf verständigen, dass Gruppenteilungen normalerweise nicht stattfinden. Ausnahmen werden im Fall der Fälle dann kurz besprochen und dann in einer Weise abgehandelt, mit der alle zufrieden sein können.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 12:22 von felixs »
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Offline Weltengeist

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #38 am: 21.11.2022 | 12:19 »
Die meisten Rollenspielrunden haben doch 3-6 Spieler, da ist es doch ohnehin normal, dass man nicht die ganze Zeit dran ist (außer man ist der Typ, der sich ohnehin immer das Spotlight nimmt). Daher weiß ich nicht so ganz, wo jetzt der Unterschied ist - beispielsweise ob ich in einem Kampf warte, bis die anderen alle fertig sind und ich wieder handeln kann (dauert in dem meisten Systemen locker 5-10 Minuten) oder ob man alle 5-10 Minuten zwischen zwei Szenen hin- und herschneidet.

Mich persönlich nervt das Warten im Kampf beispielsweise viel härter als ein (gleich langes) Warten, bis meine Teilgruppe wieder dran ist. Und nervig wird es erst, wenn die Zeiträume zwischen den Schnitten zu lang werden und das, was die anderen da machen, einfach nur öde ist (es passiert nichts, es wird schlecht gespielt etc.).
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Offline Raven Nash

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #39 am: 21.11.2022 | 12:24 »
Ich glaube nicht, dass meine Runden besonders langweilig waren oder sind und dass sie hinter dem Durchschnitt zurückfallen würden. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich den Unterhaltungswert meiner Runden eher höher ansetzen würde, als das meiste, was ich sonst so mitbekomme. Ich möchte aber halt spielen, wenn ich Rollenspiel spiele.
Du hast also einfach die Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens, und wenn du nicht im Mittelpunkt stehst, ist es nicht interessant.  ~;D

Im Ernst: Ich kenn das tatsächlich von drei von vier Spielern, abwechselnd. Die eine neigt dazu, wenn sie müde ist. Der andere leidet unter Depressionen und hat Tage, an denen er sich schwer tut, die Konzentration beizubehalten. Der letzte hat tatsächlich ein Problem damit, nicht dran zu sein. Zum Glück kommt es eher selten vor, dass mehr als einer der drei grade so drauf ist.
Das ist dann aber auch unabhängig davon, ob die Gruppe zusammen oder komplett ist - irgendwer ist einfach immer gerade nicht dran.
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Offline felixs

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #40 am: 21.11.2022 | 12:26 »
Die meisten Rollenspielrunden haben doch 3-6 Spieler, da ist es doch ohnehin normal, dass man nicht die ganze Zeit dran ist (außer man ist der Typ, der sich ohnehin immer das Spotlight nimmt). Daher weiß ich nicht so ganz, wo jetzt der Unterschied ist - beispielsweise ob ich in einem Kampf warte, bis die anderen alle fertig sind und ich wieder handeln kann (dauert in dem meisten Systemen locker 5-10 Minuten) oder ob man alle 5-10 Minuten zwischen zwei Szenen hin- und herschneidet.

Der Unterschied ist, ob Deine Figur gerade dabei ist, ob Du handeln kannst oder könntest und entsprechend involviert bist.

Langwierige Kämpfe sind extrem nervig, finde ich auch. Der Unterschied ist aber, dass man "dabei ist" und dadurch involviert. Es kann sein, dass jemand der eigenen Figur eine Waffe zuwirft; dass ein Gegner überraschend die eigene Figur angreift; etc.; die Ereignisse betreffen jedenfalls die eigene Figur direkt.

Aber oft sind Kämpfe so wenig interaktiv und so vorhersehbar, dass man, in der Tat, einfach lange Wartezeiten hat. Und das macht (zumindest mir und den meisten Leuten, mit denen ich gern spiele) auch keinen Spaß.

Du hast also einfach die Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens, und wenn du nicht im Mittelpunkt stehst, ist es nicht interessant.  ~;D

Im Ernst: Ich kenn das tatsächlich von drei von vier Spielern, abwechselnd. Die eine neigt dazu, wenn sie müde ist. Der andere leidet unter Depressionen und hat Tage, an denen er sich schwer tut, die Konzentration beizubehalten. Der letzte hat tatsächlich ein Problem damit, nicht dran zu sein. Zum Glück kommt es eher selten vor, dass mehr als einer der drei grade so drauf ist.
Das ist dann aber auch unabhängig davon, ob die Gruppe zusammen oder komplett ist - irgendwer ist einfach immer gerade nicht dran.

Ich finde den Scherz OK und auch lustig.

Das was Du danach ("im Ernst") schreibst, betrifft aber das, was ich meine, nicht.  Ich habe kein Problem mit Konzentration, ich kann mich zusammenreissen, ich muss nicht im Mittelpunkt stehen, ich achte sehr darauf, dass alle involviert sind.

Der Unterschied ist: Es gibt Situationen, in denen es nicht sinnvoll anders lösbar ist, als dass es eben mal Wartezeiten gibt. Gruppentrennungen gehören (normalerweise) nicht dazu, weil man das (fast immer) vermeiden kann. Es ist (fast immer) einfach unnötig.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 12:29 von felixs »
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Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #41 am: 21.11.2022 | 12:36 »
Können wir bitte nicht in die Richtung von "Mein Rollenspiel ist viel geiler als eures", "Mein Rollenspiel ist so geil, das interessiert mich sogar beim nicht-mitspielen" und "Euer Rollenspiel muss aber schlecht sein, wenn dabei niemand zuschauen will" abgleiten? Fände ich viel entspannter.
Es ging nie um "geiler", sorry!

Mir ging es, bezogen auf deine Beiträge um " interessant genug, dass ich es schaffe mich derweil nicht für alle sichtbar mit etwas anderem abzulenken." Bzw. um " die generelle Zumutbarkeit von Einzelszenen, an denen man für kurze Zeit nicht beteiligt ist."

Klar ist es einfacher zuzusehen, wenn die Szene unterhält. Das war mein Punkt,
bei dem ich versucht habe, Verständnis für deine Erfahrungen/ Einstellung zu zeigen.
Bei der "Ich will aber immer selbst spielen" - Haltung, kann ich leider nicht so gut mit.


Denn generell würde ich Weltengeist zustimmen.
Warten und Zusehen gehört zum Rollenspiel dazu. Im Kampf, in Einzelszenen, whatever.

Edit.
Das Einzelszenen immer unnötig sind, kann ich auch nicht unterschreiben.
Gerade Spitzbuben, Assassinen etc. müssen von der Gruppe manchmal vorausgeschickt werden, oder Aufgaben erledigen, die sie besser alleine hinkriegen.

- Der Zwerg im Plattenpanzer kann z.B
 idR. weder so gut klettern noch schleichen.
Also sind Gruppentrennungen mEn. zeitweise sogar unumgänglich.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 12:47 von Issi »

Offline Raven Nash

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #42 am: 21.11.2022 | 12:52 »
Bei der "Ich will aber immer selbst spielen" - Haltung, kann ich leider nicht so gut mit.

Denn generell würde ich Weltengeist zustimmen.
Warten und Zusehen gehört zum Rollenspiel dazu. Im Kampf, in Einzelszenen, whatever.
Für mich kommt das stark egozentrisch rüber.
"Ich will spielen" - denn nur mein Spaß ist relevant. Und wenn der SL mir das verwehrt, weil er - oh pöser Pursche! - die Gruppe sich hat teilen lassen, bin ich beleidigt und schau mal auf TikTok nach, ob sich da jemand für mich interessiert. Sehr überspitzt dargestellt.

Ich finde es meistens ziemlich dumm, jeden SC überall mitzuschleppen. Was soll der scheppernde Paladin beim Einbruch? Was braucht man den Barbaren bei diplomatischen Verhandlungen mitschleppen? Als Kleiderständer?

Das kommt IMHO noch stark aus dem Dungeon. Geteilte Gruppe = geschwächte Gruppe. Das trifft aber nur bei Kämpfen zu.
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Offline felixs

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #43 am: 21.11.2022 | 12:53 »
Ich vermute, die Meinungen sind hinreichend ausgetauscht. Ich schreibe vielleicht noch was, wenn was neues dazu kommt. Ansonsten reicht es dann jetzt vielleicht auch mal.

Denn generell würde ich Weltengeist zustimmen.
Warten und Zusehen gehört zum Rollenspiel dazu. Im Kampf, in Einzelszenen, whatever.

Kampf und Einzelszenen, meines Erachtens, nicht in einen Topf; dazu habe ich oben was geschrieben.

Allgemein gesagt kommt es natürlich im Rollenspiel immer wieder zu Situationen, in den man wartet und zusieht. Das ist trivial. Die interessante Frage ist, ob man diese Situationen auf ein Minimum beschränken sollte und möchte und wie man das ggfs macht.

Und dann gibt es Leute, denen das egal ist, weil sie halt auch gern zusehen und sich davon unterhalten fühlen. (Ich behaupte, das hat mehr mit den jeweiligen Personen zu tun als mit der Qualität der Darbietung. Ich würde sogar behaupten, dass es bei Rollenspiel gar nicht um die "Darbietung" gehen muss/sollte und dass sich die Qualitätsfrage daher so nicht stellt. Aber egal.)

Und es gibt Leute, in deren Kopf etwas läuft, was ich "Nerd-Zeit" nenne. Zwei Stunden irgendeiner beliebigen Beschäftigung mit ihrem Thema, egal was und egal wie, fühlen sich an wie "fünf Minuten". Das ist schön für die Leute und ganz wunderbar, wenn alle am Tisch diese Zeitwahrnehmung teilen. Ich ticke so (meistens) nicht.
Ich bin sehr alarmiert, wenn mir im Kontext von Brett-, Rollen-, Zinnfigurenspiele jemand, den ich nicht gut kenne, sagt, etwas würde "fünf MInuten" dauern. Meiner Erfahrung nach (konkreter Blick auf die Uhr, keine gefühlte Zeit meinerseits) werden das dann schnell mal 20, 30, 60, 120 Minuten.

Ich meine damit niemanden konkret, möchte aber damit erklären, warum ich solchen Wert auf Deutlichkeit lege.

Ich finde es meistens ziemlich dumm, jeden SC überall mitzuschleppen. Was soll der scheppernde Paladin beim Einbruch? Was braucht man den Barbaren bei diplomatischen Verhandlungen mitschleppen? Als Kleiderständer?

Das kommt IMHO noch stark aus dem Dungeon. Geteilte Gruppe = geschwächte Gruppe. Das trifft aber nur bei Kämpfen zu.

Meinem Verständnis nach ist das dann ein Fehler im Szenarioentwurf oder in der Gruppenzusammensetzung. Und ja, es ist ein Grundproblem der meisten Fantasy-Rollenspiele.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 12:55 von felixs »
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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #44 am: 21.11.2022 | 13:01 »
Ein echter Grund, die Gruppe aufzuteilen, kann nebenbei Zeitdruck in der Spielwelt sein.

Klar: Die Spielleitung kann sich nicht beliebig vervielfältigen und die einzelnen Teilgruppen in Echtzeit parallel beschäftigt halten, am Tisch werden also beide Vorgehensweisen dieselbe Zeit brauchen (und die aufgeteilte Gruppe eventuell sogar länger, weil das geistige Umschalten zu "Ach, wir sind wieder dran? Was war bei uns doch noch gleich?" auch nicht immer völlig trivial ist). Aber wenn die SC im Setting zwei oder mehr Aufgaben innerhalb einer bestimmten Zeit erledigen wollen oder müssen und die dann schlicht nicht reicht, alle zusammen von Pontius zu Pilatus trotten und brav eins nach dem anderen erledigen zu lassen...?

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #45 am: 21.11.2022 | 13:04 »
Merkst Du, dass das übergriffig ist? Du implizierst, dass ich bisher einfach keine guten Spielleiter erlebt habe oder kein guter Spielleiter bin.
Das ist die aus meiner Sicht einzig nachvollziehbare Erklärung für deine Haltung gewesen : Starke Langeweile.

Was du aber jetzt als Erklärung anbietest, zeugt mMn. eher von einer (für meinen Geschmack) sehr eigenwilligen Haltung, und das bei einem Gemeinschaftsspiel.

Das erschien bislang zu abwegig.
Aber jetzt wo du es erwähnst: Ich glaube Dir aufs Wort.
Ich saß auch schon in Runden mit SPL, die eine ähnliche Haltung, Verhaltensweise zeigten. Mir ist die nur leider zu fremd, sorry.


« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 13:06 von Issi »

Online nobody@home

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #46 am: 21.11.2022 | 13:09 »
Ich finde es meistens ziemlich dumm, jeden SC überall mitzuschleppen. Was soll der scheppernde Paladin beim Einbruch? Was braucht man den Barbaren bei diplomatischen Verhandlungen mitschleppen? Als Kleiderständer?
Meinem Verständnis nach ist das dann ein Fehler im Szenarioentwurf oder in der Gruppenzusammensetzung. Und ja, es ist ein Grundproblem der meisten Fantasy-Rollenspiele.

Aus meiner Sicht ist das eher ein Problem des Systemdesigns und genauer gesagt vermutlich falsch verstandener Nischenschutz. "Was nicht ausdrücklich deine Stärke ist, darin bist du automatisch ein Volldepp" führt natürlich schnell zum Slapstick.

Offline Issi

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #47 am: 21.11.2022 | 13:39 »
Aus meiner Sicht ist das eher ein Problem des Systemdesigns und genauer gesagt vermutlich falsch verstandener Nischenschutz. "Was nicht ausdrücklich deine Stärke ist, darin bist du automatisch ein Volldepp" führt natürlich schnell zum Slapstick.
Jein
Natürlich kann das eine Rolle spielen.
Andererseits:
Selbst bei klassenlosen Systemen kann es sein, dass die Gruppe sich aus strategischen Gründen aufteilt.
Ein Grund davon ist z.B. Zeitdruck:
A la " Wenn wir uns aufteilen, holen wir schneller wichtige Informationen ein oder finden vielleicht schneller was wir suchen."

Ein anderer Grund können personalisierte Situationen sein, in denen eine der Figuren besonders im Mittelpunkt steht.
Z.B. irgendwelche Weihungen, Prüfungen oder ähnliches, wo eine Figur alleine durch muss oder will.

Edit.
Wenn ich jetzt mit der Forderung: "Das darf im Rollenspiel nicht sein" herangehe, dann dürfen die SC
1. Nur noch in einem Gemeinschaftsschlafraum übernachten.
(Getrennte Zimmer können schließlich Gruppentrennung bedeuten)
Und bitte auch die alltäglichen Bedürfnisse immer gemeinschaftlich verrichten.
2. Informationen ausschließlich gemeinsam einholen.
( Also muss der Magier gefälligst die ganze Gruppe in die Magierakademie reinbringen, um dort ein Buch wälzen zu können. Es könnte ihm dort schließlich etwas aufregendes passieren.)
3. Keine Einzeltreffen oder Aktionen mehr bekommen.
(Ob das die Diebesgilde immer toll findet, wenn sie keine vertraulichen Gespräche unter vier Augen mehr führen kann, und Einzelaufträge entfallen, ist die zweite Frage)
Edit.
4. Jede von den SPL ausgehende Bestrebung sich aufteilen zu wollen, müsste von der SL unterbunden werden.
5. Viele Kaufabenteuer und Plots müssten umgewandelt werden oder könnten so nicht gespielt werden, wenn darin zeitweise Gruppentrennungen möglich oder vorgesehen wären.

Ja das ist überspitzt, und doch zeigt es, wie unpraktikabel das zuende gedacht wäre.



« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 14:21 von Issi »

Offline felixs

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #48 am: 21.11.2022 | 13:47 »
Ein echter Grund, die Gruppe aufzuteilen, kann nebenbei Zeitdruck in der Spielwelt sein.

Klar: Die Spielleitung kann sich nicht beliebig vervielfältigen und die einzelnen Teilgruppen in Echtzeit parallel beschäftigt halten, am Tisch werden also beide Vorgehensweisen dieselbe Zeit brauchen (und die aufgeteilte Gruppe eventuell sogar länger, weil das geistige Umschalten zu "Ach, wir sind wieder dran? Was war bei uns doch noch gleich?" auch nicht immer völlig trivial ist). Aber wenn die SC im Setting zwei oder mehr Aufgaben innerhalb einer bestimmten Zeit erledigen wollen oder müssen und die dann schlicht nicht reicht, alle zusammen von Pontius zu Pilatus trotten und brav eins nach dem anderen erledigen zu lassen...?

Wäre dann wieder ein Beispiel für ein schlecht gebautes Szenario. Der Zeitdruck fällt ja nicht vom Himmel und niemand zwingt irgendwen dazu, ein Szenario so zu konstruieren bzw. entsprechende Regieanweisungen in Kaufabenteuern auch so durchzuführen. Und wenn man merkt, dass es darauf hinausläuft, kann man das immernoch irgendwie so biegen, dass eine Teilung vermeidbar ist. Wenn man das möchte.
Wenn man kein Problem mit Teilungen hat, dann teilt man halt. Ist ja jetzt hinreichend durchgekaut.

Jedenfalls ist das kein Argument für Gruppenteilung in Gruppen, die das eigentlich vermeiden wollen.

Ein anderer Grund können personalisierte Situationen sein, in denen eine der Figuren besonders im Mittelpunkt steht.
Z.B. irgendwelche Weihungen, Prüfungen oder ähnliches, wo eine Figur alleine durch muss oder will.

Meines Dafürhaltens kann der Spieler dieser Figur das dann gern zuhause alleine durchvisualisieren. Am Spieltisch reicht eine kurze Erklärung, was da jetzt passiert, meinetwegen das Würfeln von ein oder zwei Proben. Dann bespricht man kurz Ergebnisse und Auswirkungen. Zwei bis fünf Minuten Echtzeit (Nicht "fünf Minuten" Nerdzeit.)

Aber klar, wenn die Spielgruppe da Bock drauf hat - ich wünsche viel Spaß und gute Unterhaltung.
« Letzte Änderung: 21.11.2022 | 13:50 von felixs »
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Offline PayThan

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Re: Die Gruppe Splitten ...urgs!
« Antwort #49 am: 21.11.2022 | 17:22 »
Grrrrrrrrrrrr!!!

Im Prinzip kannte ich die meisten (oder alle?) Ansätze schon.
Ich hab es nur einfach kacke umgesetzt, bzw. mich in der Situation nicht an die meisten der genannten Ansätze erinnert.

Irgendwie habe ich es mir auf meine Imaginäre SL-Fahne geschrieben, in Zukunft Splitt Situationen souverän Meistern zu wollen.
Da hat mich jetzt mein „SL-Ehrgeiz“ gepackt, solche Situationen besser im griff zu haben.

Gruppen Splitts generell zu untersagen ist für mich keine Lösung.

Klar, ist es nicht einfach als SL damit umzugehen, aber wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder !

Einmal habe ich einen nervigen Spieler, der unbedingt ins Kaffeehaus gehen wollte, während die anderen dystere Gewölbe erkundeten eine Session dort sitzen lassen und nur alle 45 Minuten durchgegeben, dass bei ihm nichts passiert, und ob er da wirklich noch länger da sitzen will.

Stolz bin ich darauf nicht, aber würde es heute auch kaum anders machen (können).


Eigentlich eine wunderschöne Situation !

Ich stelle mir da so Scenenschnitte vor, wie die Abenteurergruppe im Dungeon, die Scheiße aus dem Leib geprügelt wird, während „der nervige Spieler“ gemütlich an seinem Tee nippt....
Die Gruppe kriecht verschmutzt und blutverkrustet mit einer fast abgebrannten Fackel durch einen engen Kriechgang, es ist kalt, nass, alle haben Hunger und sind übermüdet.....
Scenenwechsel: „der nervige Spieler“ amüsiert sich im Teehaus mit ein paar Damen, die über einen flachen Witz von ihm höflich lachen und Geschichten von seinen Heldentaten lauschen...


SL zu Spieler 1: Der Ork kommt mit einem wütendem Brüllen und einer Rostigen Klinge auf dich zugestürmt....

SL zu „nervigem Spieler“: Darf es noch etwas Tee sein gnädiger Herr ?

Usw...


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