Autor Thema: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen  (Gelesen 3960 mal)

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Offline Maarzan

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Anschließend an den thematischen Ausflug in "Wie kommuniziert man Spielern, dass MinMaxing kein impliziter Zwang ist?" wollte ich hier fragen, welche Erfahrungen und ggf. Vorgehensweisen ihr habt, wenn es in eurer Gruppe häufiger den Fall gibt, dass einzelne Leute durch eigenmächtiges Vorpreschen oder eskalieren gehäuft die Initiative zu Lasten anderer Spieler oder gar aller an sich reißen:

Damit ist jetzt hier nicht jede von der Gruppe getrennte Soloaktion gemeint, sondern Situationen, wo > die Gruppe sich ausdrücklich vor einer Aufgabe sieht (also nicht so einfach abbrechen kann) und >dieser Spieler durch einsames Vorpreschen oder aggressives Verhalten die
a) Vorbereitung (z.B. die Tür eintritt, welche der Dieb leise öffnen sollte, oder angreift, bevor die anderen ihre Vorbereitungen abgeschlossen haben oder auch nur in Position gegangen sind) oder
b) alternative Handlungswege (z.B. in Verhandlungen hinein angreift oder durch sein Verhalten einen Angriff auslöst) anderer Spieler torpediert.
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grannus

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #1 am: 30.11.2022 | 18:31 »
Hier greift eindeutig Regel Nr. 0

Offline General Kong

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #2 am: 30.11.2022 | 18:44 »
Dann ist das so.

Das Ergebnis kann dann sein:
1. TPK - Glückwunsch an den Spieler!
2. Der SC des Spielers geht drauf! Ebenfalls: Glückwunsch!
3. Der SC und die Gruppe (zumindes in Teilen) überlebt die Aktion, lässt aber ordentlich Federn und das Abenteuer ist Fritte - Glückwunsch!
4. Die Aktion hat Erfolg und die Vorbereitungen der Gruppe waren für die Katz! Glückwunsch: Dann macht das immer so. Allerdinsg kanne s beim nächtsen Mal zu ergebnis 1 oder 2  oder 3 kommen (oder auch wieder 4).

Zudem sollte der Speiler sich nicht beschweren, wenn die anderen SC mit seinem Oberhelden nicht mehr auf Abenteuer gehen wollen. Er mussd ann wohl oder übel einen anderen Sc spielen.

Sollte darunter aber der Spielspaß dauerhaft leiden, sollten man das auf der Metaebene besprechen.
Jedes Abenteuer ist ein TPK oder der Reinfall von Schaffhausen, weil Monsieur wieder mal Alleingänge macht - das sollte dann stoppen.
Oder wir haben bald einen leeren Stuhl.
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Offline ghoul

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #3 am: 30.11.2022 | 18:46 »
Wozu soll der Dieb mühsam das Schloss knacken, wenn der Muskelprotz der Gruppe sie einfach eintreten kann?  ;D

OK, im Ernst: Ich finde das Thema nicht sauber umrissen. "Vorpreschen" klingt eher nach Plot vorantreiben, was gewinnbringend für alle Beteiligten ist. "Torpedieren" ist etwas ganz anderes.
In letzterem Fall, wenn das öfter ein Problem ist, kann man ja einfach drüber reden? Kriegt das deine Gruppe nicht hin?
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Offline Maarzan

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #4 am: 30.11.2022 | 20:17 »
Wozu soll der Dieb mühsam das Schloss knacken, wenn der Muskelprotz der Gruppe sie einfach eintreten kann?  ;D

OK, im Ernst: Ich finde das Thema nicht sauber umrissen. "Vorpreschen" klingt eher nach Plot vorantreiben, was gewinnbringend für alle Beteiligten ist. "Torpedieren" ist etwas ganz anderes.
In letzterem Fall, wenn das öfter ein Problem ist, kann man ja einfach drüber reden? Kriegt das deine Gruppe nicht hin?

Vorpreschen ist nicht gewinnbringend, da es einmal die Gruppe in eine schlechtere Lage versetzt (der Dieb sollte beispielsweise die Tür aufschließen, damit die Leute im Haus überrascht werden könnten, Buffs könenn nicht abgeschlossen werden etc.) und daneben killen solche Spieler regelmäßig (einmal würde sich ja keiner längerfristig aufregen) dann den Input von allen anderen, die etwas anderes als Angriff versuchen wollen.

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Offline ghoul

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #5 am: 30.11.2022 | 21:24 »
OK, klingt schlecht. Ist dem Spieler langweilig oder ist er einfach kein Team Player?
#TLFL
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Offline Maarzan

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #6 am: 30.11.2022 | 21:28 »
OK, klingt schlecht. Ist dem Spieler langweilig oder ist er einfach kein Team Player?
#TLFL

Das bezieht sich nicht auf eine einzelne Runde sondern fasst Beispiele mehrerer Runden als SL wie als Mitspieler zusammen.
Hauptgrund scheint sofortige Langeweile zu sein, sobald der Spieler nicht akut und direkt am Spielgeschehen beteiligt ist.
OK, "meine Figur ist halt so" habe ich auch schon einmal gehört in dem Fall - hatte aber in dem Fall einen bösen, erfolgsorientierten und optimierten SC und es war kein Freund ... .
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Offline ghoul

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #7 am: 30.11.2022 | 21:41 »
Langeweile und Taschenlampenfallerei gehen Hand in Hand.
Man kann es als SL nicht jedem recht machen, wie es einem Robin D. Laws verkaufen will. Die Wahrheit ist, nicht jeder Spieler und jeder SL sind in ihren Vorstellungen von spannendem Rollenspiel kompatibel. Das muss sich einfach jeder Teilnehmer eingestehen.
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Offline Maarzan

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #8 am: 30.11.2022 | 21:44 »
Langeweile und Taschenlampenfallerei gehen Hand in Hand.
Man kann es als SL nicht jedem recht machen, wie es einem Robin D. Laws verkaufen will. Die Wahrheit ist, nicht jeder Spieler und jeder SL sind in ihren Vorstellungen von spannendem Rollenspiel kompatibel. Das muss sich einfach jeder Teilnehmer eingestehen.

Taschenlampenfallenlasserei ist dann ja noch einmal einem Steigerung.

Ware eher die Frage, wie/ob man das als SL wirklich für die anderen Spieler retten kann oder nur Warnung und Rauswurf bei Wiederholung bleibt - oder halt Freigabe von PvP. 
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #9 am: 30.11.2022 | 22:05 »
Evtl. als SL vorher nochmal (falls der Rest der Gruppe z.B. zu sehr damit beschaeftigt ist die Details des "wir gehen leise und vorsichtig vor" noch auszufeilen) laut, klar und deutlich nachfragen: "Die Gruppe hatte sich auf eine leise und unauffaellige Methode geeinigt... willst du wirklich mit lautem Gebruelle die Tuer eintreten und einfach planlos reinrennen?"

Das sollte dann auch den anderen Spielern die Chance geben "in character" darauf reagieren zu koennen um z.B. (wie in einer anderen Runde passiert) dem laut bruellenden Berserker noch eine mit Silence versehene Muenze in die Tasche zu packen damit man ihn nicht bruellen hoeren kann ;D (Hat dann auch den Sprueckeklopfer den er direkt angegangen ist schwer geschaedigt)
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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #10 am: 30.11.2022 | 22:15 »
Evtl. als SL vorher nochmal (falls der Rest der Gruppe z.B. zu sehr damit beschaeftigt ist die Details des "wir gehen leise und vorsichtig vor" noch auszufeilen) laut, klar und deutlich nachfragen: "Die Gruppe hatte sich auf eine leise und unauffaellige Methode geeinigt... willst du wirklich mit lautem Gebruelle die Tuer eintreten und einfach planlos reinrennen?"

Das sollte dann auch den anderen Spielern die Chance geben "in character" darauf reagieren zu koennen um z.B. (wie in einer anderen Runde passiert) dem laut bruellenden Berserker noch eine mit Silence versehene Muenze in die Tasche zu packen damit man ihn nicht bruellen hoeren kann ;D (Hat dann auch den Sprueckeklopfer den er direkt angegangen ist schwer geschaedigt)

Das wäre in solchen Situationen ohnehin meine erste Überlegung: "Okay, wie gut sind die Chancen unseres Vorpreschers, seine Aktion ungestört vom Rest der Gruppe bis zum katastrophalen Ende durchzuziehen, eigentlich überhaupt?" Und je nach Situation mag das mal völlig plausibel sein, dann ein anderes Mal nicht, und bei wieder anderen Gelegenheiten müssen eventuell die Regeln und Würfel sprechen...

Offline Maarzan

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #11 am: 30.11.2022 | 22:21 »
Wenn ich zurückblicke war das "nicht warten" meist schon recht eng zeitlich vor dem bereits erwartenden Knall, sonst wäre es ja auch nicht so kritisch - also während die anderen sich positionieren oder buffen.
Die andere Sache ist wo eine Seite noch etwas versucht, sei es Diplomatie oder Finesse und dann mit einem Schlag (oft wortwörtlich) vollendete Tatsachen geschaffen werden.
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Offline unicum

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #12 am: 30.11.2022 | 22:23 »
Leztes Wochenende Conventionabenteuer (Fantasy)

Gruppe hat sich geteilt 2Preister kommen zu einem Haus (in der besseren Wohngegend der Stadt) das ist vernagelt, aber es besteht ein gewisses interesse reinzukommen.
Priester 1: Ich zaubere Dunkelheit und trete dann die Tür ein wenn mich keiner mehr sieht.
Priester 2: Nein mach das nicht!
Priester 1: *Würfelt* (damit läuft bei mir als SL auch die Aktion)
Passanten eilen herbei wegen Lärm, sehen dann auch Magieeinsatz,... Priester2: "Also es ist alles gut gehen sie weiter,.... *redet sich um Kopf und Kragen*
(das dann die Priester im haus wegen mangelnder Fertigkeiten nichts finden und die 2 Diebe der Gruppe eh nochmal rein müssen ist noch ein Sahnehäubchen).

Offline unicum

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #13 am: 30.11.2022 | 22:26 »
Ach ja oft genug erlebt das nachfolgend der Spruch gekommen ist
"Ich spiel ja nur meine Figur aus!"

Der tactican in mir ist am ausflippen,... der Storyteller auch,...

Offline Maarzan

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #14 am: 30.11.2022 | 22:31 »
Ach ja oft genug erlebt das nachfolgend der Spruch gekommen ist
"Ich spiel ja nur meine Figur aus!"

Der tactican in mir ist am ausflippen,... der Storyteller auch,...

Wenn es tatsächlich so wäre, könnte man das als Figur ja sogar noch rechtzeitig in die Planung mit einbeziehen (und sei es durch Kicken der Figur aus der Gruppe nach dem ersten Mal) . Aber es ist ja der Spieler der da den egomanischen Anfall hat.
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Offline ghoul

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #15 am: 1.12.2022 | 07:26 »
Man sollte sich als SL auch mal zurücklehnen können und die Spieler einfach machen lassen, ohne das Vorgehen der Spieler zu bewerten oder ihnen ein bestimmtes Vorgehen vorzuschreiben.
Nur wenn es unter den Spielern tatsächlich knirscht, ist der SL/Gastgeber etc. auch als Mediator gefragt.
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Offline Raven Nash

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #16 am: 1.12.2022 | 08:00 »
Ich finde grundsätzlich, dass übereilte Aktionen durch Konsequenzen reguliert werden sollten. Die Welt reagiert eben, und da darf es durchaus einen Backlash geben.
Wir haben einen "Instigator" Spieler in der Runde, der einfach zu ungeduldig ist. Wenn ihn Planung oder Diskussion langweilen, geht er schonmal allein eine Sache an - was dann immer wieder darin endet, dass man ihn irgendwo raushauen muss. Ergibt dann halt auch wieder nette Stories.
Letztens hatten wir auch die Situation, dass die ganze Gruppe das Hirn ausgeschaltet hat. Da wurde dann ein Attentat durchgezogen, ohne Hintergründe zu kennen, einfach weil das Ziel allen unsympathisch war und man sich moralisch im Recht glaubte.
Na ja, mit den Folgen dürfen sie sich noch eine ganze Weile herumschlagen... >;D
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Offline bobibob bobsen

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #17 am: 1.12.2022 | 08:08 »
Bei uns würde er schnell die Unterstützung der restlichen Gruppe in der Szene verlieren. Ich als Sl muss da ( zum Glück)  gar nichts machen.

Offline aikar

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #18 am: 1.12.2022 | 08:11 »
Ich finde grundsätzlich, dass übereilte Aktionen durch Konsequenzen reguliert werden sollten. Die Welt reagiert eben, und da darf es durchaus einen Backlash geben.
Das. Je nach Situation frage ich oft noch in die Gruppe "Will jemand versuchen, ihn/sie aufzuhalten"?

Es ist auch eine Frage, ob das Vorbreschen gemacht wird, weil der/die Spieler:in meint, es würde a) für den Charakter Sinn machen und b) interessant für die Story sein (nur a), aka "mein Charakter macht das eben so" ist meist ein Garant für Ärger in der Gruppe) und das dem Rest der Gruppe auch klar ist. Dann ist es das Ergebnis oft ohnehin nur "ohh nooo" + Gelächter.
Wenn es aber einfach trotzig-hirnverbrannt ist und das wiederholt auftritt, wird ohnehin die Gruppe es ansprechen.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline ghoul

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #19 am: 1.12.2022 | 08:17 »
Allerdings funktioniert die Selbstregulierung unter Spielern auch nicht immer. Da können schon mal unterschiedliche Persönlichkeiten aneinander geraten.
Deshalb: darauf achten, ob es auch außerhalb des Spiels knirscht und rechtzeitig intervenieren!
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Offline Maarzan

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #20 am: 1.12.2022 | 08:28 »
Ich finde grundsätzlich, dass übereilte Aktionen durch Konsequenzen reguliert werden sollten. Die Welt reagiert eben, und da darf es durchaus einen Backlash geben.
Wir haben einen "Instigator" Spieler in der Runde, der einfach zu ungeduldig ist. Wenn ihn Planung oder Diskussion langweilen, geht er schonmal allein eine Sache an - was dann immer wieder darin endet, dass man ihn irgendwo raushauen muss. Ergibt dann halt auch wieder nette Stories.
Letztens hatten wir auch die Situation, dass die ganze Gruppe das Hirn ausgeschaltet hat. Da wurde dann ein Attentat durchgezogen, ohne Hintergründe zu kennen, einfach weil das Ziel allen unsympathisch war und man sich moralisch im Recht glaubte.
Na ja, mit den Folgen dürfen sie sich noch eine ganze Weile herumschlagen... >;D

Die negativen Konsequenzen tragen ja die anderen Spieler, sei es mit geschädigten Figuren oder indem nichts durchkommt wo dieser Spieler nicht durchgehend mit akut beteiligt ist, wie z.B. Kampf.

Und ihn alleine lassen würde zwar (manchmal, denn oft ist die Gruppe schon zu tief drin) den Hauptschaden seien Figur tragen lassen aber dann ist teils das Abenteuer hin, weil man so weit im Nachteil ist, dass ein Weiter eigentlich nicht mehr sinnvoll wäre.
« Letzte Änderung: 1.12.2022 | 08:30 von Maarzan »
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Offline unicum

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #21 am: 1.12.2022 | 09:42 »
Man sollte sich als SL auch mal zurücklehnen können und die Spieler einfach machen lassen, ohne das Vorgehen der Spieler zu bewerten oder ihnen ein bestimmtes Vorgehen vorzuschreiben.
Nur wenn es unter den Spielern tatsächlich knirscht, ist der SL/Gastgeber etc. auch als Mediator gefragt.

Ich finde es jezt nicht als "vorschreiben" wenn undruchdachte Aktionen auch negative auswirkungen haben können. (#)
Kommt jemand mit einem Supertollen Plan dann lasse ich den auch laufen.
Ich sollte vieleicht zum obigen Beispiel anmerken: später mussten eh die 2 Diebe nochmal dort einsteigen, sie benuzten einfach die Hintertür im Garten und ja ich hatte in der beschreibung gesagt "freistehendes Haus mit kleinem Garten" da könnte man auf die Idee kommen das es auch eine zweite Tür gibt.

(#) Ich leite eigentlich nach der Prämisse - Aktionen der Spieler haben Auswirkungen auf die Welt. Aber die Welt läuft auch ohne die Spieler weiter.
Alles andere im Rollenspiel würde ich auch superöde finden.

Offline unicum

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #22 am: 1.12.2022 | 09:51 »
Die negativen Konsequenzen tragen ja die anderen Spieler, sei es mit geschädigten Figuren oder indem nichts durchkommt wo dieser Spieler nicht durchgehend mit akut beteiligt ist, wie z.B. Kampf.

Um nochmal mein Beispiel vom Samstag aufzugreifen (s.o.)
Ich hatte schon das Gefühl das es dem spieler der zweiten Figur recht unangenehm war das die NSC ihn angegangen sind. Der eigentliche verursache stand ja in einer Sphäre der dunkelheit und trat auf diue Tür ein. Er hat sich zwar fix gefangen und fing an die NSC plattzulabern aber ich sah schon die Blicke welche er dem anderen Spieler zuwarf.
Auf der anderen Seite des Tisches sah man das alles mit viel belustigung - die 3 anderen Spieler waren in einem anderen Teil der Stadt unterwegs,... wie schon geschrieben waren das 2 Diebesklassen und eine Zauberfähigenklasse die auch eher in heimlichkeit präferiert. Die lehnten sich zurück und kommentierten es dann von der Ferne.

Das ganze war schlussendlich noch recht harmlos, aber ich hätte auch die Garde aufmarschieren lassen können, samt fürsten (wäre durchaus glaubwürdig gewesen das die in der nähe sind, die Burg ist 70 m entfernt, der Weg zum Stadttor geht nahe am Häuschen vorbei).

Offline Sphinx

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #23 am: 1.12.2022 | 10:09 »
Direkt, oder bei nächster Gelegenheit ansprechen. Das mag zwar für sich genommen nur ne Kleinigkeit sein, aber das sind Dinge die irgendwann ein Fass voll werden lassen. Kann auch sein das keiner ein Problem damit hat, aber wenn doch muss man es direkt angehen.

Dieses den anderen eine Spielweise aufzwingen hab ich bis jetzt nur von toxischen Spielern erlebt. Die dann auch meist nicht Lang in den Runden als Spieler erwünscht waren. Ich hatte das zum glück erst einmal, ein Spieler Pärchen was den anderen ihre Spielweise aufzwingen wollte.
"Mein Charakter geht los und macht X" -> Toxischer Spieler: "Ich halte ihn fest"
"Wir sollten schauen das wir das ganze auskundschaften um heimlich einzudringen" -> Toxischer Spieler geht zur Stadtwache und hetzt die auf den Unterschlupf der Gegner was alle Nachforschungen unmöglich macht.

Hab zweimal das Gespräch gesucht, es wurde versprochen es nicht mehr zu tun. Beim dritten mal sind sie aus der Gruppe entfernt worden. Denn hätte ich das nicht gemacht währen die anderen "guten" Spieler aus der Gruppe gegangen. Und dann sitzt man am ende nur mit den A-Löchern am Tisch.

Offline Raven Nash

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Re: Erfahrungen und Umgang mit Einzelspielervorpreschen
« Antwort #24 am: 1.12.2022 | 10:38 »
Die negativen Konsequenzen tragen ja die anderen Spieler, sei es mit geschädigten Figuren oder indem nichts durchkommt wo dieser Spieler nicht durchgehend mit akut beteiligt ist, wie z.B. Kampf.
Und? Entweder sie ziehen ihn dann halt zur Verantwortung, oder sie lassen ihn nächstes Mal draufgehen.
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Und ihn alleine lassen würde zwar (manchmal, denn oft ist die Gruppe schon zu tief drin) den Hauptschaden seien Figur tragen lassen aber dann ist teils das Abenteuer hin, weil man so weit im Nachteil ist, dass ein Weiter eigentlich nicht mehr sinnvoll wäre.
Schlechtes Abenteuer-Design, bzw. Railroading. Mir ist das als SL völlig egal - ich hab sowieso kein "unbedingt-zu-erreichendes-Ziel" im Kopf. Flucht ist normalerweise immer eine Option - und der SC des betreffenden Spielers wurde auch schon mal gegen seinen Willen am Rückzug "beteiligt". Typischer Fall von "wenn er's nicht kapiert...".
Der Spieler agiert aber auch in Multiplayer-PC Games auf die Art, hat aber oft das "Glück", dass dann andere draufgehen. Und er liebt es, Leute zu trollen.
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