Autor Thema: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"  (Gelesen 1945 mal)

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Online 1of3

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #25 am: 5.12.2022 | 12:12 »
Ja, natürlich. Bei Primetime Adventures gewinnt die Seite mit dem meisten Rot und erzählt die Seite mit der meisten Zahl. Bei Capes gewinnt die Seite mit den meisten Augen und erzählt, wer die gewinnende Seite geclaimt hat. Usw.

Also natürlich kann man das regeln. Das im Falle wie Liminal explizit hinzuschreiben halte ich für nicht für nötig.

Offline Alexandro

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #26 am: 5.12.2022 | 12:21 »
Halte ich in der Form für zu absolut. Einen gewissen Grundkonsens wird man erzielen müssen, aber darauf aufbauend ist die Delegierung der Erschaffung einer stimmigen Atmosphäre an den Spielleiter m.E. eine ebenso legitime Option wie das gemeinsame Erzählen. Es wird dann von den eigenen Präferenzen abhängen, ob man gern stärker eine konsistente Welt/Geschichten erleben möchte (um den Preis der geringeren Mitbestimmung) oder mehr Wert auf eine gleichberechtigte Verteilung der Erzählrechte legt (mit der Anforderung dann auch tatsächlich regelmäßig aktiv beizutragen und die Abstimmungsarbeit mit anderen Spielern zu leisten)

Aber Geschwurbel der Marke "Entweder Konsistenz oder verteilte Erzählrechte - beides geht nicht!" ist deiner Meinung nach nicht zu absolut? wtf?
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Online schneeland

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #27 am: 5.12.2022 | 12:35 »
Das im Falle wie Liminal explizit hinzuschreiben halte ich für nicht für nötig.

Ich würde vermuten, es wurde hier als Klarstellung ergänzt, weil ja die Auswahl des Effekts aus den möglichen 6 Optionen auf Spielerseite liegt. Das könnte zur Annahme führen, dass die Einbindung in die Erzählung auch dort geschieht.
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Offline felixs

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #28 am: 5.12.2022 | 12:49 »
Aber Geschwurbel der Marke "Entweder Konsistenz oder verteilte Erzählrechte - beides geht nicht!" ist deiner Meinung nach nicht zu absolut? wtf?

Das steht da doch gar nicht. Zuallerwenigstens kann man das sehr viel wohlwollender lesen und ich sehe auch keinen Grund dafür, das nicht zu tun.

Es ist doch ziemlich offensichtlich, dass Konsistenz und Stimmigkeit leichter  zu schaffen sind, wenn eine Person die Moderation übernimmt. Das bedeutet nicht, dass es mit mehr oder weniger konsequent verteilten Erzählrechten nicht möglich ist, sowas zu erreichen. Aber es ist doch plausibel, das erstmal für jedenfalls schwieriger zu halten, weil mehr Leute ohne ordnende Instanz gemeinsam Konsistenz und Stimmigkeit schaffen müssen. Da Konsistenz (und Stimmigkeit erst recht!) nur bedingt objektiv bestimmbar sind, hat das immer auch eine recht starke subjektive Note. Das scheint mir schwer übereinzubringen. Ich kann mich aber auch irren.
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Online Tudor the Traveller

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #29 am: 5.12.2022 | 12:49 »
Ich würde vermuten, es wurde hier als Klarstellung ergänzt, weil ja die Auswahl des Effekts aus den möglichen 6 Optionen auf Spielerseite liegt. Das könnte zur Annahme führen, dass die Einbindung in die Erzählung auch dort geschieht.

Oder einfach als Hinweis, wie es danach weitergeht. Wenn man sich die Optionen anschaut, ist das nicht immer intuitiv, und es in die Hände der SL zu legen, ist Standard.
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Offline Alexandro

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #30 am: 5.12.2022 | 12:58 »
Es ist doch ziemlich offensichtlich, dass Konsistenz und Stimmigkeit leichter  zu schaffen sind, wenn eine Person die Moderation übernimmt. Das bedeutet nicht, dass es mit mehr oder weniger konsequent verteilten Erzählrechten nicht möglich ist, sowas zu erreichen. Aber es ist doch plausibel, das erstmal für jedenfalls schwieriger zu halten, weil mehr Leute ohne ordnende Instanz gemeinsam Konsistenz und Stimmigkeit schaffen müssen. Da Konsistenz (und Stimmigkeit erst recht!) nur bedingt objektiv bestimmbar sind, hat das immer auch eine recht starke subjektive Note. Das scheint mir schwer übereinzubringen. Ich kann mich aber auch irren.

Ich würde das "leichter" bezweifeln. Ständig gegenzusteuern ist imo mehr Aufwand, als wenn alle Spieler von vorneherein in die selbe Richtung unterwegs sind (wie es halt beim gemeinsamen Erzählen unweigerlich passiert). Aus Spielersicht mag es eine Zeit lang einfacher erscheinen, dafür kracht es dann richtig, sobald die SL mal einen schlechten Tag hatte und entsprechend anders beschreibt (beim gemeinsamen Erzählen kracht es nur, wenn die Mehrzahl der Runde nicht bei der Sache ist).
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Offline felixs

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #31 am: 5.12.2022 | 13:09 »
Ständig gegenzusteuern ist imo mehr Aufwand, als wenn alle Spieler von vorneherein in die selbe Richtung unterwegs sind (wie es halt beim gemeinsamen Erzählen unweigerlich passiert).

Das wiederum würde ich bezweifeln.
Außer dann, wenn die Spieler sehr gut aufeinander eingespielt sind und einen sehr ähnlichen "Vibe" haben. Das, allerdings, ist bei jeder Art von Rollenspiel hilfreich.

Dass ein Spielleiter (oder Spieler) einen schlechten Tag hat und dass das Spiel darunter leidet, passiert natürlich. Dass die Konsistenz darunter leidet, wäre mir noch nie aufgefallen. Dafür muss man sich ja wirklich grob vergreifen. Oder wir sprechen nicht so ganz von den gleichen Dingen, das kann auch sein.
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Online Tudor the Traveller

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Re: Spielleiterinterpretationen und "konsistenter Stil"
« Antwort #32 am: 5.12.2022 | 15:27 »
Ich würde das "leichter" bezweifeln. Ständig gegenzusteuern ist imo mehr Aufwand, als wenn alle Spieler von vorneherein in die selbe Richtung unterwegs sind (wie es halt beim gemeinsamen Erzählen unweigerlich passiert). Aus Spielersicht mag es eine Zeit lang einfacher erscheinen, dafür kracht es dann richtig, sobald die SL mal einen schlechten Tag hatte und entsprechend anders beschreibt (beim gemeinsamen Erzählen kracht es nur, wenn die Mehrzahl der Runde nicht bei der Sache ist).

Warum zeichnest du so einen Antagonismus zwischen SL und Spielern?  :think:

"Ständiges Gegensteuern" erscheint mir eher als Ausnahme, denn dann passt es zwischen SL und Spielern ja irgendwie grundsätzlich schon nicht.
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