Autor Thema: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting  (Gelesen 5761 mal)

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Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« am: 8.12.2022 | 05:42 »
Hallo liebes Tanelorn,

freut mich, dass ihr euch hierher verirrt habt.
Dies ist mein Versuch ein Community Cyberpunk Rollenspiel Projekt aufzuziehen. Wie es dazu kam, was der Grundgedanke ist, findet ihr in folgendem Thread:

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124317.0.html

Meine Überlegungen zu den Regeln findet ihr hier: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124869.0.html


In diesem Diskussionsfaden möchte ich mit euch ausschließlich zum Setting diskutieren – und natürlich eure Ideen abgreifen ;)

Deswegen, am allerwichtigsten: Bringt euch ein! Wenn ihr Ideen habt, her damit. Wenn ihr eine Idee weiter ausarbeiten wollt – sehr gern. Wenn ihr sogar etwas verfassen wollt: be my guest, würde mich sehr freuen!


Und damit ihr ein bisschen Inspiration habt, hier schonmal meine ersten Ideen zum Setting… auch wenn es nicht wirklich viel ist.

Das Setting

Den derzeit aktuellen Stand der Überlegungen findet ihr hier: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124408.msg135125529.html#msg135125529

Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist der gleiche wie von wahrscheinlich jedem Cyberpunk Setting ever, nur eben begonnen im Jahr 2022 und von da aus weiter gesponnen:

Wie sieht die Welt wohl in ein, zwei Generationen aus, wenn bestimmte Entwicklungen so anhalten, wie sie gerade sind?

Klassischer Weise bezieht sich das auf Themen wie:
- (Turbo-)Kapitalismus
- Urbanisierung
- Bevölkerungswachstum
- Klimakrise
- Digitalisierung
- Mensch-Maschine-Interaktion/Verschmelzung
- Technologie
- Datenschutz
- usw.

Und eigentlich ist es immer eine Dystopie.

Die meisten Settings, die ich kenne, starten im Wesentlichen mit der Prämisse, dass die Schere zwischen Arm und Reich viel weiter aufgegangen ist, Staaten faktisch kaum noch Macht haben und der Privatsektor übermächtig geworden ist. Angestellte sind kaum mehr als moderne Sklaven des Betriebs und oft sind es japanische Konzerne, die hier die Vormachtstellung haben – was glaube ich der Tatsache geschuldet ist, dass die meisten Settings in den 90ern entstanden sind, als Japan der wichtigste Tech-Lieferant gewesen ist. Außerdem haben die meisten Settings, die ich kenne, eine sehr US zentrische Sicht – wiederum weil sie dort entwickelt wurden, nehme ich an.

All diese Punkte finde ich sehr spannend. Ich würde dem ganzen aber eventuell ein paar leichte Spins geben, die das Setting damit vielleicht ein bisschen interessanter und frischer machen:

1. Mir schwebt eine europäische Perspektive und vor allem eine extreme Lokalisierung vor. Zum einen, weil die Vielstaatlichkeit (sagt man das so?) viel mehr Möglichkeiten für Konflikte gibt, zum anderen aber auch, weil Europa sich schon heute im Spannungsfeld zwischen den USA und China/Russland/Asien befindet, wodurch interessante Konstellationen zustande kommen. Da eröffnen sich neben den „Runner gegen böse Corporate“ Plots auch reichlich Spionage und politische Abenteuer. Und da ich vorhabe das Spiel erstmal auf Deutsch zu machen, sind Europäer sowieso unsere Zielgruppe ;)
Das ermöglicht unter Umständen auch sehr spannende lokale Szenarios. Das ist das, was ich mit Lokalisierung meine. Zum Beispiel Sabotageakte, damit der neue Großauftrag endlich wieder nach Ostdeutschland und nicht wieder in den Westen geht ;)
Ich fänd es sehr spannend sich Gedanken darüber zu machen, wie ganz konkrete, vielleicht auch heute unbedeutende Orte von der weiteren Entwicklung profitieren – oder darunter leiden. Ein Beispiel hatte ich schon in meiner Persona Beschreibung genannt: Was heißt es für Hamburg, wenn der Meeresspiegel wegen Klimawandel extrem steigt? Aber, um mal in die andere Richtung zu gehen: Was heißt es für Mainz, wenn Biontech weiterhin weltweit so erfolgreich ist?

2. Der Turbokapitalismus, wie er oft in Cyberpunk Settings dargestellt wird, basiert meiner Lesart nach meist auf einer westlichen Perspektive und der Annahme einer Trennung von Staat und Privatsektor. China zeigt uns aber, dass diese Trennung gar nicht notwendig ist. Was wäre, wenn der Turbokapitalismus nicht von Privatkonzernen, sondern Staatskonzernen getrieben würde? Stichwort Projekt neue Seidenstraße? Wenn sich China (weiterhin?) in internationale kritische Infrastruktur einkauft? Das böte viel Platz für interessante Konflikte und Abhängigkeiten…

3. Stärkerer Nationalismus. In den letzten Jahren/Jahrzehnten haben wir gesehen, dass der Nationalismus wieder erstarkt. America First. AfD. Usw.
Ich glaube, das ist eine direkte Folge verschiedener Entwicklungen, unter anderem der immer größeren Schere zwischen Arm und Reich, sowie der Globalisierung.

4. Computertechnologie. Ich hatte es im anderen Thread schon gesagt, eine der Entwicklungen, die ich zu dieser Idee inspiriert hat, ist die Entwicklung von Quantencomputern und der Tatsache, dass wir sie immernoch nicht wirklich verstehen, sie aber offenbar wahnsinnig große prädiktive Rechenpower haben. Wenn ich ehrlich bin, hat mich das echt ein bisschen an Minority Report erinnert.
Ich weiß nicht, ob wir hier im Forum eine paar Quantum Experten haben. Ich kenne zwar ein paar, die sich professionell mit Quantencomputern auseinandersetzen und da ziemlich viel wissen, aber meine Gespräche mit ihnen waren bisher nicht so richtig fruchtbar in Bezug auf Spielentwicklung.
Vielleicht fällt hier ja jemandem etwas ein.

5. DAS Thema unserer Zeit ist sicherlich die Klimakrise. Auch da bin ich kein Experte, aber es gibt ja spannende Vorhersagen was passieren könnte, wenn wir die gesetzten Ziele nicht erreichen – wonach es ja sehr aussieht.
Auch das würde ich gern zum Bestandteil des Spiels machen.


Und das wars erstmal.
Bin gespannt auf eure Meinungen und Rückmeldungen… und dankbar für jede weitere Idee.
« Letzte Änderung: 23.01.2023 | 22:02 von BBB »
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Offline Waldviech

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #1 am: 8.12.2022 | 10:08 »
Zitat
China zeigt uns aber, dass diese Trennung gar nicht notwendig ist. Was wäre, wenn der Turbokapitalismus nicht von Privatkonzernen, sondern Staatskonzernen getrieben würde? Stichwort Projekt neue Seidenstraße? Wenn sich China (weiterhin?) in internationale kritische Infrastruktur einkauft? Das böte viel Platz für interessante Konflikte und Abhängigkeiten…

China hat momentan allerdings, nicht nur wegen Zero Covid, so einige Problemchen. Da wäre zu überlegen, ob dieser Punkt nicht eventuell genauso verdammt schnell altern könnte weiland "Japan kauft die USA".
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #2 am: 8.12.2022 | 18:35 »
es gibt ja zwei Arten von "Spannend" in unserem Sektor

"Spannende" Pseudohistorie als Lesestoff

"Spannend" im Sinne eines Settings, in dem die Spieler agieren können

überspannte Vollüberwachungs near future Dystopie lässt den Spielern wenig Platz. Ruck zuck sind sie "im Bilde" und eine automatisierte KI-Fisagenauswertung später latente Überwachungsfälle (da der Score mehr als Durchschnitt wird) und zack, steht die Omnipotente Bullerei auf dem Platz.
Kosten&Effektivität von "Sicherheit" sind ein Thema, das der typische Dystopiespieler vollkommen unrealistisch sieht: nämlich Kosten vernachlässigbar und Effektivität haushoch. Da kommt dann nur Heist und Neue-frankfurter-Schule bei raus.

setzt man eine (gebremste) Postapokalytische Komponente (etwa klassischer Staatsbankrott der überschuldeten Staaten von Europa samt folgenden Staatszusammenbruch durch schiere Unfähigkei zu regieren),
kann in den Sprawls etwa dankbar mit britischen Pfund und schweizer Franken bezahlt werden, Euroscheine sind hingegen billiger Klopapierersatz und auch sonst können Spieler (und ihre Herausforderungen) viel mehr "machen".

A
Konzerne als einzige Möglichkeit, produktive Arbeit zu leisten (Mehrwert zu erwirtschaften) sind plötzlich mächtig. Haben ja Güter, Energie und funktionierende Prozesse.
In ihrem Blickfeld sind sie mächtig...
gleich drei Ecken weiter muss ihnen schon jemand warm ans Bein pinkeln, damit die sich rühren (müssen/wollen)...

B
überall und nirgends waren ja Windkrafträder und Balkonsolaranlagen hingestellt. Kleinteilige Selbstversorger mit erstaunlich vielen Servern im Keller sind möglich, ohne dass das omnimächtige BRD durch KI-Durchforstung der Stromabrechnungen die (Hanf wird so identifiziert)plantagen frei Haus geliefert bekommt

C
verbeamtete Polizei war gestern, wer Geld hat, kauft sich bei einem Polizeidienstleister, was er braucht (und will)
stell dir ein Reichenressort lauter drogenaffiner Mittelständler vor, wo der Stararchitekt durch simples "nichteinkaufen" der Dienstleistung "Drogenkriminalisierung" seine Privatplantage bewahrt
alleine damit kann man echt viel Dystopie auf die Beine stellen  ;)
Quasi kauft sich die tonangebende Clique mit den Geldern dieser Community ihren eigenen Rechtsraum.
"not my job"-Contractor kann echt krass aufgezogen werden

D
eine umfassende Justiz gibt es nicht mehr (bezahlt ja keiner mehr irgendwelche dahergelaufenen Richter).
also kann sich auch kein Punk irgendwo beschweren, wenn er von den Polizeidienstleistern etwas auf die Mütze bekam.
Konzerne regeln das dann über ihre Schiedsgerichte.
Große mehr als Kleine. Wo ein paar große Konzerne kooperativer sind (Japaner), bekommen sie plötzlich deutlich mehr Macht, als sie ursprünglich wollten (setzen Standards), daher ist die Durchsetzung dieser Richtersprüche auch nicht immer hoch.

aber (selbst gebremstes) Postapokalyptisches-Anarcho ist in diesem Land nur schwer vermittelbar und rutscht dann in Peinlichkeiten wie einem offenen Kannibalen-Restaurant in Berlin ab  ::)

Offline BBB

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #3 am: 8.12.2022 | 22:15 »
China hat momentan allerdings, nicht nur wegen Zero Covid, so einige Problemchen. Da wäre zu überlegen, ob dieser Punkt nicht eventuell genauso verdammt schnell altern könnte weiland "Japan kauft die USA".

Ja, klar, absehen kann das niemand.
Aber da die Verflechtungen Chinas mittlerweile doch immens sind (und die USA wohl auch finnaziell ziemlich abhängig), würde ich doch erstmal bei China bleiben. Da ergibt sich einfach viel mehr Spielraum.

Und gerade die Spielart des "kommunistischen Kapitalismus", die da aufgebaut wird, findet sich ind er Art doch nirgendwo sonst...
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #4 am: 8.12.2022 | 22:38 »
es gibt ja zwei Arten von "Spannend" in unserem Sektor

"Spannende" Pseudohistorie als Lesestoff

"Spannend" im Sinne eines Settings, in dem die Spieler agieren können

Absolut. Und wir wollen definitiv das letztere! ;)

überspannte Vollüberwachungs near future Dystopie lässt den Spielern wenig Platz. Ruck zuck sind sie "im Bilde" und eine automatisierte KI-Fisagenauswertung später latente Überwachungsfälle (da der Score mehr als Durchschnitt wird) und zack, steht die Omnipotente Bullerei auf dem Platz.

Ja, das ist definitiv ein Punkt, über den ich auch schon nachgedacht habe.
Da wird es sicherlich interessant sein, einen guten Mittelweg zu finden. Denn einerseits finde ich den Überwachungsaspekt mega interessant, auf der anderen Seite verändert er das Spiel aber massiv, da gebe ich dir Recht.

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Interessante Idee, daran hatte ich bisher nicht gedacht.
Müsste man in meinen Augen gut begründen, damit das glaubwürdig bleibt.
Wenn überhaupt würde ich eher in die Richtung gehen, dass die EU trotz übergeordnetem Apparat in Kleinstaaterei verfällt und sich gegenseitig lahmlegt. Ähnlich wie man es in Deutschland im Falle von Corona erlebt hat.
Jeder Staat hat seine eigenen interessen, Veränderungen werden ausgebremst, die Entscheidungsgewalt liegt zwar auf EU Ebene, erfordert aber 2/3 Mehrheiten oder so.
Dann hätte man nicht ein ganz so großes Chaos und die Runner sind wirklich gezwungen, zumindest etwas in den Schatten zu agieren.
Muss ich aber auch nochmal in Ruhe drüber nachdenken.

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Das finde ich auf jeden Fall gut. Vor allem finde ich gut, dass man so zwischen den Corporates einen gewissen Grad an Kooperation erzwingt, was wiederum "hinter dem Rücken Aktionen" ermöglicht, die aber auf gar keinen Fall auf die Corporates zurückfallen dürfen.

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Das finde ich auch eine sehr gute Idee.
In die Richtung hatte ich auch schonmal gedacht. Dezentralierung von kritischer Infrastruktur macht es zwar schwerer diese lahmzulegen, aber es macht eben auch die Überwachung deutlich schwieriger.

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Ich würde die verbeamtete Polizei nichtmal komplett rausnehmen. Aber jeder, der schonmal mit der Polizei zu tun hatte, weiß: Die sind einfach unterbesetzt, unterbezahlt und mit der schieren Masse an Straftaten überfordert.
Das kann man noch ein bisschen auf die Spitze treiben.
Und wenn man dann fähige Polizisten hat - können die im Privaten "Sicherheitssektor" schlicht das doppelte verdienen. Also Überforderung + Unterbezahlung = no bock attitude.
Von den großen Firmen würde sich ja schon heute niemand mehr auf die Polizei verlassen, die haben alle private Sicherheitsdienstleister.

Den rest kann man dann über eine perfide definierte "Hausordnung" regeln. Das muss ja nichtmal ein komplett rechtsfreier Raum sein, es reicht eine hinreichend große Drohkulisse im Falle von non-compliance und hinreichend (monetäre) Incentivierung von Compliance. Wenn das alle machen, wird es schon richtig sein.

Gefällt mir.

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Auch hier würde ich die Justiz nicht komplett abschaffen. Reicht ja das gleiche Argument wie bei der Polizei: Zu teuer, zu langsam, und die fähigen Einzelrichter werden halt rausgekauft.
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Offline Quaint

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #5 am: 8.12.2022 | 23:42 »
Spannend soweit.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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[o.o]
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Offline Schleicher

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #6 am: 9.12.2022 | 20:23 »
Die Europäische Union ist zerstritten und nationale Interessen sind in den Vordergrund getreten. Die Folge sind wirtschaftliche und politische Instabilität sowie eine weit verbreitete Beunruhigung in der Bevölkerung. Der vom kommunistischen Wirtschaftsmodell Chinas beeinflusste Hyperkapitalismus hat die Ungleichheit und die Unruhen verschärft. Rechtsextreme Gruppierungen haben an Macht gewonnen und schüren die Angst vor Autoritarismus und der Aushöhlung der bürgerlichen Freiheiten.

Ein Bereich, in dem es bedeutende Fortschritte gegeben hat, ist die Technologie. Quantencomputer und neuronale Netze sind zu wichtigen Innovationsmotoren geworden und haben zu Durchbrüchen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Verkehr und Energieerzeugung geführt. Allerdings haben diese Technologien auch fast das Ende der Privatsphäre mit sich gebracht und werden tagtäglich von den Mächtigen missbraucht.

Auch das Klima ist im Chaos, mit regelmäßigen Naturkatastrophen, die Zerstörung und den Verlust von Menschenleben verursachen. Der Kontinent wird von extremen Wetterereignissen geplagt, darunter tödliche Hitzewellen, verheerende Überschwemmungen und heftige Stürme. Dies stellt eine enorme Belastung für die ohnehin fragile Zivilisation dar.

Vor diesem Hintergrund kämpft eine wachsende Cyberpunk-Bewegung ums Überleben und leistet Widerstand gegen die repressiven Kräfte, die sich durchgesetzt haben. Diese Subkultur, die sich durch ihre Technologiebegeisterung und Rebellion gegen die Mächte auszeichnet, bietet einen Hoffnungsschimmer in einer dunklen und gefährlichen Welt.

Doch der Weg, auf dem sie sich bewegen, ist mit Herausforderungen gespickt. Die rechtsextremen Gruppierungen, die an die Macht gelangt sind, sind entschlossen, ihre Macht in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten, und werden vor nichts zurückschrecken, um ihre Gegner zum Schweigen zu bringen. Das wirtschaftliche und politische System ist ein Witz, und die Gefahr eines ökologischen Kollapses erscheint allgegenwärtig. Es bleibt abzuwarten, ob die Cyberpunk-Bewegung in der Lage sein wird, dem Sturm zu trotzen und als Gewinnerin hervorzugehen.

Offline Nebelwanderer

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #7 am: 9.12.2022 | 21:43 »
Schulden.

Rente gibt es nicht mehr, die Überalterung der westlichen Welt hat deutliche Spuren hinterlassen, dafür hat der medizinische Fortschritt einzug gehalten. Die Menschen arbeiten bis sie tot umfallen, ergänzt durch Implantate, je älter, desto modifizierter. 80 Jährige Bauarbeiter mit Kunstherzen und pneumatischen Armen die Asphalt aufreißen.

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Offline BBB

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #8 am: 13.12.2022 | 07:10 »
Die Europäische Union ist zerstritten...

Nice! Schöner hätte ich es nicht schreiben können.
Genau in die Richtung habe ich auch gedacht, vor allem die ersten drei Absätze sind genau das, was ich auch im Kopf hatte!!

Als ergänzende Idee hätte ich noch die Frage nach Schein und Sein. Wenn man sich beispielsweise die Klimakonferenzen anschaut: Politische Organisationen und Regierungen ringen vor dem Hintergrund politischer Entwicklungen um Einigungen - und im Nachgang kam raus, dass eigentlich 50% der Teilnehmer der Konferenz Lobbyisten waren, die eigentlich von vornherein gegen jegliche Form von Einigung gewesen sein müssten.
Da fragt man sich doch: Wer hat da eigentlich entschieden?

Übertragen auf das Setting:
Ich glaube man kann ziemlich einfach eine Welt konstruieren, in der Nationalisten in den Ländern an der Macht sind, überzeugte Europäer versuchen die Idee Europas aufrecht zu erhalten (und hier die überregionalen Gesetze machen, an die sich die Nationalisten halt im Zweifel nicht oder nur eingeschränkt halten), die eigentlichen Entscheidungen werden aber - auch wenn es nirgends wirklich öffentlich wird - von Beraterfirmen und Konzernen mit großer Lobby gemacht.
Also Lobbyismus etwas überspitzt (oder, wie zyniker sagen würden: Realität).

Das fänd ich sehr spannend, weil allein das drei Handlungsebenen einzieht, die man gegeneinander ausspielen kann.

Die einzige Frage, die ich mir stelle bei deinem Ansatz, ist, inwieweit man die Bevölkerung als breite Masse einfach als Mitläufer inszeniert, die aufgegeben haben, oder als aktiv betäubte Masse? Also so ein bisschen den Matrix/ReadyPlayer One Ansatz: Gib ihnen was zu tun (was mit Technologien und Überwachung ziemlich einfach sein sollte) und sie halten schon die Klappe.

Und noch ein Gedanke: Ich finde die Reibungspunkte zwischen Staatssystem und Kapitalismus noch einen spannenden Konflikt, insbesondere wenn man bedenkt, wie sehr sich Staatssysteme dem Kapitalismus anbiedern. Ihre Funktion ist ja aber eigentlich ziemlich konträr.
Wenn man das jetzt aber weiter denkt und von mir aus sagt, gut, die politischen Systeme sind eigentlich gescheitert und im Wesentlichen nur noch eine Hülle und Erfüllungsgehilfe der Konzerne - was ich einen spannenden Gedanken finde - die Technologie sich aber soweit weiter entwickelt, dass klassische Arbeit eigentlich kaum noch oder nicht mehr ausreicht, um das kapitalistische System in der breiten Masse tragfähig zu halten.... was hat das für konsequenzen? Wenn Otto-Normal-Verbraucher eigentlich am Tropf des Staates hängt, der wiederum am Tropf des Konzerns hängt, wo kommt dann das Wachstum her, dass es für den Kapitalismus braucht?

Da muss ich mal nochmal schauen, was es für Alternativen oder Horrorszenarien gibt :D
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #9 am: 13.12.2022 | 07:12 »
Schulden.

Rente gibt es nicht mehr, die Überalterung der westlichen Welt hat deutliche Spuren hinterlassen, dafür hat der medizinische Fortschritt einzug gehalten. Die Menschen arbeiten bis sie tot umfallen, ergänzt durch Implantate, je älter, desto modifizierter. 80 Jährige Bauarbeiter mit Kunstherzen und pneumatischen Armen die Asphalt aufreißen.

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Und genau das könnte der Ausweg sein, den ich gesucht habe!
Danke, das finde ich eine richtig gute Idee.
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #10 am: 13.12.2022 | 07:19 »
Ein Aspekt, der mir noch im Kopf herumspukt: Ich spiele gerade ein bisschen mit Chat GPT herum. Erst wollte ich einfach mal schauen, wie das funktioniert und wie gut es ist, dann kam mir die Idee das hier auch für den Settingbau zu nutzen. Jetzt fehlt mir gerade die Zeit, aber vielleicht heute Abend :D
Aufgefallen ist aber, dass dieses Chatprogramm schon ziemlich gut funktioniert. Schlechter als ein richtig intelligenter Mensch, aber durchaus besser als manch dumme Menschen, zumindest gefühlt.
Das hat mich dazu gebracht darüber nachzudenken, ob nicht die Vereinsamung in Zukunft noch weiter voranschreiten wird und soziale Interaktionen weitegehend durch KIs/Roboter ersetzt werden. Das ist so ein Strang, über den ich gerade nachdenke.

Zunächst einmal wollte ich schauen, ob tatsächlich etwas dran ist, dass sich Menschen immer mehr einsam fühlen - trotz oder gerade wegen Social Media.
Das wäre finde ich nämlich auch noch ein interessanter Seitenaspekt.
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Offline Jaylee

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #11 am: 13.12.2022 | 07:38 »

Die einzige Frage, die ich mir stelle bei deinem Ansatz, ist, inwieweit man die Bevölkerung als breite Masse einfach als Mitläufer inszeniert, die aufgegeben haben, oder als aktiv betäubte Masse? Also so ein bisschen den Matrix/ReadyPlayer One Ansatz: Gib ihnen was zu tun (was mit Technologien und Überwachung ziemlich einfach sein sollte) und sie halten schon die Klappe.

(Durch Erkältung komm ich grad konzentrationsmäßig nicht beim Großen ganzen mit, aber hierzu fällt mir was ein.)

Da könnte doch die Urlaubsidee aus dem anderen Thread greifen. Die breite Masse klinkt sich so oft es geht in Virtuellen Urlaub ein, weil im echten Leben gibts kaum lebenswertes. Man ist eh irgendwie einsam und das betäubt das Gefühl durch Adrenalinkicks. Außerdem kriegt man bei manchen dieser Urlaubs das Gefühl, tatsächlich was bewirken zu können - und davon ist man als Otto-Normalmensch in Wirklichkeit weit weg.

Was die Mächtigen nicht bedacht haben: In diesen virtuellen Szenarien hat eine kleine Gruppe von Menschen (aka die Spielerschaft) tatsächlich Fähigkeiten erworben, mit denen sie jetzt in der echten Welt was bewegen und eben auf "Runs" gehen können.

Vom Spannungsbogen könnte man dadurch natürlich auch die Spieler immer mehr reinziehen. Zuerst eben ein nettes Hobby, hier und da spannende Szenarien aka virtueller Urlaub, aber dann fallen immer mehr Punkte auf, wo das mit der Spielwelt/dem Hintergrund verflochten ist, bis mal ne Anfrage von einer revolutionären Untergrundgruppierung kommt, ob man nicht wirklich was ändern will.
Schön unter Freunden zu sein. Keiner fragt, warum ich statt zu Bügeln lieber das Tagebuch meiner Charaktere schreibe.

Offline Waldviech

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #12 am: 13.12.2022 | 09:08 »
Nur so eine fixe Idee am Rande, von der ich nicht weiß, ob sie passt - falls das, was ich hier rausplästere Eurer Meinung nach in die falsche Richtung geht, bitte ignorieren. :)

So richtig echte Realpolitik herzunehmen, ist zwar spannend, hat aber IMHO den Nachteil, im Zweifelsfalle verdammt schnell zu altern. Im Sinne einer langfristigen Nutzbarkeit kanns also helfen, zwar bestimmte Themen aus der realen Welt zu nehmen, diese aber fiktional zu verfremden, damit man im Zweifelsfalle sagen kann: Ätschibätsch, das ist ja alles garnicht unsere Welt. Wie wäre also Folgendes:

Fast alle Themen, die bereits oben genannt werden (Konflikt zwischen Raubtierkapitalismus und Rechtsstaatlichkeit, 80-Jährige vollvercyberte Bauarbeiter, virtuelle Urlaube usw, aufkeimende Nationalismen usw.) spielen eine Rolle. Allerdings spielt der ganze Klabaster nicht in fünfzehn Jahren in Europa, sondern in XXX Jahren im Asteroidengürtel.

- Die Megametropole ist eigentlich ein gigantischer ausgehöhlter Asteroid oder ein O´Neil-Zylinder, der inwendig allerdings bebaut ist wie die klassische Cyberpunkstadt. Das erklärt dann auch ganz schlüssig, warum die Stadt in den meisten Fällen so gut wie niemals verlassen wird und warum es kaum so etwas wie Farmen, Parks usw. gibt. Das nächste, möglicherweise besser aussehende "Woanders" ist Millionen von Kilometern entfernt und Raumschiff-Tickets sind verdammt teuer. Nahrungsmittel werden in benachbarten Agrarstationen oder gleich in Klontanks erzeugt, aber nicht in der Megametropole selbst.
- Das erklärt auch der starke Hang zur Nutzung von VR. Wenn der nächste Wald nur nach sechs Monaten Raketenflug erreichbar ist, geht man eben virtuell in den Wald.
- Die Megametropole ist zu großen Teilen eine klassische "Company-Town". Die Megakonzerne, die so immensen Einfluss haben, haben die Raumstation schlichtweg gebaut.
- Das allerdings im Auftrag eines Staatenbundes daheim auf der Erde. Und während sich die Staaten des Staatenbundes auf Erden friedlich und freundlich geben, passiert genau das, was im frühen Kolonialismus Gang und Gäbe war. So freundlich man auch zuhause tut - weit draußen in den Kolonien gibt man sich mit allerlei Cloak-and-Dagger-Geheimmissionen aufs Maul.
- Das "frühe Hard-Sci-Fi-Weltraumsetting" erklärt auch sofort schlüssig, warum Konflikte über irgendwelche kleinen Pistolenträger und nicht direkt militärisch ausgetragen werden. Alle Machtgruppen wollen die Raumkolonie mitsamt der wertvollen Asteroidenminen kontrollieren, aber niemand will irgendwelche Multitrilliardendoller-Infrastruktur beschädigen. Die Lösung: Mietlinge mit Monofilament-Garotten statt Fusionstorpedos.

(Falls die Frage auftauchen sollte: Weltraum und Cyberpunk beißen sich übrigens nicht. Schon Neuromancer spielt teilweise in einer Orbitalstation und Genreklassiker wie Total Recall oder Armitage III spielen auf dem Mars...)
« Letzte Änderung: 13.12.2022 | 09:11 von Waldviech »
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Offline Arkam

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #13 am: 13.12.2022 | 15:45 »
Hallo zusammen,

also ich persönlich würde eher bei klassischem Cyberpunk bleiben. Das muß den Weltraum nicht ausschließen aber als Basis eignet sich dieses Szenario meiner Ansicht nach nicht.
Das Problem ist das man so wieder Probleme wie Schwerelosigkeit, Atemluft als Ressource und ähnliches mit ins Spiel bringt. Meiner Erfahrung nach klappt das Spiel am besten je weniger Abweichungen vom Gewohnten man erklären muss.

Ich persönlich würde das dystopische des Settings eher reduzieren.
Den Fokus würde ich auf die sehr unterschiedlichen Arten zu leben legen. Von den Superreichen Konzernern über die Medienstars, von den hart arbeitenden Resten der Mittelschicht über reiche Aussteiger bis zu den Kommunen der Straßenkinder in der Kanalisation bis zu den Aussteigern die eine Farmkomune im Wald betreiben gibt es ganz verschiedene Arten zu Leben zu entdecken.

Wichtig wäre mir das es einen Grund gibt das verschiedene Gruppierungen zusammen arbeiten.

Im Hintergrund fände ich KIs wichtig. Schon Heute kann man ja einiges damit machen, https://www.youtube.com/watch?v=YkhdP9ZYi3s und Bilder und Texte klappen ja auch schon ganz gut.
Also könnte ich mir die neuen Kreativen vorstellen die mit einer passenden KI sowohl freie Medien als auch kommerzielle Erfolge erschaffen.

Gruß Jochen
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Offline Waldviech

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #14 am: 13.12.2022 | 16:03 »
Zitat
Das Problem ist das man so wieder Probleme wie Schwerelosigkeit, Atemluft als Ressource und ähnliches mit ins Spiel bringt. Meiner Erfahrung nach klappt das Spiel am besten je weniger Abweichungen vom Gewohnten man erklären muss.
Käme stark drauf an, wie genau man es denn aufzieht. Innerhalb der Stadt, wenn die Stadt, wie beschrieben ein riesiger O´Neil-Zylinder ist, spielen Atemluft und Schwerkraft jetzt nicht so wirklich eine Rolle, da dies ja wie auf der Erde vorhanden ist (bzw. im Falle der Schwerkraft in adäquater Weise simuliert wird). Da wäre im Bedarfsfall schon der heftigste Unterschied, dass man statt eines Himmels die Häuser und Straßenzüge auf der anderen Seite der Walze sieht, wenn man nach oben schaut.
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Offline Jiba

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #15 am: 13.12.2022 | 16:13 »
Zitat
Den Fokus würde ich auf die sehr unterschiedlichen Arten zu leben legen. Von den Superreichen Konzernern über die Medienstars, von den hart arbeitenden Resten der Mittelschicht über reiche Aussteiger bis zu den Kommunen der Straßenkinder in der Kanalisation bis zu den Aussteigern die eine Farmkomune im Wald betreiben gibt es ganz verschiedene Arten zu Leben zu entdecken.

Also: Schöner-Wohnen-Cyberpunk?
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Arkam

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #16 am: 13.12.2022 | 16:20 »
Hallo Jiba,

ob es immer schöner ist liegt sicherlich im Auge des Betrachters.
Aber meiner Erfahrung nach wird Cyberpunk ansonsten gerne zum Spezialagenten Ableger oder in die Gangrichtung.
Beide Strömungen sorgen dafür das moralische Probleme entweder nicht existieren bzw. von der Regelseite erzeugt werden und auch gesellschaftliche Konsequenzen gerne ein Mal ignoriert werden.
Gerade diew überspitzt Darstellung von heutigen Trends liefert aber viele gute Abenteuer Aufhänger.

Gruß Jochen - Korrektur: Rechtschreibung
« Letzte Änderung: 10.01.2023 | 14:47 von Arkam »
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #17 am: 18.12.2022 | 22:54 »
Was die Mächtigen nicht bedacht haben: In diesen virtuellen Szenarien hat eine kleine Gruppe von Menschen (aka die Spielerschaft) tatsächlich Fähigkeiten erworben, mit denen sie jetzt in der echten Welt was bewegen und eben auf "Runs" gehen können.

Vom Spannungsbogen könnte man dadurch natürlich auch die Spieler immer mehr reinziehen. Zuerst eben ein nettes Hobby, hier und da spannende Szenarien aka virtueller Urlaub, aber dann fallen immer mehr Punkte auf, wo das mit der Spielwelt/dem Hintergrund verflochten ist, bis mal ne Anfrage von einer revolutionären Untergrundgruppierung kommt, ob man nicht wirklich was ändern will.

Gefällt mir sehr gut. Vor allem die letzte Idee.
Das einzige, was mir dann durch Kopf geht, ist die Metaversums-Kritik. Wenn ich sowieso schon zu wneig vom Leben habe und zu wenig Geld - warum gebe ich es dann für so ein Spiel aus?
Sprich: Wie kriegen wir es hin, dass sich der allergrößte Teil der Weltbevölkerung Zugang zu so einem Spiel überhaupt leisten kann?
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #18 am: 18.12.2022 | 23:00 »
Nur so eine fixe Idee am Rande, von der ich nicht weiß, ob sie passt - falls das, was ich hier rausplästere Eurer Meinung nach in die falsche Richtung geht, bitte ignorieren. :)

So richtig echte Realpolitik herzunehmen, ist zwar spannend, hat aber IMHO den Nachteil, im Zweifelsfalle verdammt schnell zu altern.

Ich finde viele Ideen, die du schreibst, sehr gut, aber das ganze ins Weltall zu verlegen finde ich einen Schritt zu viel. Denke auch, dass es das als Einstiegshürde zu abstrakt macht. Man fühlt sich der Realität eben doch am nähesten, auch wenn dir Recht gebe, das brigt die Gefahr mittelfristig schlecht zu altern.
Aber das Risiko gehe ich gerne ein.
Bzw. da findet man vielleicht auch andere Lösungen.
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #19 am: 18.12.2022 | 23:02 »
Ich persönlich würde das dystopische des Settings eher reduzieren.
Den Fokus würde ich auf die sehr unterschiedlichen Arten zu leben legen. Von den Superreichen Konzernern über die Medienstars, von den hart arbeitenden Resten der Mittelschicht über reiche Aussteiger bis zu den Kommunen der Straßenkinder in der Kanalisation bis zu den Aussteigern die eine Farmkomune im Wald betreiben gibt es ganz verschiedene Arten zu Leben zu entdecken.

Wichtig wäre mir das es einen Grund gibt das verschiedene Gruppierungen zusammen arbeiten.

Im Hintergrund fände ich KIs wichtig. Schon Heute kann man ja einiges damit machen, https://www.youtube.com/watch?v=YkhdP9ZYi3s und Bilder und Texte klappen ja auch schon ganz gut.
Also könnte ich mir die neuen Kreativen vorstellen die mit einer passenden KI sowohl freie Medien als auch kommerzielle Erfolge erschaffen.

Das finde ich auch sehr brauchbar und hatte auch in diese Richtung gedacht.
Und aus meiner Sicht schließt das dystopische Gedanken im Hintergrund gar nicht aus. Sie müssen halt nur hinter einer schönen Fassade verborgen sein.
Wenn man heute mit Chinesen redet, finden die die Überwachungsorgane in China meist auch nicht schlimm.

So in diese Richtung hatte ich gedacht.
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #20 am: 18.12.2022 | 23:03 »
Beide Strömungen sorgen dafür das moralische Probleme entweder nicht existieren bzw. von der Regelseite erzeugt werden und auch gesellschaftliche Konsequenzen gerne ein Mal ignoriert werden.
Gerade diew überspitzt Darstellung von heutigen Trends liefert aber viele gute Abenteuer Aufhänger.

Mit moralischen Dilemmata kriegt man mich immer ;)
Find ich sehr gut
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Offline Jaylee

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #21 am: 19.12.2022 | 00:57 »

Das einzige, was mir dann durch Kopf geht, ist die Metaversums-Kritik. Wenn ich sowieso schon zu wneig vom Leben habe und zu wenig Geld - warum gebe ich es dann für so ein Spiel aus?
Sprich: Wie kriegen wir es hin, dass sich der allergrößte Teil der Weltbevölkerung Zugang zu so einem Spiel überhaupt leisten kann?

Da sehe ich weniger ein Problem:
1. Inhalte werden vermutlich von einer KI erstellt und sind daher recht billig.
2. die Mächtigen haben eh ein Interesse, die Leute ruhig zu stellen und das Spiel deshalb quasi jedem zugänglich zu machen.
3. Wenn ich mir ausrechne, wie viel es mich kosten würde, zu rauchen, kommt raus, dass das nie und nimmer ins monatliche Geld rein passt. Aber trotzdem können es sich faktisch sehr viele Leute auch mit geringem Einkommen leisten, irgendwie. Wahrscheinlich wächst man so in die Kosten rein, dass mans gar nicht merkt oder gar nicht kennt wie's anders wäre. So stell ich mir das auch für dieses Spiel vor.
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #22 am: 19.12.2022 | 10:12 »
Hmm... den Vergleich mit der Zigarette finde ich spannend. Wenn man früh genug damit anfängt und das gesamtgesellschaftlich schlau verankert, könnte das funktionieren.

Oder man geht über alternative finanzierungsmodelle. Nicht: Kauf sas Spiel und gut ist, sondern: Hey, um deinen Job machen zu können brauchst du Zugang zum Spiel. Kostet dich fast nix, ziehen wir dir von der monatlichen Abrechnung ab, alles easy..

Überlege nur ob das nicht irgendwann zu viel meta-Ebene wird. So das Spiel im Spiel im Spiel...
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #23 am: 19.12.2022 | 16:45 »
Da ich fleißig in den KI Threads hier mitlese und das ja auch so ein großes Thema ist, hab ich - die Idee der Satire des Spiels aus dem Parallelthread aufgreifend - mal Chat GPT bemüht, mir die Folgen der Klimakrise für Deutschland zu nennen.

Das ist das Ergebnis:

Die Klimakrise wird in Deutschland zu verstärkten Niederschlägen, Hitzewellen und Dürren führen, die Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Infrastruktur und die Gesundheit der Bevölkerung haben werden. Es wird auch zu einem Anstieg des Meeresspiegels an der Nordsee führen, was zu Überflutungen in Küstengebieten führen kann. Die Klimakrise wird auch Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben, da sich einige Arten aufgrund der sich verändernden Umweltbedingungen nicht anpassen können und möglicherweise aussterben werden.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es wichtig, dass Deutschland seine Treibhausgasemissionen reduziert und sich auf erneuerbare Energien umstellt. Es gibt auch Maßnahmen, die auf kommunaler Ebene ergriffen werden können, um die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern, wie beispielsweise das Schaffen von Grünflächen und das Erhöhen der Widerstandsfähigkeit von Gemeinden gegenüber Naturkatastrophen.


Irgendwie finde ich die Idee amüsant eine KI zu verwenden um ein Spiel über KIs zu erstellen :D
Und die Ansatzpunkte, die genannt werden, sind gar nicht schlecht, wie ich finde. Damit lässt sich arbeiten.

Ich werde mal versuchen die nächsten Tage die bisherigen Ideen einmal zusammenzufassen und zu Papier zu bringen. Vielleicht haben wir dann schon einen ganz guten Grundstock, auf dem man aufbauend erste Szenarien entwickeln kann.
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #24 am: 21.12.2022 | 20:02 »
Hallo zusammen,

ich schreibe gerade die bisher gesammelten Ideen zusammen. Und als kleine Inspiration zwischendurch, hab ich inspiriert hiervon

https://neueabenteuer.com/reiche-der-schatten-3-stunden-worldbuilding-challenge-fuer-kis/

mal nochmal ein paar Ideen mit Chat GPT verprobt.
Wollte ich euch nicht vorenthalten (aber unsere Ansätze finde ich um Welten besser!!!):

[Ich] Hi Chat. Ich versuche gerade ein Pen & Paper Rollenspiel im Bereich Cyberpunk zu entwickeln. Die Idee ist es, dass das Spiel ungefähr 60 Jahre in der Zukunft spielt und Themen wie die Klimakrise, Nationalismus, Turbokapitalismus und Überwachung behandelt. Hättest du weitere Ideen für das Setting?

[Chat] Ein interessantes Setting für ein Cyberpunk-Pen & Paper Rollenspiel könnte die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesellschaft und die Umwelt thematisieren. Möglicherweise gibt es in dieser Zukunft verstärkte Wetterextreme, die zu Umweltkatastrophen und Migrationsbewegungen führen, oder es gibt neue Technologien, die entwickelt wurden, um mit den Herausforderungen der Klimakrise umzugehen.

Ein weiteres Thema, das in einem Cyberpunk-Setting relevant sein könnte, ist der Nationalismus. In einer zunehmend globalisierten Welt könnte es starke Bewegungen geben, die sich für eine Rückbesinnung auf nationale Werte und Identitäten einsetzen und die Integration von Minderheiten ablehnen. Dies könnte zu Spannungen und Konflikten innerhalb und zwischen verschiedenen Nationen führen.

Der Turbokapitalismus könnte ebenfalls ein wichtiges Thema sein, das in einem Cyberpunk-Setting behandelt wird. In einer solchen Welt könnten wirtschaftliche Interessen über alles andere gestellt werden und es könnte eine immense Kluft zwischen Arm und Reich entstehen. Möglicherweise gibt es auch mächtige Konzerne, die immense Macht und Einfluss besitzen und sich über staatliche Regulierungen hinwegsetzen.

Ein weiteres Thema, das in einem Cyberpunk-Setting von großer Bedeutung sein könnte, ist die Überwachung. In einer solchen Welt könnte es möglich sein, dass jedes Individuum und jede Handlung von der Regierung oder von mächtigen Konzerne überwacht werden. Dies könnte zu einem Verlust der Privatsphäre und Freiheit führen und zu einer allgegenwärtigen Angst vor Überwachung und Kontrolle.

Ich hoffe, dies gibt dir einige Anregungen und Ideen für dein Cyberpunk-Pen & Paper Rollenspiel!

[Ich] Könnte man Kapitalismus mit dem Chinesischen Staatssystem zusammenbringen?

[Chat] Es ist möglich, dass ein Cyberpunk-Setting Kapitalismus und das chinesische Staatssystem auf verschiedene Weise miteinander kombiniert. Eine Möglichkeit wäre, dass China in dieser Zukunft zu einem dominanten Wirtschaftsmacht geworden ist und seine wirtschaftlichen Praktiken und Ideologien auf andere Länder ausgedehnt hat. In diesem Szenario könnte das chinesische Staatssystem, das auf Kommunismus basiert, in Kombination mit Kapitalismus und Globalisierung existieren.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass das chinesische Staatssystem in einer zukünftigen Cyberpunk-Welt als Vorlage für andere Regierungen dient, die versuchen, eine ähnliche Kombination aus Kapitalismus und staatlicher Kontrolle zu etablieren. In diesem Szenario könnte es zu Konflikten zwischen denjenigen Ländern kommen, die eine solche Mischung aus Kapitalismus und staatlicher Kontrolle anstreben, und denjenigen, die eine andere Ideologie verfolgen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies nur einige Beispiele dafür sind, wie Kapitalismus und das chinesische Staatssystem in einem Cyberpunk-Setting miteinander kombiniert werden könnten. Die Art und Weise, wie diese Ideologien in einem solchen Setting miteinander verbunden werden, hängt von den Entscheidungen und Vorstellungen des Autors ab.

[Ich] Angenommen es kommt zu einem Konflikt zwischen dem kapitalistischen System der USA, das auf individueller Freiheit basiert, und dem kommunistischen kapitalismus Chinas. Welche Rolle könnte Europa spielen?

[Chat] In einem Cyberpunk-Setting, in dem es zu einem Konflikt zwischen den USA und China kommt, die beide unterschiedliche Ideologien verfolgen, könnte Europa eine wichtige Rolle spielen. Möglicherweise wird es zu Spannungen zwischen Europa und den USA oder China geben, da Europa versuchen könnte, sich neutral zu halten und nicht Partei zu ergreifen. Es könnte auch sein, dass Europa versucht, als Vermittler aufzutreten und eine friedliche Lösung des Konflikts zu erreichen.

In einem solchen Szenario könnte Europa auch als wichtiger Handelspartner für beide Seiten fungieren und somit eine wichtige Rolle in Bezug auf die Wirtschaft spielen. Es ist auch möglich, dass Europa als militärischer Verbündeter für eine der beiden Seiten auftritt oder sich entscheidet, seine militärischen Ressourcen zu nutzen, um den Konflikt zu verhindern oder zu beenden.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies nur einige Beispiele dafür sind, wie Europa in einem solchen Szenario eine Rolle spielen könnte. Die Art und Weise, wie Europa in einem Cyberpunk-Setting agiert, hängt von den Entscheidungen und Vorstellungen des Autors ab.
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