Autor Thema: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?  (Gelesen 6401 mal)

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Offline Gunthar

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #50 am: 9.12.2022 | 15:34 »
Ich liebe Klischeecharaktere, aber auch total abgedrehte Charaktere wie meinen Goblin in SotDL.
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Offline Raven Nash

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #51 am: 9.12.2022 | 15:56 »
Und wo veröffentlichst Du?
Ich lass mir das über epubli drucken. Wirklich "veröffentlichen" tu ich das nicht (zumindest bisher).
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Offline unicum

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #52 am: 9.12.2022 | 16:52 »
Ich liebe - und ich meine wirklich lieben - Klischee-Charaktere. Den bärbeißigen, biertrinkenden, etwas Hygiene vermissenden, bärtigen Zwerg, der Elfen hasst und mit einer Axt/einem Hammer Orkschädel zertrümmert ... ich liebe ihn. Genau SO müssen meine Zwerge sein. So und NUR so.

Ok mir fällt noch ein guilty pleasure ein: ich hasse solche Figuren.

Offline Weltengeist

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #53 am: 9.12.2022 | 17:08 »
Na ja, kA ob das ein "guilty pleasure" ist, aber meine Settings werden immer zu Büchern. Also mit Layout, Illustrationen, usw. Und es wird dann auch (meist mehrfach) gedruckt, sobald eine Version soweit vollständig erscheint.

Das kann ich SO gut nachvollziehen. Würde ich auch so machen, wenn eines meiner guilty pleasures nicht "ständig neue Sachen anfangen" wäre... ;D
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Offline aingeasil

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #54 am: 9.12.2022 | 17:39 »
Ich liebe es, unerwartete NSCs in meine Hintergrundgeschichtenzu erfinden - die nichts anderes sein sollen, als unerwartete NSCs, ohne irgendwelche Vorteile zu bringen.
(und dementsprechend bin ich fast immer enttäuscht, wenn einerseits ein Spielleiter diese aus Angst / "passt nicht in mein Weltbild" /wasauchimmer nicht zulassen möchte oder andererseits (und noch schlimmer) plötzlich meint, aus diesen Schneeflöckchen irgendwas großes, besonderes machen zu müssen.)

Oder NSCs für Mitspieler zu entwickeln, die der Spielleiter einbauen kann. (So bekam ein Mitspieler, mit dem man es machen konnte, im passenden Mantel und Degen Setting seine ihm unbekannte Ehefrau, die mit allen legalen Dokumenten am Anwesen auftauchte und im Hintergrund als "Feind" klassifiziert war - das Gesicht des Spielers war es sowas von Wert).
(Und wieder ist es enttäuschend, wenn Welten so eng ausgedacht werden, dass diese keinen Platz finden dürfen)

Oh... und im Zuge dessen: ich liebe Namen. Ich kann Stundenlang über dem richtigen Namen sitzen... für SC oder NSC, egal... Und über Namensregeln in anderen Kulturen... ;D
« Letzte Änderung: 9.12.2022 | 17:52 von aingeasil »

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #55 am: 9.12.2022 | 18:10 »
Oh... und im Zuge dessen: ich liebe Namen. Ich kann Stundenlang über dem richtigen Namen sitzen... für SC oder NSC, egal... Und über Namensregeln in anderen Kulturen... ;D

In dem Zusammenhang: ich mag ganz gerne mal bewußt leicht "alberne" Namen. Nicht unbedingt gleich übertrieben mit der Tür ins Haus, aber für Sachen, die's in der Realität allemal auch geben könnte ("Guten Tag, Herr Doktor...äh...Kranck?") und/oder sich aus der Spielwelt selbst begründen lassen (ja, es gibt eine Burg Schurkenstein. An genau dem strategisch gut gelegenen Ort, wo sie heute steht, gab es einst aus exakt denselben Beweggründen ein berüchtigtes Räuberlager...), fühle ich mich nicht unbedingt genötigt, mich erst mal eigens dreimal zu entschuldigen -- so viel besser ist das Ergebnis beim fantastischen Zufallssilbenhäckseln meist eh auch nicht. ;)

Offline Gunthar

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #56 am: 9.12.2022 | 18:32 »
Ach, Namen sind auch so eine Sache. Früher war mir das sowas von egal. Jetzt aber gar nicht mehr. Jetzt muss der Namen zum Charakter passen. Hatte schon mal einen Charaktername einer meiner Charakter abgeändert. Aus dem albernen Namen Plundra für eine Zwergin wurde Vanyra Eisenhammer und der Spielleiter hatte diese Aktion sogar mit XPs belohnt.  8] :D
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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #57 am: 9.12.2022 | 21:17 »
Ok mir fällt noch ein guilty pleasure ein: ich hasse solche Figuren.

Für mich muss natürlich nicht jede Figur vollstes Klischee sein ... aber ich kann Figuren wiederum nicht leiden, die komplett vom Klischee weg sind. Warum sollte das der Fall sein? Ein Klischee ist nicht umsonst ein Klischee. Es bietet eine gewisse gemeinsame Basis. Das Klischee gekonnt an einigen wenigen Stellen zu durchbrechen ist hingegen sicherlich reizvoll. Aber komplett vom Klischee weg? Das wäre absolut gar nichts für mich. Der Baumverliebte, Berge hassende, Duftwässerchen verkaufende Zwerg ohne Bart mit Vorliebe für Katzenbabys ... würde mir wohl nie im Gedächtnis bleiben. Aber der stinkende Zwergenslayer, der Elfen hasst, Bier säuft wie ein Loch, ständig schlecht gelaunt ist, mit Vorliebe Orks die Schädel spaltet UND seine Katzenbabys hegt und pflegt ... SOWAS macht mir dann durchaus Freude.

Offline unicum

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #58 am: 10.12.2022 | 00:56 »
Für mich muss natürlich nicht jede Figur vollstes Klischee sein ...

Ich finde halt - gerade bei zwergen - es ist immer das gleiche,...
Und diesen Hass gegen Elfen,... den finde ich sowas von megaöde, jedesmal wenn ich einen Settingband in die Hand nehme und darin lese das dies so drin steht roll ich mit den Augen, und es steht VERDAMMT oft drin.
Ich sage jezt mal frei heraus was ich mir manchmal denke "Aha da will unbeding mal jemand probeweise einen Rassisten spielen und sich dann darauf berufen 'ich bin im recht'" ja mir ist bewusst das dies eine "böswillige unterstellung" ist aber wir schreiben hier ja über ... guilty pleasure ;)



Offline Issi

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #59 am: 10.12.2022 | 05:59 »
@
unicum

Denke, das nennt sich dann, streng genommen, sogar eher "Speziesismus"
statt "Rassismus."

Elfen und Zwerge haben, in den meisten Fantasywelten zumindest, unterschiedliche Schöpfer und keine gemeinsamen Vorfahren.

Hat mehr was von "Vulkanier gegen Klingonen" oder so...

Das wäre wahrscheinlich auch so, wenn man jetzt einen Elfen oder Zwerge- hassenden Menschen spielen würde.

Ist per Weltenbau- strenggenommen- eine andere Spezies, auch wenn sie den Menschen z.T. ähnlich sehen.

Ändert natürlich nichts daran, dass man darüber Figuren mit Feindbild spielen kann.
Allerdings endet das anfängliche Vorurteil doch in vielen Fällen auch später in Freundschaft, wie bei Legolas und Gimli, z.B.
Will sagen: Viele Vorurteile/ Feindschaften schreien förmlich danach im Laufe des Spiels gebrochen/ verwandelt zu werden.

Und das ist mEn. sogar häufig der Grund für SPL so eine Figur zu spielen:  Das Ziel - Negatives zu transformieren.
D.h. "Hass in Freundschaft zu verwandeln" oder " Vorurteile Stückweise abbauen."
( Nicht - die Lust daran irgendeiner Art von Hass dauerhaft zu frönen)
« Letzte Änderung: 10.12.2022 | 06:11 von Issi »

Offline Jiba

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #60 am: 10.12.2022 | 08:14 »
Der Baumverliebte, Berge hassende, Duftwässerchen verkaufende Zwerg ohne Bart mit Vorliebe für Katzenbabys ... würde mir wohl nie im Gedächtnis bleiben.

Und doch beschreibst du ihn und redest mit Verve über ihn.  ;)

Ich verstehe ja den Reiz hinter Klischees durchaus. Aber Leute: Die Menschen dieser Welt haben so unterschiedliche und komplexe Persönlichkeiten. Warum sollte das anders sein, nur weil Zwerg oder Elf draufsteht. Interessant wäre da eine Figur, die zwar diese kulturellen Prägungen aufführt, aber insgeheim damit fremdelt. Und dann irgendwann umschwenkt.  :think:
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

HEXer

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #61 am: 10.12.2022 | 08:39 »
Kann man so sehen, ganz klar.

Hängt aber glaube ich auch damit zusammen, was man von einem Rollenspiel eigentlich möchte.

Ich glaube aber, manche Spieler wollen in ihrer Freizeit einfach mal eine Pause von komplexen sozialen Und psychologischen Zusammenhängen. Und auch das finde ich völlig legitim. Vorausgesetzt natürlich, das Thema und Setting des Rollenspiels gibt das her und vor allem die Spielgruppe geht damit d‘accord.

Ich finde, man sollte da (wenn man so allgemein drüber spricht und nicht über spezielle Fälle) nicht zu viel hineininterpretieren.

Ich spiele gerne Zwerge. weil die irgendwie häufig die Underdogs sind. Manchmal komplexe Zwerge, manchmal ganz stereotype Zwerge. Macht beides Spaß.

Und darum gehts doch eigentlich.

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #62 am: 10.12.2022 | 09:34 »
Stereotypen sind so 'ne Sache. Prinzipiell kann man ja auch einen "totalen Klischeezwerg" in einer Welt spielen, in der alle anderen Zwerge qua Kanon gerade nicht so sind wie er und ihn deshalb schon komisch angucken... ~;D

Offline Megavolt

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #63 am: 10.12.2022 | 10:29 »
Ich habe mal einen Zwerg gespielt mit dem Hintergedanken, dass er in Kampfrunde 1 mit der schweren Armbrust Gegner headshottet und ich auf diese Weise die abendfüllenden Kämpfe aus dem Freitag Abend entfernen kann.

Es hat nicht funktioniert.  ~;D Die abendfüllenden Kämpfe sind nämlich der eigentliche abendfüllende Kampf. Aber freilich halt der Kampf mit der eigenen Existenz, mit der Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit, mit dem heideggerschen in-die-Welt-geworfen-Sein, usw.

Klischeefiguren haben den griffigen Vorteil, dass sie unmittelbar anspielbar sind. Man kann Zwerge respektieren oder veräppeln, man kann den Geweihten anfrömmeln oder ablehnen, oder was auch immer.

Ganz schlimm sind die unendlich deepen, vielschichtigen Figuren, die operativ nicht funktionieren, weil einfach niemand ein ehrliches Interesse dafür aufbringen kann / weil ihr großer Twist voll lame ist / weil sie nur eine Projektionsfläche für ihren Spieler sind, der selber eigentlich ein lebendes Klischee ist, der aber gerne vielschichtig und deep wäre - und das auf den ersten Blick für alle ersichtlich ist.

Insofern entdecke ich ein neues guilty pleasure von mir: Mir reichts voll, wenn jemand sagt, er spielt "einen Dieb", und der Rest ergibt bzw. entwickelt sich dann im Feld.
« Letzte Änderung: 10.12.2022 | 10:38 von Megavolt »

Offline Radulf St. Germain

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #64 am: 10.12.2022 | 10:55 »
Klischeefiguren haben den griffigen Vorteil, dass sie unmittelbar anspielbar sind. Man kann Zwerge respektieren oder veräppeln, man kann den Geweihten anfrömmeln oder ablehnen, oder was auch immer.

Ich komme auch immer mehr zu diesem Schluss. Und das sage ich, der eigentlich gerne ausgefallene Sachen mag. Am Tisch funktionieren die aber halt oft nicht.

Offline Jens

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #65 am: 10.12.2022 | 10:57 »
@topic: ich habe auch eine Schwäche für romantische Subplots, sowohl als Spieler als auch als Spielleiter. Je unmöglicher desto besser...

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #66 am: 10.12.2022 | 11:11 »
Ich komme auch immer mehr zu diesem Schluss. Und das sage ich, der eigentlich gerne ausgefallene Sachen mag. Am Tisch funktionieren die aber halt oft nicht.

Und die, die funktionieren, werden dann durch hinreichenden Gebrauch irgendwann selber zu Klischees. Damned if you do... ;)

Entsprechend habe ich mir die frühere Gewohnheit, Klischees und Stereotypen allzu "clever" ins Gegenteil verkehren zu wollen, auch schon vor Jahren so gut wie möglich wieder abtrainiert. Mit ihnen spielen kann ich ja immer noch (der von Megavolt angesprochene "Dieb" etwa deckt beispielsweise seinerseits auch noch eine gute Bandbreite an möglichen Figuren zur Auswahl ab -- Abu aus dem "Dieb von Bagdad" ist nicht Robin Hood ist nicht Arsène Lupin, und keiner der drei ist einfach "nur" ein Profikrimineller von der Stange), aber manchmal macht's eben auch Spaß, sie einfach nur konsequent durchzuziehen.

Offline Megavolt

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #67 am: 10.12.2022 | 11:15 »
Und die, die funktionieren, werden dann durch hinreichenden Gebrauch irgendwann selber zu Klischees. Damned if you do... ;)

Entsprechend habe ich mir die frühere Gewohnheit, Klischees und Stereotypen allzu "clever" ins Gegenteil verkehren zu wollen, auch schon vor Jahren so gut wie möglich wieder abtrainiert. Mit ihnen spielen kann ich ja immer noch (der von Megavolt angesprochene "Dieb" etwa deckt beispielsweise seinerseits auch noch eine gute Bandbreite an möglichen Figuren zur Auswahl ab -- Abu aus dem "Dieb von Bagdad" ist nicht Robin Hood ist nicht Arsène Lupin, und keiner der drei ist einfach "nur" ein Profikrimineller von der Stange), aber manchmal macht's eben auch Spaß, sie einfach nur konsequent durchzuziehen.

Der Fluch der Postmoderne ist halt, dass alles schon da war, und "clevere neue Figuren" normalerweise scheitern, weil sie sonst bereits schon Klischees geworden wären. :D

Jetzt stell dir mal vor, es wäre 1974 und wir beide säßen herum und hätten als Erste die "clevere neue Figuren-Idee", ich könne doch einen taffen Krieger spielen und du spielst meinen Buddy, einen grantigen Zwerg mit einem Herz aus Gold. Bäm! :D
« Letzte Änderung: 10.12.2022 | 11:18 von Megavolt »

Offline Issi

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #68 am: 10.12.2022 | 13:06 »
Ich finde Klischees insofern spannend, weil man so wunderbar damit spielen kann.
Vieles wurde auch schon genannt.

Man kann sie z.B. überzeichnen.
(Der hünenhafte Barbar, der sich vor lauter Muskeln kaum noch bewegen kann. Natürlich trägt er auch im tiefsten Winter nur nen Lendenschurz.- Er ist schließlich kein Weichei. etc.)
Man kann sie stückenweise brechen
(Gut, dass niemand weiß, dass er im Dunkeln Angst hat. Und nicht schwimmen kann)
Man kann sie stark brechen
( Er ist in Wahrheit Pazifist und Vegetarier, würde nie einer Fliege was zu Leide tun. Die große Keule trägt er nur zur Show)
Man kann alles ins Gegenteil verkehren.
( Der Barbar ist optisch nur ein halbes Hemd, und hat seinen Stamm verlassen, weil ihm die Sitten und Gewohnheiten dort zu rauh waren.
Er fühlt sich eher der Poesie und Dichtkunst verpflichtet.)

Man kann einen Klischee Charakter auch auf weiteren Ebenen aufbauen.
(Ist zum Beispiel - in menschlicher Hinsicht vielschichtig. Hat differenzierte Gedanken, zweifelt an seiner Vergangenheit, Hadert mit seinem Schicksal/ seiner vorgesehenen Aufgabe usw.)
Das macht ihn weniger platt.

Denke bei Fantasy Wesen sind Klischees deshalb so verankert, weil es viele dieser Wesen/ Gestalten/ Figuren real nicht gibt.
Folglich ist das Klischee eine Art "Gedankenplattform" auf der man sich zunächst trifft (sich gem. orientiert), und von dort aus weiter sieht.

Wären Zwerge z.B. real und alltäglich, würde jeder welche persönlich kennen, dann wäre der Blick sicher differenzierter.
(Es bräuchte das Klischee nicht so stark als "Gedankenbrücke")
« Letzte Änderung: 10.12.2022 | 13:13 von Issi »

Offline Vampirwurst

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #69 am: 26.01.2024 | 22:00 »
*tief einatmet*

Ich habe von meinem Tisch-Charakter eine Conversion für eine neuere Version des Rollenspiels gebastelt, weil ich wissen wollte wie der Charakter zu diesem Zeitpunkt, in dieser Art Abenteuer agiert. Und ich möchte diese Conversion in meinem Concharakterordner weiterhin behalten. Ich weiß, es macht die Sache nicht besser, dass jeder sein eigenes "Journal" und eigene Zeitlinie hat🫣

*ausatmet*
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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #70 am: 27.01.2024 | 09:15 »
Ich stehe auf schön und ordentliche PC-designte Charakterbögen und drücke die meinen Spieler:innen dann auch beim Kampagnenstart aufs Auge  ;D
Es gibt dann halt solche, die nutzen das weiter und aktualisieren brav am PC, andere nehmen es nur zum Start und streichen dann mit dem Bleistift rum und dritte wechseln dann doch aufs Handy/Tablet. Bei letzterem beiden blutet mir immer etwas das Herz, aber letztendlich ist es natürlich ihre Entscheidung  ;)

Und ich verbiege die Regeln und Situation manchmal recht stark um Charaktere zu retten, die sonst sterben würden. Zum Glück können die meisten meiner Spieler:innen damit sehr gut.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Weltengeist

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #71 am: 27.01.2024 | 09:34 »
Ich hab noch einen: "Lustige" Sprüche am Spieltisch.

Eigentlich versucht man ja, in character zu spielen, eine Atmosphäre aufzubauen usw. - aber dann ist da diese Versuchung, diesen gerade total superguten Brüller rauszuhauen, der sich zwar auf den Film von letzter Woche bezieht, aber irgendwie voll zur Situation am Spieltisch passt (außer natürlich dass er die ganze dramatische Atmosphäre killt)... Ja. Ich weiß. Schäm.
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Offline Metamorphose

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #72 am: 27.01.2024 | 11:52 »
NSC die ich mag sind meist liebenswürdig-verwirrt, griesgrämig-lieb (harte schale weicher kern) oder extrem niederträchtig. Die Bauern meist das erstere, die Tavernenbesitzer zweiteres.

Ich haue auch in einer guten Runde mal Sprüche raus, die mit unserer Welt zusammenhängen. Findet aber bis jetzt niemand schlimm, solange es im Rahmen vorkommt ;) Ich bin zudem grosser fan von Running-Gags oder unstimmigkeiten der Welt auf die Schippe zu nehmen... Oder den unstimmigen Umständen besonderes Gewicht geben.
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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #73 am: 28.01.2024 | 10:40 »
Mein guilty pleasure sind automatische Waffen und Raktenwerfer - dakka dakka.

Offline Prisma

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Re: Eure "guilty pleasures" im Rollenspiel?
« Antwort #74 am: 28.01.2024 | 11:26 »
Wie viel Guilty Pleasures sind eigentlich das Spielen von weiblichen Charakteren als Mann?  :o 8]
Weibliche SCs habe ich in Midgard 1x, in D&D 5e 1x, VsDarkmaster 1x, Ruin Master 1x und in Keys 1x.
Die Männer sind da in Unterzahl: 2x D&D 5e und einmal SotDL.  >;D
Ist das heute nicht schon quasi ... progressiv?

Ich kenne das noch so, dass das merkwürdig bis ablehnend von der ganzen Gruppe, sowohl von Männern als auch Frauen, beäugt wird. Wenn eine Frau aber einen männlichen Charakter gespielt hat, sogar sexuell überzeichnet, störte sich niemand dran. Ich hatte auch schon Runden wo die Mädels ihre Charaktere stark sexuell aufgeladen gespielt haben und es völlig in Ordnung war. Komische Welt.


Ein Charakterbogen ohne Charakterbild ist schon bald ein Sakrileg.  :o
Oh ja, das habe ich auch sehr lange so gemacht. EDIT: Irgendwann hatten wir eine Mappe mit lauter Bögen voll von Charakterprotraits aus dem Netz von allen möglichen Personen, Wesen und Settings, die wir am Spieltisch dann ausgeschnitten und auf die Charakterbögen geklebt haben.
« Letzte Änderung: 28.01.2024 | 11:30 von Prisma »
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.