Autor Thema: we're UNDERMONETIZED  (Gelesen 16082 mal)

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Offline sma

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #75 am: 11.12.2022 | 13:09 »
Ein paar Gedanken:

Das sich nichts wesentliches ändern wird ist bis 2024 IMHO Teil ihrer Strategie die Leute nicht zu verschrecken und bei der Stange zu halten, denn die meisten Leute mögen keine Veränderungen.

Wenn sie mehr Umsatz mit D&D machen wollen, ist es auch sinnvoll, sich an Spieler statt an Spielleiter zu wenden, denn von der ersten Gruppe gibt es viel mehr. Wenn eine Gruppe nur mit einem GRW spielt, dann muss man andere Dinge finden, die jeder kaufen möchte. Würfel z.B. Oder spezielle Charakterbögen.

Online im VTT bin ich mir sicher, dass der Kauf von "Kostümen", damit das virtuelle Charaktermodell der eigenen Vorstellung entspricht, eine signifikante Geldquelle wird. Aktuell haben sie 10 Mio Spieler. Wenn davon 3% jeden Monat fünf Dollar ausgibt, sind das schon mal knapp $20 Mio. Und sie werden damit rechnen, dass sie die Anzahl der Spieler mindestens vervierfachen können, sprechen sie doch aktuell davon, dass es so viele aktive Spieler in Nordamerika gibt. Dann haben sie in zwei Jahren die Investition für D&D Beyond auch wieder drin und im dritten Jahr dann auch die Kosten für die Entwicklung eines D&D Beyond VTT.

Ich kann mir auch vorstellen, dass man mal ausprobiert, ob "Pay to Win" funktioniert. Natürlich kommt beim ersten Mal eine Welle der Empörung, aber beim zweiten und dritten Mal wird's dann immer stärker akzeptiert. Warum sollte ich mir also nicht das Anrecht auf eine magische +1 Waffe kaufen können. In den D&D 4E Regeln stand so ein Anrecht auch schon als Teil der Charakterentwicklung drin.

Ich bin auch überzeugt, dass Hasbro mit der Marke D&D verdienen will, nicht mit D&D-Produkten. Ich kann von Knorr als "Disney Eiskönigin" gebrandete Tütensuppen kaufen, die etwa das doppelte kosten (weil weniger Inhalt). Da könnte auch D&D draufstehen. Da sind IMHO Millionen-Deals möglich.

Das größte Problem, was den Wachstum von D&D hemmt, sind fehlende SLs. Da gibt es mehrere Strategien. Kurzfristig erst mal mehr Shows, wo man zugucken kann. Dann könnte man eine Plattform für offiziell zertifizierte D&D SLs etablieren. Dort kann man dann kostenlos oder gegen Geld seine Dienste anbieten. Das werden beliebte SLs dann ganz automatisch machen. Schließlich wird irgendwo bereits schon ein Uni-nahes Startup daran arbeiten, SLs durch KI zu unterstützen oder letztlich zu ersetzen. Das wird dann Hasbro in drei Jahren kaufen und in Beyond integrieren.

Je mehr es Hasbro gelingt D&D als Marke wertvoller zu machen, desto mehr wird D&D zum Synonym für Rollenspiele und desto schwerer werden es andere Systeme haben. Hasbro hat kein Interesse daran, den Rollenspielmarkt vielfältiger zu machen. Jeder Spieler, der etwas andere als D&D spielt, bringt ihnen nichts bzw. kostet sie Umsatz, denn auch bei Rollenspielern ist das Geld endlich.

Gerade bei den älteren Semestern ist aber das Ende nicht erreicht. Das sieht man daran, dass ohne mühe zwischen 200 und 300 € für Kickstarter-Pakete des Lieblingssystems auf den Tisch gelegt werden oder das man $500 teure Luxuspakete für D&D Abenteuer kaufen kann. Oder auch $10.000 für einen Spieltisch ausgeben kann, damit das Spielzimmer etwas besonderes hat.

Ach ja, ich habe übrigens mein Fahrrad abonniert (weil da ja der Sinn angezweifelt wurde). Ist ein "Dienst-Fahrrad", das mich nur wenige € geldwerten Vorteil kostet und was ich mir sonst nie selbst gekauft hätte. Und ich habe keinen Ärger damit, weil ich es bei Problemen zu Vertragswerkstatt bringen kann. Der Firma nützt es, weil ich so viel mehr Bewegung habe.

Offline tartex

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #76 am: 11.12.2022 | 13:26 »
Dafür braucht man aber zunächst mal ein massenkompatibles Setting, das wirklich was Besonderes ist und nicht der 100. Aufguss der immer gleichen EDO-Fantasy-Klischees.

Kitchensink-Fantasy-Settings, mit 10.000 unterschiedlichen Monstern und Rassen kenne ich eigentlich im Mainstream keine. Lord of the Rings oder gar Game of Thrones sind ja viel zurückhaltender. Ich finde da gibt es schon eine riesige Schneise - Nische wäre untertrieben ausgedrückt - für echt abgefahrenes Zeug. Der Film-Trailer macht es ja mal vor: Eulenbären, Displacer Beasts und Mimics gehören als Plüschtiere mit Saugnäpfen in jedes zweite Autofenster.  >;D

Mich persönlich berührt D&D eh nicht. Natürlich werde ich die neueste Edition immer genug lesen und spielen, damit ich mitreden kann und weiß, was den Mainstream bewegt, aber das System meines Herzens war (A)D&D noch nie und wird es auch nicht werden.

Gut laufendes D&D bedeutet für mich einfach, dass ich einen größeren Pool an rekrutierbaren Spielern habe. Und die Leute, die überhaupt kein Interesse an anderen Systemen als D&D haben, weil sie so viel in die Builds investiert haben, wären eh nicht die richtigen für mich. Inzwischen habe ich auch kein Skrupel mehr zu sagen, dass ich D&D leite, aber mit anderen Regeln, weil wir gerade Setting X bespielen.

Und ich habe auch schon viel mehr Nicht-D&D-Rollenspiele als ich in meiner verbleibenden Lebenszeit jemals spielen werde können. Abgesehen davon, dass ich auch so gut wie immer genau auf die Spielercharaktere zugeschnittene Abenteuer entwickle.
« Letzte Änderung: 11.12.2022 | 13:31 von tartex »
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Offline Tudor the Traveller

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #77 am: 11.12.2022 | 16:02 »
Dafür braucht man aber zunächst mal ein massenkompatibles Setting, das wirklich was Besonderes ist und nicht der 100. Aufguss der immer gleichen EDO-Fantasy-Klischees. Ich wäre der erste, der das feiern würde, aber es wird nicht passieren, einfach weil sich D&D ja als die Urmutter der EDO-Klischee-Fantasy definiert. Ob das reicht, um sich mit Lizenzen doof zu verdienen, wenn doch jeder Spielzeughersteller auch ganz ohne Lizenz D&D-artige Produkte raushauen kann?

Ich denke, D&D ist deutlich ikonischer als du hier schreibst. Das sieht man daran, dass "D&D-like" ein hier gängiges spezifizierendes Kriterium für Settings oder Spielgefühle ist znd generische Systeme deutliche Verenkungen machen müssen, um das einzufangen. Auch hat D&D einige geschützte Kreaturen im Repertoire, der Eulenbär ist da nur eine von.
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #78 am: 11.12.2022 | 16:34 »
Außerdem hat D&D ein paar ikonische Settings, die man vermarkten kann. Der Film scheint eindeutig in den Forgotten Realms zu spielen und was da über die Jahrzehnte an Puplikationen sich angesammelt haben, könnte man problemlos Star Wars oder dem MCU konkurrenz machen, wenn man das, nach und nach, verfilmt. Alleine die ganzen Drizzt-Romane ließen sich zu einer Filmserie mit recht vielen Teilen umsetzen.

Wie Tartex schon sagt, D&D hat auch über die Jahrzehnte ein recht großes Bestiarium aufgebaut und jede Kreatur, die in einem Film auftaucht lässt sich dann auch wie heiße Semmel als Stofftiere oder sonstiges Merchandise verkaufen. Vor ein paar Jahren hatte ich meiner Nichte ein Lego Duplo Batman Set zu Weihnachten geschenkt.

Zusammengefasst: Merchandise = $$$$$
« Letzte Änderung: 11.12.2022 | 16:38 von Space Pirate Hondo »

Offline Dr. Beckenstein

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #79 am: 11.12.2022 | 17:54 »
"Wenn Gott es so will, sehen wir uns in Spaceballs 2 wieder: Auf der Suche nach noch mehr Geld."  ;)

Soll ja wirklich kommen.

Offline Megavolt

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #80 am: 11.12.2022 | 18:50 »
Dafür braucht man aber zunächst mal ein massenkompatibles Setting, das wirklich was Besonderes ist und nicht der 100. Aufguss der immer gleichen EDO-Fantasy-Klischees.

Heutzutage ein Setting entwickeln, was soll da schon schief gehen können.  ~;D

Offline Prisma

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #81 am: 11.12.2022 | 18:54 »
Komm schon, Hasbro! Na los, WotC! Da geht noch wesentlich mehr!

- Lootboxen: Dann gibt es zufällige Coupons in Blister, wie TCG-Karten, die man dann für magische Gegenstände, Buffs, etc. in D&D-Runden eintauschen. (Wie in diesem KODT-Strip.)

- Pro Charakter muss bezahlt werden: Man kann in seinem OneD&D "Valet" nicht einfach mehrere Charakter haben. Man muss erst Plätze für sie kaufen. (Wie bei MWO.) Der erste Platz ist natürlich kostenlos. Stirbt der, ist der Platz wieder frei. Ach was, stribt der, muss der Platz neu gekauft werden!

- Premium Spieler Abo: Als Premium Abonnent kann der Spieler eine Entscheidung des DMs pro Spielsitzung(!) ungeschehen machen, bzw. nach Wünsch abändern. Premium DMs können natürlich countern. Aber, nur einmal pro Sitzung, es sei denn sie kaufen Upgrades für 3, 4, 6 Spieler-Runden. 

Press sie aus, Raban! Press sie aus!

Okay, Spaß beiseite.

D&D5+ lässt mich kalt. 5E ist für mich ohnehin die Edition der Influencer und Star-GMs und das brauche ich alles nicht. In meinen Augen hat das nur wenig mit der Realität am heimlischen Spieltisch zu tun und ich gehöre schlicht nicht zur Zielgruppe. Ich habe einen Haufen anderer Spiele und wenn ich unbedingt D&D-Welten mit D&D bespielen möchte, greife ich zu meinem schönen AD&D 2nd. und fertig.  :)
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline Eismann

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #82 am: 11.12.2022 | 18:57 »
Mit über einen Server verifizierten Charakterbögen, die nur in offiziellen Abenteuern offiziellen Loot erhalten können, könnten Lootboxen, Skins etc. tatsächlich funktionieren. Und Donnerstag Abends gibts den großen 200%-XP-Bonus.

Offline Zanji123

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #83 am: 11.12.2022 | 19:01 »
ich kann verstehen wie die darauf kommen:

Wer kauft das meiste Rollenspielmaterial?
- der Spielleiter also EINER aus der Gruppe

Was kaufen die Spieler?
höchstens irgendwelche Würfel, evtl. die offiziellen Spellcards ... und das wars.

ergo: an den Spielern verdient Hasbro nichts und da sehen die halt Potential

Ist halt nicht wie in DSA bei der man mal ein kleines Götterheftchen rausbringen kann, oder irgendwas offizielles wo DSA drauf steht und es wird gekauft. Das fehlt WotC anscheinend.
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Offline Megavolt

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #84 am: 11.12.2022 | 19:09 »
DSA hat grade seine Whale-Con abgesagt, eventuell ist die reine Waljagd also auch kein Konzept mehr, was bis ans Ende aller Tage trägt.

Offline YY

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #85 am: 11.12.2022 | 19:15 »
Die Wale sind eh SL ;)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Weltengeist

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #86 am: 11.12.2022 | 19:17 »
DSA hat grade seine Whale-Con abgesagt,

Äh... worauf beziehst du dich hier? Hab ich was verpasst?
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Offline Megavolt

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #87 am: 11.12.2022 | 19:18 »
Äh... worauf beziehst du dich hier? Hab ich was verpasst?

Die berühmte Kusliker Prinz Brin Premium-Hotel-Con findet nicht statt. Die war so grob bei 300 500 Euro für das Wochenende.

@SL:
Die Wale sind vor allem Sammler und Nostalgiker.

Nachtrag:
Meine mächtigen Connections flüstern mir gerade ein, es seien plus minus 500 gewesen, nicht 300 Euro.
« Letzte Änderung: 11.12.2022 | 19:35 von Megavolt »

Offline YY

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #88 am: 11.12.2022 | 19:19 »
@SL:
Die Wale sind vvor allem Sammler und Nostalgiker.

Also immer noch nicht die 4-5 anderen, die bei einem SL so rumhocken und keine Kohle rausrücken.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Zanji123

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #89 am: 11.12.2022 | 19:21 »
DSA hat grade seine Whale-Con abgesagt, eventuell ist die reine Waljagd also auch kein Konzept mehr, was bis ans Ende aller Tage trägt.

jooo das is aber auch mal ein super seltenes Ereignis ;)  und  ich stimme zu: Die Whales bei DSA sind NICHT nur die SL sondern auch viele allgemein Sammler und Spieler

Aber stellen wir das mal im Vergleich:

in einer D&D Runde (oder meist anderen Rollenspielsystemen) kauft der SL
- das GRW
- die Abenteuer
- Supplements

der Spieler:
- kauft sich würfel (nicht vom Verlag logischerweise)
- bissle anderen Nippes (nicht vom Verlag)


Bei DSA haste die ganzen Regelbücher (GRW, Magie 1-3, Kampfregeln 1-3, jetzt die "Gesammelten Magie und Kampfregelbücher" für den SL
und die Spieler können sich aus
- extra DSA Würfeln
- die Götterheftchen
- Audio CDs
- du hast den Boten
- Romane
- Notizbücher O_o

dann haben die ja sogar noch einen extra "special fan bereich" aka "Collector's Club"


ergo hast du auch als Spieler jede menge Zeug das du als DSA Fan kaufen kannst um sich deiner "Marke" und Aventurien nah zu fühlen.


D&D fehlt das halt. Die Romane... (gibt's grad neue?), du hast ein paar offizielle Würfelsets zu Abenteuern (aber irgendwie nicht zu Klassen), keine wirklichen Fluff Bände für die Welten für Spieler.....

Wichtig: ich sehe das jetzt mal  nur so als "ich bin ein Manager und sehe das viele meiner Brand Fans kein Zeug kaufen aber in Social Media voll begeistert sind". Selbst Brettspiele haben die kaum noch (oder teuer), kein echtes Kartenspiel (bis auf die zwei Sets bei Magic), .....
« Letzte Änderung: 11.12.2022 | 19:25 von Zanji123 »
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Offline Maarzan

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #90 am: 11.12.2022 | 19:38 »
...Selbst Brettspiele haben die kaum noch (oder teuer),.....

Ich frage mich, ob man nicht manche eher nebensächliche Spielregeln wie Lehnsverwaltung, magische Gegenstände bauen, Handel treiben, Seeschlachten, Verfolgungsjagden etc. nicht in einer Art und Weise aufarbeiten könnte, dass damit die gelegentlichen Bedürfnisse von Rollenspielern abgedeckt werden - also die Regeln direkt auch fürs Spiel und mit SCs nutzbar wären, aber auch noch ein Brettspiel für den Spaß zwischendurch und auch mit Nichtrollenspielern mit bei abfällt.

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Offline Weltengeist

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #91 am: 11.12.2022 | 19:46 »
Ich bleibe dabei: Ich schaue mir das ganz entspannt an, weil es mich letztlich kaum betrifft. Falls sie es tatsächlich schaffen, mehr Geld aus dem gewöhnlichen D&D-Spieler zu quetschen - schön für sie, aber nicht mein Problem. Falls sie dabei den Bogen überspannen und die Marke beschädigen - schade für sie, aber ebenfalls nicht mein Problem.

Ich fände es allerdings spannend, in ein paar Jahren zu diesem Thread zurückzukehren, um zu sehen, wessen Kristallkugel besser funktioniert hat. Denn die Einschätzungen gehen ja hier doch recht weit auseinander... ;)
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Offline tartex

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #92 am: 11.12.2022 | 21:01 »
in einer D&D Runde (oder meist anderen Rollenspielsystemen) kauft der SL
- das GRW
- die Abenteuer
- Supplements

der Spieler:
- kauft sich würfel (nicht vom Verlag logischerweise)
- bissle anderen Nippes (nicht vom Verlag)

Tja, das war halt die strategische Entscheidung beim Einführen von D&D5, dass kein Splatbooks kommen. Dass Produktausstoß wie bei AD&D2, 3.5 und evtl. 4 nicht der richtige Weg ist. Der Erfolg gab ihnen ja auch recht.

Aber die Großen (Apple, Amazon & Google) machen ihr Geld halt mit Lizenzgebühren für Anbieter in ihren Marketplaces anstatt selbst Produkte zu entwickeln. Das ändert nichts daran, dass jedes Quartal mehr Wachstum dasein muss. Sollte WotC tatsächlich lieber verschiedenfarbenen Content und Schleifchen per Microtransactions verkaufen wollen, sollen sie es versuchen. Ich denke nicht, dass sie das schon nötig haben. Es gibt noch genügend an Infrastruktur zum Ausbauen und Kundenverhalten zum Abmelken und die 3rd-Parties können weiterhin die Drecksarbeit übernehmen und x% der Einnahmen an WotC abgeben, einfach dafür dass sie ihre Produkte anbieten dürfen.

Deshalb macht es auch mehr Sinn, dass WotC auch Systeme jenseits von D&D zulässt.
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Offline Eismann

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #93 am: 11.12.2022 | 23:43 »
Ich hab da den leisen Verdacht, dass man sich einfach nicht mit dem Klein-Klein des Rollenspielverlagswesens rumärgern wollte und nur gerade so viel publiziert, dass D&D als Rollenspiel weiter existiert, um die Marke D&D dann anderweitig (Videospiele, Filme etc.) zu verwerten. Es würd mich da schon interessieren, wie der große Erfolg von D&D am Rollenspielmarkt sich wirtschaftlich in einem Riesen wie Hasbro bemerkbar macht.

Offline tartex

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #94 am: 12.12.2022 | 00:01 »
Es würd mich da schon interessieren, wie der große Erfolg von D&D am Rollenspielmarkt sich wirtschaftlich in einem Riesen wie Hasbro bemerkbar macht.

Ja, der Schwerpunkt der letzten 10 Jahre schien die Marke ohne großes Inkaufnehmen von Risiko gesund zu schrumpfen.

Die großen Cashcows im Entertainmentbereich sind halt fast alle nostalgiegetränkt. Und späte 70iger- / frühe 80iger-Jahre scheinen halt (noch?) genau der Sweet Spot dafür zu sein.

Bei Marvel sind die Comics ja eigentlich auch nur noch Versuchslabor, um zu sehen, was gut ankommt, um es audiovisuell weiter zu entwickeln.

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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #95 am: 12.12.2022 | 00:29 »
Ich hab da den leisen Verdacht, dass man sich einfach nicht mit dem Klein-Klein des Rollenspielverlagswesens rumärgern wollte und nur gerade so viel publiziert, dass D&D als Rollenspiel weiter existiert, um die Marke D&D dann anderweitig (Videospiele, Filme etc.) zu verwerten. Es würd mich da schon interessieren, wie der große Erfolg von D&D am Rollenspielmarkt sich wirtschaftlich in einem Riesen wie Hasbro bemerkbar macht.

WotC mit seinen beiden Hauptstandbeinen DnD und MtG rettet Hasbro zusammen mit Monopoly seit ein paar Jahren regelmäßig die Bilanz. Gerade DnD hat bereits vor Corona als auch während Corona zweistellige Wachstumszahlen gehabt. Die Taktik, die Du beschreibst wurde am Anfang von DnD 5e tatsächlich gefahren. Da gab es PHB, DMG, MM und jedes Jahr zwei Kampagnen. Das Modell wurde dann geändert und erweitert. Inzwischen gibt es Kampagnenbände, Abenteuersammlungen und Weltenbücher. Hier wurde die Strategie an den Erfolg angepasst.
Spiele regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e (Call of the Netherdeep und eine Homebrew-Kampagne)
Leite regelmäßig: Dungeons & Dragons 5e
Leite manchmal: Cypher System, Dragonbane, Liminal, Old Gods of Appalachia, Star Trek Adventures 2e
Bereite vor: nichts. Ich warte auf Daggerheart und Legend in the Mist

Offline sma

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #96 am: 12.12.2022 | 00:57 »
Es würd mich da schon interessieren, wie der große Erfolg von D&D am Rollenspielmarkt sich wirtschaftlich in einem Riesen wie Hasbro bemerkbar macht.
Hasbro ist zweitgrößte Spielzeugkonzern nach Lego und vor Mattel. Der Umsatz betrug 2021 gut sechs Mrd USD (Lego 7,8 Mrd USD). WotC trug mit 1,3 Mrd USD dazu bei. Davon wiederum kamen ca. 750 Mio USD durch MtG, der Rest durch digitale Produkte und D&D. Letzteres weisen sie leider nicht explizit aus, aber ich rate, dass es bei ca. 200 Mio USD liegt, weil das zu gemeldeten Quartalszahlen von mindestens 40 Mio USD passt.

D&D mag also nur für 3% des Umsatz verantwortlich sein, aber die Umsatzrendite war am besten und dieser Markt wuchs am meisten. WotC ist bei 20% Umsatz für 42% der Konzerngewinne verantwortlich.

Daher schaut die Chefetage dann eher auf D&D als Nerf, My Little Pony, Monopoly, Play-Doh, Transformers und Disney-Lizenzprodukte und sieht noch mehr Potential in der Marke.

Ich teile übrigens die Einschätzung dass der ursprüngliche und vielleicht auch immer noch aktuelle Plan der ist (den ja auch Marvel erfolgreich mit den Comics fährt) das eigentliche Spiel genug zu fördern, dass es besteht, das Geld aber mit der Marke (bei Marvel also den Filmen) und nicht den Produkten zu machen.

Offline aikar

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #97 am: 12.12.2022 | 07:30 »
Ich hab da den leisen Verdacht, dass man sich einfach nicht mit dem Klein-Klein des Rollenspielverlagswesens rumärgern wollte und nur gerade so viel publiziert, dass D&D als Rollenspiel weiter existiert, um die Marke D&D dann anderweitig (Videospiele, Filme etc.) zu verwerten.
Wenn ich mir mein Regal so anschaue ist "gerade so viel" nicht gerade wenig (die meisten Rollenspiellinien haben deutlich weniger) und der Produktausstoß steigt mit jedem Jahr.
Ich teile übrigens die Einschätzung dass der ursprüngliche und vielleicht auch immer noch aktuelle Plan der ist (den ja auch Marvel erfolgreich mit den Comics fährt) das eigentliche Spiel genug zu fördern, dass es besteht, das Geld aber mit der Marke (bei Marvel also den Filmen) und nicht den Produkten zu machen.
So lange die Kernmarke dabei gut am Leben gehalten wird, soll es mir recht sein.
Ich verstehe die Ängste mancher, dass D&D(5) zu Tode kommerzialisiert/digitalisiert wird. Aber ich denke der reine Ausstoß an physischen Büchern spricht momentan gegen diese These. Natürlich kann sich das mit One D&D spürbar ändern, aber momentan schiebe ich deswegen noch keine Panik.
Es ist deutlich wahrscheinlicher, dass ein Rollenspiel stirbt, weil es nicht kommerziell erfolgreich ist, als weil es zu erfolgreich ist.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Jiba

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #98 am: 12.12.2022 | 07:42 »
Hat schon jemand erwähnt, dass so Subkulturen meist so einen "Subkultur -> Mainstream -> Kommerzialisierung -> Verlust des Besonderen der Subkultur -> InVergessenheit geraten" geht?

Nein.

Weil es nicht stimmt.

Ohne jetzt zu sehr ins OT gehen zu wollen.

Der Ablauf, den ich sehen würde, ist eher der folgende:

Subkultur => Kommerzialisierung => Medienpräsenz => "Mainstream" => Abgrenzungsbewegung neuer Subkulturen von dieser Subkultur => die dann diesen Kreis wieder durchlaufen...
("In Vergessenheit" gerät entweder nichts wirklich. Oder irgendwann alles. Story of our life.)

Rollenspiel war und ist bereits vor den Plänen zu One D&D massiv durchkommerzialisiert gewesen und hat auch in Schüben durch die Medien immer wieder einen Zuwachs an Neuspieler:innen erfahren. Wir sollen nicht so tun als würde nicht jetzt bereits (im Ganzen) wahnsinnig viel Geld mit diesem Hobby verdient. Chessex verkauft seine Würfel wohl nicht ausschließlich an Kniffel-Vereine oder Leute, die ihr Warhammer 40K mit rosa Slaneesh-Würfeln aufpeppen wollen. Die brauchen nämlich alle keine W10 oder W20 in X verschiedenen Farben. Von den Kickstartern fange ich gar nicht erst an.

(Dass der Kleinverlag mit seinen Spielen nicht ausreichend verdient, um seine Leute zu bezahlen, liegt eigentlich auch mehr daran, dass wir nicht mehr Geld für Rollenspiele ausgeben wollen oder können.)

Nichts wird Mainstream, dass nicht bereits von vornherein kommerzialisierbar oder gut medial in Szene setzbar ist.
Wobei wir uns auch fragen dürfen, ob "Rollenspieler:innen" überhaupt eine Subkultur sind. Wikipedia jedenfalls schreibt:

Zitat
Subkultur ist eine soziologische Bezeichnung für die mehr oder weniger abweichende Kultur der Teilgruppe einer Gesellschaft. Der Grad der Abweichung reicht von bloßen Modifikationen bis zu ausdrücklichen Gegenpositionen. Demnach hatten solche abweichenden Gruppen eigene Normen entwickelt, die sich vor allem vom Wertekanon der weißen Mittelschicht bewusst absetzten, dabei aber keineswegs emanzipatorische oder gar revolutionäre Absichten verfolgten, sondern teilweise eigene, oft eher archaisch anmutende Regeln aufstellten.

Der Subkulturansatz basiert darauf, dass große soziale Systeme in unterschiedliche Subsysteme ausdifferenziert sind, die sich dadurch unterscheiden können, dass in ihnen unterschiedliche, nuancierte Normen gelten. Diese Normen können von denen des Gesamtsystems relativ stark abweichen.
[...]

Heute wird der Begriff der „Subkultur“ in der Wissenschaft seltener verwendet. Dies ist hauptsächlich deshalb der Fall, weil die Definition einerseits unklar ist – zumeist ist davon die Rede, dass eine Gruppe „weitgehend“ andere Normen als die Hauptkultur aufweist –, andererseits die meisten so bezeichneten Gruppen sich selbst abweichend auffassen. Der Begriff kann gerade wegen seines populären Gebrauches oft nur schwerlich wertfrei verwendet werden. So wird es immer noch bisweilen als ungewohnt empfunden, wenn er beispielsweise für ein Parlament oder auch für eine Konfessionsgruppe angewendet wird.

Nach meiner Erfahrung hat das Rollenspielhobby natürlich intern soziale Codes und Normen, denen Rollenspieler:innen folgen, doch das gilt für buchstäblich alle anderen Hobbies nicht minder.

Der "Verlust des Besonderen" ist eigentlich nichts anderes als das Gefühl eines Verlustes von Exklusivität und Deutungshoheit, den bestimmte Rollenspiel-"Unterkulturen" (in diiiiicken Anführungszeichen) für sich selbst beeanspruchen. Da kommt es dann darauf an, zu welcher Alterskohorte and Rollenspieler:innen man gehört und was während der eigenen Conversion Phase "der shit" im Hobby war. Also welche Rollenspielsozialisierung man genoss und bis zu welchem Punkt man bei den Veränderungen mitgegangen ist.

Rollenspiel ist ein Hobby das sich, weil die Einstiegshürden, die die Spiele selbst setzen, wenn wir ehrlich sind, recht gering sind, gar nicht für die wirklich große "Exklusivität" eignet. Sobald alles durchkommerzialisiert ist, sind die natürlich höher. Aber damit hat One D&D nicht angefangen. Die DSA-Produktpolitik der jüngsten Edition wurde bereits erwähnt, ich führe noch die Kickstarter an, von denen einige tatsächlich eine künstliche Warenverknappung herbeiführen (*hust* "Broken Compass" *hust*), die dafür sorgt, dass wirtschaftliche schwächere Gruppen Rollenspiel gar nicht im selben Maße erleben können.

Ob Rollenspieler:innen jedenfalls großartig andere Werte haben als die Durchschnittsgesellschaft, das würde ich bezweifeln. Jedenfalls nicht mehr oder weniger als Angler:innen, Laientheaterspieler:innen, Briefmarkensammler:innen, Hockeyspieler:innen oder Chorsänger:innen.

Was mit einem zunehmenden Mainstream-Appeal höchstens wegfällt, ist die Möglichkeit, sich selbst darauf zurückzuziehen, dass "die Anderen" einen selbst nicht verstehen, nicht ernstnehmen, ablehnen. Und das halte ich zumindest seit den 90ern weitgehend für Folklore in unserem Hobby, die durch die Darstellung von "Geektum" in den Medien gespeist wurde. Nach der Satanic Panic und mit dem Schwappen von Fantasy, Anime und Science Fiction in den Mainstream hat sich die Diskriminierung von Rollenspielern aufgrund von Rollenspiel sowieso erledigt.

"Höhö, guck mal, der Hansel da spielt Rollenspiel!" gehörte jedenfalls nicht zu den Beleidigungen, die ich mir, Jahrgang 1985 von meinen Social Peers anhören musste. Und ich habe im Realschulunterricht in den Pausen in meinem "Werwolf: Die Apokalypse"-Wälzer gelesen, Mensch.

Langer Rede kurzer Sinn:
Rollenspiel ist 1. bereits durchkommerzialisiert. Und 2. wahrscheinlich nicht wirklich eine Subkultur in dem Sinne. Was die Leute bei One D&D machen, ist lediglich, moderne Marketing- und Vermarktungsrezepte auf ihr Produkt anzuwenden. Und das funktioniert. Das funktioniert sogar bei uns Kritikern. Wir können uns wohl kaum davon freimachen. Schließlich betreiben wir bereits ein vollständig durchkommerzialisiertes Hobby.
« Letzte Änderung: 12.12.2022 | 08:39 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Runenstahl

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Re: we're UNDERMONETIZED
« Antwort #99 am: 12.12.2022 | 08:15 »
Schön gesagt, Jiba !
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