Im Kern stimme ich zu. Aber dann ist doch völlig klar, warum WotC sich das jetzt nicht erneut so leisten kann/sollte, wenn das neue System rauskommt.
Kann ich nachvollziehen - aber das ist eben auch Besitzstandwahrerdenken. Und aus wirtschaftlicher Sicht, muss man die vermeintlich emotionalen Ärgernisse zurückstellen DnD 5 wurde ein riesiger Erfolg, weil man sich wieder an "Back2Basic" orientiert hat. Wieder Einsteigerfreundlicher, SLs können einfacher leiten. usw. Sicherlich hatten auch kulturelle Phänomene wie Streaming einen Einfluss, aber das kann man nicht planen.
Der Input für 5e entstand auch durch z.B. die OSR, die auch erst durch die OGL ermöglicht wurde.
4.0 war eine konsequente Weiterentwicklung zu 3.5 (mehr Balance, mehr "Taktik" im Kampf), allerdings stellt sich heraus, dass dies gar nicht dem entsprach, was die Community so wollte (auch wenn die vielleicht immer im Survey über Balance gemeckert hat und sich mehr Feats und Subklassen wünschte). Das "eigene Süppchen" kochen führt eben auch dazu, dass man irgendwann nur noch auf einen bestimmten Geschmack gepolt ist. Die OGL 1.0 hat DnD geholfen.
Und diese Situation scheint sich zu wiederholen. Seit Corona spielen mehr Leute online als offline. Online-Spieler sind die neue Cashcow. Horse-Armor könnte man doch auch verkaufen?!
Das ganze Brimborium kommt offensichtlich wegen OneDnD (die playtest Regeln sind nicht groß anders). Zumindest scheint es so. Aber dieses omninöse VTT hat man nie so richtig gesehen - bis auf den Revealtrailer.
Paralell kommen aber die Daumenschrauben: Keine Animationen, keine Fog-of-War oder Lighting - das gibt es nur bei Uns - es wird der Riesenerfolg. Denn: nur wenn die Blitzanimation über die Karte fliegt, kann Rollenspiele spielen!
Doch worum gehts eigentlich beim Rollenspiel? Es ging nie um Grafik - "Phantasie" hat eh die beste Grafik.
Physische Spielbretter sind cool und sie helfen die Vorstellung/Phantasie zu unterstützen. Da gibt es auch andere Aspekte wie Haptik, Figuren bemalen usw. Aber bei physischen Goodies, weiß man ja um die Abstraktheit - das macht die Phantasie/Vorstellung nicht kaputt. Computergrafik geht aber immer besser.
Bei 4e war es Taktik/Balance im Kampf. Das droht sich jetzt zu wiederholen mit Grafik/Animationen. Parallel kommen die Lizenz-Daumenschrauben. Anstatt Ausschluss-Kriterien für die VTTs zu erfinden, müssten sie eigentlich damit kommen, wie da jeder seine Animationen, Charaktere usw. online stellen kann. Ob das ganze 3D-Szenario so wirklich funktioniert sei da noch mal dahingestellt. Aber solche Marktplätze gibt es ja.
Computergrafik ist sehr schnell hit-and-miss. Und wird es sehr schwer alle Wünsche zu erfüllen. Siehe z.B. No-Helmet-Mod in CRPGs - für viele schon ein Dealbreaker, wenn der Helm nicht weggeht. Manche könntensich auch alles in "Anime"-Grafik vorstellen - das geht dann nicht, wenn die Grafik einen anderen "Tone" hat.
Die VTT Regelungen sind wieder 1:1 GSL - somit wird auch die Grafik stagnieren. Außerdem ist gar nicht gesagt, dass alles 3D sein muss (das eigentliche Spiel unterstützt das ja auch gar nicht).
Vieles scheint sich auch zu wiederholen: Secondary Device war auch mal ein Ding in der Videospiele-Industrie. Nice wenn ich "offline" spiele, aber eigentlich gehts doch hier eh um Onlineplay. Wooho - Tablets sind neu, der neue Trend! Hat sich aber insgesamt nie durchgesetzt, obwohl es ja logisch erschien, dass das The Next Big thing wird.
Die Stift und Papier Änderungen muss man auch unter diesem Aspekt sehen. Insgesamt wird alles komplizierter, rechtlicher Firlefanz, die Community ist aufgebracht.
Hilft das der Marke wirklich? Mir als Laien erscheint das alles nicht wirtschaftlich sinnvoll. Das OneVTT-Desaster droht. Softwareprojekte sind komplizierter als Regelwerke.
Ich denke gar nicht mal, dass WotC die gesamte RPG-Szene verklagen möchte, auch wenn das mit den OGL-Änderungen möglich wäre. Würde ja auch diel Geld, Aufwand und Zeit kosten + ungewissem Ausgang.
Es ist alles extrem überstürzt. Und jetzt spielen sie Feuerwehr. Besser WotC würde hier mal pause machen. Aktuell läuft ja.