Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 21759 mal)

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Offline diogenes

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #125 am: 27.12.2022 | 11:25 »
In wie weit man dafür hier "zu dumm" ist, müsstest du mal erklären. Wo, in der deutschen populären Kultur, sollte man denn DSA platzieren?

Und ich glaube auch gar nicht, dass das Marketing-Budget von D&D so absurd ist oder auch nur sein muss. Der immer wieder bemühte Let's Play Platzhirsch Critical Role zum Beispiel ist ja auch nicht von WotC umworben worden, doch bitte bitte auf 5E von Pathfinder zu wechseln, iirc war das eine Entscheidung von CR selbst. Natürlich sind sie seitdem fleißig v.a. von DnDBeyond gesponsort worden, aber der Punkt ist, D&D (5E) *ist* einfach der Platzhirsch und es würde einiges an Arbeit von WotC/Hasbro erfordern, das zu ändern, das Erfolgsmodell D&D ohne die Historie von D&D lässt sich aber nirgendwo hin übertragen.
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #126 am: 27.12.2022 | 11:29 »
In wie weit man dafür hier "zu dumm" ist, müsstest du mal erklären. Wo, in der deutschen populären Kultur, sollte man denn DSA platzieren?

Was juckt mich DSA? Schau dir mal TEARS an, das war ein müder Test, was eigentlich ginge. Auch ein lausiges System (klar, nicht ganz so lausig wie DSA... aber das ist auch kein Maßstab), kein ansatzweise etabliertes Setting (und auch kein wirklich interessantes.) und da hat man in ner halben Stunde mehr verkauft, als etablierte Verlage in nem guten Messejahr.

Warte einfahc bis 2024 mein Spiel in den Druck geht, dann dürfen sich die deutschen Verlage gerne mal Notizen machen.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #127 am: 27.12.2022 | 11:37 »
wenn ich mir die doch positive Schilderung von JohnLackland ansehe, scheint es wohl eher ein Problem der kritischen Masse bei allem jenseits von D&D zu sein.
Nicht-Sichtbarkeit bei der nachwachsenden Generation an RSP-lern ist natürlich im pösenpösen Kapitalismus ein Todesurteil für ein geldbasiertem Haus namens Verlag.

tja, klappern gehört zum Handwerk, also nichts neues unter der Sonne  8)

das ein um seine Sichtbarkeit ringender Verlag dabei seine eigenen Kunden moralisch unter Druck setzen will, weil diese undankbaren Alt-Kunden ja Neu-Kunden wegbeißen (aka gatekeeperingen) und damit schlußendlich DAS HOBBY abschaffen würden...
...hat Geschmäkle...
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also, wenn die selbstverliebten Opel-FahrerInnen (damals, als Opel noch vor VW lag) weniger "gatekeepering" betrieben hätten,
ja dann wäre Rüsselsheim noch immer eine brummende Autofabrik und hätte nicht so viele entlassen müssen  :korvin:

wenn DSA-Verleger einerseits hunderte Seiten an Regelkonstrukt raushauen, andererseits aber über Regelnazis schimpfen, die fünfe (gerade bei Neueinsteigern) nicht gerade lassen wollen, der darf sich gepflegt an die eigene Nase packen  ;)

DSA 4.1 hätte ohne Probleme als "Vollwurst-Komplex" weiter "betrieben" werden können
UND
DSA 5 wäre eine Eindampfung, welche als quick&dirty Drauflosspielerei konzipiert wird

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aber das ist ja, als wollten wir als simple Autofahrerkonsumfina(n)zierer einem hochqualifiziertem Opel-Autokonstrukteur "sein" Geschäft erklären. Was verstehen wir Autofahrerkonsumfinanzierer auch schon davon?






 



Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #128 am: 27.12.2022 | 11:45 »
Das ist... sehr simpel gedacht imo. Man kann sicherlich viel mit Geld + Werbung erreichen,  aber mit einen schlechten Produkt wird es dennoch schwierig. Und D&D war auch vor WotC schon sehr erfolgreich. Und es scheut sich nicht davor, sich (mutig) zu verändern und so auch zu erneuern (siehe 2e>3e>4e>5e). Etwas, was ich in der Ausprägung weder bei Midgard noch bei DSA wirklich erkennen kann. Insofern würde ich dir da widersprechen.

Nun ja... laut WotC-Aussage ist D&D4 massiv gefloppt, D&D5 war der letzte Versuch, das wieder herumzureißen.
Und das ist nicht simpel gedacht, sondern eine kaufmännische Tatsache. Du wärest überrascht, was man alles mit genug guter Werbung verkaufen kann... die Leute müssen nur an das Produkt glauben. Siehe Games Workshop... die erhöhen jedes Jahr die Preise um etwa 10%, verknappten zwischendurch die Produkte künstlich und haben massive Umsatzerhöhungen erreicht. In einem etwas kleineren Maßstab haben die das mit D&D vorgemacht... viele Leute, die durch GW ins Hobby kamen, reagieren SEHR überrascht, wenn sie erfahren, dass es noch andere Systeme, Hersteller etc. gibt... und dass die Regeln von GW gar nicht mal so wirklich gut sind im Vergleich. Aber GW hat sich darauf spezialisiert, die Einsteiger zu begeistern, die zu melken und akzeptiert, dass sie irgendwann weiterziehen. Damit kann man dann einzelne Miniaturen für 60 bis 120 Euro verkaufen... und es funktioniert. OK, sie scheinen gerade etwas zu schwächeln, aber das dürfte eher an einigen "Umgebungsvariabeln" und ein paar blöden Entscheidungen liegen. Wobei "schwächeln" immer noch mehr Umsatz als die meisten Mitbewerber bedeutet.

Werbung - wenn sie vernünftig und ausreichend eingesetzt wird - ist immer ein Gamechanger. Das zu verneinen ist... kurzsichtig.

Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #129 am: 27.12.2022 | 11:49 »
Werbung - wenn sie vernünftig und ausreichend eingesetzt wird - ist immer ein Gamechanger. Das zu verneinen ist... kurzsichtig.

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Offline diogenes

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #130 am: 27.12.2022 | 11:56 »
Werbung ist nur dann ein Gamechanger, wenn es ein unerschlossenes Kundenpotential gibt. Wenn man sich *gegen* einen quasi-Monopolisten wie WotC/D&D mit Werbung durchsetzen will, muss man vermutlich ein Budget aufbringen, bei dem dem Coca Cola Konzern schwummrig werden dürfte (Achtung: Hyperbole). Wenn man sich realistischerweise seine Nische erhalten will, reicht ein bisschen wohlwollende Berichterstattung, denn die ohnehin Interessierten erreicht man mit klassischer Werbung eher kaum.

Was juckt mich DSA?

DSA war dein Beispiel. Meine Frage ist, welche Werbekonzepte soll denn ein mittelgroßes deutsches Rollenspiel fahren, um seinen Erfolg massiv zu steigern?
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #131 am: 27.12.2022 | 12:01 »
DSA war dein Beispiel. Meine Frage ist, welche Werbekonzepte soll denn ein mittelgroßes deutsches Rollenspiel fahren, um seinen Erfolg massiv zu steigern?

Sorry, da hat vielleicht ein Absatz gefehlt, um das zu trennen. DSA taugt zwar fast immer als Negativbeispiel, sollte in dem Fall aber nicht angebracht werden.

Welche Werbekonzepte? Das können die Verlage bei mir gerne erfragen. Gegen ein saftiges Beraterhonorar versteht sich. Da bin ich sehr offen.

Offline YY

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #132 am: 27.12.2022 | 12:06 »
Werbung ist nur dann ein Gamechanger, wenn es ein unerschlossenes Kundenpotential gibt.

Im Falle GW greift Werbung auch zu kurz. Dort geht es primär um völlig überbordende Präsenz in der Fläche - davon lebt GW nach wie vor, weil sie verstanden haben, wie der Nachwuchs "sein" TT-Spiel auswählt.

Ein gutes Spiel zu entwickeln gehört da gar nicht zum Konzept.
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Offline flaschengeist

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #133 am: 27.12.2022 | 12:08 »
Was Werbung angeht, bin ich bei Tudor: Bei einem Produkt, das signifikant mehr Mängel als andere am Markt im gleichen Preissegment vertretene Produkte aufweist, kannst du mit massiv Werbung nur ein Strohfeuer entfachen. Danach hast du wahrscheinlich deine Marke verbrannt, weil die Kunden sich verarscht fühlen. Stellt euch z.B. mal vor, euer durch eine super Werbekampagne gehyptes Smartphone der Firma AWESOME ist langsam, stürzt häufig ab und macht Fotos mieser Qualität. Darüber hinaus geht es einen Monat nach Garantieende kaputt. Eure Partnerin hat ein gleich teures Smartphone der Konkurrenz, das alle diese Mängel nicht aufweist. Was würde das mit eurer Bereitschaft machen, erneut ein Produkt von AWESOME zu kaufen?
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline RackNar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #134 am: 27.12.2022 | 12:11 »
Ganz ehrlich? Genauso sieht der aktuelle Smartphonemarkt doch aus ...
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #135 am: 27.12.2022 | 12:12 »
Nun ja... laut WotC-Aussage ist D&D4 massiv gefloppt, D&D5 war der letzte Versuch, das wieder herumzureißen.

Ich habe das nicht verneint, auch nicht, dass Werbung einen großen Impact haben kann. Aber ich bezweifle, dass Werbung + Geld ein Selbstläufer ist. Du deutet es ja auch an, da gehört mehr dazu, Analysen, Strategien etc. Das kann auch viel Geld verbrennen mit einer schlechten Strategie.

Zu 4e: sie mag kommerziell gefloppt sein, aber ohne die 4e gäbe es die 5e so nicht. Das System an sich hat ja auch eine Fanbase, es ist also nicht grundsätzlich schlecht. Und es hat einige neue Impulse gesetzt, die imo wichtig für den RPG Sektor waren. Z B. Die Auseinandersetzung mit MMO Aspekten.
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Offline Gunthar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #136 am: 27.12.2022 | 12:21 »
Die 4e ist eher gefloppt, weil die Spieler die Zielrichtung der 4e nicht verstanden und nicht, weil sie per se schlecht war. Es gibt sogar viele Spieler, die wegen der 5e die 4e für sich entdeckt haben.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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Offline diogenes

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #137 am: 27.12.2022 | 12:24 »
Gefloppt aus welcher Perspektive? Aus der Perspektive von Hasbro/WotC ist die 4E gefloppt, weil der Relaunch der 4E als digitales Angebot nicht funktioniert hat. Als klassisches Rollenspiel hat sich mWn die 4E v.a. am Anfang eigentlich ganz gut verkauft.
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Offline YY

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #138 am: 27.12.2022 | 12:26 »
Die 4e ist eher gefloppt, weil die Spieler die Zielrichtung der 4e nicht verstanden und nicht, weil sie per se schlecht war.

Das Spiel war gut, man hätte eben nur andere Spieler dafür gebraucht? :think:
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Offline flaschengeist

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #139 am: 27.12.2022 | 12:27 »
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Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline CAA

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #140 am: 27.12.2022 | 12:37 »
Das Spiel war gut, man hätte eben nur andere Spieler dafür gebraucht? :think:

Zielgruppen sind ein Ding im Marketing und Produktdesign. Wenn du an deiner Zielgruppe vorbeientwickelst und gleichzeitig keine neuen Kunden findest, bleibt auch das tollste Produkt liegen - weil es dem Kunden nicht gefällt.

Offline RackNar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #141 am: 27.12.2022 | 12:38 »
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #142 am: 27.12.2022 | 12:43 »
Zielgruppen sind ein Ding im Marketing und Produktdesign. Wenn du an deiner Zielgruppe vorbeientwickelst und gleichzeitig keine neuen Kunden findest, bleibt auch das tollste Produkt liegen - weil es dem Kunden nicht gefällt.

Genau das meinte ich.
Wie bewerte ich denn, ob ein Unterhaltungsprodukt gut oder schlecht ist, wenn nicht (zumindest: auch und zentral) daran, ob es die Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllt?

Abgezielt hat man ja ganz deutlich nicht auf völlig neue Kundschaft unter Verwerfen der bisherigen, sondern auf die bisherige mit Hoffnung auf mehr Neulinge.
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Offline Arkam

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #143 am: 27.12.2022 | 12:53 »
Hallo zusammen,

Disclaimer: Ich habe keine statistisch belastbare Datenbasis und argumentiere hier nur mit eigenen Erfahrungen.

als Würfelmumie, 55+, kann ich mich auch an so manches Ende des Rollenspiels erinnern.
Wo die Idee herkommt das nur weil ich jetzt auch ein anderes Hobby betreibe plötzlich ein Hobby aufgebe erschließt sich mir nicht ganz. Ja die MMO Spieler waren manchmal etwas unzuverlässig aber sie kamen eben noch zum Spielen.
Aus kommerzieller Sicht sieht das natürlich etwas anders aus. Was ich nur nie richtig begriffen habe ist der Zyklus der sich aus meiner Sicht abzeichnet. Weil sich Regeln wohl besser verkaufen als Hintergrundmaterial und Abenteuer blähen sich viele Systeme ziemlich auf. Bis dann die neue E§dition heraus kommt mit der dann ein neuer Zyklus beginnt. An dieser Stelle wieder ein DSA Beispierl aber nur weil ich mit DSA 1. Edition angefangen habe und dem System bis zur 3. Edition treu geblieben bin. Die DSA Runde mit der wir die Borbarad Kampagne gespielt haben hat sich irgendwann aufgelöst. Jahre Später wollte ich meine Runde dazu bringen die Kampagne zuende zu spielen. Damals war die 4. Edition aktuell. Da ich mit vier dicken Hardcovern keine Mitstreiter für ein Nebenprojekt gefunden hätte sollten es die Basisregeln werden. In denen fehlten dann aber die Geweihten.
Ich denke mir das hier ein Teil des Erfolgs von D&D oder auch, wenn auch sehr viel kleiner, der Free League Spiele, liegen. Man passt die vorhandenen Regeln auf die verschiedensten Hintergründe an. Die Hemmschwelle sich Mal an einem anderen Hintergrund zu versuchen ist so sehr viel niedriger. Wobei gleichzeitig jeder neue Hintergrund die Fanbasis vergrößert.
So vermeidet man auch das sich die Fanbasis eines Spiels zersplittert oder gar auf andere Systeme wechseln.
Einsteigerboxen oder Rollenspiele für Kinder brauche ich persönlich nicht. Aber seien wir auch Mal ehrlich die Zeit wo das dafür sorgte das ein Verlag das Produkt auf das ich gerade warte später heraus bringt sind auch vorbei. Also von da aus wenn Bedarf besteht haut das Material raus und verdient euch eine goldene Nase oder was wahrscheinlicher ist schafft es das Keiner entlassen wird, kein Projekt eingestellt wird und der Verlag nicht pleite geht.

Meinem persönlichen Rollenspiel geht es so gut wie lange nicht mehr. Nicht nur das ich auch in Corona Zeiten über Discord weiter spielen konnte sondern ich konnte zu meinem Lieblingsrollenspiel, Paranoia RPG, https://de.wikipedia.org/wiki/Paranoia_(Rollenspiel) , mehr Mitspieler finden als in 30 Jahren jemals zuvor.
Hinzu kommt das ich erst jetzt DriveThru und andere Plattformen für kommerzielle PDFs entdeckt habe.
Jetzt kann ich mir also Rollenspielmaterial kaufewn ohne mir Sorgen über Regalplatz zu machen. Ohne diese Möglichkeit hätte ich einiges an Cthulhu Material sicher nicht gekauft.
Bedi ngt durch die vielen neuen Spieler habe ich auch wieder damit begonnen mein Paranoia Material zu erweitern, zu Ende zu stellen oder zu verschönern.
Gerade beim letzten Punkt finde ich die Möglichkeiten per Text zu Bild KIs Bilder erstellen zu lassen fantastisch.

Gruß Jochen
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #144 am: 27.12.2022 | 13:11 »
Das ist... sehr simpel gedacht imo.
+1. Es ist vor allem Unsinn. Und zwar noch dazu ohne Ahnung von Werbung.

CR hat (wie schon erwähnt) von PF gewechselt, in der ersten Kampagne war auch noch nicht viel mit Sponsoring. Das kam dann erst, als die Abonnenten hoch gingen. Wie auf YT üblich (Sponsoring als Monetarisierung).

Die Leute sind dann auch mit CR faktisch berühmt geworden - davor kannte sie nur, wer sich die Credits in Anime & Co. durchliest (und wer tut das schon?). Ja, die Anime-Nerds, die kannten sie wohl.

Davor hätte man einem Vin Diesel wohl ordentlich Geld bieten müssen, damit der zugibt, D&D zu spielen. Heute ist es tolles Imaging. Sind ja mittlerweile so einige Schauspieler, die in dem Bereich unterwegs sind (Joe Manganiello, usw.).

Darauf hatte WotC NULL Einfluss. Sie habens aber klugerweise unterstützt, statt es zu ignorieren. Und natürlich werde ich als Firma etwas, das Erfolg hat, pushen.

Das ist das, was die deutschen Verlage halt nie kapieren. Ich bin auf YT nicht besonders viel unterwegs, aber was ich so vom Algorythmus vorgeschlagen bekomme, erweckt bei mir nicht den Eindruck, als hätten die deutschen Verlage irgendwelche angesagten Leute, die sie auch nur unterstützen könnten.
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Offline Bospa

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #145 am: 27.12.2022 | 13:40 »
Warte einfahc bis 2024 mein Spiel in den Druck geht, dann dürfen sich die deutschen Verlage gerne mal Notizen machen.
Na klar >;D

DSA taugt .. fast immer als Negativbeispiel ...

Dem würde ich sogar zustimmen.

Welche Werbekonzepte? Das können die Verlage bei mir gerne erfragen. Gegen ein saftiges Beraterhonorar versteht sich. Da bin ich sehr offen.

Referenzen oder einfach nur - wie Du ja selber von Dir mal gesagt hast - "große Klappe"?
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Offline Xemides

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #146 am: 27.12.2022 | 13:47 »
Thema Einsteigerboxen:

Warum wir damals keine Einsteigerboxenboxen brauchten ist doch offensichtlich. Die ersten deutschen Regelwerke (DnD, Midgard 1/2, DSA1, Traveller, Auf Cthulhus Spur, Schwerter und Dämonen) waren so einfach und regelarm das man das nicht brauchte.

Gerade die Basisbox von DnD war doch eigentlich selber ein Einstegerprodukt.

Und die OSR macht doch nichts anderes, als sich auf diese einfache Wurzel des Hobbies zurück zu ziehen.
Einsteigerboxen machen nur bei komplexeren Systemen Sinn, bei denen etwas da ist was man abspecken kann.
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Offline Teylen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #147 am: 27.12.2022 | 13:48 »
In Bezug auf Actual Plays gibt es in Deutschland solche.
Sowohl zu DSA als auch zu anderen System wie zum Beispiel Vampire. In Bezug auf Vampire bin ich mir sicher das es eins gibt, mit verschiedenen Autoren (Franingo) und ich meine mich vage an andere zu erinnern. Im Rahmen von DSA gibt es nach meiner Kenntnis auch welche, inklusive solche die von Ulisses geführt werden. Ulisses macht auch welche zu HeXXen und sowas und hatte welche zu Tales of Equestria.
Wobei ein Punkt der Keynote war, dass Markus Plötz durchaus mehr Actual Plays plant, allerdings außerhalb der Arbeit und eher ohne Endgelt an etwaige Mitspieler:innen.

Das man ein Actual Play mit prominenten Synchronsprechern hat, bedeutet nicht unbedingt das die Marke gleich wie D&D 5E hochzieht.
So gibt es zu der V5 Actual Plays von Paradox Interactive respektive geführt von Jason Carl und das fast durchgängig. Von L.A. by Night über gefühlt ein halbes Dutzend One Shots bis aktuell N.Y. by Night neben dem Renegade Games AP das in Miami spielt. Auch die neue Edition von Hunter wird mit mit Actual Plays bedacht.

Man kann sich auch fragen, warum gerade das "deutsche" RPG offenbar nicht besonders in dieser Altersgruppe zieht - und dann sehe man sich mal deutsche Let's Plays im Vergleich zu englischsprachigen an.
Ich habe nicht den Eindruck das deutschsprachige APs nicht ziegen.
Zumal in Deutschland nicht nur DSA, Vampire und HeXXen via Live Stream gespielt werden sondern zumindest auch DSA.

Ich sehe eher den Unterschied darin, dass man gerade in den USA eher geneigt ist von eigenen Sachen durchweg positiv zu schwärmen, als Kritik zu üben.
Wohingegen man in Deutschland, nach meiner Beobachtung, dazu neigt bei jeder positiven Aussage, sofern man eine hat, noch mindestens einen Seitenhieb zu verteilen.
"Ich mag die für XY begeistern, Z&A sind bürokratische, unzugängliche, und spielbarer Schrott" [Z ist bspw. DSA hier im Thread]
"Ich sehe die begeistern sich für dieses Spiel, aber das Spiel ist ja noch viel schlechter als Z" [dieses Spiel wäre hier im Thread und Z bleibt DSA]
"Oh wie toll das ich V spielen kann und Lust daran habe, weil endlich verhindert das System das es falsch gespielt wird!" [V ist in diesem Fall Vampire in der 5. Edition]

Das Jugendliche, gerade wenn es von Personen kommt die älter sind, sich dann nicht sonderlich willkommen fühlen, zumindest in Bezug auf Convention Besuche wo es primär halt so alte Leute gibt, finde ich nicht überraschend.


Wobei es mich dahingehend irritiert, dass Markus verkündete zwar auf der SPIEL zu sein, aber nur mit einem Verkaufsstand.
Nach meinem letzten Besuch zu urteilen laufen da eine Menge Kinder und Jugendliche herum, die man für Runden begeistern kann [Wo die Eltern ggf. auch ganz froh sind ihr Kind eine oder zwei Stunden parken zu können ^^;].
Zumindest waren meine Erfahrungen da als Supporter durchweg positiv - sowohl was neue Leute angeht, als auch bestehenden zu erzählen das es eine neue Vampire Edition gibt.
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #148 am: 27.12.2022 | 13:51 »
Ich habe gerade versucht, mir die "Keynote"-Ansprache von Herrn Plötz mal anzuhören.

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich bin zu der "unglaublichen witzigen" Einspielung von "Wennah" gekommen. Wenn die doppelt so lustig sein sollte wie die Ansprache des Herrn Plötz, dann wundert mich der bis dahin wohl immer noch volle Saal.
Kriegt das Publikum Geld für die Vorträge?
Gibt es freien Metausschank mit einem Minimalkonsum von drei Halbliterhörnern?
Oder machen die die Türen zu und wer nicht klatscht oder laut schmunzelt kriegt eins (oder mehrere) mit dem Streitkolben?

Für mich nicht zu ertragen. Sapperlot, aber das kann ich mir nicht ansehen.

(Name korrigiert)
« Letzte Änderung: 27.12.2022 | 14:02 von General Kong »
A bad day gaming is better than a good day working.

Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #149 am: 27.12.2022 | 13:51 »
Referenzen oder einfach nur - wie Du ja selber von Dir mal gesagt hast - "große Klappe"?

Referenz ab 2024. Für die Eigenproduktion. Andere Auftraggeber wollen mich lieber im Hintergrund wissen und äußern sich nicht. Die wollen gerne mit meiner Genialität glänzen. Das sei ihnen gegönnt ^^.

Nee, da gehts gar nicht um mich. deren Unfähigkeit und Verzweiflung sollten ausreichend sein. Selbst wenn man nicht so ein Marketinghengst ist, wie ich es bin, kann man es eigentlich nur besser machen/wissen, als deutsche Rollenspielverlage (mit wenigen Ausnahmen).