Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 23298 mal)

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Offline Bospa

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #150 am: 27.12.2022 | 13:54 »
Mach mal eine Standup-Roadshow, ich komm auf mindestens ein Bier rum ~;D
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #151 am: 27.12.2022 | 13:57 »
Ich habe gerade versucht, mir die "Keynote"-Ansprache von Herrn Plötzlich mal anzuhören.

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich bin zu der "unglaublichen witzigen" Einspielung von "Wennah" gekommen. Wenn die doppelt so lustig sein sollte wie die Ansprache des Herrn Plötzlich, dann wundert mich der bis dahin wohl immer noch volle Saal.
Kriegt das Publikum Geld für die Vorträge?
Gibt es freien Metausschank mit einem Minimalkonsum von drei Halbliterhörnern?
Oder machen die die Türen zu und wer nicht klatscht oder laut schmunzelt kriegt eins (oder mehrere) mit dem Streitkolben?

Für mich nicht zu ertragen. Sapperlot, aber das kann ich mir nicht ansehen.

Kenne Leute, die da für den Cringe sitzen.

Offline YY

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #152 am: 27.12.2022 | 13:58 »
Herrn Plötzlich

Heißt der jetzt hochoffiziell so? ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #153 am: 27.12.2022 | 14:03 »
Nein. Ich bin doof.
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #154 am: 27.12.2022 | 14:10 »
Mach mal eine Standup-Roadshow, ich komm auf mindestens ein Bier rum ~;D

Kannst das auch regelmäßig ohne Aufwand und Kosten haben. www.twitch.tv/trieback <3

Offline Bospa

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #155 am: 27.12.2022 | 14:22 »
Kannst das auch regelmäßig ohne Aufwand und Kosten haben. www.twitch.tv/trieback <3

Na dann mal Do. abwarten 8)
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Offline Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #156 am: 27.12.2022 | 14:49 »
Die erste DSA-Box oder die rote D&D Box haben damals auch Leute ohne externe Hilfe ins Spiel gebracht. Aber meinem Eindruck nach haben sich dann die meisten Gruppen nach einem Strohfeuer wieder aufgelöst, wenn nicht bald absehbar die nächste Box mit MEEHR in Aussicht stand. Bis da komplett eigenes Material erstellt wurde dauerte es etwas.

Bezgl: zu viele Regeln:
Hier ist mein Eindruck, dass die Hürde nicht zu viele Regeln war/ist, sondern zu viel „dramatisch“ geschriebener Hintergrund – um dabei im Fußballbeispiel zu bleiben: Du wirst vom DFB direkt in eine Liga mit den Spitzenspielern gesteckt und wenn du mal nicht nur Wasser für die holst ja nicht treten, sonst ist die Nationalmannschaft gefährdet, und bleibt denen weg mit der langweiligen Bezirksliga …

Nun zum anderen Fußballbeispiel:
Auf dem Hinterhof kann jeder kicken wie er will, bzw. wie die Kumpel es halt gerade handhaben.
Wer aber Turniere spielen will, muss auch die Regeln kennen und akzeptieren. Und dafür gibt es dann fixierte Regeln und Trainer, welche diese Regeln erkläre – also alles andere als Gatekeeping.
Aber man muss dann eben auch dasselbe Spiel wie die anderen spielen wollen und etwas investieren.

Das “gatekeeping“ hier hört sich für mich nach den Vorwürfen der Helikoptereltern von Thorben-Jerome an , der nicht laufen will aber sich als Stürmerstar wähnend im gegnerischen Strafraum steht und bitte doch von den anderen passend bedient werden will. Und der gegnerische Torwart sollte sich auch nicht zu sehr anstrengen, sonst ist sein seelisches Gleichgewicht gefährdet und das geht ja gar nicht.
Bzw. ich habe den Eindruck hier setzen sich ein paar mit ihren persönlichen Versagens-Traumatas bzgl. Den „Buchhalterspielen“ auseinander und haben nicht zwingend die Interessen der potentiellen Neuen im Auge.

Wobei die Investitionsbereitschaft/-Fähigkeit der aktuellen Jugend im Schnitt ja tatsächlich gesunken zu sein scheint. Und damit kommen wir zu den Problemen der Verlage.

„Einfach“ hilft da sicher beim Einstieg, aber das kann ja für die Verlage nicht alles sein. So ein Einsteigerset ist – richtig gemacht – sicher hilfreich, aber das verkauft man einmal.
Also muss ein Verlag schon einmal schauen, was und wie man diesen Leuten danach noch anbieten kann und meinem Eindruck bisheriger Einsteigersets sollten die dann auch leidlich kompatibel zu den Ausbauvarianten sein. Neu lernen oder auch alte Figuren abhaken zu müssen ist denke ich ein massiver Frustrationsfaktor.

Und damit wären wir bei dem Problem oben: Mit immer mehr Prosahintergrund fängt man vielleicht einige Passivkonsumenten, aber ich denke die meisten langfristrigen Spieler wollen auch spielen. Das reine Lesen/Sammeln ist da eher die Ersatzhandlung derjenigen, welche nicht mehr zum Spielen kommen (Das Schreiben von dem Kram ggf auch).

Was D&D da besser macht ist da denke ich das „Stürzt dich selbst rein und erkunde - oder auch auf SL Seite erstelle - fantastische Orte“. Es ist die vorgepresste „Literaturform“ des meisten Ausstoßes, welches ich als das Problem gerade deutscher Werke sehe, nicht die Regeln – allerspätestens, wenn die typischen Regelanwendungen als - idealerweise auch konfigurierbares - Programm vorliegen (würden) .


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Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #157 am: 27.12.2022 | 14:55 »
Das “gatekeeping“ hier hört sich für mich nach den Vorwürfen der Helikoptereltern von Thorben-Jerome an , der nicht laufen will aber sich als Stürmerstar wähnend im gegnerischen Strafraum steht und bitte doch von den anderen passend bedient werden will. Und der gegnerische Torwart sollte sich auch nicht zu sehr anstrengen, sonst ist sein seelisches Gleichgewicht gefährdet und das geht ja gar nicht.
Bzw. ich habe den Eindruck hier setzen sich ein paar mit ihren persönlichen Versagens-Traumatas bzgl. Den „Buchhalterspielen“ auseinander und haben nicht zwingend die Interessen der potentiellen Neuen im Auge.

Mein Erstkontakt mit Rollenspiel bestand darin, dass ich nicht mitspielen durfte. Diese Negativerfahrung hat mich ganz persönlich unerhört motiviert.

Die (damals) ältere Generation hat mir viele Dinge sehr leicht gemacht, nahe gelegt, hat manche Türen sperrangelweit geöffnet und sich daneben gestellt und gewunken. Rückblickend hat dieses Verhalten null damit korelliert, ob ich dann tatsächlich angebissen habe oder nicht.

Meiner Meinung nach wird unser Einfluss stark überschätzt. Genießt doch einfach, dass das Hobby im Aufwind ist.
« Letzte Änderung: 27.12.2022 | 14:59 von Megavolt »

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #158 am: 27.12.2022 | 15:01 »
Also wenn ich die Keynote anschaue, drängt sich mir folgendes auf:

"Die alten Regeln gelten nicht mehr" hat für mich sofort den unausgesprochenen Nachsatz: "und Ulisses schafft es nicht die neuen Regeln erfolgrech anzuwenden." Das höre ich bei Markus Plötz irgendwie raus. Sonst ist der ganze Teil seiner Keynote für die (schwarze) Katz'.

"Läden sind Event-Plätze" - da wird dann sofort ausgeführt, warum Rollenspiele nicht als Event taugen. Was ich nicht so unterschreiben würde. WotC schafft das mit D&D auch. Es gibt den GRT und den Free RPG Day. Und da nehmen auch Firmen dran teil.

"Der Verkauf findet direkt statt" - Stimmt tatsächlich so. Wobei Direktverkauf nicht immer über Crowdfundings stattfinden muss. Oft ist es auch Vorbestellung direkt beim Verlag. Das nutzt auch Ulisses. Der Satz, wenn etablierte Firmen keine Crowdfundings machen, sind sie pleite ignoriert zumindest den Elefanten im Raum: D&D. WotC macht das Geschäft fast genauso wie früher.

"Produktionskosten" - da stimme ich zu. Aber das trifft alle. Und das wird vorbeigehen. Das bleibt so nicht in alle Ewigkeit.

"Inflation" - haben wir immer. Nur jetzt halt extrem hoch. Und im letzten Jahrzehnt war die Inflation praktisch bei Null. Damit ist das ein Schock. Seine Verallgemeinerungen halte ich platt. Die Big-Player haben Leute, welche die Wirtschaftlichkeit kalkulieren. Übrigens auch Ulisses, wenn man sich das Team auf der Homepage mal genau anschaut. Aber klar, es kokettiert sich leichter mit "Wir sind doch alle nur Fans".

"Krisen, Angst & Unsicherheit" - könnte ein DSA Titel sein. Die Corona-Krise war für die Branche nicht negativ. Im Gegenteil, zumindest bei D&D sind Verkaufszahlen von Rekord zu Rekord gesprungen. Fun Fact: EN World meint, D&D ist in zwischen die bekannteste Hasbro-Marke (und die haben auch Monopoly). Die aktuellen Krisen sind natürlich existentiellerer Natur, fließen aber geradewegs in das Thema Inflation ein. Ja, das verfügbare Einkommen für Rollenspiele wird knapper und unter Umständen kauft sich jemand nicht mehr alles, was früher im Regal gelandet wäre. Umgekehrt heißt das vermutlich, der Umsatz landet eher beim Platzhirsch als in der Nische. D&D hat auch in Deutschland DSA vom Sockel verdrängt und damit hat spezifisch Ulisses natürlich ein Problem, obwohl die an sich solide geführt sind.

Die Maßnahmen von Ulisses: Vernünftig und sinnvoll. Führt aber nicht zum Ende des Rollenspiels. Hut ab, dass er darüber informiert. Für die Let's Plays/Actual Plays keine Vergütung zu zahlen, zeigt, dass Ulisses die neuen Spielregeln nicht verstanden hat. Bei WotC fließt Geld an die Influencer genauso bei anderen Firmen. Jetzt noch ein Patreon erstellen, bedeutet einen hybriden Ansatz zwischen (un?)professionellem Verlag und professionellem Hobby.

Oh, jetzt geht es ans Eingemachte... die Szene schafft sich ab.

Überalterung sehe ich anders. Es kommen gerade viele junge Spielende nach. Vielleicht kommen sie nicht bei DSA rein, aber bei D&D.

Gatekeeping & Toxizität. Boah. Schwierig. Gibt es, aber sicherlich nicht flächendeckend. Und wahrscheinlich mehr bei den 10% Spielenden, die online in Foren und Sozialen Medien unterwegs sind als bei dem 90%, die einfach nur spielen.

Hm... insgesamt haben wir in diesem Thema wahrscheinlich mehr Text über das "Problem" produziert als Plötz in seiner Keynote.  :think:
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #159 am: 27.12.2022 | 15:09 »
Und damit wären wir bei dem Problem oben: Mit immer mehr Prosahintergrund fängt man vielleicht einige Passivkonsumenten, aber ich denke die meisten langfristrigen Spieler wollen auch spielen. Das reine Lesen/Sammeln ist da eher die Ersatzhandlung derjenigen, welche nicht mehr zum Spielen kommen (Das Schreiben von dem Kram ggf auch).

Was D&D da besser macht ist da denke ich das „Stürzt dich selbst rein und erkunde - oder auch auf SL Seite erstelle - fantastische Orte“. Es ist die vorgepresste „Literaturform“ des meisten Ausstoßes, welches ich als das Problem gerade deutscher Werke sehe, nicht die Regeln – allerspätestens, wenn die typischen Regelanwendungen als - idealerweise auch konfigurierbares - Programm vorliegen (würden) .

Ich glaube das trifft ins Schwarze. Die Spielregel, die sich laut Plötz geändert hat, ist glaube ich auch die Präsentation des Rollenspiels. Detailreich ausgearbeitete Welten mit unheimlich vielen und vertieften Büchern funktioniert nicht mehr. Das war früher cool, weil Du wenig zum tatsächlichen Spielen am Tisch kamst, weil es nicht X andere Dinge gab, die Deine Aufmerksamkeit wollten, weil es cool war längere Texte zu lesen.

Durch das Online-Spielen sind heute mehr Spielrunden möglich. Damit aber weniger Zeit zum Vorbereiten und Einlesen. Da muss es schneller gehen. Denn die Zeit zum Rollenspielen ist ja nicht mehr geworden. Also verschiebt sich die Quote zwischen aktivem und passivem Rollenspiel. Aktiv: spielend am Tisch; Passiv: vorbereitend und lesend.

In Deutschland gab es ja schon diesen Bruch. Rollenspielschreiber sind in Deutschland "Autoren" wie bei Büchern. In der englischsprachigen Welt aber "Designer" wie bei Spielen. Das hat auch Auswirkungen auf die verfassten Inhalte.
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Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #160 am: 27.12.2022 | 15:14 »
Ich glaube das trifft ins Schwarze. Die Spielregel, die sich laut Plötz geändert hat, ist glaube ich auch die Präsentation des Rollenspiels. Detailreich ausgearbeitete Welten mit unheimlich vielen und vertieften Büchern funktioniert nicht mehr. Das war früher cool, weil Du wenig zum tatsächlichen Spielen am Tisch kamst, weil es nicht X andere Dinge gab, die Deine Aufmerksamkeit wollten, weil es cool war längere Texte zu lesen.

Ich kenne eine Rollenspielerin, die gerade so in ihrer Erweckungsphase ist und schnallt, wie mega mega geil Rollenspiel eigentlich ist. Und was macht die Nudel: Sie geht los und kauft ALLES von DSA und versinkt GLÜCKLICH in diesen Textwelten.  ~;D

Ich muss da einerseits immer ein bisschen grinsen, andererseits kann man das ja, wenn man ehrlich ist, nur beneiden.

Was ich eigentlich sagen will: Different strokes for different blokes. Ich würde dir an und für sich voll zustimmen, aber es ist vermutlich komplexer, bzw. nur ein Blinkwinkel von vielen auf die Angelegenheit.
« Letzte Änderung: 27.12.2022 | 15:17 von Megavolt »

Offline Xemides

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #161 am: 27.12.2022 | 15:46 »
Ich kaufe auch mit 51 Jahren möglichst alles zu meinen Lieblingssystemen und Settings und versinke darin. [emoji16]


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Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline Arkam

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #162 am: 27.12.2022 | 17:13 »
Hallo zusammen,

zu meinem Lieblingssystem, das Paranoia RPG, habe ich auf Deutsch, nach meinem Kenntnisstand alles. Einige Sachen sogar absichtlich mehrmals gekauft.
Bei englischen Material habe ich inzwischen eine ganz solide Ausstattung an PDFs.
Wenn sich die Spielersuche schwierig gestaltet ist über das Lieblingssystem lesen immer noch besser als Nichts.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

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Offline felixs

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #163 am: 27.12.2022 | 17:24 »
Ich kenne eine Rollenspielerin, die gerade so in ihrer Erweckungsphase ist und schnallt, wie mega mega geil Rollenspiel eigentlich ist. Und was macht die Nudel: Sie geht los und kauft ALLES von DSA und versinkt GLÜCKLICH in diesen Textwelten.  ~;D

Und am Ende verfängt dann gar noch impressionistisches Rollenspiel bei ihr...  ~;D
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Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #164 am: 27.12.2022 | 17:30 »
Also Fakt ist: In meiner Nähe gibt es keine Con direkt drum rum (Nord Baden Württemberg), alles ist mindestens 1 Stunde Fahrtzeit weit weg. Es werden weniger Cons mittlerweile meines Wissens nach. Exklusive Cons weiss Gott wo an der Nordsee für Zahlungskräftige Klientel ist auch eine Art Gatekeeping.

Online spielen kann eine Hürde sein da mit zu machen: man braucht Technik und Zeit die Exklusiv zur Verfügung stehen muss, nicht leicht mit 2 Kindern und einem Vollzeitjob. Wenn ich vor Ort bin kann ich meinem Hobby frönen ohne gestört zu werden. Online ist für mich ein Nachteil. Kinder sind ein Nachteil.

Einsteiger und kindgerechte Systeme machen es leichter den Nachwuchs ins Hobby zu bringen. So nicht Schurke geht ab 5, D&D aber nicht. Das bedient bei weitem nicht die gleiche Alterskaregorie.

Die Fixierung auf Online Abo Roll20 Gedöns ist für mich hinderlich. Für viele nicht. DSA, D&D und 99% aller Kickstarter gehen mir sonst wo vorbei. Investitionen in Kickstarter Spiele nutzen mir persönlich weder zum spielen und zersplittert die Community weiter wenn man wenig Zeit zum spielen hat. Dann wollen 10 Leute 8 diverse Sytseme spielen die ausser in Spezialläden nicht erhältlich sind. Die meisten Rollenspielläden machen nicht bei Kickstarter mit oder werden auch nicht nbedient.

Das sind aber alles meine Probleme und Sichtweisen und gelten nicht für andere. Für mich tut weder Ulisses Verhalten noch Uhrwerks Probleme der Rollenspiellandschaft auf deutsch gut. Englisches Zeug ist mir egal und wird ignoriert. D&D in der aktuellen Form finde ich katastrophal zum spielen aber es bringt viele neue ins Spiel. Allerdings fördert es unter anderem falsche Erwartungen wenn man professionell gemachte Streams wie Critical Role sieht. Das kann dann Leute wieder abschrecken.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline Mithras

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #165 am: 27.12.2022 | 17:32 »
Direkt an Uhrwrk gewandt würde ich noch anmerken: veröffentlicht doch bitte die letzte Box mit Abenteuern für So nicht Schurke mit den 4 Abenteuern darin.
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline felixs

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #166 am: 27.12.2022 | 18:03 »
Allerdings fördert es unter anderem falsche Erwartungen wenn man professionell gemachte Streams wie Critical Role sieht. Das kann dann Leute wieder abschrecken.

Das ist ein interessantes Argument - ich bin nicht sicher, was ich davon halte. Ich persönlich finde Critical Role auch eher abschreckend, wenn auch aus anderen Gründen. Ob der gemeine Neuling glaubt, dass man genau so spielen muss, weiß ich nicht; kann aber sein. Wäre ein weiteres Elend, was die Instagramisierung der Welt uns antut.

Es gab häufiger ähnlich gelagerte Diskussionen im Tabletop-Bereich; bezüglich der Frage, ob sehr aufwändig gestaltete Spieltische und sehr gut bemalte Figuren etc. Leute abschrecken. Meine Haltung dazu war immer, dass man möglichst beides zeigen soll. Was ich nicht gut fand war, wenn Veranstaltungen recht hohe Mindeststandards festlegten, was sie von der Gestaltung von Spielen erwarten, die dort gezeigt wurden. Auf der anderen Seite kann ich schon verstehen, wenn man auch was für's Auge haben möchte und wenn man nicht gerade möchte, dass unbemalte Figuren durch Berge von Chipstüten und Getränkedosen geschoben werden.

Es ist halt, wie fast alles im Leben, eine Art Dilemma und man eckt so oder so an. "Augenmaß" ist vermutlich das Stichwort. Und natürlich ist es hilfreich, die eigene Spielpraxis zu erklären, sich darüber auszutauschen und - vor allem! - tatsächlich zu spielen.

Ob das jetzt ein Argument dafür ist, auch mehr oder weniger "schechte" Spielmitschnitte online zu stellen - ich weiß es nicht.
Ich habe einige Sachen angehört/angeschaut, die mir gut gefallen haben und die nichts mit amerikanischem Show-biz zu tun hatten. Aber ich bin auch eine geschmackslagenmäßige Minderheit.
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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #167 am: 27.12.2022 | 18:12 »
Exklusive Cons weiss Gott wo an der Nordsee für Zahlungskräftige Klientel ist auch eine Art Gatekeeping.

Uhm... "Konzertkarten sind Gatekeeping"! Hat ungefähr die gleiche Logik hinter der Aussage.
Es gibt keinerlei "Recht" auf Cons... wer das meint, ist gerne aufgerufen, Cons zu veranstalten... da steckt nämlich Arbeit und Geld drin. Und das nicht wenig.
Wenn ich eine nette Con-Location auftue, möchte ich das finanziert sehen, ohne da viel Geld reinbuttern zu müssen... und ja, das kann dann Geld kosten, gar nicht wenig sogar. Einige können sich das leisten, andere nicht. Das hat aber NICHTS mit "Gatekeeping" zu tun, sondern damit, dass es finanziert sein muss. Ebenso wenig ist das "exklusiv"... warum auch? Es kostet halt Betrag X... wer den aufbringen kann, meldet sich an, wer das nicht kann tut das nicht. Aber nach der "Logik" der Aussage wären dann auch begrenzte Plätze "Gatekeeping"... auch wenn die Realität bedingt, dass in eine gegebene Location nur X Leute hineinpassen... ich hoffe nur, ich habe jetzt niemanden auf Ideen gebracht. *seufz*

Ernsthaft: Könnten BITTE die immer komischer werdenden "Beispiele" und "Definitionen" für Gatekeeping mal unterlassen werden? Langsam wird es wirklich seltsam...

Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #168 am: 27.12.2022 | 18:19 »
Critical Role spricht mich nicht an. Ich weiß nicht, ob mich das damals, als ich 13 Jahre alt war und zum Hobby kam, angesprochen hätte.

Rollenspielen ist kein Zuschauersport.

@ Camo: Stimme völlig zu. Mietezahlen ist dann ein "Gatekeeping", um Menschen in der Obdachlosigkeit zu halten.

"Gatekeeping" ist das aktive Ausgrenzen von Personen. Und das sollte dann auch noch in einer bestimmten Art illegitim sein.
In jeder anderen Verwendung ist der Begriff Krampf und führt zu nichtd
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Offline felixs

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #169 am: 27.12.2022 | 18:21 »
Ernsthaft: Könnten BITTE die immer komischer werdenden "Beispiele" und "Definitionen" für Gatekeeping mal unterlassen werden? Langsam wird es wirklich seltsam...

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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #170 am: 27.12.2022 | 18:24 »
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Herzlich willkommen im Kreis der Converanstalter!
Ich freue mich besonders, dass du dich bereiterklärst, alle anfallenden Kosten selbst zu tragen und nichts an die Besucher weiterzugeben, weil das ja "Gatekeeping" wäre. Darunter fallen dann auch Anreise- und Unterbringungskosten, ansonsten würdest du ja Leute von weiter weg ausgrenzen. Wohlwollen! Wann findet die erste Veranstaltung statt?

Ernsthaft... merkst du hoffentlich selbst, oder? *seufz*

Offline felixs

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #171 am: 27.12.2022 | 18:25 »
Du merkst hoffentlich, dass Du mich fundamental missverstanden hast, bzw. missverstehen wolltest.
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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #172 am: 27.12.2022 | 18:33 »
Nicht wirklich. Du möchtest anderen Leuten vorschreiben, wie sie ihre Veranstaltungen zu organisieren haben... damit solltest du mit gutem Beispiel vorangehen.

Und wer tatsächlich aus der nicht wegzudiskutierenden Existenz von Kosten eine "Ungerechtigkeit" herauszulesen meint, sollte dieser Denkweise tatsächlich Taten folgen lassen. Bin mal gespannt. Ich HABE Cons veranstaltet... ich weiß also, wovon ich rede. Nun bist du dran... mal sehen, ob die Aussage den Kontakt mit der Wirklichkeit überlebt.

Und ganz ehrlich... wer vorschreiben möchte, dass Cons möglichst kostengünstig organisiert werden sollen, weil es sonst "ungerecht" wäre... mit der genau gleichen Logik ist auch der Anreiseweg und daraus resultierende Unterbringungskosten ein Faktor, der Ungerechtigkeit fördert. Wie soll das gelöst werden? Ich bin gespannt. Die komplette Übernahme durch en Veranstalter war nur ein Vorschlag im Geiste der Aussage, dass "Eintrittsgelder" eine Form von "Gatekeeping" wären.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #173 am: 27.12.2022 | 18:44 »
Ich vermisse tatsächlich den ernsthaften Willen, sich mit Gatekeeping auseinander zu setzen. Die Gegenargumente beschränken sich weitgehend auf "nö, isses nich".

Gatekeeping ist eben nicht nur das bewusste Ausgrenzen. Es ist auch das unbewusste Aufbauen von ausgrenzenden Hürden.

Der Übergang vom Zuschneiden einer Veranstaltung oder Community auf eine bestimmte Zielgruppe hin zum Gatekeeping ist sicherlich fließend. Trotzdem kann man die Dinge mal kritisch reflektieren. Es spielen dabei durchaus harmlos erscheinende Kleinigkeiten eine Rolle, wer sich eingeladen fühlt und wer sich eher abgeschreckt fühlt. Und da kann man durchaus mal analysieren, ob sich irgendwo Trends etabliert haben.
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"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

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Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #174 am: 27.12.2022 | 18:47 »
Rollenspielen ist wohl eines der Hobbies, die eine der geringsten "Zugangshürden" hst
Viele meiner Mitspieler haben Würfel - und das war es. Es gab sogar mal einen, der hat such die Würfel selber gebastelt. Waren arm ... der Vater war Hochschulprofessor ...

Niemand, der nur spielt, benötigt mehr als einen Satz Würfel- wenn die nicht auch noch der SL stellt. Und Papier und einen Stift.
Der SL benötigt das Grundregelwerk und Würfel, Papier und einen Stift.
Und mit genügend Phantasie sind die nächsten Jahre Spielen gerettet.

Cons, Zusatzbände usw. werden selbst innerhalb der Rolloszene von einer Minderheit nachgefragt. NIEMAND muss da teilnehmen oder das nachfragen, um zu spielen oder dazuzugehören.

Ausgrenzung durch Geld, weil in keine € 50 zusammengekommen, um damit jahrelang zu spielen, 100€, wenn ich meine Phantasie mal durch einen fetten Kampagnenband aufpeppen will?
Jau. Da beginnt der Klassenkampf. "Spieler, hört die Signale ..."

Das ist Empörung der Empörung Willen.
« Letzte Änderung: 27.12.2022 | 18:49 von General Kong »
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